«Go fuck yourself»Elon Musk beschimpft Disney-Chef und andere Werbekunden
Von Dirk Jacquemien
30.11.2023
«Geht euch ficken!» Mit dieser vulgären Attacke hat X-Eigentümer Elon Musk auf Werbekunden reagiert, die der Plattform wegen seinen Ausfällen den Rücken gekehrt haben.
Von Dirk Jacquemien
30.11.2023, 20:05
Dirk Jacquemien
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Nach antisemitischen Posts von X-Eigentümer Elon Musk sind zahlreiche Werbekunden von der Plattform abgewandert.
Musk bedauert seinen Post nun, greift aber gleichzeitig die abtrünnigen Werbekunden vulgär an.
Der reichste Mann der Welt scheint sich damit abgefunden zu haben, dass kaum noch seriöse Unternehmen auf seine Seite Werbung machen wollen.
X-Eigentümer Elon Musk hat mit vulgären Beschimpfungen auf Werbekunden reagiert, die nach seinen antisemitischen Ausfällen ihren Aktivitäten auf X, dem ehemaligen Twitter, zurückgefahren oder ganz eingestellt haben.
Musk sorgte für knapp zwei Wochen für erneute Empörung, als er die von einem anderen Nutzer verbreitete antisemitische Verschwörungstheorie über den «Grossen Austausch» zur «absoluten Wahrheit» erklärte. In einem Live-Interview mit der «New York Times» an deren «Dealbook»-Konferenz wurde er darauf angesprochen.
«Geht euch ficken!»
Seinen damaligen Post bezeichnete er zunächst als Fehler, ging danach aber sofort zum Angriff über. Werbekunden, die aufgrund seines Verhaltens X verlassen, sollten doch ruhig gehen, sagte Musk.
«Jemand will mich mit Geld erpressen? Geht euch ficken!» Nach dem schockierten Blick von Moderator Andrew Ross Sorkin wiederholte Musk seine Worte noch einmal ganz langsam. «Geht. Euch. Ficken. Ist das deutlich genug?» Explizit richtete er die Beleidigung an «Bob», eine offensichtliche Referenz zu Disney-Chef Bob Iger, der im Publikum sass und dessen Mega-Konzern ebenfalls die Werbung auf X eingestellt hatte.
Elon Musk telling advertisers to “go fuck yourself.” He then says advertisers boycotting the platform could kill X (Twitter). I’m sure telling them to fuck off will help pic.twitter.com/bbqLI0CnWD
Der Werbeboykott werde das Unternehmen in die Insolvenz treiben und die ganze Welt würde dann wissen, dass die Werbekunden für den Untergang von X verantwortlich seien, so Musk.
Sorkin wies Musk darauf hin, dass dieser eventuell Ursache und Wirkung verwechsele und die Werbekunden ja vor allem wegen Musks Verhalten abspringen. «Wir werden sehen, was die Erde darüber denkt», antwortete Musk.
Musk zeigt sich fast fatalistisch
Musk scheint sich damit abgefunden zu haben, dass kaum noch seriöse Unternehmen auf X Werbung machen wollen. Wie die dadurch entgangenen Einnahmen kompensiert werden sollen, ist unklar. Zahlende Abonnent*innen bringen bislang nicht annähernd genug Einnahmen für den Weiterbetrieb.
Musks Hinweis auf den drohenden Untergang von X deutet darauf hin, dass er nicht auf Dauer willens sein wird, den X-Betrieb mit seinem substanziellen Privatvermögen zu subventionieren. Er ist allerdings für rasante Meinungsänderungen bekannt, sodass man keineswegs vom baldigen X-Ende ausgehen sollte.