«Deep Fakes» für Bewegungen «Deep Fakes» für Bewegungen: KI bringt auch Laien das Tanzen bei

Pascal Landolt

28.8.2018

Forscher der Universität Berkeley in Kalifornien haben ein Programm entwickelt, mit dem sich Bewegungen von professionellen Tänzern in Videos auf andere Personen übertragen lassen.

Bei dem Programm, das sich «Everybody dance now» nennt, analysiert der Computer dabei die Bewegungsabläufe einer Person, die ein bestimmtes Muster vortanzt.

Dann übersetzt das Programm die Bewegungen vom Programm in eine vereinfachte «Strichmännchen»-Grafik. Die damit gewonnenen Daten werden damit zum Quellmaterial. Analog dazu muss auf einem anderen Video das Muster ebenfalls von einer zweiten Zielperson vorgetanzt werden.

Die Bewegungen der Profi-Tänzerin (links oben) werden auf das Videomaterial einer anderen Person (rechts) übertragen.
Die Bewegungen der Profi-Tänzerin (links oben) werden auf das Videomaterial einer anderen Person (rechts) übertragen.
UC Berkeley, Screenshot YouTube

Sind jeweils 20 Minuten Bewegungen beider Subjekte erfasst, kommt das neu entwickelte Programm zum Zug: Nun kann die künstliche Intelligenz des neuronalen Netzwerks die Zielperson nachbilden, auch ohne dass diese weitere Bewegungen selber vorgibt. Damit lässt sich der Körper der Zielperson im Video so nachbilden, wie es das Quellmaterial vorgibt – beispielsweise eben ein professioneller Tänzer. Mit dem trainierten Modell ist es demnach möglich, auch ungeübte Tänzer wie Ballettkünstler oder Robodancer aussehen zu lassen.

Die Angst vor «Deep Fakes»

Als «Deep Fakes» werden Videos bezeichnet, die durch einen Computeralgorithmus retouchiert werden, beispielsweise durch das Ersetzen eines Gesichtes in Echtzeit. Die so bearbeiteten Videos sind durch den Einsatz von «Deep Learning»-Algorithmen so lebensecht, dass sie fast nicht als Fakes zu erkennen sind. Dadurch, dass auch Computer für den Heimgebrauch immer leistungsfähiger werden, könnten solche «Deep Fakes» bald schon in grösseren Mengen kreiert und im Internet verteilt werden.

Sicherheit im Internet: Die 7-Punkte-Checkliste

Zurück zur Startseite