Schadenfreude bei Elon MuskAuch Twitter-Klon Threads kämpft jetzt mit Problemen
Von Dirk Jacquemien
18.7.2023
Zunächst lief alles rund für Meta-Chef Mark Zuckerberg und sein Twitter-Klon Threads. Doch nun sind die Spam-Bots gekommen und viele Nutzer*innen gegangen.
Von Dirk Jacquemien
18.07.2023, 16:10
Dirk Jacquemien
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Auch der Twitter-Klon Threads kämpft jetzt gegen Spam-Bots und abwandernde Nutzer*innen.
Dabei muss Betreiberin Meta zu einigen gleichen Mitteln greifen wie Twitter.
Twitter-Eigentümer Elon Musk hat, wie zu erwarten war, Freude am Unglück der Konkurrenz.
Die fast weltweite Lancierung von Threads sorgte vor zwei Wochen für einige Aufregung. Innert weniger Tage konnte der Twitter-Klon über 100 Millionen Nutzer*innen verzeichnen, vor allem dank seiner tiefen Integration mit Instagram. Das einzige Problem schien die Nichtverfügbarkeit des Dienstes in der EU sowie der Schweiz zu sein.
Doch das fast perfekte Bild bekommt jetzt erste Risse. So hat Threads auch schon Probleme mit Spam, und die Nutzerzahlen scheinen bereits wieder etwas zurückzugehen.
Spam ist bereits bei Instagram eine grosse Plage. Unter manchen Posts ist eine Mehrheit der Kommentare Spam. Und diese Spam-Bots scheinen jetzt auch ihren Weg zu Threads gefunden zu haben. Instagram-Chef Adam Mosseri kündigte daher an, Abruflimits einzuführen.
Deren Umsetzung sorgte bei Twitter vor knapp einem Monat für Chaos, da der Dienst diese Limits hier ohne Vorankündigung scharf schaltete. Die Limits waren dabei extrem niedrig angesetzt, sodass die Grenze selbst bei normaler Nutzung innert weniger Minuten erreicht wurde.
Inzwischen hat Twitter hier deutlich entschärft. Dass sich jetzt allerdings Threads-Betreiberin Meta ähnlicher Mittel behelfen muss, sorgt bei Twitter-Eigentümer Elon Musk für die erwartbare Schadenfreude.
Gleichzeitig geht allerdings auch die Nutzung von Threads zurück. Laut der Analysefirma Simiilarweb hatte Threads am 7. Juli 49 Millionen aktive Nutzer*innen. Eine Woche später, am 14. Juli, waren es nur noch 23,6 Millionen.
Ein gewisses Abflauten nach dem anfänglichen Hype war wohl zu erwarten, ein Rückgang von mehr als 50 Prozent ist jedoch schon beträchtlich. Eine weitere Analyse von data.ai kommt zu dem Schluss, dass Threads aber immerhin schon knapp ein Fünftel der Twitter-Nutzer*innen hat und damit meilenweit vor anderen Twitter-Kopien liegt.
Mosseri sagt, das Unternehmen sei zunächst gar nicht auf grosses Wachstum bei Threads aus, sondern wolle zunächst vor allem die Features erweitern und die Performance verbessern.