Die US-Weltraumbehörde Nasa setzt auf Atomraketen, um bei einer zukünftigen bemannten Mission zum Mars Zeit zu sparen. Dazu wurde der Rüstungskonzern Lockheed Martin nun beauftragt, einen Prototyp zu bauen, der 2027 seinen ersten Testflug absolvieren könnte.
Bei dem Projekt arbeitet die Nasa auch mit DARPA, der Forschungseinrichtung des US-Militärs, zusammen. Die ist an Antriebstechnik vor allem interessiert, weil mit ihr auch Militärsatelliten schnelle Manöver im Weltall machen könnten. Für die Nasa ist es aber vor allem eine Möglichkeit, die Reisezeit zum Mars auf drei Monate zu drücken.
Das Programm nennt sich DRACO, kurz für «Demonstration Rocket for Agile Cislunar Operations». Die Rakete hat hierbei einen Nuklearreaktor an Bord, der Wasserstoff auf über 4'000 Grad erhitzt. Hierfür wird niedrig angereichertes Uran verwendet.
Beim ersten Testflug wird die Rakete allerdings nur in der Erdumlaufbahn herumfliegen. Der Orbit soll dabei so hoch sein, dass sie erst nach 300 Jahren wieder von der Schwerkraft zur Erde zurückgezogen wird, wenn die Radioaktivität längst verflogen ist.
Braucht erstmal Mitfahrgelegenheit
Aus Sicherheitsgründen wird der Kernreaktor zudem erst angeschaltet, wenn die Rakete schon den Orbit erreicht hat. Sie muss also erst mal von einer konventionellen Rakete ins All geschickt werden, bevor sie selbst getestet werden kann.
Neben einer kürzeren Reisezeit wäre ein Nuklearantrieb auch deutlich platzsparender. Konventionelle Antriebe müssen für die lange Reise zum Mars riesige Mengen an Treibstoff mitführen. Dies schränkt dann gleichzeitig die mögliche Ladung ein.