Die Primarschule von Lully im Kanton Genf überraschte am Donnerstag die Eltern ihrer Schüler mit einem Brief, der eine Änderung in der Feier des traditionellen Muttertags ankündigte. Statt ausschliesslich Mütter zu ehren, beschloss die Schule, «ganz allgemein die Menschen, die wir lieben», zu feiern.
Diese Entscheidung soll den Fokus auf die Inklusion der Geschlechter und die Gleichstellung von Frauen und Männern setzen, heisst es weiter. Die Feier soll am 24. Mai, genau zwischen dem Mutter- und dem Vatertag, stattfinden. Die Kinder sollen für die Feier Geschenke vorbereiten.
Die Reaktionen auf diese Ankündigung liessen nicht lange auf sich warten, insbesondere in den sozialen Medien, wo Empörung und Kritik von einigen Nutzern geäussert wurden, wie «20 Minuten» berichtet. Der SVP-Politiker Yves Nidegger teilte den Brief der Schulleitung auf seinem Konto, was zu einer Welle der Entrüstung führte.
Dennoch gab es auch gemässigtere Stimmen, die den Vorschlag begrüssten, Väter genauso zu feiern wie Mütter. Einige schlugen vor, den Muttertag in den Elterntag umzubenennen, um die Vielfalt der Familienmodelle widerzuspiegeln.
Nicht glücklich mit dem Entscheid der Schule sind die Behörden, wie «20 Minuten» berichtet. Die Leiterin des Schul- und Erziehungsdepartements des Kantons Genf, Anne Hiltpold, distanzierte sich von der Entscheidung der Schule und betonte, dass dies kein Ansatz sei, den das Departement unterstütze.
Die Schulleitung von Lully wurde aufgefordert, ihre Entscheidung rückgängig zu machen, damit die traditionellen Feierlichkeiten zum Mutter- und Vatertag fortgesetzt werden können.