Eileiterschwangerschaft mit Happy End Frau klagt über Bauchschmerzen – und trägt Baby im Darm

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15.12.2023

Bei der Untersuchung wurde ein heranwachsender Fötus zwischen Magen und Darm gefunden.
Bei der Untersuchung wurde ein heranwachsender Fötus zwischen Magen und Darm gefunden.
New England Journal of Medicine

Eine Amerikanerin ging mit Beschwerden zum Arzt. Dort wurde einer sehr seltene Form der Eileiterschwangerschaft festgestellt. Wenige Wochen später kommt es zur Geburt.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Eine Frau hat eine abdominale Eileiterschwangerschaft erlitten.
  • Ihr Baby wuchs zwischen Magen und Darm heran.
  • Das Baby wurde in der 29. Woche entbunden, Mutter und Kind überlebten.
  • Oft hat das Heranwachsende einer Bauchhöhlenschwangerschaft kaum eine Überlebenschance.

Mit starken Blähungen und schlimmen Bauchschmerzen suchte eine US-Amerikanerin ihren Arzt auf. Bei der Untersuchung wurde festgestellt: Die 37-Jährige war schwanger. Sie trug den Fötus in ihrem Darm. Das berichtet die Fachzeitschrift «New England Journal of Medicine».

Bei der Untersuchung stellte der Arzt zunächst nur die Schwangerschaft fest. Doch beim Ultraschall zeigte sich, dass die Gebärmutter leer war. Erst jetzt wurde klar, dass sich der Fötus im Darm befand.

Seltene Form einer seltenen Form

Die 37-Jährige war bereits in der 23. Schwangerschaftswoche. Zuvor hatte die Frau bereits zwei Kinder auf normalem Wege zur Welt gebracht.

Der Mediziner diagnostizierte eine Bauchhöhlenschwangerschaft, eine spezielle Form der ohnehin schon seltenen Eileiterschwangerschaft

Bei dieser Schwangerschaftsform nistet sich die befruchtete Eizelle nicht in der Gebärmutter, sondern im Eileiter ein.

Normale Schwangerschaft: Während einer pränatalen Ultraschall-Untersuchung einer in der 18. Woche schwangeren Frau deutet ein Arzt auf den Kopf des Kindes.
Normale Schwangerschaft: Während einer pränatalen Ultraschall-Untersuchung einer in der 18. Woche schwangeren Frau deutet ein Arzt auf den Kopf des Kindes.
Daniel Karmann/dpa

Eine Eileiterschwangerschaft kommt nur bei rund zwei Prozent aller Schwangerschaften vor. Etwa ein Prozent dieser Schwangerschaften manifestiert sich als Bauchhöhlenschwangerschaft oder abdominale Eileiterschwangerschaft, die im Darm stattfindet.

In rund 90 Prozent der Fälle überlebt das Ungeborene nicht. Auch für die Mutter besteht grosse Gefahr: Es können innere Blutungen, ein Eileiterriss oder ein Schock auftreten.

Da sowohl die Mutter als auch der Fötus erheblich gefährdet waren, entschied sich der Arzt der Frau, sie in ein Krankenhaus zu verlegen. Dort wurde das Baby in der 29. Woche durch eine Operation geboren.

Mutter und Kind wohlauf

Zwölf Tage nach der Geburt entfernten die Ärzte die verbleibende Plazenta. Mutter und Kind konnten rund drei Monate nach der Geburt das Krankenhaus verlassen. Beide sind gesund.

Ein solches Happy End ist eine kleine Sensation. Bei gewöhnlichen Eileiterschwangerschaften gehen Mediziner davon aus, dass das Leben des ungeborenen Kindes nicht zu retten sei. Die Behandlungen zielen in diesen Fällen vor allem darauf ab, das Leben der Schwangeren zu retten.