Ukraine-Überblick Kadyrow-Truppen richten neunköpfige Familie hin +++ Russische Behörden versteigern Selenskyjs Krim-Wohnung

Agenturen/red

30.10.2023

Selenskyj fordert mehr Militärhilfe zur Flugabwehr

Selenskyj fordert mehr Militärhilfe zur Flugabwehr

Nach Schäden an Gebäuden des ukrainischen AKW Chmelnyzkyj fordert Präsident Wolodymyr Selenskyj mehr Waffenhilfe zur Abwehr russischer Luftangriffe.

27.10.2023

Schon jetzt halte die Ukraine nur am Transit fest, weil mehrere europäische Länder noch auf russisches Gas angewiesen seien – 2025 soll damit Schluss sein. Russland greift erneut mit Kampfdrohnen an. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

Im Süden der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben am Montag mindestens zwei Menschen durch russischen Beschuss getötet und ein Dutzend weitere verletzt worden.

Am Nachmittag trafen russische Geschosse in einem Dorf in der Region Cherson ein Lagerhaus, töteten einen Mann und verletzten einen weiteren, wie der regionale Militärgouverneur Olexander Prokudin angab. Zuvor beschoss die russische Armee in der gleichnamigen Regionshauptstadt Cherson einen Bus und in dem sieben Passagiere verwundet wurden. Prokudin zufolge starb in der Nacht zudem eine ältere Frau in der Stadt, nachdem ihre Wohnung in einem mehrstöckigen Wohnhaus getroffen wurde.

In mindestens vier Ortschaften der Region Cherson fiel Prokudin zufolge die Stromversorgung nach feindlichem Beschuss aus. Auch die benachbarte Region Odessa wurde zum Ziel russischer Angriffe. So traf ein Marschflugkörper vom Typ Iskander nach Angaben des ukrainischen Militärs im Morgengrauen ein Schiffsreparaturwerk in der Hafenstadt Odessa und verletzte vier Mitarbeiter.

Neun Ukrainer im besetzten Gebiet erschossen

In der von russischen Truppen besetzten Stadt Wolnowacha in der Ostukraine sind nach Behördenangaben neun Zivilisten erschossen aufgefunden worden. In den spektakulären Fall schaltete sich auch das Staatliche Ermittlungskomitee Russlands ein. Zwei der Toten seien Kinder, teilte das Komitee offiziell mit. Die Toten seien mit Schusswunden in einem Privathaus gefunden worden. Der mutmassliche Täter sei ein russischer Soldat, berichtete ein unabhängiger russischer Telegramkanal. Vier Tote seien eine Familie mit Vater, Mutter und zwei Kindern; die anderen seien Gäste im Haus gewesen.

Diese Informationen griff auch der Ombudsmann des ukrainischen Parlaments für Menschenrechte, Dmytro Lubinez, auf: Die Besatzer hätten das Leben einer ganzen Familie ausgelöscht, die einen Geburtstag feierte und ihr Wohnhaus nicht an die Besatzer abtreten wollte, schrieb er auf Telegram. Seinen Angaben nach stammte der mutmassliche Schütze aus der russischen Teilrepublik Tschetschenien. Wolnowacha liegt im Gebiet Donezk und ist seit März 2022 von russischen Truppen besetzt.

Ukrainer lehnen Wahlen während des Krieges mehrheitlich ab

Eine Mehrheit der Ukrainer hat sich in Umfragen gegen die Abhaltung von Wahlen während des russischen Angriffskrieges ausgesprochen. Einer Veröffentlichung des Kiewer Internationalen Instituts für Soziologie vom Montag zufolge sind 81 Prozent der befragten Ukrainer für Wahlen erst nach Kriegsende.

Für die Abhaltung von Parlaments- und Präsidentschaftswahlen gemäss der in der Verfassung festgelegten Fristen waren demnach nur 16 Prozent der Befragten. Zuvor hatten sich in einer Umfrage der Rating Group ebenso 62 Prozent gegen Wahlen in Kriegszeiten ausgesprochen. Etwas mehr als 30 Prozent hielten Urnengänge auch bei andauerndem Krieg für nötig.

Putin nutzt antisemitische Ausschreitungen für Vorwürfe gegen Westen

Kremlchef Wladimir Putin hat die antijüdischen Ausschreitungen in der russischen Teilrepublik Dagestan für Vorwürfe gegen den Westen genutzt. Die Ereignisse in Dagestans Hauptstadt Machatschkala seien nicht zuletzt von ukrainischem Gebiet aus inspiriert worden, «durch die Hände westlicher Geheimdienste», sagte Putin am Montagabend bei einer Sitzung zur Sicherheitslage Russlands, die in Ausschnitten im Staatsfernsehen übertragen wurde. Belege für die Behauptung einer angeblich ausländischen Steuerung des Vorfalls im muslimisch geprägten Nordkaukasus legte er nicht vor.

Einmal mehr hingegen rechtfertigte der 71-Jährige in diesem Zusammenhang seinen eigenen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Wer gerade wirklich für Wahrheit und Gerechtigkeit kämpfe, seien Russlands Soldaten, sagte Putin, gegen den wegen mutmasslicher Kriegsverbrechen in der Ukraine bereits ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs erlassen wurde.

Selenskyj: Russland hat erneut Kontrolle über Ereignisse verloren

Nach den antisemitischen Gewaltexzessen in der russischen Teilrepublik Dagestan hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Moskau einen erneuten Kontrollverlust bescheinigt. Russland habe all seine Kräfte mobilisiert, um in seinem schon seit mehr als 20 Monaten andauernden Angriffskrieg besetzte ukrainische Gebiete zu halten, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Montag. «Doch dabei haben sie ihr eigenes Staatsgebiet mit einem solchen Ausmass an Hass und Erniedrigung verseucht, dass Russland bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr die Kontrolle über die Ereignisse verliert», meinte der ukrainische Staatschef, der selbst jüdische Wurzeln hat.


Die Ereignisse des Tages in der Übersicht

Das Wichtigste im Überblick

  • Eine Mehrheit der Ukrainer hat sich in Umfragen gegen die Abhaltung von Wahlen während des russischen Angriffskrieges ausgesprochen.
  • Bei russischem Beschuss der südukrainischen Region Cherson ist nach Angaben örtlicher Behörden eine 91-Jährige getötet worden.
  • Der finnische Premierminister glaubt, dass die Beitrittsgespräche zwischen der Ukraine und der EU im Dezember beginnen könnten.
  • Der Speaker des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, will eine Gesetzesvorlage unterstützen, die Hilfsgelder für Israel, aber nicht für die Ukraine vorsieht.
  • Litauische Berufsmilitärs sollen künftig nicht mehr nach Russland reisen dürfen.
  • Die Entwicklungen von Sonntag findest du hier.
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    Hiermit beenden wir unseren Ticker am Montag

  • 21.28 Uhr

    Selenskyj: Russland hat erneut Kontrolle über Ereignisse verloren

    Nach den antisemitischen Gewaltexzessen in der russischen Teilrepublik Dagestan hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Moskau einen erneuten Kontrollverlust bescheinigt. Russland habe all seine Kräfte mobilisiert, um in seinem schon seit mehr als 20 Monaten andauernden Angriffskrieg besetzte ukrainische Gebiete zu halten, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Montag. «Doch dabei haben sie ihr eigenes Staatsgebiet mit einem solchen Ausmass an Hass und Erniedrigung verseucht, dass Russland bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr die Kontrolle über die Ereignisse verliert», meinte der ukrainische Staatschef, der selbst jüdische Wurzeln hat.

    Zuerst seien meuternde russische Söldner in Richtung Moskau marschiert, sagte Selenskyj mit Blick auf den Aufstand des mittlerweile ums Leben gekommenen Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin im Juni. Und nun sei zu beobachten, dass die Macht der Behörden in Dagestan schwinde, meinte Selenskyj weiter.

  • 20.07 Uhr

    Niederlande versprechen Ukraine schnelle F-16-Lieferung

    Die Niederlande wollen innerhalb der nächsten zwei Wochen der Ukraine die zugesagten Kampfflugzeuge zur Verfügung stellen. Die F-16 würden in zwei Wochen im Trainingszentrum in Rumänien sein, teilte Ministerpräsident Mark Rutte am Montag auf der Plattform X – früher Twitter – mit. In Rumänien sollen ukrainische Piloten für diese Maschinen ausgebildet werden. «Das bedeutet, dass die Ausbildungen der ukrainischen Piloten schnell beginnen können,» schrieb Rutte.

    Rutte sicherte dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die feste Unterstützung der Niederlande zu. «Die schreckliche Situation in Israel und Gaza lenken uns davon nicht ab.»

    Die Niederlande, Dänemark und Norwegen hatten der Ukraine F-16-Lieferungen zugesichert. Dem Land sollen nach bisherigem Stand mehr als 50 Flugzeuge geliefert werden. Unklar ist noch, wann die Kampfjets tatsächlich auch von der Ukraine eingesetzt werden können.

  • 20.02 Uhr

    Kadyrow-Truppen richten neunköpfige Familie hin

    Russische Besatzer haben eine Familie in der besetzten Stadt Wolnowacha in der Region Donezk getötet. Die Familienmitglieder haben sich angeblich geweigert, ihre eigenen Wohnungen an die Soldaten abzugeben.

    Russische Telegram-Kanäle veröffentlichten Aufnahmen vom Tatort des Mordes an der Familie: Erwachsene und kleine Kinder wurden getötet, während sie in ihren Betten schliefen.

    Wie der ukrainischen Politiker Anton Gerashchenko auf X schreibt, war das jüngste Opfer 4 Jahre alt, das Älteste 53. Laut vorläufigen Informationen sei der Vater der Familie mit angeblich tschetschenischen Soldaten in Streit geraten. Das Familienoberhaupt habe sich geweigert, den Kämpfern das Haus zu überlassen. Am darauf folgenden Taag fuhren die Soldaten aus dem Kadyrow-Regiment zu dem Haus und exekutierten allen neun Bewohner.

  • 19.41 Uhr

    Französische Fahnder nehmen russischen Oligarchen in Gewahrsam

    Französische Ermittler haben den im Zuge des Ukraine-Kriegs mit Sanktionen belegten russischen Oligarchen Alexej Kusmitschow in Polizeigewahrsam genommen. Im Rahmen einer Vorermittlung unter anderem wegen Geldwäsche, Steuerbetrug und der Verletzung internationaler Sanktionen habe es an mehreren Orten Hausdurchsuchungen gegeben, bestätigte die Finanzstaatsanwaltschaft am Montag in Paris der Deutschen Presse-Agentur. Durchsuchungen gab es demnach in Südfrankreich und in der Pariser Wohnung von Kusmitschow. Der Oligarch befinde sich weiterhin in Gewahrsam.

    Kusmitschow gilt als prominentes Mitglied der russischen Finanzelite und ist mit der Alfa Gruppe verbunden, einem der grössten Finanz- und Industriekonzerne in Russland. Wie die Zeitung «Le Monde» am Montag berichtete, besitzt der Oligarch Jachten und Immobilien in Frankreich. Am Montag sei auch seine Villa im südlichen Saint-Tropez durchsucht worden. Kusmitschow zähle zu den einflussreichsten Personen in Russland und habe einen guten Draht zu Präsident Wladimir Putin, schrieb die Zeitung weiter.

  • 18.35 Uhr

    Ukraine weist Moskauer Vorwürfe zu Ausschreitungen in Dagestan zurück

    Die Ukraine hat russische Vorwürfe zurückgewiesen, die antisemitischen Exzesse in der Teilrepublik Dagestan im Nordkaukasus angestachelt zu haben. «Die Vorgänge in Machatschkala spiegeln den tief verwurzelten Antisemitismus der russischen Eliten und Gesellschaft wider», schrieb der ukrainische Aussenamtssprecher, Oleh Nikolenko, am Montag bei Facebook. Moskau versuche mit seinen Vorwürfen gegen Kiew nur, die Verantwortung abzuschieben. Der Aufruhr sei vielmehr Folge der «russischen Staatspropaganda, die jahrzehntelang unter den Russen das Gefühl von Hass gegen andere Völker kultivierte».

  • 18.18 Uhr

    Russische Behörden versteigern Selenskyjs Wohnung auf der Krim

    Russlands Behörden haben einem Medienbericht zufolge die Wohnung der Familie des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf der von Moskau annektierten Halbinsel Krim versteigert. Bei einer Auktion sei die Immobilie für 44,3 Millionen Rubel (rund 432’000 Euro) versteigert worden, berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass am Montag. Das liegt rund 192’000 Euro über dem Startpreis. Insgesamt habe es nur zwei Bieter gegeben. Die etwa 120 Quadratmeter grosse Wohnung im Luxus-Kurort Jalta war 2023 von den russischen Behörden verstaatlicht worden.

    Offiziell gehörte die Wohnung Olena Selenska, der Ehefrau Selenskyjs. Es handelt sich laut Tass um ein Drei-Zimmer-Apartment mit Blick auf das Schwarze Meer und den Liwadija-Palast, die Sommerresidenz des letzten russischen Zaren Nikolai II. Selenska hatte die Immobilie auf der Krim 2013 gekauft – rund ein Jahr bevor Russland die Schwarzmeer-Halbinsel völkerrechtswidrig annektierte. Damals verdiente Selenskyj noch als Schauspieler und Kabarettist sein Geld.

    Die Enteignung in diesem Jahr war durch eine Gesetzänderung und einen einstimmigen Beschluss des Krim-Parlaments ermöglicht worden. Ein Teil der Einnahmen könnte nach Medienberichten in den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine fliessen.

  • 17.00 Uhr

    Tote und Verletzte bei russischen Angriffen auf Cherson und Odessa

    Im Süden der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben am Montag mindestens zwei Menschen durch russischen Beschuss getötet und ein Dutzend weitere verletzt worden. Am Nachmittag trafen russische Geschosse in einem Dorf in der Region Cherson ein Lagerhaus, töteten einen Mann und verletzten einen weiteren, wie der regionale Militärgouverneur Olexander Prokudin angab. Zuvor beschoss die russische Armee in der gleichnamigen Regionshauptstadt Cherson einen Bus und in dem sieben Passagiere verwundet wurden. Prokudin zufolge starb in der Nacht zudem eine ältere Frau in der Stadt, nachdem ihre Wohnung in einem mehrstöckigen Wohnhaus getroffen wurde.

    In mindestens vier Ortschaften der Region Cherson fiel Prokudin zufolge die Stromversorgung nach feindlichem Beschuss aus. Auch die benachbarte Region Odessa wurde zum Ziel russischer Angriffe. So traf ein Marschflugkörper vom Typ Iskander nach Angaben des ukrainischen Militärs im Morgengrauen ein Schiffsreparaturwerk in der Hafenstadt Odessa und verletzte vier Mitarbeiter.

  • 16.37 Uhr

    Grossbritannien: Unklar, ob Russland mehr Frauen an Front einsetzt

    Für Russland sind nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums im Krieg gegen die Ukraine bisher kaum Frauen im Kampfeinsatz gewesen. «Frauen haben im aktuellen Konflikt bei den prorussischen Kräften selten an der Front gekämpft», teilten die Briten am Montag mit. Während des Zweiten Weltkriegs habe es dagegen eine starke Tradition von weiblichen Scharfschützinnen und anderen Kämpferinnen bei den sowjetischen Streitkräften gegeben.

    Die Briten blickten in ihrem täglichen Update beim Kurznachrichtendienst X auf die dem russischen Verteidigungsministerium unterstehende Söldnereinheit Redut, die mit Anzeigen in sozialen Medien nun gezielt Frauen für Kampfeinsätze rekrutieren wolle. «Es bleibt unklar, ob die offiziellen russischen Streitkräfte dem Beispiel folgen werden und mehr Kampfpositionen für Frauen öffnen», schrieben die Briten.

  • 15.06 Uhr

    Ukrainer lehnen Wahlen während des Krieges mehrheitlich ab

    Eine Mehrheit der Ukrainer hat sich in Umfragen gegen die Abhaltung von Wahlen während des russischen Angriffskrieges ausgesprochen. Einer Veröffentlichung des Kiewer Internationalen Instituts für Soziologie vom Montag zufolge sind 81 Prozent der befragten Ukrainer für Wahlen erst nach Kriegsende. Für die Abhaltung von Parlaments- und Präsidentschaftswahlen gemäss der in der Verfassung festgelegten Fristen waren demnach nur 16 Prozent der Befragten. Zuvor hatten sich in einer Umfrage der Rating Group ebenso 62 Prozent gegen Wahlen in Kriegszeiten ausgesprochen. Etwas mehr als 30 Prozent hielten Urnengänge auch bei andauerndem Krieg für nötig.

    Hintergrund ist, dass am vergangenen Sonntag gemäss der ukrainischen Verfassung reguläre Parlamentswahlen hätten stattfinden müssen. Das geltende Kriegsrecht sieht jedoch keine Wahlen vor. Reguläre Präsidentschaftswahlen müssten laut Verfassung eigentlich am 31. März kommenden Jahres stattfinden. International war Kiew mehrfach zur Durchführung von Wahlen aufgefordert worden.

  • 13.26 Uhr

    91-Jährige bei russischem Beschuss getötet

    Bei russischem Beschuss der südukrainischen Region Cherson ist nach Angaben örtlicher Behörden eine 91-Jährige getötet worden. Die Geschosse hätten ein Wohngebiet getroffen und ein Hochhaus in Brand gesetzt, hieß es in einem am Montag von Gouverneur Olexandr Prokudin verbreiteten Video. Von einigen Wohnungen seien nur noch Trümmer übrig.

    Die 91-Jährige wurde nach Angaben ihrer Tochter getötet, als eine Wand ihrer Wohnung im neunten Stock auf sie stürzte. Das Haus sei von einer Rakete getroffen worden, sagte die Tochter dem Sender Radio Liberty. «Ich weiß nicht, ob ich herausgekommen wäre, wenn die Türen nicht weggesprengt worden wären», sagte sie. «Ich wäre da drin auch verbrannt.»

  • 11.33 Uhr

    Kiew führt kombinierten Drohnen- und Raketenangriff auf der Krim aus

    Bei einem Angriff mit Wasserdrohnen und Raketen hat das ukrainische Militär nach eigenen Angaben auf der Schwarzmeerhalbinsel Krim einen Stützpunkt der russischen Flugabwehr getroffen.

    Es sei «erfolgreich ein strategisch wichtiges Objekt der Flugabwehr an der Westküste» der von Russland 2014 annektierten Krim beschossen worden, heisst es in einer Mitteilung der Streitkräfte vom Montag. Medien zufolge wurde eine Stellung nahe der Ortschaft Oleniwka von Raketen des US-Typs ATACMS getroffen, wobei 17 Soldaten verletzt und fünf Fahrzeuge beschädigt worden sein sollen.

    Moskau hat dies offiziell nicht bestätigt. Stattdessen meldeten die russischen Behörden die Abwehr eines Angriffs von Wasserdrohnen in der Nacht. Kräfte der Schwarzmeerflotte hätten in der Nacht vor der Küste eine Drohnenattacke unterbunden, teilte der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Hafenstadt Sewastopol, Michail Raswoschajew, am Montag auf Telegram mit.

    Bei einem weiteren Angriff gegen die Mittagszeit seien acht Marschflugkörper des Typs Shadow Storm über der Krim abgefangen worden, teilte das russische Verteidigungsministerium auf seinem Telegramkanal mit. Über der Hafenstadt Sewastopol waren es laut Raswoschajew zwei «Flugobjekte». Dabei sei ein 57-jähriger Mann durch herabfallende Trümmer am Bein verletzt worden.

    Russland nutzt die Krim als Nachschubbasis für seinen mehr als 20 Monaten andauernden Angriffskrieg gegen die Ukraine. In den vergangenen Wochen hat Kiew verstärkt militärische Ziele auf der Krim attackiert. Unter anderem wurden dabei eine wichtige Kriegswerft, Marineschiffe und der Stützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte schwer beschädigt.

  • 7.59 Uhr

    Russischer Verteidigungsminister: USA schüren Spannungen weltweit

    Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat den USA vorgeworfen, weltweit Spannungen zu schüren. «Um ihre geopolitische und strategische Dominanz aufrechtzuerhalten, untergraben die USA absichtlich die Grundlage internationaler Sicherheit und strategischer Stabilität», sagte Schoigu am Montag am Xiangshan-Forum in Peking, bei dem es um militärische Diplomatie ging.

    Russland werde von den USA und deren westlichen Verbündeten bedroht, indem die Nato sich nach Osten hin ausweite, sagte Schoigu. «Westliche Länder zielen darauf ab, den Konflikt mit Russland zu eskalieren und die Gefahr einer grossen Konfrontation zwischen Ländern zu erhöhen», sagte er laut Übersetzung weiter. «Das wird zu ernsten Konsequenzen führen.»

    Mit Blick auf den russischen Krieg in der Ukraine sagte Schoigu, der Kreml sei offen für Verhandlungen, «wenn die Umstände richtig sind».

    An dem Treffen nahmen Militärvertreter von Dutzenden Ländern teil. Auch die USA waren vertreten.

  • 6.50 Uhr

    Ukrainische Folteropfer berichten

    In der ukrainischen Stadt Balakliia sollen russische Truppen schlimme Foltermethoden eingesetzt haben. Ein Untersuchungskomitee rollt die Taten nun unter anderem mit Zeugen-Aussagen auf. Was die Betroffenen berichten, erfährst du hier

  • 5 Uhr

    Russland attackiert Ukraine mit Kampfdrohnen

    Russland hat die Ukraine nachts erneut mit Kampfdrohnen angegriffen. In weiten Teilen der Zentralukraine herrschte am späten Sonntagabend zeitweise Luftalarm. Die Luftwaffe teilte mit, dass die Drohnen in Wellen über die Gebiete Winnyzja, Kirowohrad, Tscherkassy und Chmelnyzkyj flogen. Explosionen wurden aus dem Gebiet Cherson, aber auch aus dem Umland der Hauptstadt Kiew gemeldet. Angaben zu möglichen Treffern durch die Drohnen wie zu Abschüssen durch die ukrainische Flugabwehr gab es am frühen Montagmorgen noch nicht.

  • 4.30 Uhr

    Neun Ukrainer im besetzten Gebiet erschossen

    In der von russischen Truppen besetzten Stadt Wolnowacha in der Ostukraine sind nach Behördenangaben neun Zivilisten erschossen aufgefunden worden. In den spektakulären Fall schaltete sich auch das Staatliche Ermittlungskomitee Russlands ein. Zwei der Toten seien Kinder, teilte das Komitee offiziell mit. Die Toten seien mit Schusswunden in einem Privathaus gefunden worden. Der mutmassliche Täter sei ein russischer Soldat, berichtete ein unabhängiger russischer Telegramkanal. Vier Tote seien eine Familie mit Vater, Mutter und zwei Kindern; die anderen seien Gäste im Haus gewesen.

    Diese Informationen griff auch der Ombudsmann des ukrainischen Parlaments für Menschenrechte, Dmytro Lubinez, auf: Die Besatzer hätten das Leben einer ganzen Familie ausgelöscht, die einen Geburtstag feierte und ihr Wohnhaus nicht an die Besatzer abtreten wollte, schrieb er auf Telegram. Seinen Angaben nach stammte der mutmassliche Schütze aus der russischen Teilrepublik Tschetschenien. Wolnowacha liegt im Gebiet Donezk und ist seit März 2022 von russischen Truppen besetzt.

  • 2.50 Uhr

    US-Speaker befürwortet Gesetzesentwurf ohne Ukraine-Hilfen

    Der Speaker des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, will eine Gesetzesvorlage unterstützen, die Hilfsgelder für Israel, aber nicht für die Ukraine vorsieht. Das sagt er dem US-Sender Fox News.

    «Es gibt viele Dinge auf der Welt, die wir angehen müssen, und das werden wir auch», sagt Johnson. «Aber im Moment nimmt das, was in Israel passiert, die unmittelbare Aufmerksamkeit in Anspruch, und ich denke, wir müssen das trennen und es durchbringen.»

    Er glaubt, dass ein solcher Gesetzesentwurf parteiübergreifende Unterstützung erhalten würde. US-Präsident Biden fordert hingegen ein kombiniertes Militärpaket, das das 60 Milliarden Dollar für die Ukraine und 10 Milliarden Dollar für Israel vorsieht.

  • 0.30 Uhr

    Ukraine will ab 2025 kein russisches Gas mehr durchleiten

    Die Ukraine wird ab 2025 kein russisches Erdgas mehr Richtung Westen durchleiten. Das sagte der Chef des staatlichen ukrainischen Energiekonzerns Naftogaz, Olexij Tschernyschow, in einem Interview mit dem US-Auslandssender Radio Liberty. Ende 2024 laufe der Transitvertrag mit dem russischen Konzern Gazprom aus. Die Ukraine würde auch schon früher aussteigen, zumal Gazprom für den Transit nicht wie vereinbart zahle, sagte Tschernyschow.

    Kreml-Chef Wladimir Putin (2.v.r.) weiht im Juli 2023 die neue Gasverflüssigungsanlage nahe Murmansk ein. Russland baut einen riesigen Exporthafen für flüssiges Erdgas in der Arktis – und verdient damit weiter Geld, trotz Sanktionen.
    Kreml-Chef Wladimir Putin (2.v.r.) weiht im Juli 2023 die neue Gasverflüssigungsanlage nahe Murmansk ein. Russland baut einen riesigen Exporthafen für flüssiges Erdgas in der Arktis – und verdient damit weiter Geld, trotz Sanktionen.
    Bild: Keystone/Sputnik, Kremlin Pool Photo via AP/Konstantin Zavrazhin

    Schon jetzt halte die Ukraine nur am Transit fest, weil mehrere europäische Länder noch auf russisches Gas angewiesen seien. «Wir wollen auch ein zuverlässiger Partner sein für die europäischen Partner, für die Länder, die das brauchen», sagte der Konzernchef. Die Ukraine habe die eigene Gasförderung gesteigert. Sie habe deshalb im kommenden Winter die Chance, erstmals den Bedarf aus eigenen Reserven zu decken, sagte Tschernyschow. Ukrainische Medien zitierten am Sonntag aus dem Interview.

    Das Transit von russischem Erdgas durch die Ukraine läuft trotz des Moskauer Angriffskriegs gegen das Nachbarland weiter. Empfänger sind vor allem Länder ohne Zugang zum Meer, die nicht auf Flüssigerdgas (LNG) umstellen können. Ziel der EU ist, ab 2027 keine fossile Energie mehr aus Russland einzuführen.

  • 0.15 Uhr

    Litauische Berufsmilitärs sollen künftig nicht mehr nach Russland reisen dürfen

    Litauischen Berufsmilitärs soll es verboten werden, in Länder zu reisen, die eine Bedrohung für die nationale Sicherheit Litauens darstellen, berichtet «European Pravda» unter Berufung auf LRT. Das liegt demnach einem Vorschlag des litauischen Verteidigungsministers zugrunde. Dem Gesetzentwurf zufolge werden die Länder und Gebiete, in die Berufsmilitärs nicht einreisen dürfen, von der Regierung genehmigt. «Die Geheim- und Sicherheitsdienste Russlands und von Belarus führen aktiv nachrichtendienstliche Aktivitäten gegen litauische Bürger durch, die das Hoheitsgebiet dieser Länder besuchen. Reisen litauischer Soldaten in diese Länder erhöhen die Wahrscheinlichkeit und das Risiko einer Rekrutierung und anderer feindlicher Handlungen gegen sie», heisst es in der Erläuterung des Gesetzentwurfs.

  • 0.10 Uhr

    Russische Drohnen lösen in mehreren ukrainischen Regionen Luftalarm aus

    Russische Truppen haben mehrere Gruppen von Angriffsdrohnen in der Ukraine eingesetzt, in mehreren Regionen lösten diese Luftalarm aus, meldet die ukrainische Luftwaffe. Die Luftwaffe wante vor der Bedrohung durch Angriffsdrohnen in den Regionen Cherson, Mykolaiv und Dnipro. Später hiess es weiter, dass sich Angriffsdrohnen von der Region Kherson in Richtung der Region Mykolaiv bewegten, und später, dass Angriffsdrohnen im Luftraum der Region Mykolaiv gesichtet wurden, die sich in westlicher Richtung bewegten. Danach warnte die Luftwaffe vor einer weiteren Gruppe von Angriffsdrohnen aus der Region Cherson, die sich in Richtung der Region Mykolaiv bewegten. Die Bedrohung durch Kampfdrohnen wurde auch aus der Region Kirowohrad gemeldet.

  • 0 Uhr

    Finnischer Premierminister: EU-Ukraine-Beitrittsgespräche werden im Dezember beginnen

    Der finnische Premierminister Petteri Orpo glaubt, dass die Beitrittsgespräche zwischen der Ukraine und der EU im Dezember beginnen könnten. «Meiner Meinung nach hat die Ukraine gute Fortschritte bei der Erfüllung der Aufgaben gemacht, die ihr für den Beitritt zur EU gestellt wurden», sagt er bei einer Sitzung des Parteirats der Koalitionspartei.