Ukraine-ÜberblickRussen geht bei Angriff auf Awdijiwka «die Puste aus» +++ Putin überrascht mit Äusserung zum Krieg
Agenturen/red
16.10.2023
Ukraine: Russland setzt Luftangriffe fort, Niederlande wollen weitere militärische Ausrüstung liefern
STORY: Russische Streitkräfte haben bereits den vierten Tag in Folge die ostukrainische Stadt Awdijiwka beschossen. Vitalii Barabasch, der Leiter der Militärverwaltung der Stadt, sagte dem ukrainischen Fernsehen: «Sie verfügen über erhebliche Reserven an Personal und Ausrüstung. Die Stadt steht völlig in Flammen. Sie schiessen und setzen alles ein, was sie haben. Das Krankenhaus steht wieder unter Beschuss, ebenso die Verwaltungsgebäude und unser Freiwilligenzentrum.» Unterdessen ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Odessa am Schwarzen Meer mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte zusammengetroffen. Beide versicherten, das Luftabwehrsystem der Ukraine verbessern und die Sicherheit des Seekorridors für den Getreideexport aus dem von Russland überfallenen Land erhöhen zu wollen. Mark Rutte / Niederländischer Ministerpräsident «Die Niederlande werden der Ukraine bei der Anschaffung von vier Patrouillenschiffen helfen, um die Sicherheit dieses Getreideexports zu gewährleisten. Gleichzeitig sind wir uns bewusst, dass der Winter naht und Russland versuchen wird, der Ukraine so viel wie möglich zu schaden. Und deshalb werden die Niederlande zusätzliche Patriot-Raketen in die Ukraine schicken. Deshalb engagieren wir uns für die Entsendung von F16-Kampfflugzeugen und werden in Kürze gemeinsam mit Dänemark und Rumänien das F16-Trainingszentrum eröffnen.» Selenskyj und Rutte besuchten die von russischem Beschuss beschädigten Hafenanlagen in Odessa. Immer wieder hat Moskau den wichtigen Seehafen mit Raketen und Drohnen angreifen lassen.
14.10.2023
Selenskyj erinnert an die russischen Angriffe auf die Energieversorgung des Landes im vergangenen Winter. Ähnliches befürchtet er auch in den kommenden Monaten. Die Entwicklungen im Tages-Überblick.
Agenturen/red
16.10.2023, 22:00
16.10.2023, 23:36
Agenturen/red
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angesichts des nahenden Winters vor neuen russischen Angriffen gegen die energetische Infrastruktur seines Landes gewarnt. Als Beispiel nannte er die russischen Angriffe auf die Stadt Cherson im Süden des Landes, in deren Verlauf am Sonntag die Versorgung mit Strom und Trinkwasser zeitweise ausgefallen war.
Die russischen Militärs hatten im vergangenen Winter mit konzertierten Angriffen auf die energetische Infrastruktur der Ukraine versucht, das Land in die Knie zu zwingen. Wiederholte Stromausfälle in verschiedenen Landesteilen hatten die Bevölkerung schwer unter Druck gesetzt.
Ukrainisches Militär: Angriffe auf Awdijiwka werden schwächer
Nach tagelangen Angriffen auf die strategisch wichtige Kleinstadt Awdijiwka im Osten der Ukraine schwächt sich die russische Offensive dort nach ukrainischen Angaben ab. Innerhalb der vorangegangenen 24 Stunden seien 15 Angriffe russischer Truppen auf Awdijiwka aus vier verschiedenen Richtungen zurückgeschlagen worden, teilte der ukrainische Generalstab am Montag mit.
Die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) teilte mehr oder weniger diese Einschätzung. Die russischen Truppen versuchten weiter, Awdijiwka einzukreisen, gewännen aber kaum an Boden und kämen immer langsamer voran, hiess es in einer Mitteilung des Instituts vom Sonntagabend (US-Ortszeit).
Die ukrainischen Streitkräfte haben im Verlauf ihrer Grossoffensive nach russischer Darstellung hohe Opferzahlen und hohe Materialverluste erlitten.
Insgesamt hätten die ukrainischen Truppen rund 1500 gepanzerte Fahrzeuge eingebüsst, erklärte Verteidigungsminister Sergej Schoigu nach Angaben der Staatsagentur Tass vom Montag bei einem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin. Die Zahlen liessen sich nicht unabhängig prüfen. Schoigu machte zudem keine näheren Angaben zu russischen Verlusten bei den Gefechten.
Russischer Finanzminister: Unsere Drohnen kommen aus China
Der russische Finanzminister Anton Siluanow hat die Abhängigkeit Russlands von Drohnen aus China eingeräumt. «Im Grunde kommen alle unsere Drohnen aus der Volksrepublik China», sagte der Minister am Montag bei einer Sitzung des Haushaltsausschusses des russischen Parlaments. Nach seinen Angaben soll die eigene Produktion von zivilen Drohnen ausgeweitet werden. Dafür sehe der Staatshaushalt mehr als 60 Milliarden Rubel (rund 555 Millionen Franken) vor. Eine Reaktion aus China auf die Äusserungen gab es zunächst nicht.
Das Wichtigste im Überblick
Nach tagelangen Angriffen auf die strategisch wichtige Kleinstadt Awdijiwka im Osten der Ukraine schwächt sich die russische Offensive dort nach ukrainischen Angaben ab.
Die ukrainischen Streitkräfte haben im Verlauf ihrer Grossoffensive nach russischer Darstellung hohe Opferzahlen und hohe Materialverluste erlitten.
Der russische Aussenminister Sergey Lawrow ist in Peking eingetroffen. Er besucht an diesem Mittwoch und Donnerstag auch Nordkorea.
Die Nato beginnt heute ihre jährlichen Manöver zur Verteidigung des europäischen Bündnisgebiets mit Atomwaffen.
Russland hat nach Einschätzung britischer Militärexperten auch dank der Anwerbung von Söldnern unpopuläre Rekrutierungswellen für den Krieg in der Ukraine zuletzt vermieden.
Das Emirat Katar hat nach eigenen Angaben durch Vermittlung eine Abmachung zur Rückkehr von vier ukrainischen Kindern aus Russland in ihre Heimat erzielt.
Wir beenden unseren Live-Ticker vom 16. Oktober 2023
21.26 Uhr
Baerbock: Ukraine und Moldau können sich auf Unterstützung verlassen
Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock hat der Ukraine und deren kleiner Nachbarrepublik Moldau trotz der Krise im Nahen Osten anhaltende Unterstützung im Abwehrkampf gegen Russland versprochen. «So sehr uns die Krisendiplomatie dieser Tage fordert, wir weichen keinen Zentimeter in unserer Unterstützung für die Ukraine und unsere Partner im Europas Osten wie Moldau», erklärte die Grünen-Politikerin am Montag angesichts des Hamas-Angriffs auf Israel vor ihrem Flug zur vierten Moldau-Unterstützerkonferenz.
Die Moldau-Plattform war im April 2022 von Baerbock zusammen mit Frankreich und Rumänien als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine ins Leben gerufen worden. Bei den drei Geber-Konferenzen 2022 waren mehr als eine Milliarde Euro für Moldau zusammengekommen.
«So wie damals kann sich Moldau auch heute auf uns verlassen. Denn Moldaus EU-Kandidatenstatus ist geopolitische Konsequenz der russischen Aggression», betonte Baerbock. Im Juni 2022 hatte Moldau wie die Ukraine den EU-Kandidatenstatus erhalten. In diesem Dezember soll entschieden werden, ob mit der Ukraine und Moldau Beitrittsverhandlungen aufgenommen werden.
21.02 Uhr
Ukrainisches Militär: Angriffe auf Awdijiwka werden schwächer
Nach tagelangen Angriffen auf die strategisch wichtige Kleinstadt Awdijiwka im Osten der Ukraine schwächt sich die russische Offensive dort nach ukrainischen Angaben ab. Innerhalb der vorangegangenen 24 Stunden seien 15 Angriffe russischer Truppen auf Awdijiwka aus vier verschiedenen Richtungen zurückgeschlagen worden, teilte der ukrainische Generalstab am Montag mit.
Der Leiter der Stadtverwaltung, Witalij Barabasch, sagte, Mitte der vergangenen Woche habe es noch bis zu 60 russische Angriffe pro Tag gegeben. Die Tatsache, dass es jetzt weniger seien, lege nahe, dass den Russen die Puste ausgehe.
Die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) teilte mehr oder weniger diese Einschätzung. Die russischen Truppen versuchten weiter, Awdijiwka einzukreisen, gewännen aber kaum an Boden und kämen immer langsamer voran, hiess es in einer Mitteilung des Instituts vom Sonntagabend (US-Ortszeit).
Angesichts des nahenden Winters versuchen beide Kriegsparteien, noch an Boden zu gewinnen, um damit auch in den eigenen Reihen die Kampfmoral zu heben. Awdijiwka liegt unmittelbar nördlich der Stadt Donezk in der gleichnamigen ukrainischen Region, die teilweise von Russland besetzt ist. Die Kleinstadt könnte für die ukrainischen Truppen ein strategisch guter Ausgangspunkt für eine mögliche Rückeroberung von Donezk sein.
Ukrainian military journalist Yurii Butusov about the situation in Avdiivka as of October 15th:
Avdiivka is currently the main focus of Russian troops' efforts in Donbas. The city is being stormed by the 114th, 15th, and 21st motorized Russian rifle brigades, reinforced by…
Kreml: Putin telefoniert mit Staatschefs in Nahost
Der russische Präsident Wladimir Putin hat in einer Reihe von Telefonaten mit Staats- und Regierungschefs in Nahost eine umgehende Feuerpause für humanitäre Zwecke gefordert, um die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu versorgen. In Gesprächen mit den Präsidenten Syriens, Ägyptens, des Irans und der Palästinenser habe sich Putin besorgt über die aktuelle Lage geäussert, wie der Kreml am Montag mitteilte. Zugleich sprach sich der Kremlchef, dessen Truppen seit 600 Tagen Krieg gegen die Ukraine führen, gegen jede Gewaltanwendung gegen Zivilisten aus.
Die Präsidenten sprachen sich nach Kreml-Angaben dafür aus, «mit allen konstruktiv orientierten Partnern» auf ein baldiges Ende der Gewalt und eine schnelle Stabilisierung in Nahost hinzuarbeiten. Die Gesprächspartner seien sich einig gewesen, dass der aktuelle Stillstand des Friedensprozesses zu der Krise beigetragen habe.
18.40 Uhr
Russischer Finanzminister: Alle unsere Drohnen kommen aus China
Der russische Finanzminister Anton Siluanow hat die Abhängigkeit Russlands von Drohnen aus China eingeräumt. «Im Grunde kommen alle unsere Drohnen aus der Volksrepublik China», sagte der Minister am Montag bei einer Sitzung des Haushaltsausschusses des russischen Parlaments. Nach seinen Angaben soll die eigene Produktion von zivilen Drohnen ausgeweitet werden. Dafür sehe der Staatshaushalt mehr als 60 Milliarden Rubel (rund 555 Millionen Franken) vor. Eine Reaktion aus China auf die Äusserungen gab es zunächst nicht.
Als Antwort auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verhängte der Westen Sanktionen gegen Moskau, die unter anderem den Import und Bau ziviler und militärischer Drohnen erschweren sollten. China hatte bereits im Frühjahr angegeben, den Export sogenannter Dual-Use-Güter nach Russland, die zivil und militärisch verwendet werden können, kontrollieren zu wollen. Ab September erliess das chinesische Handelsministerium zudem Beschränkungen für den Export von zivilen Langstreckendrohnen, die für «nicht friedliche Zwecke» genutzt werden könnten, nach Russland.
Kommerzielle Drohnenmodelle werden Berichten russischer und ukrainischer Medien zufolge häufig von beiden Seiten für den Kriegseinsatz modifiziert. Ihre Bedeutung für das Kampfgeschehen gilt als hoch.
Almost all the drones used by Russia in the war against Ukraine are from China. Russian Ministry of Finance Anton Siluanov stated this at a meeting of the State Duma Committee on Budget and Taxes.
"Today, almost all drones are from China. We are also grateful to our partners for… pic.twitter.com/nN2fH3nEb3
Kiew: OSZE droht bei weiterer Mitgliedschaft Moskaus ein langsamer Tod
Die Ukraine hat einen Ausschluss Russlands aus der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) gefordert. Der OSZE drohe bei einer weiteren Mitgliedschaft Moskaus ein «langsamer Tod», sagte der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba am Montag bei einer Pressekonferenz mit dem amtierenden OSZE-Chef Bujar Osmani in Kiew. Nur ohne Russland habe die Organisation ein «neues Leben» vor sich.
Die OSZE wurde 1975 gegründet, um die Spannungen zwischen Ost und West während des Kalten Krieges abzubauen, und hilft ihren Mitgliedern, sich in Fragen wie Menschenrechten und Rüstungskontrolle abzustimmen.
«Russland ist derzeit die grösste Bedrohung für die Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa», argumentierte Kuleba mehr als eineinhalb Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Moskau strebe auf dem Kontinent nach «Chaos» und «Destabilisierung». Russland wirft seinerseits dem Westen vor, er versuche, die OSZE zu untergraben und «zu vereinnahmen».
"Russia must be expelled from the OSCE because it is killing it from within," Minister of Foreign Affairs Dmitry Kuleba said.
"Moscow has taken the OSCE hostage, manipulating the principle of consensus and thus destroying the organization from the inside," he emphasized. pic.twitter.com/TAN78FzrZw
Die ukrainischen Streitkräfte haben im Verlauf ihrer Grossoffensive nach russischer Darstellung hohe Opferzahlen und hohe Materialverluste erlitten.
Insgesamt hätten die ukrainischen Truppen rund 1500 gepanzerte Fahrzeuge eingebüsst, erklärte Verteidigungsminister Sergej Schoigu nach Angaben der Staatsagentur Tass vom Montag bei einem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin. Die Zahlen liessen sich nicht unabhängig prüfen. Schoigu machte zudem keine näheren Angaben zu russischen Verlusten bei den Gefechten.
Auch Präsident Putin hatte zuletzt wiederholt von einem Scheitern der Offensive gesprochen. Vor seinem Besuch in Peking an diesem Dienstag sagte er im Interview mit dem chinesischen Fernsehen, dass Kiew keine Ergebnisse, sondern nur hohe Verluste in den Reihen der ukrainischen Streitkräfte vorweisen könne.
17.11 Uhr
Staatsduma will Weg für mögliche russische Atomwaffentests freimachen
Die Staatsduma will an diesem Dienstag den Ausstieg Russlands aus einem weiteren internationalen Sicherheitsvertrag einleiten und damit den Weg für mögliche Atomwaffentests freimachen. Geplant ist, dass Russlands Ratifizierung des globalen Vertrags über den Stopp von Nukleartests (CTBT) zurückgezogen wird. Dazu soll ein Gesetz am Dienstag in erster von drei Lesungen angenommen werden, wie Abgeordnete Moskau am Montag mitteilten. Lesung zwei und drei sind laut Duma ebenfalls in dieser Woche geplant. Russland will so mit den USA gleichziehen, wo solche Tests möglich sind.
Die USA haben den Vertrag über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen nie ratifiziert und könnten jeden Moment Atomwaffen testen. Präsident Wladimir Putin hatte gesagt, dass Moskau wie Washington ebenfalls in der Lage sein müsse, diese Tests durchzuziehen. Russland will nach offiziellen Angaben Nuklearwaffen aber nun dann testen, wenn dies auch die USA täten.
Russland testet immer wieder nuklear bestückbare Interkontinentalraketen und eine Vielzahl anderer neuer Waffen, allerdings ohne Atomsprengköpfe. Künftig wären dann auch wieder Atomwaffentests möglich. Im Konflikt mit den USA war Russland zuletzt aus mehreren Abrüstungsverträgen ausgestiegen.
15.44 Uhr
Katar: Einigung zur Rückkehr von vier Kindern aus Russland in die Ukraine
Das Emirat Katar hat nach eigenen Angaben durch Vermittlung eine Abmachung zur Rückkehr von vier ukrainischen Kindern aus Russland in ihre Heimat erzielt. Die katarische Staatsministerin für internationale Zusammenarbeit, Lolwah Al Chater, teilte am Montag mit, die Abmachung zur Rückkehr der Kinder könne nur ein erster Schritt sein. Aber das Verhalten beider Seiten während der Vermittlungsmission sei ermutigend gewesen.
Nach Angaben eines mit dem Vorgang vertrauten Diplomaten blieben die Kinder im Alter zwischen zwei und 17 Jahren in der katarischen Botschaft in Moskau, während Doha zwischen den Behörden vermittelte. «Sowohl ukrainische als auch russische Beamte haben sich kooperativ gezeigt, um die Sicherheit der Kinder und ihre Ausreise in die Ukraine zu gewährleisten», sagte der Diplomat.
Unter den Kindern ist eines, dessen Mutter in Russland inhaftiert wurde, sowie ein Kind, das bei Kriegsbeginn im Februar 2022 in einem russischen Krankenhaus lag und den Kontakt zu seiner Mutter verlor.
13.30 Uhr
London: Moskau vermeidet Rekrutierung mit Hilfe neuer Söldnertruppen
Russland hat nach Einschätzung britischer Militärexperten auch dank der Anwerbung von Söldnern unpopuläre Rekrutierungswellen für den Krieg in der Ukraine zuletzt vermieden. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine hervor.
Latest Defence Intelligence update on the situation in Ukraine – 16 October 2023.
Allein die Privatarmee Redut, die unter dem Deckmantel der Anwerbung von Freiwilligen unter anderem frühere Wagner-Söldner in ihren Dienst nehme, habe eine Personalstärke von 7000 Mann, hieß es in der Mitteilung am Montag weiter. Redut sei seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 in Kämpfe in den Gebieten Donezk, Charkiw, Kiew und Luhansk verwickelt gewesen. Es sei aber nur eine von mehreren Privatarmeen und Freiwilligeneinheiten, die das russische Verteidigungsministerium einsetze, um reguläre Einheiten zu verstärken.
13.12 Uhr
Nato übt Verteidigung des Bündnisgebiets mit Atomwaffen
Die Nato hat ihr jährliches Manöver zur Verteidigung des europäischen Bündnisgebiets mit Atomwaffen begonnen. Das bestätigte ein Sprecher am Montag der Deutschen Presse-Agentur. An der Übung «Steadfast Noon» werden den Angaben der Nato zufolge bis zum Donnerstag nächster Woche bis zu 60 Flugzeuge beteiligt sein. Darunter sind moderne Kampfjets, aber auch Überwachungs- und Tankflugzeuge sowie Langstreckenbomber vom Typ B-52.
Schauplatz der Manöver ist in diesem Jahr insbesondere der Luftraum über Italien, Kroatien und dem Mittelmeer. In diesem Jahr sollen mindestens 1000 Kilometer Entfernung zur russischen Grenzen eingehalten werden. Teilnehmerstaaten sind insgesamt 13 Bündnismitglieder.
Die Nato betont, dass «Steadfast Noon» keine Reaktion auf den russischen Angriffskrieg sei und dass keine scharfen Waffen zum Einsatz kämen. Nach Angaben von Militärexperten wird bei den regelmäßig im Oktober stattfindenden Manövern geübt, wie man die US-Atomwaffen sicher aus unterirdischen Magazinen zu den Flugzeugen transportiert und unter die Kampfjets montiert. Die Übungsflüge finden dann allerdings ohne die Bomben statt.
11.40 Uhr
Putins bemerkenswerte Wortwahl
Der russische Präsident Wladimir Putin sprach am staatlichen Fernsehen einmal mehr über den Krieg in der Ukraine. Und fiel dabei mit einer zurückhaltenden Wortwahl auf.
Konkret ging es um die umkämpfte Stadt Awdijiwka in der Region Donezk, wo die russischen Truppen zuletzt in die Defensive gerieten.
Seine Truppen führen in Awdijiwka eine «aktive Verteidigung» aus, sagte der Kremlchef laut «Blick». Das sei eine bemerkenswerte Wortwahl, da nur Tage zuvor noch von «aktiven Kampfhandlungen» die Rede gewesen sei. Russische Militärblogger sahen die eigenen Truppen sogar in der «Offensive».
Die amerikanische Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) will in Putins Wortwahl einen Beleg dafür erkennen, dass der Kreml «die Erwartungen an bedeutende russische Fortschritte senken will».
10.13 Uhr
Schweizer*innen spenden wegen Krieg in der Ukraine so viel Geld wie noch nie
Im Jahr 2022 ist in der Schweiz mit 2,5 Milliarden Franken so viel Geld gespendet worden wie noch nie. Insbesondere Zuwendungen für die Ukraine führten zu diesem Rekord, wie die Zewo-Stiftung mitteilte. Diese vergibt ein Gütesiegel für Spendenorganisationen.
Zum dritten Mal in Folge sind damit in der Schweiz mehr als 2 Milliarden Franken gespendet worden, wie dem am Montag veröffentlichten Spendenreport von Swissfundraising und der Stiftung Zewo zu entnehmen ist.
Zum Rekordergebnis von 2022 hätten die Ukraine-Spenden mit rund 418 Millionen Franken einen grossen Teil beigetragen. Ohne Einbezug der Ukraine-Spenden habe das Spendenwachstum in der Schweiz im Jahr 2022 noch rund 2 Prozent betragen.
Spenden aus privaten Haushalten überstiegen laut Bericht den langjährigen linearen Wachstumstrend noch deutlicher als bei den Corona-Spenden in den beiden Vorjahren. So stammten 7 von 10 Spenderfranken in der Deutschschweiz aus privaten Haushalten, in der Westschweiz waren es 6 von 10 Franken.
Die Spenden für die internationale Hilfe im Ausland wuchsen um 30 Prozent, während die Spenden für Soziales und Gesundheit im Inland stagnierten, wie es weiter hiess.
Beliebt seien digitale Spenden, allem voran via Bezahl-App Twint. Seit 2019 seien die mittels digitaler Zahlungsmittel überwiesenen Beträge von 22 Millionen Franken auf 117 Millionen Franken gestiegen. Damit habe sich das Transaktionsvolumen innerhalb von vier Jahren verfünffacht.
Die Stiftung Zewo ist die schweizerische Zertifizierungsstelle für gemeinnützige, Spenden sammelnde Organisationen. Swissfundraising ist die Berufsorganisation der Fundraiserinnen und Fundraiser der Schweiz.
10.05 Uhr
Lawrow reist erneut nach Nordkorea
Der russische Aussenminister Sergej Lawrow besucht an diesem Mittwoch und Donnerstag Nordkorea. Das teilte das russische Aussenministerium am Montag in Moskau mit. Er kommt damit einer Einladung der nordkoreanischen Führung nach.
Lawrow, der in Peking eingetroffen ist, dürfte nach seiner Teilnahme an einem Gipfel zur chinesischen Infrastruktur-Initiative «Neue Seidenstrasse» in der chinesischen Hauptstadt direkt nach Nordkorea weiterreisen. Es wird erwartet, dass der russische Chefdiplomat dort auch eine Reise des russischen Präsidenten Wladimir Putin nach Pjöngjang vorbereitet.
Der Kreml hatte bestätigt, dass es für Putin eine Einladung zu einem Staatsbesuch in Nordkorea gebe. Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hatte im September Russland besucht. Die beiden Nachbarländer intensivierten zuletzt ihre Zusammenarbeit deutlich. Auch der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte unlängst Nordkorea besucht.
Nordkorea steht international in der Kritik, Waffen zu liefern für Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine. Das Land habe mehr als 1000 Container mit militärischer Ausrüstung und Munition an Russland geliefert, hiess es am Freitag aus dem Weissen Haus. Eine Bestätigung von russischer oder nordkoreanischer Seite gibt es dafür nicht.
Der russische Aussenminister Sergey Lawrow ist in Peking eingetroffen. Der Minister halte sich als Teil einer russischen Delegation in der chinesischen Hauptstadt auf, teilt das russische Aussenministerium mit. Zum zehnten Jahrestag seines umstrittenen Infrastrukturprojekts Neue Seidenstrasse erwartet China ab Dienstag hochrangige Vertreter von 130 Ländern – darunter womöglich auch Putin. Es wäre der erste Besuch des Kreml-Chefs in China seit Russlands Angriff auf die Ukraine.
Unter den Gästen in Peking sind mehrere Staatschefs, nach Angaben der staatlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua soll auch Ungarns Ministerpräsident Orban in Peking sein.
5 Uhr
Jährliche Nato-Manöver beginnen
Die Nato beginnt heute ihre jährlichen Manöver zur Verteidigung des europäischen Bündnisgebiets mit Atomwaffen. An der Übung «Steadfast Noon» sind in den kommenden eineinhalb Wochen etwa 60 Flugzeuge beteiligt. Teilnehmer sind 13 Bündnismitglieder, darunter Deutschland. Die Nato betont, dass die Übung keine Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sei.
4 Uhr
Luftangriff auf südukrainische Stadt Beryslaw
Bei einem russischen Luftangriff auf die südukrainische Stadt Beryslaw sind drei Menschen ums Leben gekommen, darunter zwei Senioren. Ein 73-jähriger Mann und eine 70-jährige Frau starben am Montag durch den Einschlag einer vom Flugzeug abgeworfenen Bombe in einem Gebäude der kommunalen Wohnungsverwaltung, wie die lokalen Behörden auf Telegram mitteilten. Ein beim Einschlag verwundeter Mann erlag am Nachmittag seinen Verletzungen im Spital. Eine Frau wurde verletzt. Eine weitere Fliegerbombe zerstörte demnach ein Wohnhaus. Angaben aus dem Kriegsgebiet können oft nicht direkt unabhängig überprüft werden.
Beryslaw liegt am nordwestlichen Ufer des Dnipro-Flusses, der in der umkämpften südukrainischen Region Cherson weitgehend die Front zwischen russischer und ukrainischer Armee bildet. In der Vergangenheit war die Stadt mehrfach Ziel russischer Luft- und Artillerieangriffe. Erst am Vortag hatten Flugzeuge Beryslaw bombardiert.
3.05 Uhr
Bericht: Russland verstärkt Flotte im Schwarzen Meer
Russland soll die Schwarzmeerflotte um zwei Raketenträger erweitert haben. Das berichtet der «Kyiv Independent» unter Berufung auf Militärbehörden in der Südukraine. Zwei neue Fregatten der russischen Marine seien bereits im Schwarzen Meer im Einsatz, ebenso wie ein U-Boot. Die Bedrohung durch Raketenangriffe werde derzeit als «sehr hoch» eingeschätzt.