Ukraine-Übersicht London: Russland will neue Bahnstrecke zur Versorgung in Südukraine

Agenturen/red

15.10.2023

Ukraine: Russland setzt Luftangriffe fort, Niederlande wollen weitere militärische Ausrüstung liefern

Ukraine: Russland setzt Luftangriffe fort, Niederlande wollen weitere militärische Ausrüstung liefern

STORY: Russische Streitkräfte haben bereits den vierten Tag in Folge die ostukrainische Stadt Awdijiwka beschossen. Vitalii Barabasch, der Leiter der Militärverwaltung der Stadt, sagte dem ukrainischen Fernsehen: «Sie verfügen über erhebliche Reserven an Personal und Ausrüstung. Die Stadt steht völlig in Flammen. Sie schiessen und setzen alles ein, was sie haben. Das Krankenhaus steht wieder unter Beschuss, ebenso die Verwaltungsgebäude und unser Freiwilligenzentrum.» Unterdessen ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Odessa am Schwarzen Meer mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte zusammengetroffen. Beide versicherten, das Luftabwehrsystem der Ukraine verbessern und die Sicherheit des Seekorridors für den Getreideexport aus dem von Russland überfallenen Land erhöhen zu wollen. Mark Rutte / Niederländischer Ministerpräsident «Die Niederlande werden der Ukraine bei der Anschaffung von vier Patrouillenschiffen helfen, um die Sicherheit dieses Getreideexports zu gewährleisten. Gleichzeitig sind wir uns bewusst, dass der Winter naht und Russland versuchen wird, der Ukraine so viel wie möglich zu schaden. Und deshalb werden die Niederlande zusätzliche Patriot-Raketen in die Ukraine schicken. Deshalb engagieren wir uns für die Entsendung von F16-Kampfflugzeugen und werden in Kürze gemeinsam mit Dänemark und Rumänien das F16-Trainingszentrum eröffnen.» Selenskyj und Rutte besuchten die von russischem Beschuss beschädigten Hafenanlagen in Odessa. Immer wieder hat Moskau den wichtigen Seehafen mit Raketen und Drohnen angreifen lassen.

14.10.2023

In der Ukraine wachsen die Sorgen, dass die westliche Unterstützung für den Kampf gegen den russischen Aggressionskrieg nachlassen könnte. Und Russlands Präsident Putin, der die Invasion begonnen hatte, sieht sein Vorgehen als Erfolg. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Agenturen/red

Kremlchef Wladimir Putin hat Kiews Gegenoffensive einmal mehr für «komplett gescheitert» erklärt und von einer Verbesserung der russischen Positionen in der Ukraine gesprochen. Auf dem gesamten Gebiet der «militärischen Spezialoperation», wie Putin seinen Krieg offiziell nennt, verbesserten die russischen Streitkräfte ihre Lage, behauptete der Präsident. Die russischen Streitkräfte seien in einer Phase der «aktiven Verteidigung», sagte Putin in einem am Sonntag veröffentlichen Videoclip des Staatsfernsehens. Die Gefechte im Kriegsgebiet dauerten an. In Kiew zeigte sich auch Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut siegessicher.

Die Ukraine bereite an einzelnen Abschnitten der Front neue Kampfhandlungen und Offensivoperationen vor, sagte Putin. «Und wir werden darauf in entsprechender Weise reagieren», betonte er. Russland überzieht die Ukraine seit mehr als anderthalb Jahren mit einem beispiellosen Krieg.

Russland setzt bei seiner Kriegslogistik in der Ukraine auf die Schiene.
Russland setzt bei seiner Kriegslogistik in der Ukraine auf die Schiene.
IMAGO/Daniel Scharinger

Am Sonntag starben nach ukrainischen Angaben zwei Menschen durch russischen Beschuss eines Dorfes im Gebiet Charkiw in der Ostukraine. Der Generalstab in Kiew informierte über Dutzende Gefechte im Kriegsgebiet. Dagegen meldete das Verteidigungsministerium in Moskau den Abschuss von 27 ukrainischen Drohnen, die meisten davon in der russischen Grenzregion Kursk. Nach Angaben des Ministeriums in Moskau stieg ein Kampfjet der Flugabwehr über dem Schwarzen Meer auf, um eine US-Drohne daran zu hindern, sich der russischen Grenze zu nähern. Ähnliche Vorfälle soll es bereits in der Vergangenheit gegeben haben. Die Angaben waren von unabhängiger Seite nicht überprüfbar.

Die Ukraine, die seit Beginn des russischen Einmarsches am 24. Februar 2022 um ihr Überleben und ihre Unabhängigkeit kämpft, verteidigt sich mit westlicher militärischer Unterstützung. Bei der laufenden Gegenoffensive will sie ihre von Russland besetzten Gebiete zurückerobern und hatte dabei auch vereinzelt Erfolge erzielt. Russland hatte sich unter Bruch des Völkerrechts die Regionen Saporischschja, Cherson, Luhansk und Donezk einverleibt, kontrolliert aber keines der Gebiete vollständig.

London: Russland baut neue Bahnstrecke zur Versorgung in Südukraine

Zur Versorgung seiner Truppen im Krieg gegen die Ukraine setzt Russland nach britischer Einschätzung massiv auf die Schiene. «Russland unterhält und verbessert mit ziemlicher Sicherheit weiterhin seine Eisenbahnverbindungen in der Ukraine und baut eine neue Eisenbahnlinie nach Mariupol, was die Transportzeiten für Lieferungen an die Saporischschja-Front verkürzen wird», teilte das britische Verteidigungsministerium am Sonntag mit. Russland nutze dafür zivile Auftragnehmer und Ausrüstung. Dies werde den Ukrainern wahrscheinlich die Zielerfassung erschweren und zudem russische Kapazitäten an anderer Stelle erhalten.

«Russland nutzt seine Schienennetze, um Munition, Rüstung, Treibstoff und Personal in die Ukraine zu transportieren», hiess es in London weiter. «Das Schienennetz in der besetzten Ukraine bleibt weitgehend funktionsfähig, ist jedoch anfällig für sporadische Unterbrechungen durch ukrainische Artillerie, Raketen und Sabotage.» Die neue Strecke liege in Reichweite ukrainischer Angriffssysteme. Allerdings seien für die Zerstörung des Schienenverkehrs gezielte und andauernde Angriffe von Luft- und/oder Bodentruppen nötig.


Das Wichtigste im Überblick:

  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor neuen russischen Angriffen gegen die Energie-Infrastruktur seines Landes im kommenden Winter gewarnt.
  • Die südukrainische Stadt Cherson ist wiederholt von russischen Kampfflugzeugen und Artillerie angegriffen worden.
  • Die heute stattfindenden Wahlen in Polen entscheiden auch über die künftige Ukraine-Politik des Landes.
  • Gemäss Angaben des britischen Geheimdienstes will Russland eine neue Eisenbahstrecke nach Mariupol im Süden der Ukraine bauen – um die Versorgung seiner Truppen im Angriffskrieg zu vereinfachen.
  • Die vom russischen Angriffskrieg erschütterte Ukraine hat mit einem ersten Evakuierungsflug aus Israel nach offiziellen Angaben mehr als 200 Bürger in der rumänischen Hauptstadt in Sicherheit gebracht.
  • Die Entwicklungen von Samstag findest du hier.
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  • 21.21 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Sonntag

  • 20.45 Uhr

    Selenskyj warnt vor neuen russischen Angriffen auf Infrastruktur

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor neuen russischen Angriffen gegen die Energie-Infrastruktur seines Landes im kommenden Winter gewarnt. Als warnendes Beispiel nannte er die russischen Angriffe auf die Stadt Cherson im Süden des Landes, in deren Verlauf am Sonntag die Versorgung mit Strom und Trinkwasser zeitweise ausgefallen war. «Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass es mit dem nahenden Winter weitere russische Angriffe geben wird», sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. «Darauf müssen wir vorbereitet sein.»

    Die russischen Militärs hatten im vergangenen Winter mit gezielten Angriffen auf die Energieversorgung der Ukraine versucht, das Land in die Knie zu zwingen. Wiederholte Stromausfälle in verschiedenen Landesteilen hatten die Bevölkerung schwer unter Druck gesetzt.

    Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, hat vor neuen russischen Angriffen gegen die Energie-Infrastruktur seines Landes im kommenden Winter gewarnt.
    Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, hat vor neuen russischen Angriffen gegen die Energie-Infrastruktur seines Landes im kommenden Winter gewarnt.
    Michael Kappeler/dpa
  • 20.30 Uhr

    Russische Gouverneurin wegen Äusserungen zur Ukraine angezeigt

    Mit kritischen Äusserungen zum Krieg in der Ukraine hat eine russische Gouverneurin Ärger auf sich gezogen. Russland habe keine Notwendigkeit für einen Krieg in der Ukraine, sagte Natalja Komarowa, Gouverneur der Region Chanty-Mansijsk, während einer Veranstaltung mit Einwohnern der sibirischen Stadt Nischnewartowsk. Daraufhin wurde sie beschuldigt, die Streitkräfte zu diskreditieren — ein Straftatbestand in Russland.

    Ihre Kritiker forderten die Behörden auf, eine Untersuchung ihrer Äusserungen einzuleiten, aber Komarowa wurde bisher weder festgenommen noch angeklagt. Ein in den sozialen Medien verbreitetes Video der Veranstaltung zeigt, wie die Politikerin von der Frau eines russischen Soldaten zur Rede gestellt wird, die behauptet, die mobilisierten Männer seien schlecht für die Front ausgerüstet. Komarowa sagt daraufhin, Russland sei nicht auf den Einmarsch in die Ukraine vorbereitet gewesen. «Wir haben uns insgesamt nicht auf diesen Krieg vorbereitet», antwortet sie. «Wir brauchen ihn nicht.»

    Komarowas Äusserungen verbreiteten sich schnell im Internet, was Berichten zufolge Kriegsbefürworter dazu veranlasste, die Politikerin bei den Behörden wegen Diskreditierung der russischen Streitkräfte anzuzeigen. Das Nachrichtenportal Sibir.Realii berichtete, seine Journalisten hätten das Schreiben des Direktors einer sibirischen Organisation, Juri Rjabzew, an den russischen Innenminister gesehen, in dem eine weitere Untersuchung der Äusserungen Komarowas gefordert wird.

    Wenige Tage nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar 2022 verabschiedete das vom Kreml kontrollierte russische Parlament ein Gesetz, das die Verunglimpfung des Militärs und die Verbreitung falscher Informationen über den militärischen Einsatz in der Ukraine verbietet. Regierungskritiker wurde nach dem Gesetz zu Geld- und Gefängnisstrafen verurteilt.

  • 19.29 Uhr

    Biden: Wir können und müssen Ukraine und Israel unterstützen

    US-Präsident Joe Biden hat zugesichert, dass Amerika sowohl die Ukraine als auch Israel militärisch unterstützen kann. «Wir sind die Vereinigten Staaten von Amerika, um Gottes Willen, die mächtigste Nation (...) in der Geschichte der Welt», sagte Biden in einem Interview mit dem Sender CBS. Die US-Regierung könne sich um beides kümmern und trotzdem die Fähigkeiten zur allgemeinen Verteidigung des eigenen Landes aufrecht erhalten. «Wir haben die Möglichkeit, das zu tun. Wir haben eine Verpflichtung», betonte er. «Und wenn wir es nicht machen, wer dann?» Das Gespräch wurde am Freitag aufgezeichnet und sollte am Abend (Ortszeit) vollständig ausgestrahlt werden.

    Auch US-Verteidigungsminister Lloyd Austin betonte zuletzt: «Wir werden fest an der Seite Israels stehen, während wir die Ukraine weiterhin unterstützen.» Die USA haben seit dem Beginn des Kriegs der Ukraine knapp 44 Milliarden Dollar an Unterstützung zugesagt. Auch Israel unterstützen die USA als wichtigster Verbündeter mit Milliardensummen - ein beachtlicher Teil davon geht in Raketen.

    Biden hatte vor einigen Tagen angekündigt, den US-Kongress um zusätzliches Geld für Israel zu bitten. Das Weisse Haus hat bereits weitere Mittel für die Ukraine beim Parlament beantragt. Dort herrscht im Moment aber Stillstand, da sich die Republikaner nicht auf einen Vorsitzenden für das Repräsentantenhaus einigen können. Solange lange liegt die gesetzgeberische Arbeit auf Eis.

  • 17.02 Uhr

    Russische Luft- und Artillerieangriffe auf Cherson

    Die südukrainische Stadt Cherson ist wiederholt von russischen Kampfflugzeugen und Artillerie angegriffen worden. Die Stadt am Ufer des Dnipro werde von immer neuen Explosionen erschüttert, berichtete der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Roman Mrotschko. «Durch den feindlichen Beschuss wurden Elektrizitätsleitungen beschädigt und Häuser zerstört», schrieb er auf Telegram. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

    Russische Luftangriffe hatten am Morgen laut Mrotschko Objekte der Infrastruktur getroffen. Dadurch sei zeitweise die Versorgung mit Strom und Wasser ausgefallen.

    Die russischen Streitkräfte hatten Cherson zu Beginn ihrer Invasion der Ukraine besetzt, mussten die Stadt dann im Verlauf einer Gegenoffensive russischer Truppen im Herbst vergangenen Jahres wieder räumen und sich über den Dnipro zurückziehen.

  • 14.05 Uhr

    Mindestens sechs Tote bei russischen Angriffen auf die Ukraine

    ei russischen Angriffen auf die Ukraine sind binnen 24 Stunden nach Angaben lokaler Behördenvertreter vom Sonntag mindestens sechs Menschen getötet worden. Die Opfer verteilten sich auf die ukrainischen Regionen Cherson, Donezk und Charkiw. Russland meldete derweil einen nächtlichen ukrainischen Drohnenangriff auf den Westen des Landes.

    In der ukrainischen Region Cherson kamen bei schwerem Beschuss am Wochenende zwei Menschen ums Leben und drei weitere wurden verletzt, wie Gouverneur Olexander Prokudin in sozialen Netzwerken mitteilte. Zwei gelenkte Bomben trafen später wichtige Infrastruktur in der gleichnamigen Regionalhauptstadt, wie der Leiter der Militärverwaltung der Stadt, Roman Mrotschko, mitteilte. Nach seinen Angaben führte dies zu einem Teilausfall der Strom- und Wasserversorgung. Lokale Behördenvertreter berichteten, dass zwei weitere Menschen in der Region Donezk getötet worden seien und ein 57-jähriger Mann und eine 54-jährige Frau bei einem Luftangriff starben, der ihr Haus in der Region Charkiw traf.

    Unterdessen vermeldete das russische Verteidigungsministerium am Sonntag einen nächtlichen ukrainischen Drohnenangriff auf den Westen Russlands. Behördenvertreter erklärten, 18 Drohnen seien über der Region Kursk abgeschossen worden. Dies führte zu Spekulationen, dass der Angriff dem nahe gelegenen Militärflugplatz Chalino gegolten haben könnte. Bilder, die in sozialen Netzwerken kursierten, zeigten brennende Trümmerteile nur 1,5 Kilometer von dem Luftwaffenstützpunkt entfernt, der bereits Ende September von der Ukraine angegriffen worden war.

    Der Gouverneur von Kursk, Roman Starowoit, erklärte, Trümmerteile seien in der Regionalhauptstadt Kursk und dem Dorf Sorino niedergegangen. Opfer wurden zunächst nicht gemeldet. Behördenvertreter erklärten, es seien zwei weitere Drohnen über der Region Belgorod abgeschossen worden. Was mit den übrigen sieben Drohnen geschah, war zunächst unklar.

  • 11.15 Uhr

    Putin: Russland verbessert Positionen im Kriegsgebiet in Ukraine

    Kremlchef Wladimir Putin hat Kiews Gegenoffensive einmal mehr für «komplett gescheitert» erklärt und von einer Verbesserung der russischen Positionen in der Ukraine gesprochen. Auf dem gesamten Gebiet der «militärischen Spezialoperation», wie Putin seinen Krieg offiziell nennt, verbesserten die russischen Streitkräfte ihre Lage, sagte der Präsident dem Moskauer Staatsfernsehen. Die russischen Streitkräfte seien in einer Phase der «aktiven Verteidigung», sagte Putin in einem am Sonntag veröffentlichen Videoclip. Die Gefechte im Kriegsgebiet dauerten an.

    Die Ukraine bereite an einzelnen Abschnitten der Front neue Kampfhandlungen und Offensivoperationen vor, sagte der Kremlchef. «Und wir werden darauf in entsprechender Weise reagieren», betonte er. Russland überzieht die Ukraine seit mehr als anderthalb Jahren mit einem beispiellosen Krieg.

    Am Sonntag starben laut ukrainischen Angaben zwei Menschen durch russischen Beschuss eines Dorfes im Gebiet Charkiw in der Ostukraine. Der Generalstab in Kiew informierte über Dutzende Gefechte im Kriegsgebiet. Dagegen meldete das Verteidigungsministerium in Moskau den Abschuss von 27 ukrainischen Drohnen, die meisten davon in der russischen Grenzregion Kursk. Die Angaben waren von unabhängiger Seite nicht überprüfbar.

    Die Ukraine, die seit Beginn des russischen Einmarsches am 24. Februar 2022 um ihr Überleben und ihre Unabhängigkeit kämpft, verteidigt sich mit westlicher militärischer Unterstützung. Bei der laufenden Gegenoffensive will sie ihre von Russland besetzten Gebiete zurückerobern und hatte dabei auch vereinzelt Erfolge erzielt. Russland hatte sich unter Bruch des Völkerrechts die Regionen Saporischschja, Cherson, Luhansk und Donezk einverleibt, kontrolliert aber keines der Gebiete vollständig.

  • 10.20 Uhr

    Ukrainer aus Israel nach Rumänien gebracht

    Die vom russischen Angriffskrieg erschütterte Ukraine hat mit einem ersten Evakuierungsflug aus Israel nach offiziellen Angaben mehr als 200 Bürger in Sicherheit gebracht. Die Maschine aus Tel Aviv mit 207 Ukrainern an Bord, darunter 63 Kinder, sei in der rumänischen Hauptstadt Bukarest gelandet, teilte das ukrainische Aussenministerium in Kiew am Samstagabend mit. Aus der Ukraine waren im Zuge der russischen Invasion, die am 24. Februar 2022 begonnen hatte, Millionen Menschen geflohen, die meisten in die EU. Einige flohen auch nach Israel.

    In Rumänien nun kümmere sich die ukrainische Botschaft um die Flüchtlinge, hiess es in Kiew. Auch am Sonntag sollten wieder 155 ukrainische Staatsbürger in Rumänien mit dem Flugzeug ankommen. Aus dem Gazastreifen müssten insgesamt 243 Ukrainer in Sicherheit gebracht werden, hiess es. Es seien aber keine ukrainischen Bürger unter den Geiseln der radikalislamischen Hamas, die Israel vor gut einer Woche angegriffen hatte.

    Die ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der selbst auch jüdische Wurzeln hat, hatte den Terror der Hamas zuletzt immer wieder mit dem Krieg des «Terrorstaats» Russland in seinem Land verglichen und Israel gegenüber Solidarität bekundet. Selenskyj warf Moskau auch vor, ein Interesse an dem Terror im Nahen Osten zu haben. Die Ukraine befürchtet, dass die Aufmerksamkeit und die militärische Hilfe des Westens zurückgehen könnten, weil vor allem die USA als bisher wichtigste Unterstützer sich nun vor allem auf den Nahen Osten konzentrieren könnte

  • 9.33 Uhr

    London: Russland baut neue Bahnstrecke zur Versorgung in Südukraine

    Zur Versorgung seiner Truppen im Angriffskrieg gegen die Ukraine setzt Russland nach britischer Einschätzung massiv auf die Schiene. «Russland unterhält und verbessert mit ziemlicher Sicherheit weiterhin seine Eisenbahnverbindungen in der Ukraine und baut eine neue Eisenbahnlinie nach Mariupol, was die Transportzeiten für Lieferungen an die Saporischschja-Front verkürzen wird», teilte das britische Verteidigungsministerium am Sonntag mit. Russland nutze dafür zivile Auftragnehmer und Ausrüstung. Dies werde den Ukrainern wahrscheinlich die Zielerfassung erschweren und zudem russische Kapazitäten an anderer Stelle erhalten.

    «Russland nutzt seine Schienennetze, um Munition, Rüstung, Treibstoff und Personal in die Ukraine zu transportieren», hiess es in London weiter. «Das Schienennetz in der besetzten Ukraine bleibt weitgehend funktionsfähig, ist jedoch anfällig für sporadische Unterbrechungen durch ukrainische Artillerie, Raketen und Sabotage.» Die neue Strecke liege in Reichweite ukrainischer Angriffssysteme. Allerdings seien für die Zerstörung des Schienenverkehrs gezielte und andauernde Angriffe von Luft- und/oder Bodentruppen nötig.

    Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des Kriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.

  • 6.45 Uhr

    Moskau: 27 Drohnen über Russland abgeschossen

    Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht 27 ukrainische Drohnen über den Regionen Belgorod und Kursk abgeschossen. Nach Angaben des Gouverneurs der Region Belgorod beschädigten herabfallende Trümmer einer Drohne im Dorf Novaja Privatbesitz. Menschen kamen demnach nicht zu Schaden. Auch in der Region Kursk fielen nach dortigen Angaben Trümmer auf Wohngebiete.

  • 6 Uhr

    Wahl in Polen entscheidet über künftige Ukraine-Politik

    In Polen sind heute etwa 30 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen. Umfragen zufolge dürfte die nationalkonservative PiS (Recht und Gerechtigkeit) von Ministerpräsident Mateusz Morawiecki zwar Stimmen verlieren, aber wieder stärkste Partei werden. Offen ist allerdings, ob es für die PiS zur Regierungsbildung reicht. Zur absoluten Mehrheit werden 231 der 460 Abgeordnetenmandate benötigt. Erste Prognosen werden nach Schliessung der Wahllokale um 21 Uhr erwartet.

    Die Parlamentswahl gilt als Richtungsentscheidung weit über Polen hinaus – ob das Land wieder näher an die EU heranrückt oder ob die Regierung in Warschau ihren Konfrontationskurs fortsetzt. Auch für die Ukraine steht viel auf dem Spiel. Bisher konnte sie sich auf die Unterstützung des Nachbarlandes verlassen – zuletzt ging die polnische Regierung aber auf Distanz zur Regierung in Kiew.

  • 0 Uhr

    Selenskyj: Terror muss weltweit bekämpft werden

    Angesichts zunehmender internationaler Krisen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf weitere Unterstützung für sein von Russland angegriffenes Land gepocht. «Da sich der Terror weltweit ausbreitet, ist es wichtig, dass die Welt ein klares Signal sendet, dass die Terrorbekämpfung nirgends ins Wanken gerät», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Samstag. Er dankte mehreren westlichen Partnern, die in der vergangenen Woche Militärhilfe angekündigt hatten – darunter etwa Belgien, das Kampfflugzeuge vom Typ F-16 zusagte.

    Nach den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel ist in Kiew zuletzt die Sorge gewachsen, dass die internationale Unterstützung für die ukrainische Armee nachlassen könnte. Selenskyj warnte bereits in der vergangenen Woche bei einem Besuch in Brüssel davor, dass Russland das ausnutzen würde, um in seinem bereits seit fast 20 Monaten andauernden Angriffskrieg neue Kräfte zu sammeln.

    In seiner aktuellen Ansprache erwähnte Selenskyj zudem die aktuell besonders heftigen russischen Angriffe im östlichen Donezker Gebiet. Insbesondere bei der Stadt Awdijiwka hatten die ukrainischen Behörden auch am Samstag wieder von massivem Beschuss und Umzingelungsversuchen der Russen berichtet.