Ukraine-Übersicht Hafenanlagen in Ukraine getroffen +++ Anschläge auf russische Behörden

Agenturen/red

2.8.2023

Ukraine: Dorf in der Region Donezk zurückerobert

Ukraine: Dorf in der Region Donezk zurückerobert

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben ein Dorf in der Region Donezk im Süden des Landes zurückerobert und Geländegewinne bei Bachmut erzielt. Präsident Selenskyj sprach von «sehr guten Ergebnissen an der Front».

28.07.2023

Die zum Getreideexport wichtige Hafeninfrastruktur der Ukraine ist erneut Ziel russischer Angriffe. Derweil werden in Russland Kreiswehrersatzämter attackiert. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Agenturen/red

Die ukrainische Hauptstadt Kiew und andere Teile des Landes sind nach Behördenangaben erneut von Russland mit Drohnen angegriffen worden. In der Schwarzmeerregion Odessa traf ein Teil der Drohnen die Hafeninfrastruktur, wie die Flugabwehr am Mittwoch mitteilte. Polen stuft die Verletzung des Luftraums durch Helikopter aus Belarus als gezielte Provokation gegen das Land und die Ostflanke der Nato ein. Die russische Kriegsmarine hält in der Ostsee nach Angaben aus Moskau ein Manöver mit mehr als 30 Schiffen und etwa 6000 Soldaten ab. In Russland sind erneut Kreiswehrersatzämter vor einer befürchteten neuen Mobilmachung für den Krieg in der Ukraine Ziele von Brandanschlägen geworden.

Kiew: 23 feindliche Drohnen abgeschossen

Bei den russischen Attacken seien insgesamt seien 23 Drohnen vernichtet worden. In Kiew seien zehn Kamikaze-Drohnen zerstört worden, teilte die städtische Militärverwaltung mit. Es habe keine Opfer oder ernsthafte Zerstörungen gegeben, hiess es. Der Feind habe Shahed-Drohnen aus iranischer Produktion eingesetzt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobte bei Telegram die «Arbeit der heldenhaften Luftverteidigung». Laut Medien gab es aber im Hafen von Ismajil an der Donau Explosionen und Feuer. Mindestens ein Getreidesilo sei beschädigt worden.

Telefonat zwischen Putin und Erdogan

Das von Russland jüngst aufgekündigte Getreideabkommen war Thema eines Telefonats zwischen Kremlchef Wladimir Putin mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am Mittwoch. Die Türkei hatte sich stets für die Weiterführung des Abkommens über den Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer eingesetzt. Russland will das im Vorjahr von der Türkei und den Vereinten Nationen vermittelte Abkommen erst wieder einsetzen, wenn es seine Forderungen nach einer Lockerung bestimmter Sanktionen erfüllt sieht.

Rumänien verurteilt Angriffe auf Donauhäfen scharf

Rumäniens Staatspräsident Klaus Iohannis hat am Mittwoch neue russische Angriffe auf ukrainische Donauhäfen scharf verurteilt und als «Kriegsverbrechen» bezeichnet. «Russlands fortgesetzte Angriffe auf die zivile Infrastruktur an der Donau, in der Nähe Rumäniens, sind inakzeptabel. Das sind Kriegsverbrechen, die die Fähigkeit der Ukraine beeinträchtigen, ihre Nahrungsmittelprodukte an die Bedürftigen in der Welt zu leiten», schrieb Iohannis bei Twitter.

Polen warnt eindringlich vor gefährlicher Situation

Angesichts des Auftauchens von Helikoptern aus Belarus im polnischen Luftraum sagte Vizeverteidigungsminister Wojciech Skurkiewicz am Mittwoch: «Das ist absolut gefährlich. Wenn solche Situationen vorkommen und eskalieren, wird unsere Reaktion dem Gefahrenpotenzial angemessen sein», wurde er von der Agentur PAP zitiert. Polen informierte die Nato über den Vorfall und beschloss, weitere Truppen an die Grenze zu Belarus zu entsenden. Auch zusätzliche Helikopter sollten dort stationiert werden, sagte Skurkiewicz. Das Verteidigungsministerium in Minsk wies den Vorwurf der Luftraumverletzung zurück.

Moskau zeigt mit grossem Manöver Präsenz in der Ostsee

Bei der Übung «Ozeanschild 2023» gehe es um die Überprüfung der Bereitschaft der Flotte, Russlands nationale Interessen in der wichtigen Region zu schützen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Mittwoch mit. Ausser Kriegsschiffen seien Versorgungseinheiten und Flugzeuge im Einsatz. Beteiligt seien neben der Marine ausserdem verschiedene andere Truppenteile der Streitkräfte. Trainiert würden etwa Massnahmen zum Schutz des Seefunkverkehrs, der Küstenregionen und des Transports von Militärgütern. «Insgesamt ist geplant, mehr als 200 Kampfübungen zu absolvieren, darunter auch die praktische Anwendung von Waffen», hiess es weiter. Russland hatte mit Blick etwa auf die Aufnahme Finnlands in die Nato angekündigt, seine Präsenz im Ostseeraum zu verstärken.

London: Russland baut neue Truppen auf

Russland baut für den Krieg gegen die Ukraine nach Einschätzung britischer Geheimdienste erstmals in grösserem Massstab neue Kampfeinheiten auf. In den vergangenen zwei Monaten seien wahrscheinlich mehrere Formationen gebildet worden, darunter die 25. Armee, teilte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. Längerfristig strebe Russland jedoch eine Stärkung seiner Streitkräfte gegenüber der Nato an. «Ohne eine grosse neue Welle einer verpflichtenden Mobilmachung wird Russland wahrscheinlich nicht genug neue Truppen finden, um auch nur eine neue Armee zu versorgen.»

Anschläge auf russische Kreiswehrersatzämter

In Russland sind vor einer befürchteten neuen Mobilmachung für den Krieg in der Ukraine erneut Kreiswehrersatzämter Ziele von Brandanschlägen geworden. In der Nähe von St. Petersburg griff ein 76-Jähriger in Wsewoloschsk eine solche Militäreinrichtung mit Molotow-Cocktails an, wie das Internetnachrichtenportal Fontanka.ru am Mittwoch berichtete. Die Internetplattform Baza berichtete zudem über weitere versuchte Brandanschläge in Maikop und Stawropol im Kaukasus, in Sestrorezk bei St. Petersburg und Moskau. In Wolgograd wurde eine 82-Jährige bei dem Versuch festgenommen, ein Militärkommissariat mit Molotow-Cocktails anzuzünden.

Schätzungen russischer Regierungsgegner zufolge gab es seit dem Kriegsbeginn über 130 Brandanschläge auf Regierungs- und Militärobjekte, davon 30 allein seit dem Wochenende.

Modelle berechnen kritische Zone bei Atomunfall in Saporischschja

Ein schwerer Atomunfall im frontnahen ukrainischen Kernkraftwerk Saporischschja würde laut wissenschaftlichen Modellen wahrscheinlich Landwirtschaft und Natur in Nachbarländern beeinträchtigen. Der Atomexperte Nikolaus Müllner stellte am Mittwoch in Wien einen Zwischenbericht zu seinen Forschungen vor. Seine meteorologischen Modellrechnungen ergaben, dass ein Gebiet von 20 bis 30 Kilometern rund um das russisch besetzte AKW mit hoher Wahrscheinlichkeit so mit Cäsium verstrahlt wäre, dass eine Sperrzone eingerichtet werden müsste. Mit geringerer Wahrscheinlichkeit könnte sich diese Zone in gewissen Richtungen bis zu 200 Kilometer erstrecken, sagte er. Die Studie wurde von den Organisation Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) in Auftrag gegeben.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze

  • In Russland haben die Gouverneure der an die Ukraine angrenzenden Regionen Kursk und Belgorod die Bewaffnung von «Volksmilizen» zur Verteidigung gegen Angreifer aus der Ukraine angekündigt.
  • Kiew wird ukrainischen Angaben zufolge von Explosionen erschüttert. In anderen Teilen der Ukraine gab es ebenfalls nächtlichen Luftalarm.
  • Von den Wagner-Söldnern geht nach Ansicht der USA keine besondere Bedrohung für Polen oder andere NATO-Verbündete aus.
  • Russland erwägt einem Agenturbericht zufolge die Einführung von Zöllen auf die Ausfuhr von Düngemitteln.
  • Die Entwicklungen von Dienstag findest du hier.
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  • 21.22 Uhr

    Russland schränkt Verkehr durch Kertsch-Meerenge bei der Krim ein

    Russland schränkt die Schifffahrt durch die Strasse von Kertsch, die das Schwarze Meer und das Asowsche Meer miteinander verbindet, weiter ein. Auch der Luftraum über der Meerenge sei gesperrt, teilte das russische Verteidigungsministerium am Mittwochabend mit. In einem als «vorübergehend gefährlich» markierten Bereich sei die Durchfahrt durch die Meerenge für Schiffe verboten - es sei denn, sie seien tagsüber in offiziell empfohlenen Fahrrinnen unterwegs, hiess es. Ausnahmen gelten demnach etwa für Wasserfahrzeuge der russischen Marine und des Grenzschutzes.

    Eine offizielle Begründung wurde nicht genannt. Über die Strasse von Kertsch führt allerdings die Krim-Brücke, die die von Moskau annektierte ukrainische Halbinsel Krim und das russische Festland miteinander verbindet. Erst vor wenigen Wochen wurde das 19 Kilometer lange Bauwerk beschädigt - Moskau führt das auf einen Drohnenangriff zurück und macht die Ukraine dafür verantwortlich.

  • 21.04 Uhr

    Russischer Angriff auf ukrainischen Donau-Hafen nahe Rumänien sorgt für Empörung

    Ein russischer Angriff auf den ukrainischen Donau-Hafen in Ismajil direkt an der Grenze zu Rumänien hat eine empörte Reaktion des Nachbarstaates ausgelöst. Der rumänische Präsident Klaus Johannis verurteilte die «anhaltenden Angriffe auf die ukrainische zivile Infrastruktur an der Donau» in der Nähe Rumäniens in Online-Netzwerken als «Kriegsverbrechen». Die Türkei rief Russland derweil dazu auf, jede Eskalation im Konflikt mit der Ukraine um das Schwarze Meer zu vermeiden.

    Ukrainischen Angaben zufolge beschädigten oder zerstörten russische Drohnen in der Nacht einen Getreideaufzug, Getreidesilos und Lagerhäuser in der südlichen Region Odessa, in der auch Ismajil liegt. Dabei seien 40'000 Tonnen Getreide vernichtet worden, erklärte der ukrainische Infrastrukturminister Oleksandr Kubrakow in Online-Netzwerken. Die Lieferungen seien für Afrika, China und Israel bestimmt gewesen. Es seien Ermittlungen eingeleitet worden, erklärte die Generalstaatsanwaltschaft im Bezirk Ismajil.

    Retter arbeiten an einem Ort  in der Region Odessa, an dem am frühen Morgen ein Drohnenangriff stattgefunden hat.
    Retter arbeiten an einem Ort in der Region Odessa, an dem am frühen Morgen ein Drohnenangriff stattgefunden hat.
    Uncredited/Telegram Channel of Odesa Region Governor Oleh Kiper/AP

    Der rumänische Präsident Johannis bezeichnete die Angriffe auf Hafenanlagen und Industrie-Infrastruktur an der Donau als «inakzeptabel». Sie beeinträchtigten «die Fähigkeit der Ukraine, Nahrungsmittel an Bedürftige in der Welt zu befördern».

    Da die Schwarzmeerroute seit dem Ende des Getreideabkommens zwischen Russland und der Ukraine praktisch blockiert ist, gewannen die zuvor eher unbekannten Häfen Ismail und Reni an der Donau für die weltweite Nahrungsmittelversorgung an entscheidender Bedeutung. Der Donauhafen Ismail liegt direkt der Grenze zu Rumänien.

  • 20.23 Uhr

    Polens Präsident Duda setzt Gesetz zu «russischer Einflussnahme» in Kraft

    Polens Präsident Andrzej Duda hat ein umstrittenes Gesetz zur Einsetzung einer Untersuchungskommission zu «russischer Einflussnahme» in Kraft gesetzt. Das von der nationalkonservativen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) kontrollierte Abgeordnetenhaus in Warschau hatte das Gesetz Ende Mai verabschiedet. Nach Kritik aus Brüssel, Berlin und Washington brachte das Parlament Mitte Juni eine veränderte Version auf den Weg, die nun von Duda durch seine Unterschrift in Kraft gesetzt wurde.

    Die neue Version sieht kein zehnjähriges Amtsverbot mehr für Menschen vor, welche nach dem Urteil der Kommission «unter russischem Einfluss» stehen. Diese ursprünglich vorgesehene Regel richtete sich nach Ansicht von Kritikern gegen die Opposition. Diese sahen darin unter anderem den Versuch, Oppositionsführer Donald Tusk vor der Parlamentswahl im Herbst politisch kaltzustellen.

    Die EU, die Bundesregierung und die USA äusserten sich besorgt, die EU-Kommission leitete sogar ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Polen ein. Duda schlug daraufhin Änderungen vor.

    Nach der neuen Version sollen die Betroffen nun nicht mehr für zehn Jahre gesperrt werden. Es soll stattdessen festgestellt werden, dass jemand «unter russischem Einfluss» handelt und nicht garantiert werden kann, dass dieser seine Tätigkeiten «im öffentlichen Interesse» ausführt.

    Die neun Mitglieder der Kommission sollen zudem nicht aus den Reihen der Abgeordneten oder Senatoren stammen. Entscheidungen der Kommission können zudem vor Gericht angefochten werden. Kritikern gehen die Änderungen nicht weit genug.

  • 19.14 Uhr

    Russische Behörden bewaffnen Milizen im Grenzgebiet zur Ukraine

    In Russland haben die Gouverneure der an die Ukraine angrenzenden Regionen Kursk und Belgorod die Bewaffnung von «Volksmilizen» zur Verteidigung gegen Angreifer aus der Ukraine angekündigt. Dies geschehe, da seine Region seit Monaten «fast täglich» von «aus der Ukraine kommenden terroristischen Angriffen» getroffen werde, erklärte der Gouverneur von Kursk, Roman Starowojt, im Online-Dienst Telegram.

    Kreml-Sprecher Dmitri Peskow nannte die Ausrüstung der Milizen «rechtmässig» und «notwendig» aufgrund der «Attentate», die aus dem Gebiet der Ukraine heraus verübt würden.

    Starowojt erklärte, nach «mehreren Monaten» Arbeit an der «Frage der Bewaffnung der freiwilligen Volksmilizen» sei nun «ein Mechanismus gefunden» und die erste «Lieferung am Stützpunkt eingetroffen». In «naher Zukunft» werde die Anzahl der Waffen für die Miliz auf 300 erhöht, ergänzte der Gouverneur.

    Die nach dem Vorbild ähnlicher Einheiten aus der Sowjetzeit entstandenen Freiwilligenmilizen wurden Gouverneur Starowojt zufolge in der Region Kursk im Dezember gebildet, um dem Militär, der Nationalgarde, der Polizei und dem Grenzschutz «zusätzliche Unterstützung» zukommen zu lassen. Die Grenzregion werde «fast täglich» von «Terrorangriffen aus der Ukraine» getroffen.

    Der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, händigte seinerseits am Mittwoch Lokalmedien zufolge persönlich bei einer öffentlichen Zeremonie Waffen an Milizen aus. Auf Bildern war zu sehen, wie Kämpfer zunächst namentlich aufgerufen werden und jedem von ihnen dann ein automatisches Gewehr gegeben wird. In der Region Belgorod waren «freiwillige Volksmilizen» bereits in den ersten Wochen nach Beginn der russischen Offensive in der Ukraine gebildet worden.

    Kreml-Sprecher Peskow sagte am Mittwoch vor Journalisten mit Blick auf die Milizen, alles werde «im Einklang mit dem Gesetz umgesetzt». Es handle sich «um Massnahmen, die vor dem Hintergrund der Angriffe, der Attentate, die von ukrainischem Territorium aus verübt werden, notwendig sind».

    Die an die Ukraine angrenzenden russischen Regionen werden seit Monaten regelmässig mit Drohnen attackiert. Russland beschuldigt die ukrainische Regierung, dahinter zu stecken. Kampfhandlungen und Bombenangriffe haben bereits mehrere grenznahe russische Ortschaften erreicht. Anfang Juni drangen Kämpfer, die sich als an der Seite der Ukraine kämpfende Russen bezeichneten, in die Region Belgorod ein und lieferten sich dort heftige Kämpfe mit russischen Kräften.

  • 18.05 Uhr

    Grossbritannien ernennt neuen Botschafter in Moskau

    Das britische Aussenministerium hat einen neuen Botschafter in Moskau ernannt. Der 54-jährige Nigel Casey tritt ab November die Nachfolge von Deborah Bronnert an, die seit 2020 Botschafterin in der russischen Hauptstadt ist, teilte das Ministerium mit. Casey arbeitete zuletzt als Afghanistan-Beauftragter des britischen Premierministers Rishi Sunak und war schon zwischen 2003 und 2006 in Moskau stationiert.

    Die Beziehungen zwischen Grossbritannien und Russland sind bereits seit dem auf britischem Gebiet begangenen Mord am früheren russischen Agenten und Kreml-Kritiker Alexander Litwinenko (2006) und durch den Giftanschlag auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal (2018) im britischen Salisbury stark belastet.

    Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine haben sich die bilateralen Beziehungen beider Länder noch einmal deutlich verschlechtert. Grossbritannien ist ein wichtiger militärischer und finanzieller Unterstützer Kiews und hat zahlreiche Sanktionen gegen russische Firmen und Einzelpersonen erlassen.

    Für britische Diplomaten in Russland gelten wiederum seit Kurzem verschärfte Arbeitsbedingungen. So müssen sie sich bis auf wenige Ausnahmen «im Falle von Reisen ausserhalb einer 120 km langen Freizügigkeitszone» rund um Moskau und Jekaterinburg im Ural «mindestens fünf Arbeitstage im Voraus» melden und einen detaillierten Reiseplan vorlegen, teilte das russische Aussenministerium im Juni mit.

  • 16.45 Uhr

    Polnisches Gesetz gegen russischen Einfluss auf Politik

    Der polnische Präsident Andrzej Duda hat ein umstrittenes Gesetz zur Untersuchung des russischen Einflusses auf Polen unterzeichnet – jedoch nur eine entschärfte Version. Das teilte das Präsidialamt in Warschau am Mittwoch mit. Das Parlament hatte vergangene Woche Einwände des Oberhauses (Senat) überstimmt.

    Nach ersten Plänen der nationalkonservativen PiS-Regierung sollte eine Untersuchungskommission klären, ob polnische Amtsträger von 2007 bis 2022 Entscheidungen unter dem Einfluss Moskaus getroffen haben. Das zielte nach Meinung der Opposition vor allem auf den früheren liberalen Ministerpräsidenten Donald Tusk (2007 bis 2014). Er ist auch Spitzenkandidat für die kommende Parlamentswahl. Ihm hätte ein Amtsverbot von bis zu zehn Jahren gedroht.

    Duda hatte das Gesetz im Mai zunächst unterzeichnet, dann aber nach Kritik der EU-Kommission und der USA Änderungen vorgeschlagen. Nun entfällt das Amtsverbot. Gegen die Entscheidungen der Kommission soll Berufung beim Berufungsgericht in Warschau möglich sein.

  • 16.14 Uhr

    Ukraine entfernt Sowjet-Symbole von Wahrzeichen

    Arbeiter haben Hammer und Sichel von der kolossalen «Mutter Ukraine»-Statue in Kiew entfernt. An Stelle des Sowjet-Emblems soll nun ein Dreizack angebracht werden, wie er im ukrainischen Wappen zu sehen ist.

    Ukraine entfernt Sowjetsymbole von Wahrzeichen

    Ukraine entfernt Sowjetsymbole von Wahrzeichen

    Arbeiter haben Hammer und Sichel von der kolossalen «Mutter Ukraine»-Statue in Kiew entfernt. An Stelle des Sowjet-Emblems soll nun ein Dreizack angebracht werden, wie er im ukrainischen Wappen zu sehen ist.

    02.08.2023

  • 14.36 Uhr

    Baltische wollen weg vom russischen Stromnetz

    Estland, Lettland und Litauen wollen ihre bislang ans russische Energiesystem gekoppelten Stromnetze im Februar 2025 mit dem übrigen Kontinentaleuropa synchronisieren. Darauf einigten sich die Netzbetreiber der drei Staaten, wie das litauische Energieministerium am Mittwoch mitteilte.

    Die Vereinbarung soll in den kommenden Tagen von den Regierungschefs der drei EU- und Nato-Länder gebilligt werden. Sie sehe auch vor, dass sich die drei Staaten ein halbes Jahr vor der Synchronisierung gemeinsam aus dem mit russischen und belarussischen Netzbetreibern geschlossenen Brell-Vertrag zurückziehen.

    Estland, Lettland und Litauen haben vor dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine ihre Stromimporte aus Russland eingestellt. Noch aber sind sie weiter Teil eines gemeinsamen, synchrongeschalteten Stromnetzes mit Russland und Belarus - des aus Sowjetzeiten stammenden sogenannten Brell-Ringsystems. Damit hängen die Staaten quasi am Netz der beiden Nachbarländer und sind bei der Aufrechterhaltung der Stabilität ihrer Stromsysteme weiter auf Moskau angewiesen - dies gilt als Sicherheitsrisiko.

    «Zum ersten Mal haben die Betreiber der drei Länder gemeinsam klare Verpflichtungen übernommen, die Synchronisierung zum festgelegten Zeitpunkt durchzuführen», wurde der Vorstandschef des litauischen Netzbetreiber Litgrid, Rokas Masiulis, in einer Mitteilung zitiert. Dazu seien konkrete Massnahmen und Termine vereinbart worden.

    Die Baltenstaaten hatten bereits in den vergangenen Jahren Schritte unternommen, um das Stromnetz der Region bis 2025 mit dem übrigen Kontinentaleuropa zu synchronisieren. Besonders Litauen drängte auf mehr Tempo und testete bereits im April in Eigenregie und allein den isolierten Betrieb seines Netzes. Doch Lettland und Estland gaben zuletzt an, dass Anfang 2025 der frühestmögliche technisch und wirtschaftlich machbare Termin sei.

    Estlands Regierungschefin: Nur Ukraine hat Erfahrung im Kampf gegen Russland

    Estlands Regierungschefin: Nur Ukraine hat Erfahrung im Kampf gegen Russland

    Die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas hat sich auf dem Nato-Gipfel in Vilnius für einen Beitritt der Ukraine zu dem Bündnis ausgesprochen. Das Land habe als einziges eine Armee, die wisse, wie man gegen Russland kämpfe, sagte Kallas.

    11.07.2023

  • 14.23 Uhr

    Russische Marine startet grosses Manöver in der Ostsee

    Die russische Kriegsmarine hält in der Ostsee nach Angaben des Verteidigungsministeriums ein Manöver mit mehr als 30 Schiffen und rund 6000 Soldaten ab.

    Bei der Übung «Ozeanschild 2023» gehe es um die Überprüfung der Bereitschaft der Flotte, Russlands nationale Interessen in dieser bedeutenden Region zu schützen, teilte das Ministerium am Mittwoch in Moskau mit. Wie lange das Manöver dauert, wurde nicht gesagt.

    Neben den Kriegsschiffen seien auch weiter Versorgungseinheiten und Flugzeuge im Einsatz. Beteiligt seien neben der Marine ausserdem verschiedene andere Truppenteile der Streitkräfte.

    Trainiert würden etwa Massnahmen zum Schutz des Seefunkverkehrs, der Küstenregionen und des Transports von Militärgütern. «Insgesamt ist geplant, mehr als 200 Kampfübungen zu absolvieren, darunter auch die praktische Anwendung von Waffen», teilte das Ministerium weiter mit. Nach Beendigung des Manövers sollten die Kriegsschiffe in ihre Häfen und die Flugzeuge zu ihren Stützpunkten zurückkehren.

    Russland hatte mit Blick etwa auf die Aufnahme Finnlands in die Nato angekündigt, seine Präsenz im Ostseeraum zu verstärken. Die russischen Streitkräfte organisieren neben ihrem Krieg gegen die Ukraine immer wieder Manöver in verschiedenen Teilen des flächenmässig grössten Landes der Erde. Gezeigt werden soll so auch, dass die Regionen geschützt werden können, trotz der Verluste und der sonst gebundenen Kräfte bei der Invasion im Nachbarland.

  • 10.22 Uhr

    Warschau sieht gezielte Provokation gegen Polen und Nato

    Das polnische Verteidigungsministerium stuft die Verletzung des Luftraums durch Helikopter aus Belarus als gezielte Provokation gegen Polen und die Ostflanke der Nato ein.

    Das sagte Vizeverteidigungsminister Wojciech Skurkiewicz am Mittwoch in Warschau im Radio. «Das ist absolut gefährlich. Wenn solche Situationen vorkommen und eskalieren, wird unsere Reaktion dem Gefahrenpotenzial angemessen sein», wurde er von der Agentur PAP zitiert.

    Das Ministerium in Warschau hatte am Dienstagabend nach längerer Prüfung bestätigt, dass die Kampfhelikopter aus dem Nachbarland morgens bei Bielowieza durch polnischen Luftraum geflogen waren. Polen informierte die Nato über den Vorfall und beschloss, weitere Truppen an die Grenze zu Belarus zu entsenden.

    Auch zusätzliche Helikotper sollten dort stationiert werden, sagte Skurkiewicz. Das belarussische Verteidigungsministerium in Minsk wies den Vorwurf der Luftraumverletzung zurück, wie die Staatsagentur Belta meldete.

    Polen ist besorgt wegen Aktivitäten der russischen Privatarmee Wagner im Nachbarland Belarus. «Wir haben gesagt, dass wir mit Provokationen rechnen, und das war eine kurzzeitige Provokation», sagte Vizeinnenminister Maciej Wasik. Es habe in den vergangenen Jahren von Belarus aus schon mehrere provokative Zwischenfälle gegeben.

  • 08.31 Uhr

    London: Russland bildet neue Kampfeinheiten für Krieg gegen Ukraine

    Russland baut für den Krieg gegen die Ukraine nach Einschätzung britischer Geheimdienste erstmals in grösserem Massstab neue Kampfeinheiten auf. In den vergangenen zwei Monaten seien wahrscheinlich mehrere Formationen gebildet worden, darunter die 25. Armee, teilte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. Seit Kriegsbeginn im Februar 2022 habe Russland vor allem bestehende Einheiten mit mobilisierten Reservisten aufgefüllt und keine völlig neuen Truppenteile aufgestellt. «Eine Ausnahme war das im Sommer 2022 geschaffene 3. Armeekorps, das allgemein schlechte Leistungen zeigte», hiess es in London weiter.

    «Russland wird wahrscheinlich jede neue Formation als Reservetruppe in der Ukraine einsetzen», teilte das britische Ministerium weiter mit. «Längerfristig strebt Russland jedoch eine Stärkung seiner Streitkräfte gegenüber der Nato an.» Die Behörde zeigte sich skeptisch: «Ohne eine grosse neue Welle einer verpflichtenden Mobilmachung wird Russland wahrscheinlich nicht genug neue Truppen finden, um auch nur eine neue Armee zu versorgen.»

    Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.

  • 6.14 Uhr

    Kiew meldet erneut Abwehr nächtlicher Drohnenangriffe

    Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist Behördenangaben zufolge in der Nacht zu Mittwoch erneut von Russland angegriffen worden. Die ukrainische Luftabwehr habe alle zehn sogenannten Kamikaze-Drohnen zerstört, teilte die städtische Militärverwaltung laut ukrainischer Nachrichtenagentur Ukrinform mit. Sie seien aus mehreren Richtungen gekommen. Ersten Informationen zufolge habe es keine Opfer oder ernsthafte Zerstörungen gegeben, sagte der Leiter der Behörde, Serhij Popko. Der Feind habe Shahed-Drohnen aus iranischer Produktion eingesetzt.

    Die Ukraine wehrt seit 17 Monaten mit westlicher Hilfe – darunter auch modernen Flugabwehrsystemen – eine russische Invasion ab. Moskau nutzt Shahed-Drohnen iranischer Bauart seit Monaten bevorzugt für den Beschuss des Nachbarlands.

  • 4.13 Uhr

    Polen verstärkt Truppen an Grenze zu Belarus nach Zwischenfall

    Polen hat Belarus vorgeworfen, mit Helikoptern in den polnischen Luftraum eingedrungen zu sein – und hat daraufhin die Zahl der Soldaten an der Grenze erhöht. Zwei belarussische Helikopter, die in der Nähe der Grenze trainiert hätten, hätten den polnischen Luftraum verletzt, zitierte die polnische Nachrichtenagentur PAP am Dienstagabend das Verteidigungsministerium. Der Grenzübertritt habe am Dienstag in der Gegend von Bialowieza in einer sehr geringen Höhe stattgefunden, so dass er von Radarsystemen nur schwer habe erfasst werden können.

    Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak habe angeordnet, die Zahl der Soldaten zu erhöhen und zusätzliche Ressourcen, darunter Kampfhelikopter, an der Grenze bereitzustellen, wie es weiter hiess. Zahlen wurden nicht genannt. Polen habe die Nato über den Vorfall informiert.

    Der Zuzug von Kämpfern der russischen Privatarmee Wagner nach Belarus sorgt in Polen und anderen Nato-Staaten für Unruhe. Die polnische Armee hatte deshalb bereits zusätzliche Truppen aus dem Westen des Landes nach Osten beordert. Am Samstag hatte sich der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki besorgt über Truppenbewegungen von Wagner-Söldner in Belarus Richtung Polen gezeigt. Damit werde die Situation an der Grenze «noch bedrohlicher». Zuvor hatte Vizeregierungschef Jaroslaw Kaczynski angekündigt, Polen werde die Grenze zu Belarus weiter befestigen. Seit 2022 sind an der etwa 400 Kilometer langen Grenze 186 Kilometer mit einem 5,5 Meter hohen Zaun versehen worden.

    Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki – hier beim Gedenktag am 1. August 2023 für den Warschauer Aufstand gegen die deutsche Besatzung 1944 – zeigt sich besorgt über Truppenbewegungen von Wagner-Söldner in Belarus Richtung Polen.
    Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki – hier beim Gedenktag am 1. August 2023 für den Warschauer Aufstand gegen die deutsche Besatzung 1944 – zeigt sich besorgt über Truppenbewegungen von Wagner-Söldner in Belarus Richtung Polen.
    Bild: Keystone/EPA/Pawel Supernak

    Truppen der Privatarmee von Söldnergruppen-Chef Jewgeni Prigoschin waren nach einem gescheiterten Aufstand gegen Moskau nach Belarus umgesiedelt worden. Die Militärführung in Minsk hatte mitgeteilt, dass die Söldner in Belarus nun auch für die Ausbildung von Soldaten zuständig seien und ihre Kampferfahrung aus dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine vermitteln sollen.

    Polen befindet sich derzeit im Wahlkampfmodus, denn im Herbst wird in dem EU-Mitgliedstaat ein neues Parlament bestimmt. Vertreter der polnischen Armee sprachen angesichts der Wagner-Söldner in Belarus von einer russischen Propagandaaktion, die Unruhe stiften solle.

  • 2.40 Uhr

    Klitschko: Nächtliche Explosionen und Drohnen-Trümmer in Kiew

    Kiew wird ukrainischen Angaben zufolge von Explosionen erschüttert. Die Luftabwehreinheiten seien gegen einen Drohnenangriff im Einsatz, teilten Bürgermeister Vitali Klitschko und das ukrainische Militär mit. Nach ersten Informationen seien Trümmer einer Drohne im zentralen Solomjanskyj-Viertel niedergegangen, die Rettungskräfte seien vor Ort, schreibt Klitschko auf Telegram. Beschädigt wurde offenbar ein Gebäude, in dem keine Menschen wohnen. Auch im Bezirk Holosiivskyi soll es Explosionen gegeben haben.

    Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko nach einem russischen Angriff, bei dem ein Wohnblock in der ukrainischen Hauptstadt beschädigt wurde. (24. Juni 2023) 
    Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko nach einem russischen Angriff, bei dem ein Wohnblock in der ukrainischen Hauptstadt beschädigt wurde. (24. Juni 2023) 
    Bild: Keystone/AP Photo/Andrew Kravchenko

    In anderen Teilen der Ukraine gab es ebenfalls nächtlichen Luftalarm. Warnungen gab es unter anderem für Charkiw, Dnipropetrowsk, Saporischschja und Tschernihiw. Auch aus der Region Odessa wurden wieder russische Drohnenangriffe gemeldet. Mehrere Shahed-Drohnen sollen sich der Stadt Izmail genähert haben, andere sollen Berichten zufolge ins Schwarze Meer gestürzt sein. Über Verletzte oder Schäden ist derzeit nichts bekannt.

    Charkiw nach einem russischen Drohnenangriff am 1. August 2023.
    Charkiw nach einem russischen Drohnenangriff am 1. August 2023.
    Bild: Keystone/EPA/Sergey Kozlov
  • 0.30 Uhr

    Interfax: Russland erwägt Zölle für Export von Dünger

    Russland erwägt einem Agenturbericht zufolge die Einführung von Zöllen auf die Ausfuhr von Düngemitteln. Es könnten acht Prozent auf alle Arten von Dünger für anderthalb Jahre erhoben werden, berichtet die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf Insider.

  • 0.20 Uhr

    USA beobachten Wagner-Söldner an Polens Grenze sorgfältig

    Von den Wagner-Söldnern geht nach Ansicht der USA keine besondere Bedrohung für Polen oder andere NATO-Verbündete aus. Die USA beobachteten die Lage an der Grenze von Polen zu Belarus sorgfältig, sagt der Nationale Sicherheitsbeauftragte, John Kirby. Söldner der Wagner-Gruppe halten sich derzeit in Belarus auf und trainieren dort belarussische Spezialkräfte. NATO-Mitglied Polen hat deshalb seine Armee an der Grenze verstärkt.

  • 0 Uhr

    Streit um Dankbarkeit: Ukraine und Polen bestellen Botschafter ein

    Im Streit um Äusserungen eines polnischen Staatssekretärs haben die Ukraine und Polen gegenseitig ihre Botschafter einbestellt. Der aussenpolitische Berater von Polens Präsident Andrzej Duda, Marcin Przydacz, hatte am Montag im Fernsehen Importbeschränkungen für ukrainische Agrarprodukte verteidigt – und in diesem Zusammenhang mehr Dankbarkeit von Kiew gefordert. «Die Ukraine sollte damit beginnen, das zu schätzen, was Polen für sie getan hat», sagte er. Daraufhin wurde am Dienstag in Kiew der polnische Botschafter einbestellt. Ihm wurde übermittelt, die Äusserungen von Przydacz seien «inakzeptabel».

    Warschau, das seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor mehr als 17 Monaten eigentlich als einer der wichtigsten Unterstützer und engsten Partner Kiews gilt, reagierte daraufhin verärgert: «In der internationalen Politik darf es unter Kriegsbedingungen und unter Berücksichtigung der riesigen Unterstützung Polens für die Ukraine nicht zu solchen Fehlern kommen», schrieb der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki bei Twitter am Dienstag. Polen bestellte seinerseits den ukrainischen Botschafter in Warschau ein.

    Am Dienstagabend schlug dann der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wieder versöhnlichere Töne an: «Wir werden nicht zulassen, dass irgendwelche politischen Momentaufnahmen die Beziehungen zwischen dem ukrainischen und dem polnischen Volk zerstören», schrieb er auf Twitter. Und: «Die Emotionen sollten auf jeden Fall abkühlen.» Freiheit und Wohlergehen beider Länder sowie das Zusammenhalten gegen Russlands Krieg stünden an erster Stelle.

    Hintergrund der Debatte und der Äusserung von Przydacz ist ein polnischer Einfuhrstopp für das billigere ukrainische Getreide. Das soll dafür sorgen, die Getreide-Preise in dem EU-Land für die eigenen Landwirte stabil zu halten. Unberührt von dem Importstopp ist allerdings der Transit ukrainischer Agrarprodukte in Drittländer.