Ukraine-Übersicht Tote nach russischen Raketenangriffen +++ Medwedew droht erneut mit Atomwaffen

Red./Agenturen

30.7.2023

Bei Drohnenangriff auf Moskau Gebäude beschädigt

Bei Drohnenangriff auf Moskau Gebäude beschädigt

Im Wolkenkratzerviertel Moskwa City, wo auch mehrere Ministerien ihren Sitz haben, waren Explosionsschäden an einem Gebäude zu sehen.

30.07.2023

Die russische Hauptstadt ist erneut zum Ziel eines Drohnenangriffs geworden. Derweil droht Russlands Ex-Präsident Medwedew abermals mitt dem Einsatz von Atomwaffen. Die Entwicklungen im  Ticker.

Red./Agenturen

Die russische Hauptstadt Moskau ist erneut mit Drohnen angegriffen worden. Dabei wurde ein Wachmann verletzt, mehrere Gebäude wurden beschädigt. Bei russischen Raketenangriffen auf die ukrainischen Städte Saporischschja und Sumy kamen offiziellen Angaben zufolge vier Menschen ums Leben. Papst Franziskus forderte Russland am Sonntag auf, dem gestoppten Getreide-Abkommen mit der Ukraine und der Türkei wieder beizutreten. Die Vereinbarung hatte rund ein Jahr lang Ausfuhren ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer ermöglicht.

Russische Hauptstadt erneut mit Drohnen angegriffen

Im Wolkenkratzerviertel Moskwa City, wo auch mehrere Ministerien ihren Sitz haben, waren auf Fotos schwere Explosionsschäden an einem Gebäude zu sehen. Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin sprach hingegen von «unbedeutenden Schäden» an den Fassaden zweier Bürogebäude. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, in Moskwa City seien zwei Drohnen zum Absturz gebracht worden. Im Moskauer Gebiet habe die Flugabwehr eine Drohne abgeschossen. Das Ministerium machte das «Kiewer Regime» für die Attacken verantwortlich. Die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass meldete, es sei ein Wachmann verletzt worden.

Moskau war bereits mehrfach Ziel von Drohnenangriffen, die aber in keinem Verhältnis stehen zu den massenhaften Attacken Russlands in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine. Moskau beschiesst auch die Hauptstadt Kiew immer wieder mit Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern. Es gab in Kiew Tote, Verletzte und massive Schäden. Russland führt gegen die Ukraine seit mehr als 17 Monaten einen zerstörerischen Angriffskrieg.

Russland meldet 25 abgewehrte Drohnenangriffe auf der Krim

Auf der von Russland annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim sind laut Behörden 25 ukrainische Drohnenangriffe abgewehrt worden. In der Nacht habe das «Kiewer Regime» versucht, Objekte auf der Halbinsel zu beschiessen, teilte das russische Verteidigungsministerium weiter mit. Es gebe keine Schäden oder Verletzte. Auf der Krim machen im Sommer viele Russen trotz der Gefahr Urlaub.

Medwedew: Russland müsste bei erfolgreicher Gegenoffensive Atomwaffen einsetzen

Russland müsste Atomwaffen einsetzen, wenn der Ukraine eine Gegenoffensive gelingt. Sagt zumindest Dmitri Medwedew, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.

Der frühere russische Präsident droht immer wieder mit einem Nuklearkonflikt. Medwedew ist nun stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrats und verbreitete die Drohung auf seinen offiziellen Social-Media-Auftritten.

«Stellen Sie sich vor, wenn die Offensive, die von der NATO unterstützt wird, ein Erfolg wäre und sie uns einen Teil unseres Landes entreissen würde, dann wären wir gezwungen, eine Atomwaffe gemäss den Regeln eines Dekrets des russischen Präsidenten einzusetzen», schrieb Medwedew.

Dmitri Medwedew besucht am 14. Juli 2023 in der russichen Region Orenburg russiche Soldaten. Der ehemalige Präsident droht seit Beginn des Angriffskrieges seines Landes gegen die Ukraine immer wieder mit dem Einsatz von Nuklearwaffen. 
Dmitri Medwedew besucht am 14. Juli 2023 in der russichen Region Orenburg russiche Soldaten. Der ehemalige Präsident droht seit Beginn des Angriffskrieges seines Landes gegen die Ukraine immer wieder mit dem Einsatz von Nuklearwaffen. 
Ekaterina Shtukina, Sputnik, Pool Photo via AP/Keystone.

Tote nach Raketeneinschlägen in Saporischschja und Sumy

Durch russische Raketenangriffe auf Saporischschja und Sumy sind offiziellen Angaben zufolge vier Menschen ums Leben gekommen. Bei den Toten im südukrainischen Saporischschja handle es sich um einen Mann und eine Frau, teilte der Sekretär des Stadtrats, Anatolij Kurtjew, am Samstag mit. Im nordöstlichen Gebiet Sumy berichteten die Behörden von einem russischen Raketenangriff mit zwei Toten und 20 Verletzten.

Papst-Appell an Russland: Getreideabkommen wieder aufnehmen

Papst Franziskus rief Russland auf, dem Getreide-Abkommen mit der Ukraine und der Türkei wieder beizutreten. Infolge der Aufkündigung des Abkommens steige der «Schrei von Millionen Brüdern und Schwestern, die Hunger leiden, zum Himmel auf», sagte Franziskus am Sonntag nach dem traditionellen Angelus-Gebet in Rom. Er erinnerte erneut an das Leid der Ukrainer angesichts der russischen Angriffskrieges - dieser «zerstört alles, auch das Getreide». Eben jene Zerstörung des Getreides sei eine «schwere Beleidigung Gottes, denn das Getreide ist seine Gabe, um die Menschheit zu ernähren».

Russland hatte vor zwei Wochen das von der Türkei und den Vereinten Nationen vermittelte Abkommen aufgekündigt. Die Vereinbarung hatte es der Ukraine ermöglicht, fast 33 Millionen Tonnen Getreide und Lebensmittel über den Seeweg in andere Länder zu verkaufen. Die Türkei hatte sich für die Fortführung des Abkommens eingesetzt. Putin plant nach eigenen Aussagen vom Samstag für kommenden Mittwoch ein Telefonat mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.

30 neue Kriegsschiffe für russische Marine

Unter massiven Sicherheitsvorkehrungen nahm Kremlchef Putin am Sonntag in St. Petersburg an Russlands grösster Marineparade teil. Putin kündigte dabei 30 neue Kriegsschiffe für die Seestreitkräfte in diesem Jahr an. Er nannte in seiner Rede auch die baltische und die Schwarzmeerflotte sowie andere Marineeinheiten, die «tapfer» ihre Aufgaben erfüllten. Die Schwarzmeerflotte ist auch im Krieg gegen die Ukraine im Einsatz und feuert von ihren Schiffen immer wieder Raketen auf das Nachbarland ab. Seinen zerstörerischen Angriffskrieg gegen die Ukraine erwähnte Putin vor rund 3000 Soldaten nicht.


Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Russland müsste laut Ex-Präsident Medwedew Atomwaffen einsetzen, wenn der Ukraine eine Gegenoffensive gelingt.
  • Bei Russlands grösster Marineparade in St. Petersburg hat Kremlchef Wladimir Putin 30 neue Kriegsschiffe für die Seestreitkräfte in diesem Jahr angekündigt.
  • In Belarus haben laut den britischen Geheimdiensten Tausende Wagner-Söldner ihr Camp bezogen – über schweres Gerät verfügen sie demnach aber nicht mehr.
  • In einem Moskauer Viertel, in dem mehrere Ministerien liegen, haben Drohnenangriffe Schäden an Gebäuden angerichtet.
  • Auf der russisch besetzten Krim wurden laut den Behörden 25 ukrainische Drohnenangriffe abgewehrt.
  • Die Entwicklungen von Samstag findest du hier.
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  • 21.48 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Sonntag

  • 21.13 Uhr

    Lauber kritisiert Schweiz für zögerliche Umsetzung von Sanktionen

    Die Schweiz setzt nach Auffassung von Ex-Bundesanwalt Michael Lauber die Sanktionen gegen Russland zu zögerlich um. «Ich teile die Auffassung, dass die Schweiz zu passiv und zu zögerlich ist bei der Umsetzung», sagte er den Tamedia-Zeitungen.

    Ginge es nach ihm, würde die Schweiz bei der internationalen Taskforce zum Aufspüren russischer Oligarchengelder mitmachen, sagte der 57-jährige Jurist in dem Interview. Die Botschafter der sieben wichtigsten westlichen Industriestaaten hatten den Bundesrat im Frühling zu mehr Kooperation bei der Suche nach Oligarchengeldern aufgefordert.

    Lauber selber sieht sich seit Freitag von einer US-Regierungskommission mit Vorwürfen der Nähe zu Russland während seiner Amtszeit und mit Sanktionsdrohungen konfrontiert. Die Helsinki-Kommission wirft ihm vor, sanktionierten Russen geholfen zu haben, an eingefrorene Gelder zu kommen. Zudem soll er Geschenke und Reisen von russischen Beamten und Oligarchen erhalten haben. Lauber bestritt im Interview die Vorwürfe erneut.

  • 21.08 Uhr

    UBS reduziert Russland-Geschäft

    Gemäss Informationen der «NZZ am Sonntag» (kostenpflichtiger Inhalt) muss sich eine Reihe von internationalen Privatkunden der Credit Suisse (CS) eine neue Bank suchen. Besonders betroffen sollen russische Kunden sein. Hier wolle sich die UBS, welche die CS übernommen hat, von 50 bis 75 Prozent des CS-Kundenstamms trennen.

    Dieses Geschäft ist der UBS zu heikel. Um welche Russinnen und Russen es genau geht, ist laut der Zeitung noch unklar. Dem Vernehmen nach sollen vor allem russische Offshore-Kunden betroffen sein. Die CS betreut vermögende Privatpersonen mit russischem Pass heute aus der Schweiz heraus. Gemäss Insidern will die UBS auch in anderen Regionen bestimmte Kunden der CS nicht übernehmen. Hier soll es sich aber offenbar um Einzelfälle handeln, bei denen die UBS Reputationsschäden fürchtet.

  • 19.33 Uhr

    Hammer und Sichel auf Mutter-Heimat-Statue in Kiew wird ausgetauscht.

    Die Arbeiten zum Austausch des sowjetischen Hammers und der Sichel durch den ukrainischen Dreizack an der sogenannten Mutter-Heimat-Statue in Kiew haben begonnen.

    Euromaidan Press veröffentlichte einen Tweet, das ein Bild von den Arbeiten zeigt. Zuvor hatten die Behörden bekannt gegeben, dass sie eine Genehmigung für den Austausch des Emblems erteilt haben.

  • 18.32 Uhr

    Selenskyj: Krieg kehrt nach Russland zurück

    Nach einem Drohnenangriff auf Moskau hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj von einer Rückkehr des Krieges nach Russland gesprochen. «Allmählich kehrt der Krieg auf das Territorium Russlands zurück — in seine symbolischen Zentren und Militärstützpunkte», sagte Selenskyj bei einem Besuch in der westukrainischen Stadt Iwano-Frankiwsk. Dies sei  ein «unvermeidlicher, natürlicher und absolut fairer Prozess».

    «Die Ukraine wird stärker», sagte Selenskyj und warnte zugleich vor neuen russischen Angriffen auf die ukrainische Energieinfrastruktur im kommenden Winter. «Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass russische Terroristen, genau wie im vergangenen Jahr, in diesem Winter weiterhin unseren Energiesektor und wichtige Anlagen angreifen können», sagte Selenskyj. In Iwano-Frankiwsk seien Vorbereitungen für «alle möglichen Szenarien» besprochen worden.

    Das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor den Abschuss von drei ukrainischen Drohnen in der Hauptstadt Moskau gemeldet. Dabei wurden am Sonntagmorgen zwei Bürogebäude beschädigt, ein Flughafen musste kurzzeitig geschlossen werden.

    Moskau liegt rund 500 Kilometer von der Grenze Russlands zur Ukraine entfernt. Das Stadtgebiet und das Umland der russischen Hauptstadt waren seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs zunächst nur selten ins Visier geraten. Zuletzt aber gab es mehrere Drohnenangriffe auf Moskau, für die russische Behörden die Ukraine verantwortlich machten.

    Das russische Verteidigungsministerium meldete am Sonntag zudem einen ukrainischen Angriffsversuch mit 25 Drohnen auf die von Russland annektierte Halbinsel Krim.

  • 17.07 Uhr

    Sprecher der Luftwaffe: «Sie haben bekommen, was sie wollten.»

    Ein Sprecher der ukrainischen Luftwaffe räumte keine Beteiligung an dem Angriff in Moskau ein. Juri Ihnat sagte lediglich, die russische Bevölkerung bekomme die Folgen des russischen Krieges in der Ukraine zu spüren. «Alle Menschen, die denken, der Krieg gehe sie nichts an, sind bereits betroffen», sagte der Ihnat. Von Frieden oder Ruhe könne in Russland keine Rede mehr sein. «Sie haben bekommen, was sie wollten.»

    Der Sprecher verwies auch auf einen Drohnenangriff auf der russisch besetzten Halbinsel Krim in der Nacht. Die russische Regierung teilte am Sonntag mit, 16 ukrainische Drohnen seien abgeschossen und acht weitere elektronisch zum Absturz gebracht worden. Verletzte gab es dabei nach offiziellen Angaben nicht. In der Ukraine meldete die Luftwaffe, sie habe vier russische Drohnen über den Regionen Cherson und Dnipropetrowsk zerstört.

  • 15.48 Uhr

    Medwedew: Russland müsste bei erfolgreicher Gegenoffensive Atomwaffen einsetzen

    Russland müsste Atomwaffen einsetzen, wenn der Ukraine eine Gegenoffensive gelingt. Sagt zumindest Dmitri Medwedew, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.

    Der frühere russische Präsident droht immer wieder mit einem Nuklearkonflikt. Medwedew ist nun stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrats und verbreitete seine Drohung auf seinen offiziellen Social-Media-Auftritten.

    «Stellen Sie sich vor, wenn die Offensive, die von der NATO unterstützt wird, ein Erfolg wäre und sie uns einen Teil unseres Landes entreissen würde, dann wären wir gezwungen, eine Atomwaffe gemäss den Regeln eines Dekrets des russischen Präsidenten einzusetzen», schrieb Medwedew.

  • 13.41 Uhr

    Papst ruft Russland zu Wiederaufnahme von Getreide-Abkommen auf

    Papst Franziskus hat Russland aufgefordert, dem Getreide-Abkommen mit der Ukraine und der Türkei wieder beizutreten. «Ich appelliere an meine Brüder, die Regierenden der Russischen Föderation, dass die Schwarzmeer-Initiative wiederhergestellt wird und das Getreide sicher transportiert wird», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche nach dem traditionellen Angelus-Gebet vor rund 11'000 Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom.

    Der Pontifex erinnerte erneut an das Leid der Ukrainer angesichts der russischen Angriffskrieges — dieser «zerstört alles, auch das Getreide».

    Eben jene Zerstörung des Getreides sei eine «schwere Beleidigung Gottes, denn das Getreide ist seine Gabe, um die Menschheit zu ernähren». Infolge der Aufkündigung des Abkommens steige der «Schrei von Millionen Brüdern und Schwestern, die Hunger leiden, zum Himmel auf», so Franziskus weiter.

    Russland hatte vor zwei Wochen ein von der Türkei und den Vereinten Nationen vermitteltes Abkommen zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer aufgekündigt. Die Vereinbarung hatte es der Ukraine ermöglicht, trotz des russischen Angriffskriegs fast 33 Millionen Tonnen Getreide und Lebensmittel über den Seeweg in andere Länder zu verkaufen. Es wird befürchtet, dass dadurch Lebensmittelpreise steigen und Versorgungsengpässe zunehmen könnten, da die Ukraine einer der weltweit wichtigsten Getreide-Exporteure ist.

  • 13.20 Uhr

    Putin: Russische Marine erhält 30 neue Kriegsschiffe

    Bei Russlands grösster Marineparade in St. Petersburg hat Kremlchef Wladimir Putin 30 neue Kriegsschiffe für die Seestreitkräfte in diesem Jahr angekündigt. «Heute setzt Russland die grossen Aufgaben seiner nationalen Marinepolitik souverän in die Tat um und baut die Macht seiner Flotte konsequent aus», sagte Putin.

    Bei der zentralen Parade des Landes, die traditionell am letzten Sonntag im Juli in St. Petersburg und im nahen Kronstadt abgehalten wird, waren auch Verteidigungsminister Sergej Schoigu und mehrere Gäste des Afrika-Gipfels anwesend. Putin hatte bei dem Gipfel am Donnerstag und Freitag die Gäste auch zur Parade eingeladen.

    Ein russisches Kriegsschiff nimmt an einer Marineübung mit Teststarts von nuklearfähigen Kinzhal- und Kalibr-Raketen teil. Die russische Marine soll nun kräftig aufgestockt werden.
    Ein russisches Kriegsschiff nimmt an einer Marineübung mit Teststarts von nuklearfähigen Kinzhal- und Kalibr-Raketen teil. Die russische Marine soll nun kräftig aufgestockt werden.
    Alexei Druzhinin/Kremlin/dpa

    Das russische Staatsfernsehen übertrug das Grossereignis und zeigte viele der insgesamt 33 Kriegsschiffe, darunter auch vier U-Boote. Die Sicherheitsvorkehrungen waren auch wegen befürchteter Anschläge im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine massiv. Zwar wurde Putin nach Kremlangaben über die neuerlichen Drohnenangriffe in Moskau informiert. Die Paraden in St. Petersburg und in anderen Regionen des Landes liefen aber ungeachtet der gespannten Lage dem Vernehmen nach ohne Störungen.

    Putin erwähnte in seiner Rede auch die baltische und die Schwarzmeerflotte sowie andere Marineeinheiten, die «tapfer» ihre Aufgaben erfüllten. Die Schwarzmeerflotte ist auch im Krieg gegen die Ukraine im Einsatz und feuert von ihren Schiffen immer wieder Raketen auf das Nachbarland ab.

    Seinen zerstörerischen Angriffskrieg gegen die Ukraine erwähnte Putin vor den in Paradeuniformen erschienenen russischen Militärangehörigen in seiner Rede aber nicht. Rund 3000 Soldaten nahmen an der Parade teil. Unter den afrikanischen Gästen waren laut russischen Medien auch die Staatschefs von Mali, Burkina Faso, Eritrea und der Republik Kongo. Auch aus anderen afrikanischen Staaten waren Vertreter bis Sonntag in der Millionenmetropole geblieben. Afrika gehört zu den wichtigsten Märkten für russische Waffen.

  • 11.57 Uhr

    Kiew: Eigene Truppen sind bei Bachmut auf dem Vormarsch

    Die Truppen der Ukraine sind bei Bachmut nach eigenen Angaben weiter am Vorrücken. «In Richtung Bachmut behalten die Verteidigungskräfte weiterhin die Initiative, üben Druck auf den Feind aus, führen Angriffe durch und erobern unser Land Stück für Stück zurück», zitiert der Nachrichtensender ntv den Sprecher der Ostgruppe der ukrainischen Streitkräfte Serhiy Cherewaty.

    Cherewaty teilte demnach weiter mit, dass am Samstag 44 russische Soldaten getötet und weitere 118 verletzt worden seien. Ebenfalls sei es den ukrainsichen Kräften gelungen, ein Panzerabwehr-System und drei feindliche Munitionslager zu zerstören. Die Angaben lassen sich unterdessen nicht unabhängig überprüfen.

    Ukrainische Soldaten im Juli 2023 an der Front bei Bachmut. 
    Ukrainische Soldaten im Juli 2023 an der Front bei Bachmut. 
    Archivbild: Keystone
  • 10.05 Uhr

    London: Tausende Wagner-Söldner haben Camp in Belarus bezogen

    Tausende Wagner-Söldner, die ein Militärlager in Belarus bezogen haben, verfügen nach britischen Geheimdienstinformationen kaum über gepanzerte Fahrzeuge. Das geht aus dem täglichen Bericht des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine am Sonntag hervor. Demnach haben sich seit Mitte Juli wohl mindestens mehrere Tausend Mitglieder der russischen Söldnertruppe in einem Camp im Zentrum des Landes mit Zelten und Ausstattung zur Unterbringung von Fahrzeugen eingerichtet.

    «Bilder zeigen, dass seit Mitte Juli 2023 Hunderte von Fahrzeugen an der zuvor meist leeren Einrichtung eingetroffen sind. Davon getrennte Berichte legen nahe, dass es sich bei den sichtbaren Fahrzeugen um Lastwagen und Kleinbusse handelt mit wenigen gepanzerten Fahrzeugen», hiess es in der Mittelung. Es bleibe unklar, was mit dem schweren Gerät geschehen sei, das Wagner in der Ukraine verwendet habe. «Es gibt eine realistische Möglichkeit, dass sie gezwungen waren, diese an das russische Militär zurückzugeben», so die Mitteilung weiter. Wagners Fähigkeit, an schweres Gerät und Fähigkeiten wie zum Lufttransport zu gelangen, seien Schlüsselfaktoren für die künftige Kampfkraft der Truppe.

    Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.

  • 9.25 Uhr 

    Krim verzeichnet 25 ukrainische Drohnenangriffe

    Auf der von Russland annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim sind mitten in der Ferienzeit laut Behörden 25 ukrainische Drohnenangriffe abgewehrt worden. In der Nacht habe das «Kiewer Regime» versucht, Objekte auf der Halbinsel zu beschiessen, teilte das russische Verteidigungsministerium am Sonntag in Moskau mit. Die Flugabwehr habe 16 Drohnen abgeschossen. Die anderen neun Flugobjekte seien durch die radioelektronische Abwehr nahe der Landspitze Tarchankut im Westen der Krim zum Absturz gebracht worden. Es gebe keine Schäden oder Verletzte. Auf der Krim machen im Sommer viele Russen trotz der Gefahr Urlaub.

    Das Moskauer Ministerium, das die Ukraine in seinem seit mehr als 17 Monaten andauernden Angriffskrieg immer wieder mit Attacken durch Raketen, Marschflugkörper und Drohnen überzieht, warf Kiew «Terror» vor. Die ukrainischen Angriffe stehen in keinem Verhältnis zu denen Moskaus. Russland hat den Krieg am 24. Februar 2022 begonnen und bringt seither Tod und Zerstörung über das Nachbarland.

    Von ukrainischer Seite gibt es immer wieder Drohnenangriffe auf die von Russland schon 2014 annektierte Halbinsel. Die Ukraine hat angekündigt, sich das Gebiet im Zuge ihrer Gegenoffensive gegen den russischen Angriffskrieg zurückzuholen. Die mit westlichen Waffen und viel Munition des Westens unterstützte Offensive zur Befreiung der Gebiete von der russischen Besatzung kommt nach Meinung von Militärexperten langsamer voran als von der Ukraine erhofft.

  • 8.18 Uhr

    Moskau: Erneuten Drohnenangriff abgewehrt

    Die russische Hauptstadt Moskau ist erneut zum Ziel eines Drohnenangriffs geworden. Im Wolkenkratzerviertel Moskwa City, wo auch mehrere Ministerien ihren Sitz haben, waren auf Fotos schwere Explosionsschäden an einem Gebäude zu sehen. Bürgermeister Sergej Sobjanin sprach hingegen von «unbedeutenden Schäden» an den Fassaden zweier Bürogebäude. Glassplitter zerstörter Scheiben krachten auf die Strassen.

    Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, in Moskwa City seien zwei Drohnen durch die radioelektronische Abwehr zum Absturz gebracht worden. Im Moskauer Gebiet habe die Flugabwehr eine Drohne abgeschossen, hiess es in der Mitteilung. Das Ministerium in Moskau machte das «Kiewer Regime» für die Attacken verantwortlich.

    Teils vermuteten Moskauer, dass mindestens eine Drohne in einem 50-geschossigen Gebäude einschlug, wo auch das Ministerium für Digitalisierung Büros hat. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es nicht. Die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass meldete am Morgen, es sei ein Wachmann verletzt worden. Der Agentur zufolge gab es auch auf dem Moskauer Flughafen Wnukowo wegen der Gefahrenlage zeitweilig keine Starts und Landungen. Flüge seien umgeleitet worden. An anderen Flughäfen in der Region lief der Betrieb demnach weiter.

    Die Millionenmetropole war bereits mehrfach Ziel von Drohnenangriffen, die allerdings in keinem Verhältnis stehen zu den massenhaften Attacken Russlands in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine. Moskau beschiesst auch die Hauptstadt Kiew immer wieder mit Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern. Es gab in Kiew Tote, Verletzte und massive Schäden. Russland führt gegen die Ukraine seit mehr als 17 Monaten einen zerstörerischen Angriffskrieg.

    Ein Offizieller inspiziert die Schäden in Moskau nach einem Drohnenangriff. 
    Ein Offizieller inspiziert die Schäden in Moskau nach einem Drohnenangriff. 
    Bild: Keystone
  • 3.18 Uhr

    Mindestens ein Toter bei Raketenangriff auf Sumy

    Bei einem russischen Raketenangriff auf die nordostukrainische Grossstadt Sumy ist am Samstagabend nach offiziellen Angaben mindestens ein Zivilist getötet worden. Die Polizei erklärte, fünf weitere Menschen seien bei dem Angriff, der auch eine Bildungseinrichtung getroffen habe, verletzt worden. Polizisten, Sicherheitskräfte und Ärzte seien vor Ort, um gegen die Folgen eines Brands vorzugehen, den der Angriff ausgelöst habe.

    Der öffentlich-rechtlichen ukrainischen Medienanstalt Suspilne zufolge wurde ein Gebäude der bei dem gegen 20.00 Uhr (19.00 Uhr MESZ) erfolgten Raketenenangriff getroffenen Bildungseinrichtung zerstört. Anfang Juli waren bei einem russischen Drohnenangriff auf Sumy bereits drei Menschen getötet und 21 weitere verletzt worden.

  • 2.07 Uhr

    Putin verteidigt Repression in Russland

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat die zunehmende Repression gegen kritische Stimmen im Land verteidigt und mit dem «bewaffneten Konflikt» gegen die Ukraine erklärt. Auf die Frage eines Journalisten zur Festnahme zweier Regierungskritiker in einer Pressekonferenz sagte Putin am Samstag wörtlich: «Wir schreiben das Jahr 2023 und die Russische Föderation ist in einen bewaffneten Konflikt mit einem Nachbarn verwickelt. Und ich denke, wir müssen eine bestimmte Haltung gegenüber den Menschen einnehmen, die uns im Inland Schaden zufügen.»

    Putin ergänzte: «Wir müssen uns vor Augen halten, dass jeder, damit wir erfolgreich sind, auch in einem Konfliktgebiet, bestimmte Regeln befolgen muss.»

    Putin tätigte seine Aussagen auf die Frage eines Journalisten der russischen Zeitung «Kommersant», ob er die in den vergangenen Wochen erfolgten Festnahmen des Politologen Boris Kagarlizky und der Jewgenija Berkowitsch  kommentieren wolle. Der Journalist hatte gefragt, ob es «normal» sei, dass die beiden wegen der «Worte, die sie gesagt oder geschrieben haben», festgenommen wurden.

    Putin entgegnete darauf, er höre die Namen der beiden «zum ersten Mal» und «verstehe nicht wirklich, was sie getan haben oder was man ihnen angetan hat». Er wolle jedoch seine «allgemeine Meinung zu dem Problem» wiedergeben.

    Wladimir Putin am 29. Juli 2023 in St. Petersburg.
    Wladimir Putin am 29. Juli 2023 in St. Petersburg.
    Bild: Keystone
  • 0.03 Uhr

    Zwei Tote nach Raketeneinschlag in ukrainischer Stadt Saporischschja

    Infolge eines russischen Raketenangriffs auf die südukrainische Stadt Saporischschja sind offiziellen Angaben zufolge zwei Menschen ums Leben gekommen. Bei den Toten handle es sich um einen Mann und eine Frau, teilte der Sekretär des Stadtrats, Anatolij Kurtjew, am Samstag mit. Eine weitere Frau wurde demnach verletzt. Durch die Druckwelle der Detonation seien Fenster eines Hochhauses, einer Bildungseinrichtung sowie eines Supermarkts zerstört worden.

    Auch im nordöstlichen Gebiet Sumy berichteten die Behörden von einem russischen Raketenangriff, von dem ebenfalls eine Bildungseinrichtung betroffen sein soll. Über Zerstörungen und mögliche Opfer war zunächst noch nichts bekannt.