Tauchboot-Drama US-Unternehmer lehnte Plätze zum Sonderpreis ab +++ So könnte die Implosion ausgesehen haben

Agenturen/red

23.6.2023

US-Küstenwache geht vom Tod der Tauchboot-Besatzung aus

US-Küstenwache geht vom Tod der Tauchboot-Besatzung aus

Die in der Nähe des «Titanic»-Wracks gefundenen Trümmerteile gehören der US-Küstenwache zufolge zum verschollenen Tauchboot «Titan». Damit sei belegt, dass es keine Überlebenschance für die fünf Vermissten mehr gebe.

22.06.2023

Rettungskräfte haben Trümmer des im Nordatlantik verschollenen Tauchboots entdeckt. Es muss schon am Sonntag in der Nähe des Wracks der Titanic implodiert sein. Niemand hat überlebt. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Am Sonntag ist im Nordatlantik ein Tauchboot verschwunden, das auf dem Weg zum Wrack der «Titanic» war.
  • An Bord befanden sich fünf Personen, darunter auch der britische Milliardär und Abenteurer Hamish Harding und der französische «Mr. Titanic» Paul-Henri Nargeolet. 
  • Mehrere Länder haben sich mit Spezialgerät an der fieberhaften Suche nach den Vermissten beteiligt.
  • Am Donnerstag stiessen Einsatzkräfte auf ein Trümmerfeld auf dem Meeresgrund nahe des Wracks der «Titanic» in 3800 Metern Tiefe.
  • Am Donnerstagabend bestätigte die US-Küstenwache die Implosion des Tauchboots. Es gab keine Überlebenschance.
  • Die US Navy registrierte am Sonntag eine akustische «Anomalie», die mit grosser Wahrscheinlichkeit von der Implosion des Tauchboots herrührte.
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  • 21.15 Uhr

    Weisses Haus lobt nach «Titan»-Drama Rettungseinsatz

    Nach dem bestätigten Tod der Insassen im Tauchboot «Titan» hat das Weisse Haus die Suchaktion der Rettungskräfte gelobt. «Diese ganze Anstrengung war ein Beweis für das Können und auch für die Professionalität, die die Männer und Frauen, die unserer Nation dienen, jeden Tag aufs Neue unter Beweis stellen», sagte die Sprecherin des Weissen Hauses, Karine Jean-Pierre, am Freitag in Washington. Sie sprach den Angehörigen der fünf Abenteurer ihr Beileid aus und dankte Kanada, Grossbritannien und Frankreich für die Hilfe bei der Suche.

  • 14.04 Uhr

    Frau des getöteten Oceangate-CEO ist Urenkelin von Titanic-Opfern

    Die Frau des in dem Tauchboot tödlich verunglückten OceanGate-Chefs Stockton Rush ist Nachfahrin eines Paares, das vor 111 Jahren mit der «Titanic» im Nordatlantik unterging. Das berichtet unter anderem CNN.

    Wendy Rush ist die Ururenkelin von Isidor und Ida Straus, einem wohlhabenden deutschen Auswandererpaar, das sich von einem Aufenthalt in der alten Heimat auf dem Rückweg in die USA befand. Laut ihres LinkedIn-Auftritts ist Wendy Rush Leiterin der Kommunikationsabteilung von OceanGate. Der BBC zufolge hatte sie selbst dreimal an Expeditionen zum «Titanic»-Wrack teilgenommen.

    Isidor und Ida Straus auf einer undatierten Aufnahme.
    Isidor und Ida Straus auf einer undatierten Aufnahme.
    Wikipedia

    Das Ehepaar Straus diente als Vorbild für eine Szene im Hollywood-Film «Titanic» von 1997, bei dem ein älteres Paar Arm in Arm im Bett einer Erste-Klasse-Kabine auf den Tod wartet. Dem BBC-Bericht zufolge sagten Überlebende des «Titanic»-Untergangs aus, Isidor Straus habe sich geweigert, ein Rettungsboot zu besteigen, bevor nicht alle Frauen und Kinder von Bord waren. Seine Frau habe nicht ohne ihn gehen wollen. Gesehen worden seien die beiden zuletzt Arm in Arm.

  • 13.23 Uhr

    US-Milliardär lehnte Plätze im Tauchboot zum Sonderpreis ab

    Investor Jay Bloom hat zwei der Plätze an Bord der «Titan» abgelehnt. OceanGate, der Betreiber des implodierten Tauchboots, habe ihm diese Plätze für 150'000 statt der üblichen  250'000 Dollar angeboten. Dies berichten verschiedene Medien, zum Beispiel die britische «Mail». 

    Das Angebot sei von Stockton Rush gekommen, dem CEO von OceanGate, der an Bord der «Titan» war. Bloom hat seine Textnachrichten mit dem OceanGate CEO veröffentlicht. Er schrieb ihm, sein Sohn, der ebenfalls eingeladen gewesen wäre, habe Sicherheitsbedenken. 

    Stockton Rush antwortete ihm im Februar 2023, sein Tauchboot sei sicherer als ein Flug mit einem Helikopter. Bloom lehnte gemäss den Textnachrichten die Sitze schliesslich aus Termingründen ab. Er schaffe es erst im kommenden Jahr. 

    Die Plätze, die Jay Bloom und sein Sohn nicht einnahmen, gingen an den pakistanischen Unternehmer Shahzada Dawood und dessen 19-jährigen Sohn Suleman. 

    Bloom äussert in einem Social-Media-Post Mitgefühl für Stockton Rush. Dieser habe wirklich an das geglaubt, was er sagte und sei überzeugt gewesen, sein Tauchboot sei sicher.

  • 10.09 Uhr

    So könnte die Implosion der «Titan» ausgesehen haben

    Eine Visualisierung zeigt, wie schnell die Implosion der «Titan» abgelaufen sein könnte.  

  • 8.24 Uhr

    Die Passagiere haben wohl nichts gespürt

    Die frühere Marineoffizierung und heutige Professorin an der Universität Florida, Aileen Maria Marty, erklärt auf CNN, dass eine «katastrophale Implosion» in mehreren Tausend Metern Tiefe innert Millisekunden passiere. 

    «Das ganze Ding ist zusammengebrochen, bevor die Menschen im Inneren überhaupt bemerkt haben, dass es ein Problem gibt», erklärt die Wissenschaftlerin weiter. «Unter den vielen Arten, wie wir aus dem Leben scheiden können, ist das eine der Schmerzlosesten.»

    June 19, 2023: Undated handout photo shows Titan, the submersible that vanished on expedition to the Titanic wreckage. A massive search and rescue operation is under way in the mid Atlantic after a tourist submarine went missing during a dive to Titanic s wreck on Sunday. Contact with the small sub was lost about an hour and 45 minutes into its dive, the US Coast Guard said. Tour firm said all options were being explored to rescue the five people onboard. Tickets cost $ 250,000 for an eight-day trip including dives to the wreck at a depth of 3,800m 12,500ft. . - ZUMAz03_ 20230619_shv_z03_644 Copyright: xOceanGatex
    IMAGO/ZUMA Wire
  • 7.46

    Titan-Trümmer liegen 500 Meter von Titanic-Wrack entfernt

    Ein ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug hat am Donnerstagmorgen den Heckkegel des Tauchboots knapp 500 Meter vom Bug der «Titanic» entfernt auf dem Meeresboden in rund 3800 Meter Tiefe gefunden, wie die Küstenwache mitteilte. Insgesamt seien fünf grosse Trümmerteile entdeckt worden. Sie deuteten auf einen Kollaps der Druckkammer hin.

    Zum Zeitpunkt der Implosion könne die Küstenwache noch keine Angaben machen. Sonarbojen hätten in den vergangenen 72 Stunden aber kein «katastrophales Ereignis» wahrgenommen. «Ich weiss, dass es eine Menge Fragen dazu gibt – wie, warum und wann genau das passiert ist», sagte Mauger. Unterdessen berichteten US-Medien, dass ein akustisches Unterwassererkennungssystem der US-Navy die Implosion wohl bereits am Sonntag registriert hatte.

    Die Küstenwache kündigte an, ihre Suche nun zurückfahren. «Wir werden im Laufe der nächsten 24 Stunden damit beginnen, Personal und Schiffe vom Unfallort abzuziehen», sagte Mauger weiter. Die Operationen auf dem Meeresboden würden jedoch bis auf Weiteres fortgesetzt. Im Moment konzentriere man sich darauf, den Ort zu dokumentieren. Die Daten würden analysiert.

  • 1.27 Uhr

    US Navy registrierte die Implosion des Tauchboots

    Ein Akustiksystem der US-Marine hat die Implosion der «Titan» schon an jenem Tag registriert, an dem das Tauchboot mit fünf Insassen verschollen ist. Das System habe am Sonntag eine «Anomalie» wahrgenommen, sagte ein ranghoher Offizier der Navy. Die Marine habe die akustischen Daten dann analysiert und festgestellt, dass sie auf «eine Implosion oder Explosion in der allgemeinen Umgebung» hindeuteten, wo die «Titan» unterwegs gewesen sei, als der Kontakt abgebrochen sei. Diese Informationen habe die Marine an die US-Küstenwache weitergegeben, die die Suche nach dem Tauchboot dann fortgesetzt habe.

    Über die Rolle der US Navy hatte zuerst das «Wall Street Journal» berichtet. Nach Angaben der Küstenwache kamen die fünf Insassen der «Titan» wohl ums Leben, als ihr Boot nahe dem Wrack der «Titanic» in einer Tiefe von 3800 Metern implodierte.

    Konteradmiral John Mauger von der US-Küstenwache informiert am Donnerstag in Boston die Medien.
    Konteradmiral John Mauger von der US-Küstenwache informiert am Donnerstag in Boston die Medien.
    KEYSTONE
  • 1 Uhr

    «Titanic»-Regisseur Cameron fassungslos

    Erfolgsregisseur James Cameron sieht unheimliche Parallelen zwischen der Tragödie um die Besatzung des Tauchboots «Titan» und dem Untergang des Luxusdampfers «Titanic» im Jahr 1912, dem er Ende der 90er Jahre ein filmisches Denkmal setzte. Einst habe der Kapitän der «Titanic» Warnungen vor Packeis im Nordatlantik ignoriert, sagte der Kanadier im Interview des Senders ABC News. Und im Falle der «Titan» hätten Tiefsee-Forscher zu bedenken gegeben, dass das Tauchboot zu experimentell sei, um Passagiere zu befördern. Die Gemeinsamkeiten machten ihn «sprachlos,» erklärte Cameron.

    «Dass es an genau derselben Stelle passiert, bei all der Taucherei, die auf der ganzen Welt vor sich geht, ist, denke ich, einfach nur verblüffend.» Es sei «ziemlich surreal».

    Cameron selbst unternahm per U-Boot gleich mehrere Tauchgänge zum Wrack der «Titanic».

  • 0.25 Uhr

    Weisses Haus kondoliert Familien der «Titan»-Insassen

    Das Weisse Haus hat Angehörigen der fünf Insassen des im Nordatlantik verunglückten Tauchboots sein Beileid ausgesprochen. «Unsere Herzen sind bei den Familien und den geliebten Menschen von jenen, die ihre Leben in der «Titan» verloren haben», hiess es in einer Mitteilung vom Donnerstagabend. Die Hinterbliebenen hätten in den vergangenen Tagen «grauenvolle Torturen» durchlebt. «Wir werden weiterhin an sie denken und für sie beten», erklärte das Weisse Haus. Es dankte zudem den Hilfskräften und der Küstenwache, die an dem internationalen Sucheinsatz vor der Küste Nordamerikas beteiligt waren.

  • 21.46 Uhr

    Auch Tauchboot-Betreiberfirma geht von Tod der Besatzung aus

    Die «Titan»-Betreiberfirma Oceangate geht ebenfalls vom Tod der fünf Insassen an Bord des Tauchbootes aus. Die Firma ging davon aus, «unseren Chef Stockton Rush, Shahzada Dawood und sein Sohn Suleman Dawood, Hamish Harding und Paul-Henri Nargeolet traurigerweise» verloren zu haben, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Zuvor hatte die US-Küstenwache mitgeteilt, dass sie vom Tod der fünf Insassen des Tauchbootes ausgehen würde.

    Die fünf Männer an Bord des «Titan» seien «echte Forschungsreisende» gewesen, mit «speziellem Abenteuergeist und einer tiefen Leidenschaft für die Erforschung und den Schutz der Meere der Welt». Man trauere und sei mit den Herzen bei den Angehörigen, hiess es weiter. Auch für die Mitarbeiter sei es eine «extrem traurige Zeit».

    Oceangate bedankte sich zudem für die internationale Unterstützung bei der Suche und bat darum, die Privatsphäre der Familien der Insassen zu respektieren.

  • 21.22 Uhr

    US-Küstenwache: Werden Schiffe und Personal abziehen

    Nach dem Tod der fünf Abenteurer im Tauchboot «Titan» will die US-Küstenwache ihre Suche zurückfahren. «Wir werden im Laufe der nächsten 24 Stunden damit beginnen, Personal und Schiffe vom Unfallort abzuziehen», sagte Konteradmiral John Mauger am Donnerstag in Boston. Die Operationen auf dem Meeresboden werde jedoch bis auf Weiteres fortgesetzt.

  • 21.08 Uhr

    Zeitpunkt der Implosion noch unklar

    Es sei noch zu früh, den Zeitpunkt der Implosion zu nennen, sagte Konteradmiral John Mauger gegenüber Reportern. Die US-Küstenwache habe 72 Stunden lang Sonarbojen im Wasser gehabt. Seit ihrem Einsatz hätten sie «keine katastrophalen Ereignisse» festgestellt.

  • 21.06 Uhr

    Die Geräusche kamen nicht aus dem U-Boot

    Während der »Pressekonferenz wurde berichtet, dass in den Trümmern rund um das Titanic-Gelände fünf grössere Trümmerteile entdeckt wurden. Der Unfallort liege ungefähr 487 Meter vor dem Bug des Titanic-Wracks. Dort gebe es keine Trümmer der Titanic.

    Es scheine keinen Zusammenhang zwischen den Geräuschen und der Lage auf dem Meeresboden gegeben zu haben, sagte Konteradmiral John Mauger. Die US-Küstenwache arbeitet noch an der Ausarbeitung der Details für den zeitlichen Hergang der Katastrophe.

  • 21.04 Uhr

    Traurige Gewissheit: Trümmerteile gehören zur «Titan»

    Die US-Küstenwache bestätigte am Donnerstag den Fund von Trümmerteilen des Tauchboots nahe des Wracks der «Titanic» und sprach von einem «katastrophalen Verlust». Zuvor hatte die Betreiberfirma OceanGate Expeditions erklärt, sie gehe vom Tod der fünf Menschen an Bord der «Titan» aus.

    Die US-Küstenwache geht vom Tod der fünf Insassen des Tauchboots «Titan» aus. Er spreche den Familien der Opfer sein tiefes Beileid aus, sagte Sprecher John Mauger am Donnerstag in Boston. Die in der Nähe des «Titanic»-Wracks gefundenen Trümmerteile gehören der US-Küstenwache zufolge zum verschollenen Tauchboot «Titan». Damit sei belegt, dass es keine Überlebenschance für die fünf Vermissten mehr gebe.

    Zuvor hatte die Küstenwache mitgeteilt, ein Tauchroboter sei im Einsatzgebiet auf ein «Trümmerfeld» gestossen. Die Informationen würden analysiert, hiess es weiter. 

  • 20.10 Uhr

    Implosion wohl schon vier Tage her

    Guillermo Söhnlein, Mitgründer des Betreiberunternehmens  OceanGate, sagte gegenüber dem Sender BBC: «Ich weiss, dass unser Protokoll für verlorene Kommunikation vorsieht, dass der Pilot das U-Boot auftauchen lässt. Von Anfang an dachte ich immer, Stockton hätte das wahrscheinlich getan.»

    Und weiter: «Ich weiss, dass der Druck auf ein U-Boot in der Tiefsee so gross ist, dass es bei einem Materialversagen zu einer sofortigen Implosion kommt. Wenn das passiert wäre, wäre das schon vor vier Tagen passiert».

  • 19.40 Uhr

    Teile des Titan-Tauchboots anscheinend gefunden

    Ein Experte für Schiffsbergungen ist sicher, dass das bei der Suche nach der «Titan» entdeckte Trümmerfeld von dem vermissten Tauchboot stammt. David Mearns berief sich in Gesprächen mit den Sendern BBC und Sky News am Donnerstag auf Aussagen, die der Präsident des «Explorers Club» in einer WhatsApp-Gruppe gemacht habe. In der Vereinigung sind Forschungsreisende zusammengeschlossen, auch zwei «Titan»-Insassen sind Mitglieder. Mearns sagte, zu erkennen seien der sogenannte Landerahmen sowie die hintere Abdeckung des Tauchboots. Eine unabhängige Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.

  • 19.24 Uhr

    US-Küstenwache informiert um 21.00 Uhr über Trümmerfeld

    Ein Unterwasserfahrzeug hatte bei der Suche nach dem seit Sonntag verschollenen Tauchboot mit fünf Menschen an Bord zuvor die Trümmer gefunden. Ob es sich dabei um die Überreste der «Titan» handelte, war aber unklar.

  • 18.03 Uhr

    Suchtrupps finden «Trümmerfeld» nahe «Titanic» – Hintergrund unklar

    Auf der Suche nach dem Tauchboot mit fünf Insassen in der Nähe des berühmten «Titanic»-Wracks sind Einsatzkräfte auf ein «Trümmerfeld» gestossen. Die US-Küstenwache teilte am Donnerstag auf Twitter mit, ein ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug habe die Trümmer im Suchgebiet in der Nähe der «Titanic» entdeckt. Experten werteten die Informationen nun aus. Ob es sich um Trümmerteile des vermissten Tauchboots «Titan» handeln könnte, war zunächst völlig unklar.

  • 17.23 Uhr

    Expertise der Besatzung soll Zeitfenster für Rettung vergrössern

    Während die lebenserhaltenden Vorräte sich vermutlich dem Ende zuneigen, glaubt ein Mitbegründer des Unternehmens OceanGate, das das vermisste Titanic-Tauchboot betreibt, dass die Expertise der Besatzung das «Zeitfenster» für eine Rettung vergrössern wird. Das hielt Guillermo Söhnlein in einer Erklärung gegenüber dem amerikanischen Nachrichtensender CNN fest. 

    Er betonte, dass er in seinem eigenen Namen und nicht im Namen des Unternehmens OceanGate spreche. Er sagte, der CEO und Mitbegründer von OceanGate, Stockton Rush - der sich an Bord des Tauchboots befindet - und der Rest der Besatzung hätten «schon vor Tagen erkannt, dass das Beste, was sie tun können, darin besteht, die Grenzen dieser Vorräte zu erweitern, indem sie sich so weit wie möglich entspannen.»

    Aufgrund des Fachwissens der Besatzungsmitglieder sei das «verfügbare Zeitfenster» für die Rettung länger als «die meisten Leute denken», sagte Söhnlein.

    Er fügte dennoch hinzu, dass der Donnerstag ein «kritischer Tag in dieser Such- und Rettungsmission» sein werde.

    «Aufs Schlimmste vorbereiten»: Kaum Hoffnung für «Titanic»-Abenteurer

    «Aufs Schlimmste vorbereiten»: Kaum Hoffnung für «Titanic»-Abenteurer

    96 Stunden sind abgelaufen: Den fünf Männern in dem vermissten Tauchboot «Titan» geht in ihrer lebensbedrohlichen Lage der Sauerstoff aus. Dieser Vorrat an Bord sollte nach Angaben der Betreiber Oceangate Expeditions für 96 Stunden ausreichen. Nach Schätzungen der Suchtrupps dürfte sich dieses Zeitfenster nun geschlossen haben.

    22.06.2023

  • 15.56 Uhr

    19-Jähriger an Bord der «Titan» ist Student in Glasgow

    Der 19-Jährige an Bord des verschollenen Tauchboots «Titan» ist Student an der Strathclyde University im schottischen Glasgow. Die Hochschule zeigte sich in einer Mitteilung vom Donnerstag «tief besorgt» um Suleman Dawood.

    «Unsere Gedanken sind bei ihren Familien und Lieben und wir hoffen weiter auf ein positives Ende», hiess es der Zeitung «Guardian» zufolge mit Blick auf die fünf Insassen. Im schottischen Regionalparlament erinnerte die Abgeordnete Pam Duncan-Glancy von der Schottischen Nationalpartei (SNP) an den jungen Mann.

    Der 19-Jährige hatte die Fahrt zusammen mit seinem Vater, dem britisch-pakistanischen Unternehmensberater Shahzada Dawood, angetreten. Die Familie wohnt britischen Berichten zufolge in Südwestlondon und soll sich vor der Tauchfahrt mehrere Wochen in Kanada aufgehalten haben. Die Mutter stammt demnach aus Deutschland.

    Die Familie hatte Suleman in einer Mitteilung als «grossen Fan von Science-Fiction-Literatur» bezeichnet. Er lerne gerne neue Dinge, begeistere sich für Zauberwürfel und spiele Volleyball. Kürzlich hatte er seinen Abschluss an einer Schule in der englischen Grafschaft Surrey gemacht.

    Der britisch-pakistanischen Unternehmensberater Shahzada Dawood (im Bild) ist der Vater des 19-Jährigen Suleman. Vater und Sohn sind mit der «Titan» verschollen.
    Der britisch-pakistanischen Unternehmensberater Shahzada Dawood (im Bild) ist der Vater des 19-Jährigen Suleman. Vater und Sohn sind mit der «Titan» verschollen.
    Archivbild. AP
  • 15.47 Uhr

    US-Küstenwache: «Wir bleiben an diesem Punkt hoffnungsvoll»

    Auch nach dem berechneten Ende des Sauerstoffvorrats auf dem Tauchboot «Titan» hoffen die Suchmannschaften weiter darauf, die fünf Menschen an Bord lebend zu finden. «Es ist immer noch eine aktive Such- und Rettungsmission», sagte der Chef der Küstenwache im Nordosten der USA, John Mauger, am Donnerstag dem britischen Sender Sky News.

    Es werde moderne Ausrüstung wie ferngesteuerte Tauchroboter genutzt. «Die Bedingungen für Suche und Rettung sind derzeit günstig, wir nutzen das Wetterfenster optimal.» Mauger betonte: «Wir bleiben an diesem Punkt hoffnungsvoll.»

  • 15.20 Uhr 

    Experten von MH370-Suche in Kanada eingetroffen

    Für die Such- und Rettungsaktion für das Tauchboot «Titan» ist laut der «Bild» im Hafen des kanadischen St. John's auf Neufundland weitere Verstärkung angekommen. Es handelt sich demnach um ein Schiff des Unternehmens Phoenix International Deep Ocean Search and Recovery mit einem Team zwischen zehn und zwölf Personen. 

    Die Einheit sei «auf Unterwasser-Rettungen und -Bergungen spezialisiert» und bereits an der Suche nach dem vermissten vermissten Malaysian-MH370-Flugzeug beteiligt gewesen. Die Maschine war am 8. März 2014 mit 239 Personen an Bord über dem Indischen Ozean verschwunden. Wie die «Bild» schreibt, hätten die Mitglieder des Teams jüngst eine Besprechung auf ihrem Schiff abgehalten. Es scheine, als ob es bald ablege. 

  • 14.44 Uhr 

    Experten warnten schon 2018 vor Sicherheitsrisiken 

    In einem offenen Brief wandten sich Ingenieure und Meeresforscher bereits im Jahr 2018 an den Betreiber des vermissten Tauchbootes «Titan». Ein Tourist, der 2022 auf Expedition zur «Titanic» ging, berichtet zudem von Kommunikationsproblemen des Tauchschiffs.

    Experten warnten schon 2018 vor Sicherheitsrisiken auf der «Titan»

    Experten warnten schon 2018 vor Sicherheitsrisiken auf der «Titan»

    In einem offenen Brief wandten sich Ingenieure und Meeresforscher damals an den Betreiber des vermissten Tauchbootes. Ein Tourist, der 2022 auf Expedition zur «Titanic» ging, berichtet von Kommunikationsproblemen an Bord.

    22.06.2023

  • 14.34 Uhr

    Freund von Verschollenen: «Sie wissen, dass sie es ruhig angehen müssen »

    Per Wimmer, ein Freund von zwei Passagieren an Bord des Tauchboots «Titan», ist sich sicher, dass die Verschollenen wissen, dass sie es nun «ruhig angehen müssen», um Sauerstoff zu sparen.

    Wimmer erklärte dem TV-Sender CNN , dass er immer noch Hoffnung habe, dass das Boot rechtzeitig gefunden werde: «Ich weiss, dass die Abenteurer an Bord erfahren sind, sehr erfahren». Sie wüssten zweifelsohne, wie sie sich zu verhalten hätten, um ihre Überlebenszeit an Bord so weit wie möglich zu verlängern.

    Nicht zuletzt die Anwesenheit von OceanGate-CEO Stockton Rush in der «Titan» helfe, denn dieser kenne «die Funktionsweise dieses Tauchbootes in- und auswendig». 

    Wimmer war laut CNN selbst bereits zwei Mal zu Fahrten mit der «Titan» zur «Titanic» angemeldet – beide Fahrten hätten aber abgesagt werden müssen. 

    OceanGate-CEO Stockton Rush an Bord eines Tauchboots.
    OceanGate-CEO Stockton Rush an Bord eines Tauchboots.
    Archivbild: IMAGO/Italy Photo Press
  • 13.28 Uhr

    Rettungskräfte suchen auf Meeresboden nach «Titan»

    Auf der Suche nach dem verschollenen Tauchboot «Titan» erforschen die Rettungskräfte nun den Meeresboden. Ein Tauchgefährt des kanadischen Schiffs «Horizon Arctic» habe den Grund des Atlantiks erreicht, teilte die US-Küstenwache am heute Morgen mit.

    Auch ein ferngesteuertes Gefährt des französischen Forschungsschiffs «L'Atalante» werde für den Einsatz in grosser Tiefe vorbereitet.

    Die «Titan» war mit fünf Insassen auf dem Weg zum Wrack der «Titanic» in rund 3800 Metern Tiefe, als am Sonntag der Kontakt abriss. Trotz einer gross angelegten Suche wurde das Gefährt bisher nicht im Atlantik lokalisiert. Die Behörden gehen davon aus, dass der Sauerstoff an Bord bald verbraucht ist.

  • 13.18 Uhr 

    Kaum noch Hoffnung 

    Bis zum Schluss wollten die Rettungskräfte an der Hoffnung festhalten, dass sie es schaffen würden, die in der verschollenen «Titan» eingeschlossenen Passagiere noch lebend zu bergen. Nun ist diese Hoffnung praktisch verloren.

    Wie die US-Küstenwache berechnet hatte, sollte der lebensnotwendige Sauerstoff an Bord lediglich bis Donnerstag 13.18 Uhr ausreichen – das berichtete die britische BBC. Dieser Zeitpunkt ist nun erreicht. Laut anderen Medien ging der Sauerstoff bereits 10 Minuten früher zur Neige. 

  • 12.52 Uhr

    Experten fordern Untersuchung 

    Angesichts von Berichten über schlechte Sicherheitsvorkehrungen für das vermisste Tauchboot «Titan» erwarten Experten Konsequenzen. «Es wird sicherlich eine Untersuchung nach dieser Katastrophe geben und deutlich striktere Regeln und Vorschriften werden eingeführt werden», sagte der Chef der auf «Titanic»-Ausstellungsstücke spezialisierten Firma White Star Memories, David Scott-Beddard, am Donnerstag dem Sender CNN.

    Der Vorfall in der Nähe der «Titanic» im Atlantik werde zweifellos die Möglichkeit beeinträchtigen, das berühmte Wrack zu besichtigen und zu erforschen. «Die Chancen von künftiger Forschung am Wrack der «Titanic» sind äusserst gering. Wahrscheinlich nicht zu meinen Lebzeiten», sagte Scott-Beddard.

    Der bekannte Meeresforscher David Mearns sagte der BBC, dass das Tauchboot nicht unabhängig zertifiziert worden sei, gebe Anlass zur Sorge. «Würde ich ein Fahrzeug ohne Zertifizierung wählen? Das ist noch nicht mal erlaubt. Ich glaube, das beantwortet die Frage», sagte der als «Wrack-Jäger» bekannte Experte. Er forderte, die Branche müsse sich genau reflektieren und prüfen, ob man wirklich Passagiere mit an solch entlegene Orte bringen sollte. «Denn wenn etwas schiefgeht, gibt es sehr, sehr wenige Möglichkeiten für eine Bergung.»

    Das Tauchboot «Titan» auf einer undatierten Aufnahme von OceanGate.
    Das Tauchboot «Titan» auf einer undatierten Aufnahme von OceanGate.
    Archivbild: OceanGate/ZUMA Press Wire Service/dpa
  • 12.18 Uhr

    Zeitfenster für erfolgreiche Rettung schliesst sich

    Das mutmassliche Zeitfenster, um die Besatzung des vermissten Tauchboots im Meer noch lebend zu finden, schliesst sich. Nach Schätzungen der US-Küstenwache und des für die Expedition der «Titan» zuständigen Unternehmens hatte das Tauchboot einen Sauerstoffvorrat für 96 Stunden, der sich nur kurz reichen dürfte. Allerdings sagten Experten auch, dass die Schätzung ungenau sei. Ob die fünf Insassen noch leben, ist unklar.

  • 11.20 Uhr 

    In der «Titan» wurden bewusst Elemente von der Stange verbaut

    Dass das Tauchboot «Titan» offenbar durch ein handelsübliches Gamepad gesteuert wird, sorgte bereits für Verwunderung. Ehemalige Passagiere kritisierten wegen entsprechender Elemente, das Tauchboot habe improvisiert und wenig vertrauenswürdig gewirkt. 

    Wie ein ehemaliger Subunternehmer, der bei der Entwicklung der «Titan» beteiligt war, nun dem Sender CNN erklärte, sei die scheinbare Low-Tech-Lösung sehr bewusst zum Einsatz gekommen. OceanGate habe im Boot versucht, so viele Standardprodukte wie möglich zu verwenden, um den Aufwand für Forschung und Entwicklung gering zu halten und die Kosten zu senken, erklärte Doug Virnig CNN.

    «Wenn man wüsste, wie viel Technologie in diesem Steuergerät steckt und welche Möglichkeiten es bietet, und wie viel Geld es kostet, so etwas zu entwickeln, dann wäre das selbst nicht zu schaffen», führte Virnig aus. Auch sei es eine «kluge Entscheidung», wenn man solche Komponenten von der Stange nehme damit die Forschungs- und Entwicklungszeiten verkürze.

    Das Ziel von OceanGate sei zudem die Erforschung des Ozeans und nicht das Geschäft mit dem Abenteuertourismus so Virnig weiter. Dieser sei lediglich Mittel zum Zweck, um die Forschungsvorhaben zu finanzieren. OceanGate habe zudem dort, wo es nötig gewesen sei, auf die neueste Technik gesetzt, aber auch konventionelles Wissen mit einbezogen. 

  • 10.51 Uhr

    Tauchboot muss für Sauerstoff-Versorgung an Oberfläche

    Selbst wenn das im Atlantik vermisste «Titanic»-Tauchboot bald gefunden würde, kann es Experten zufolge unter Wasser nicht mit frischem Sauerstoff versorgt werden. «In dieser Tiefe gibt es wirklich keine Möglichkeit, Sauerstoff hineinzubekommen», sagte der Meeresforscher Tom Dettweiler am Donnerstag dem US-Sender CNN. «Es gibt keine Öffnung oder ähnliches, durch die Sauerstoff eindringen könnte.»

    Die einzige Lösung wäre, die «Titan» so schnell wie möglich nach oben zu bringen, die Luke zu öffnen und zu den Menschen zu gelangen, betonte Dettweiler, der 1985 an der Suche und dem Fund des «Titanic»-Wracks beteiligt war.

    Das Tauchboot aus grosser Tiefe an die Oberfläche zu bringen, würde aber vermutlich mehrere Stunden dauern, betonte der Forscher. «Es ist einfach so, dass wir es mit einer großen Entfernung und schwierigen Bedingungen zu tun haben», so Dettweiler.

    Eines der grössten Probleme sei es, die für eine Ortung und Rettung nötige Ausrüstung zum Suchgebiet zu bringen. «Es ist alles sehr gross, sehr schwer, es musste in Frachtflugzeugen hingeflogen werden.» Erst von dort könne die Ausrüstung auf Schiffe herabgelassen werden. Es handele sich um einen «gewaltigen Aufwand»

    Das  Tauchboot «Titan» (rechts) auf einem undatierten Foto an der Wasseroberfläche.
    Das  Tauchboot «Titan» (rechts) auf einem undatierten Foto an der Wasseroberfläche.
    Oceangate Expeditions/PA Media/dpa
  • 9.25 Uhr

    Lungenexperte erklärt, was droht, wenn die Luft ausgeht

    Noch ist völlig unklar, was mit dem Tauchboot «Titan» im Atlantik passiert ist. Sollte es aber noch intakt sein, setzt der vorhandene Sauerstoffvorrat Grenzen für ein Überleben an Bord. Der Prozess des Todes dauere lange, «da sich der Sauerstoff langsam aufbraucht und zusätzlich CO2 durch Atmung entsteht», sagte  der deutsche Lungenfacharzt Rainer Schädlich der Nachrichtenagentur dpa. 

    Üblicherweise enthält Luft etwa 21 Volumenprozent Sauerstoff (O2). Steigt der Anteil an Kohlendioxid, sinkt der von O2. «Sinkt der Sauerstoffgehalt unter 15 Volumenprozent, wird die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit zunehmend vermindert», so Schädlich.

    Zwar hätten Tauch- und U-Boote Kohlendioxid-Filter, um das Gas aufzufangen, erklärt Professor Stefan Kluge, Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Aber: «Sind die Kapazitäten der Kohlendioxid-Filter erschöpft, dann steigt das Kohlendioxid an.» Bei zunehmendem Sauerstoffmangel kommt es demnach zu Kopfschmerzen sowie zu Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, aber auch Atemnot, Verwirrtheit, Schwindel und Benommenheit bis zur Apathie. 

    Wie schnell der Sauerstoff verbraucht werde, hänge stark von Atmung und Aktivität der Menschen an Bord ab, so der Hamburger Intensivmediziner. Wenn man so wenig wie möglich tue oder schlafe, sei der Verbrauch wesentlich geringer als bei hektischem Tun oder Panik. Beim Tauchboot komme hinzu, dass es womöglich tief unten in eisiger Kälte liege. Wenn es auch im Inneren der «Titan» kalt sei, könnten die Menschen an Bord aufgrund des Muskelzitterns einen erhöhten Sauerstoffverbrauch haben.

    Das bei Sauerstoffmangel am schnellsten geschädigte Organ sei das Gehirn, so Kluge. Selbst wenn im Zustand der Bewusstlosigkeit eine Rettung erfolge, drohten irreversible Schäden. «Eine zeitnahe Sauerstoffgabe kann in einzelnen Fällen schwere Schäden vermeiden.»

    Schädlich sieht für die Männer auf der «Titan» aus historischer Sicht nicht viel Anlass zu Hoffnung: «In der Geschichte gesunkener U-Boote sind mehr Männer gestorben als überlebt haben», sagte er. Ihr Todeskampf habe verschiedene Phasen: «Am Anfang versuchen sie noch hektisch, die mechanischen Probleme zu lösen. Es folgt eine ruhigere Phase angespannten Schweigens und Nachdenkens.» Dann kämen die ersten Symptome, später Bewusstlosigkeit und der Tod.

  • 8.24 Uhr

    Sauerstoff reicht  bis 13.18 Uhr

    Die US-Küstenwache hat eine Schätzung bekanntgegeben, wie lange der Sauerstoff in der «Titan» noch reichen wird. Demnach geht er den fünf Passagieren spätestens am heutigen Donnerstag um 7.18 Uhr örtliche Zeit beziehungsweise 13.18 Uhr mitteleuropäische Zeit aus, berichtet die britische BBC. Andere Medien setzten den Zeitpunkt aufgrund ihrer Informationen auf 13.08 Uhr an.

    Die Rettungskräfte erklärten laut dem Sender, dass sie «optimistisch und hoffnungsvoll» bleiben müssten. Zehn zusätzliche Schiffe und mehrere ferngesteuerte U-Boote würden sich heute an der Suche beteiligen und damit die Einsätze mehr als verdoppeln. Der leitende Kapitän, der die Suche leitet, sagte: «Um ehrlich zu sein, wir wissen nicht, wo sie sind». 

    Schiffe und Flugzeuge suchen 21. Juni 2023 im Nordatlantik nach dem verschollenen Tauchschiff «Titan». 
    Schiffe und Flugzeuge suchen 21. Juni 2023 im Nordatlantik nach dem verschollenen Tauchschiff «Titan». 
    Bild: Keystone
  • 7.05 Uhr

    Rettungsteams weiten Suchgebiet massiv aus

    Auf der Suche nach dem verschollenen Tauchboot «Titan» wurde das  Suchgebiet deutlich erweitert. Das zeige eine Karte, die die US-Küstenwache veröffentlicht hat, berichtet das Nachrichtenportal «Spiegel». Das Suchgebiet habe sich damit rund mehr als verdoppelt.

    Laut dem Koordinator bei der US-Küstenwache Jamie Frederick habe sich das Suchgebiet damit «exponentiell» erweitert und sei rund doppelt so gross ist wie der US-Bundesstaat Connecticut. Gesucht werde dabei bis in eine Tiefe von etwa vier Kilometern.

    Zudem seien befänden sich mehr Schiffe auf dem Weg, um zu helfen. Neu eingetroffen sei etwa auch ein Boot der kanadischen Küstenwache, das mit Sonargeräten ausgerüstet sei.

    Das ursprüngliche Suchgebiet laut der US-Küstenwache. Inzwischen ist das Suchgebiet auf die doppelte Grösse Ausgeweitet worden. 
    Das ursprüngliche Suchgebiet laut der US-Küstenwache. Inzwischen ist das Suchgebiet auf die doppelte Grösse Ausgeweitet worden. 
    Bild: Keystone
  • 5.14 Uhr

    Keine grosse Hoffnung mehr für «Titanic»-Abenteurer

    Mehr als drei Tage nach dem Verschwinden des «Titanic»-Tauchboots im Atlantik schwindet die Hoffnung auf ein Überleben der fünf vermissten Abenteurer. Den fünf Menschen an Bord geht der Sauerstoff aus. Er dürfte nur noch für wenige Stunden reichen, falls die «Titan» überhaupt weiter intakt ist. Die Rettungstrupps unter Führung der US-Küstenwache verstärkten ihre Anstrengungen am Mittwoch (Ortszeit) erneut und konzentrierten sich auf ein Gebiet, aus dem zuvor Geräusche aufgenommen wurden.

    Die Laute, die am Dienstagabend und am Mittwochmorgen registriert wurden, hatten Hoffnungen geschürt, das Tauchboot mit den Insassen zu finden. Die Geräusche sollen einem internen Memo der US-Regierung zufolge in regelmässigen Abständen aufgetaucht sein, doch sie liessen sich laut Such-Koordinator Jamie Frederick zunächst keinen Menschen zuordnen: «Wir wissen nicht, was das ist.»

  • 22 Uhr

    Wir beenden unseren Live-Ticker vom 21. Juni 2023

  • 21.26 Uhr

    US-Küstenwache verstärkt Kräfte zur Suche

    Die US-Küstenwache verstärkt angesichts des sich schliessenden Zeitfensters für die Rettung der fünf Insassen des vermissten Tauchboots «Titan» die Einsatzkräfte. Derzeit seien fünf Einheiten an der Wasseroberfläche im Einsatz, sagte der Koordinator der US-Küstenwache für die Operation, Jamie Frederick, am Mittwoch in Boston. In den nächsten 24 bis 48 Stunden würden fünf weitere hinzukommen. Auch die Anzahl der ferngesteuerten Unterwasserfahrzeuge, von denen bislang zwei im Einsatz seien, werde bis Donnerstagmorgen (Ortszeit) erhöht.

    Frederick betonte, dass es sich nach wie vor um einen Such- und Rettungseinsatz handle. «Dies ist ein Such- und Rettungseinsatz, zu 100 Prozent», antwortete er auf die Frage, ob die Küstenwache den Einsatz als Rettungs- oder mittlerweile eher als Bergungseinsatz betrachte. Man werde weiterhin alle zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um die «Titan» und ihre Besatzung zu finden. Er dankte auch für die internationale Unterstützung, unter anderem aus Kanada, Grossbritannien und Frankreich.

    Dieses vom American Photo Archive herausgegebene Foto zeigt das Tauchboot «Titan» von OceanGate Expeditions, das zur Besichtigung der Wrackstelle der «Titanic» eingesetzt wurde.
    Dieses vom American Photo Archive herausgegebene Foto zeigt das Tauchboot «Titan» von OceanGate Expeditions, das zur Besichtigung der Wrackstelle der «Titanic» eingesetzt wurde.
    Bild: American Photo Archive/Alamy/PA Media/dpa
  • 19.54 Uhr

    Spezialschiff zur Tauchboot-Suche soll in einigen Stunden eintreffen

    Das französische Spezialschiff, das bei der Suche nach dem nahe der «Titanic» verschollenen Tauchboot helfen soll, wird in der Nacht zum Donnerstag (MESZ) vor Ort erwartet. Das Forschungsschiff «Atalante» des Meeresforschungsinstituts Ifremer werde gegen 0.30 Uhr (20.00 Uhr Ortszeit) eintreffen, berichtete der Sender France Info am Mittwoch. Das Schiff, das für den Einsatz von einer anderen Mission umgeleitet wird, ist mit dem für grosse Tiefen geeigneten Tauchroboter «Victor 6000» ausgestattet.

    «Victor 6000» ist ein Roboter, der von der «Atalante» aus über eine bis zu acht Kilometer lange Schnur ferngesteuert wird und vom Ifremer als «Flaggschiff für Unterwassereinsätze» bezeichnet wird. Der Roboter kann in der Tiefsee bis zu einer Tiefe von 6000 Metern arbeiten. Er sei mit Kameras mit starken Scheinwerfern ausgestattet, die «es ermöglichen, aus einer Entfernung von 20 bis 30 Metern zu sehen», wie Ifremer-Direktor Olivier Lefort dem Sender sagte. Der Roboter ist ausserdem mit einem Sonar-Gerät ausgestattet, «das eine metallische Masse aufspüren kann», sowie mit Metallarmen, die es ihm ermöglichen, Objekte zu manipulieren.

    Allerdings könnte der Tauchroboter das Tauchboot nicht allein hochziehen, wenn es dieses finden würde. «Wenn es ein Hochziehen des Geräts vom Grund aus geben sollte, bräuchte man mindestens zwei Schiffe», sagte Olivier Lefort, der für den Fall auf die Hilfe der Amerikaner hofft.

  • 19.49 Uhr

    US-Küstenwache zu Unterwassergeräuschen: «Wissen nicht, was das ist»

    Die auf der Suche nach dem verschollenen Tauchboot «Titan» von Suchtrupps festgestellten Unterwassergeräusche sind nach Angaben der US-Küstenwache unklaren Ursprungs. «Wir wissen nicht, was das ist», sagte Jamie Frederick von der US-Küstenwache bei einer Pressekonferenz am Mittwochnachmittag in Boston (Ortszeit). Ein kanadisches Aufklärungsflugzeug habe die Geräusche festgestellt – am Mittwochmorgen und einige am Dienstagabend. Die Daten seien unmittelbar mit Experten der US-Marine geteilt worden. Sie würden analysiert, aber es gebe noch keine eindeutigen Ergebnisse. Man werde die Gebiete weiter absuchen.

  • 19.41 Uhr

    US-Experte: «Klopfgeräusche» könnten viele Ursachen haben

    Die aufgenommenen Geräusche bei der Suche nach dem Tauchboot in der Nähe des berühmten «Titanic»-Wracks könnten einem beteiligten US-Experten zufolge viele Ursachen haben. Die Geräusche seien zwar als Klopfen beschrieben worden, sagte Carl Hartsfield vom Oceanographic Systems Laboratory bei einer Pressekonferenz der US-Küstenwache am Mittwoch. «Aus meiner Erfahrung mit der Akustik kann ich Ihnen sagen, dass es Geräusche von biologischen Stoffen gibt, die für das ungeübte Ohr von Menschen gemacht klingen. Aber ich kann Ihnen versichern, dass die Leute, die diese Bänder abhören, geschult sind.» Zudem gebe es auch einige Geräusche, die von Schiffen in dem Suchgebiet stammten. Experten würden jede Aufnahme systematisch analysieren.

  • 19.32 Uhr

    US-Küstenwache meldet weitere Klopfgeräusche im «Titan»-Suchgebiet

    Bei der Suche nach dem seit Sonntag vermissten Tauchboot «Titan» haben Einsatzkräfte weitere Töne und Klopfgeräusche registriert. Das teilte die US-Küstenwache mit.

  • 19.22 Uhr

    Astronaut Maurer: «Titan»-Besatzung muss Ruhe bewahren

    Die Besatzung des vermissten Tauchboots «Titan» müsse in der extremen Notsituation einen kühlen Kopf bewahren.

    BEI BEGRENZTEN SAUERSTOFF-VORRÄTEN: Wichtig sei, nicht viel zu atmen und sich nicht viel zu bewegen – so könne man die Sauerstoffvorräte strecken Maurer wurde im Zuge der Astronautenausbildung mit Trainings für Notfälle vorbereitet «Wenn fünf Leute panisch versuchen, einen Lösungsweg zu finden und alle durcheinanderreden, dann ist das das Schlechteste, was passieren kann»

    KOMMUNIKATION DURCH KLOPFZEICHEN: «Unter Wasser ist Schall ein hervorragendes Medium, um auf sich aufmerksam zu machen», so Maurer Das Tauchboot wird seit Sonntagvormittag vermisst- Suchtrupps hatten gemeldet, Klopfgeräusche wahrgenommen zu haben

    Astronaut Maurer: «Titan»-Besatzung muss Ruhe bewahren

    Astronaut Maurer: «Titan»-Besatzung muss Ruhe bewahren

    Köln/Boston/St. John's, 21.06.2023 ASTRONAUT MATTHIAS MAURER: Die Besatzung des vermissten Tauchboots «Titan» müsse in der extremen Notsituation einen kühlen Kopf bewahren BEI BEGRENZTEN SAUERSTOFF-VORRÄTEN: Wichtig sei, nicht viel zu atmen und sich nicht viel zu bewegen – so könne man die Sauerstoffvorräte strecken Maurer wurde im Zuge der Astronautenausbildung mit Trainings für Notfälle vorbereitet «Wenn fünf Leute panisch versuchen, einen Lösungsweg zu finden und alle durcheinanderreden, dann ist das das Schlechteste, was passieren kann»  KOMMUNIKATION DURCH KLOPFZEICHEN «Unter Wasser ist Schall ein hervorragendes Medium, um auf sich aufmerksam zu machen», so Maurer Das Tauchboot wird seit Sonntagvormittag vermisst- Suchtrupps hatten gemeldet, Klopfgeräusche wahrgenommen zu haben

    21.06.2023

  • 17.41 Uhr

    Britische Küstenwache: Sauerstoff auf «Titan» reicht höchstens noch 20 Stunden

    Der Sauerstoff an Bord des vermissten Tauchboots «Titan» reicht nach Schätzungen der US-Küstenwache nur noch für höchstens 20 Stunden. Es sei schwierig, die genaue verbleibende Zeit zu berechnen, sagte der Chef der Küstenwache im Nordosten der USA, John Mauger, am Mittwoch der BBC. Er verwies darauf, dass die «Titan» nach Angaben des Betreibers Oceangate Expeditions ausreichend Sauerstoff an Bord habe, um fünf Personen über 96 Stunden zu versorgen. Der Kontakt zu dem Gefährt war am Sonntagmorgen (Ortszeit US-Ostküste) abgebrochen.

    «Einer der Faktoren, die es schwierig machen, vorherzusagen, wie viel Sauerstoff noch übrig ist, ist, dass wir nicht wissen, wie hoch der Sauerstoffverbrauch pro Insasse des U-Boots ist», sagte Mauger. Das Suchteam gehe davon aus, dass noch etwa 20 Stunden blieben, um das U-Boot zu finden und zu retten. Das wäre am Donnerstagvormittag (Ortszeit).

    Die Suche sei «komplex» und «schwierig», sagte der Konteradmiral mit Verweis auf die abgelegene Lage knapp 700 Kilometer südlich der kanadischen Insel Neufundland. Es werde sowohl an als auch unter der Oberfläche des Atlantiks gesucht und dabei eng mit Experten für akustische Signale zusammengearbeitet.

    Das Geräusch, von dem die Küstenwache zuvor gesprochen hatte, stamme womöglich von den Insassen. Es gebe aber keine Bestätigung für die Quelle. Man sei dabei, die «Geräuschsignaturen», von denen es mehrere gegeben habe, zu analysieren.

  • 15.34 Uhr

    Ex-Fregattenkapitän: «Titan» zu finden wird extrem schwer

    Der langjährige U-Boot-Fahrer und ehemalige deutsche Fregattenkapitän Jürgen Weber hat die Suche nach dem vermissten Tauchboot «Titan» als äusserst schwierig bezeichnet. «Selbst, wenn es an der Oberfläche treibt, ragen von einer Gesamthöhe von 2,80 Metern höchstens 80 Zentimeter aus dem Wasser. Das ist je nach Seegang kaum zu entdecken», sagte der Fregattenkapitän a.D. am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

    «Und wenn ich davon ausgehe, dass das Tauchboot auf dem Grund liegt, dann muss man sich vorstellen, was da für Trümmer der «Titanic» liegen. Das sind mit Sicherheit Teile, die grösser sind als das Tauchboot, und da fällt es schwer, die richtigen Kontakte anzupingen», sagte Weber. Er fürchte, dass die Chancen, die «Titan» rechtzeitig zu finden, nur sehr gering seien.

    Es handele sich um ein riskantes Gefährt. «Das Tauchboot ist nicht klassifiziert, das heisst, es unterliegt keinem Schiffs-TÜV wie in Deutschland und ist nur von aussen zu öffnen», sagte der Geschäftsführer vom Verband Deutscher Ubootfahrer (VDU). Um dem enormen Wasserdruck in der Tiefe standzuhalten, verfügt das etwa 10,4 Tonnen schwere Boot über einen 5 Zoll dicken Rumpf aus Kohlefaser, der dem Luft- und Raumfahrtstandard entspricht und mit 2 gewölbten Endkappen aus Titan verstärkt ist. Weber sprach von einem «eisernen Sarg».

    3D-Scans aus über 700'000 Fotos zeigten das Wrack der «Titanic» und seine Umgebung zuletzt so detailliert wie noch nie. 
    3D-Scans aus über 700'000 Fotos zeigten das Wrack der «Titanic» und seine Umgebung zuletzt so detailliert wie noch nie. 
    Atlantic Productions/Magellan

    Grundsätzlich könne er die «Faszination Tiefe» für Laien schon verstehen. «Aber man sollte sich der Gefahren bewusst sein, die immer lauern», betonte Weber. Er wäre nicht mit der «Titan» mitgefahren.

    «Ich steige nicht in ein Tauchboot, das ich von innen nicht öffnen kann. Ich halte das für einen ganz gravierenden Sicherheitsmangel. Selbst, wenn Sie oben treiben und gerne atmen möchten, bekommen Sie das Boot nicht auf. Das ist katastrophal in meinen Augen.»

  • 14.30 Uhr

    Experten rätseln über Ursache des Verschwindens

    Für die Rettungskräfte ist es extrem schwierig, die vermisste «Titan» zu finden. Hinzu kommt, dass niemand genau weiss, was mit dem Tauchboot überhaupt passiert ist.

    Als bestes bestes Szenario bezeichnet der Meeresforscher Tim Taylor gegenüber dem US-Sender NBC News, wenn sich die «Titan» im Wrack der «Titanic» verfangen hätte. Denn in diesem Falle wäre das Boot am einfachsten zu finden.

    Weitere Experten haben indes noch andere Theorien aufgestellt, was passiert sein könnte. Erste Hoffnungen, das Tauchboot könne nach einem Strom- oder Kommunikationsausfall zur Oberfläche getrieben sein, scheinen sich nicht bestätigt zu haben. In solch einem Fall hätte die Besatzung eigentlich ein Radio zur Kontaktaufnahme verwenden können.

    Wenn die «Unterwassergeräusche», die ein kanadisches Suchflugzeug kürzlich aufgenommen hat, tatsächlich von der «Titan» stammen, könnten die Insassen noch am Leben sein, wie der Meereskundler Simon Boxall von der Universität Southampton der BBC sagte. «Es gibt viele Geräuschquellen im Ozean, aber es macht Hoffnung. Ein Szenario, das jeder gefürchtet hat, war, dass das Tauchboot quasi implodiert ist. Es gibt also Anlass zur Hoffnung, dass es sich immer noch um eine Rettungsaktion und nicht nur um eine Bergungsaktion handelt.»

    Eine Befürchtung ist aber, dass der Rumpf beschädigt wurde und es womöglich ein Leck gibt.

    Das Boot scheint nicht aus eigener Kraft vom Meeresboden aufsteigen zu können. Es muss also vermutlich hochgezogen werden. «Auch wenn das Tauchboot möglicherweise noch intakt ist, gibt es, wenn es tiefer als 200 Meter ist, nur sehr wenige Schiffe, die so tief vordringen können, und schon gar keine Taucher», sagte der U-Boot-Experte Alistair Greig vom University College London der BBC.

    Uneinigkeit gibt es unter den Experten darüber, wie einfach eine Bergung wäre. Er bezweifele, dass Rettungsgefährte an der Luke des Tauchboots fest machen könnten, sagte Greig. Hingegen betonte Meeresforscher Taylor: «Das Boot vom Grund zu heben, ist nicht so schwer oder kompliziert, wie man denken könnte, wenn es noch intakt ist.»

  • 13.16 Uhr

    Ehemalige «Titan»-Reisende loben Verantwortliche

    Ehemalige Mitreisende haben die Verantwortlichen an Bord des vermissten Tauchboots im Atlantik als echte Profis gewürdigt. Der Chef des «Titan»-Betreibers Oceangate Expeditions, Stockton Rush, und der französische «Titanic»-Experte Paul-Henry Nargeolet seien keine unzuverlässigen Kerle. «Das sind hochprofessionelle Leute», sagte der britische Manager Oisin Fanning, der nach eigenen Angaben mit beiden die Tour gefahren ist, dem Sender BBC Radio 4 am Mittwoch. «Sie werden vom ersten Tag an Energie gespart haben. Es würde mich also nicht wundern, wenn die Aktion viel länger andauern würde, denn sie wissen genau, was zu tun ist.»

    Dik Barton, der erste britische Taucher am «Titanic»-Wrack, nannte Nargeolet einen «äusserst fähigen Tauchboot-Piloten», der schon Dutzende Male die Überreste des berühmten Luxusdampfers besichtigt habe. «Ich habe gewaltigen Respekt vor ihm und seinen Fähigkeiten», sagte Barton dem britischen Sender ITV.

    Zugleich betonte er, der Meeresboden des Atlantiks sei ein «gefährlicher» und «feindseliger» Ort, er habe sich bei seinen Expeditionen in Gefahr gefühlt. «Es gibt ein lokales Auf und Ab des Wassers, das sich bewegt, es ist nicht gleichmässig», sagte Barton. Die Stärke des Tauchboots sei zudem begrenzt. «Die Triebwerke sind ziemlich stark, aber letztlich muss man Energie sparen, weil es sich um das Lebenserhaltungs- sowie das Navigationssystem handelt.»

    Der Chef des «Titan»-Betreibers Oceangate Expeditions, Stockton Rush (links) in einem Tauchboot.
    Der Chef des «Titan»-Betreibers Oceangate Expeditions, Stockton Rush (links) in einem Tauchboot.
    Archivbild: Wilfredo Lee/AP/dpa
  • 11.28 Uhr

    Freund von Verschollenem zog sich kurz vor dem Abtauchen zurück

    Gemäss Berichten der britischen BBC hätte beim Tauchgang zu «Titanic» auch Chris Brown, ein guter Freund des an Bord befindlichen Abenteurers Hamish Harding, dabei sein sollen. Doch der 61-Jährige sagte die Mission wegen Sicherheitsbedenken ab. Ihn hätten insbesondere die Steuerung des Bootes beunruhigt – eine Art Logitech-Gaming-Controller mit zwei Daumensticks, so Brown.

    Weiter teilte er der BBC mit, dass für den Gewichtsausgleich des Tauchboots alte Gerüststangen verwendet worden seien. Solche Materialien seien für den Bau eines privates Tauchboots möglich, aber nicht für ein kommerzielles Boot wie die «Titan», erklärte Brown.

    Brown führte aus, er habe sich deshalb entschieden, nicht an der Tiefsee-Expedition teilzunehmen und den Veranstaltern erklärt, dass er mit diesem Boot nicht fahren könne. Auch bat er demnach um eine Rückerstattung der bereits geleisteten Vorauszahlung von rund 285'000 Franken.

  • 10.27 Uhr

    OceanGate wurde vor Sicherheitsmängeln gewarnt

    OceanGate Expeditions wurde bereits 2018 wurde vor potenziell katastrophalen Sicherheitsmängeln am Tauchboot gewarnt, wie inzwischen aus Gerichtsdokumenten bekannt wurde.

    Demnach teilte David Lochridge, Direktor für Meeresoperationen bei OceanGate, dass Tests und das Zertifizierungsverfahren des Unternehmens unzureichend seien. Passagiere würden dadurch womöglich extremer Gefahr in einem Versuchstauchboot ausgesetzt. OceanGate betonte daraufhin, dass Lochridge kein Ingenieur und nicht angeheuert oder gebeten worden sei, Ingenieurarbeiten an der «Titan» vorzunehmen.

    In jenem Jahr zeigte sich jedoch auch die Marine Technology Society – ein Gruppe von Ingenieuren, Technikern, Behördenvertretern und Pädagogen – in einem Brief an OceanGate-Chef Rush besorgt über den Zustand der «Titan». Es sei wichtig, dass das Unternehmen seinen Prototyp vor dem Start unter Aufsicht von externen Experten testen lasse, um die Sicherheit von Passagieren zu gewährleisten. Über die Dokumente hat zuerst die «New York Times» berichtet.

    Zeichnung und Angaben zum vermissten Tauchboot «Titan».
    Zeichnung und Angaben zum vermissten Tauchboot «Titan».
    Grafik: A. Brühl, Redaktion: D.Loesche/B. Jütte/dpa
  • 10.09 Uhr

    Experte: Rettung würde in mehreren Phasen erfolgen

    Für den Fall, dass das Tauchboot «Titan» gefunden wird, rechnet der US-Experte Rick Murcar gegenüber dem Sender CNN mit einer Rettung der im Boot eingeschlossenen Personen in mehreren Phasen.

    Nach der Lokalisierung der «Titan» stelle Phase 1 das Auffinden des Tauchboots dar. In Phase zwei müsse der aktuelle Zustand der Passagiere festgestellt werden und auch, ob eine Bergung überhaupt sei. Für den Fall, dass man so weit komme, «was wir hoffen», so Mucar, komme mit der Bergung dann ein «langer Prozess» auf die Verschollenen und die Retter zu.

    Beamte der Küstenwache gingen am Dienstagnachmittag davon aus, dass in der «Titan» noch etwa Sauerstoff für 40 Stunden vorhanden ist. Suchbemühungen der Küstenwache und ihrer Partner hatten zuletzt  keine Ergebnisse erbracht, gleichwohl Geräusche unter Wasser als mögliches Lebenszeichen interpretiert wurden. 

    Das undatierte von OceanGate Expeditions herausgegebene Foto zeigt das Tauchboot «Titan». Das Gefährt wird seit Sonntagvormittag vermisst. 
    Das undatierte von OceanGate Expeditions herausgegebene Foto zeigt das Tauchboot «Titan». Das Gefährt wird seit Sonntagvormittag vermisst. 
    Bild: Oceangate Expeditions/PA Media/dpa
  • 7.29 Uhr 

    Bislang «negative Suchergebnisse» nach Klopfgeräuschen 

    Die US-Küstenwache hat am Mittwochmorgen mitgeteilt, dass nach den registrierten Unterwassergeräuschen im Suchgebiet um die «Titanic» folgende Suchvorgänge bislang «negative Ergebnisse erbracht» hätten.

    Nachdem kanadische Flugzeuge die Geräusche im Suchgebiet entdeckt hätten, wurden Sucheinsätze verlagert, um ihren Ursprung zu erforschen. Die Suche haben aber zu negativen Ergebnissen geführt, werden jedoch fortgesetzt twitterte die Küstenwache in einer Stellungnahme. Die Daten würden zudem «zur weiteren Analyse an unsere Experten der US-Marine weitergegeben, die in zukünftigen Suchplänen berücksichtigt werden.»

    Zuvor hatte es geheissen, dass Besatzungen, die nach dem Tauchboot suchten, alle 30 Minuten Klopfgeräusche  gehört hatten. Ein kanadisches Suchflugzeug habe zudem ein weisse rechteckiges Objekt im Wasser lokalisiert.

    Das Tauchboot «Titan» von OceanGate Expeditions, das zur Besichtigung der Wrackstelle der «Titanic» eingesetzt wurde auf einem undatierten Foto.
    Das Tauchboot «Titan» von OceanGate Expeditions, das zur Besichtigung der Wrackstelle der «Titanic» eingesetzt wurde auf einem undatierten Foto.
    Archivbild: American Photo Archive/Alamy/PA Media/dpa
  • 6.25 Uhr

    Klopfgeräusche als mögliche Spur 

    Einsatzkräfte haben bei der Suche nach dem vermissten Tauchboot «Titan» im Atlantik möglicherweise ein Lebenszeichen der Passagiere gehört. Suchteams hätten am Dienstag alle 30 Minuten eine Art Klopfgeräusche in der Region registriert, in dem das Tauchboot vermutet werde, hiess es in einem internen Memo der US-Regierung, aus dem der Sender CNN und das Magazin «Rolling Stone» in der Nacht zum Mittwoch (Ortszeit) zitierten.

    Vier Stunden später, nachdem zusätzliche Sonargeräte eingesetzt worden seien, sei das heftige Klopfen («banging») noch immer zu hören gewesen, hiess es weiter. Dem Memo zufolge war aber unklar, wann genau und wie lange das Geräusch zu vernehmen war. Ein späteres Update, das am Dienstagabend verschickt worden sei, berichte von weiteren Geräuschen, die aber nicht mehr als «Klopfen» beschrieben wurden, schrieb CNN.

    Die akustischen Laute deuteten darauf hin, dass es weiter Hoffnung auf Überlebende gebe, hiess es. Zunächst gab es dazu von der Betreiberfirma OceanGate oder der US-Küstenwache keinen Kommentar.

  • 5.35 Uhr

    Mehr Schiffe unterwegs zur Tauchboot-Suche – vereinigtes Kommando

    Acht weitere Schiffe sind auf dem Weg, um die Suche nach dem vermissten Tauchboot «Titan» in der Nähe des «Titanic»-Wracks im Atlantik zu unterstützen. Dazu gehörten vier Schiffe der kanadischen Küstenwache, das französische Forschungsschiff L’Atalante sowie die kanadische HMCS Glace Bay, die eine Dekompressionskammer und medizinisches Personal an Bord habe, teilte die US-Küstenwache am Dienstagabend (Ortszeit) mit.

    Verunglückte Taucher müssen nach ihrer Rettung möglichst schnell in eine solche hyperbare Kammer gelangen, um bleibende Schäden zu verhindern. Wenn Menschen längere Zeit unter hohem Umgebungsdruck stehen, wie er in grosser Wassertiefe herrscht, nehmen sie mehr Stickstoff auf als normal. Dies kann zu Gasblasen in Blut und Gewebe führen, die tödlich sein können, wenn sie ins Gehirn gelangen.

    Zudem hätten die US-Küstenwache, die US-Marine, die kanadische Küstenwache und die Betreiberfirma OceanGate Expeditions ein vereinigtes Kommando eingerichtet, um die Suche nach der «Titan» mit fünf Menschen an Bord gemeinsam zu koordinieren. «Dies ist eine komplexe Suchaktion, die verschiedene Kräfte mit Fachkenntnissen und Spezialausrüstung erfordert, die wir durch das vereinigte Kommando gewonnen haben», sagte Jamie Frederick von der US-Küstenwache.

    Das 6,70 Meter kleine und 10,4 Tonnen schwere Gefährt wird seit Sonntagvormittag (Ortszeit) vermisst. Trotz fieberhafter Suche aus der Luft und im Wasser fehlt von ihm nach wie vor jede Spur. Die Zeit drängt: Schätzungen der Behörden zufolge dürfte der Sauerstoff nur noch bis Donnerstagmittag (MESZ) reichen. An Bord sind der französische Forscher Paul-Henri Nargeolet, der britische Abenteurer Hamish Harding sowie der britisch-pakistanische Unternehmensberater Shahzada Dawood und dessen 19-jähriger Sohn Suleman. Kapitän war der Chef der Betreiberfirma, Stockton Rush.

  • 5.12 Uhr

    Noch keine Spur von «Titan» – Suche auf Hochtouren

    Trotz einer grossangelegten Suchaktion nach dem verschollenen Tauchboot in der Nähe des «Titanic»-Wracks fehlt noch immer jede Spur der «Titan». «Es werden alle möglichen Schritte unternommen, um die fünf Besatzungsmitglieder sicher zurückzubringen», teilte die Betreiberfirma OceanGate am Dienstag (Ortszeit) mit. Allerdings waren die Einsatzkräfte nach Angaben des Koordinators der US-Küstenwache für die Suche, Jamie Frederick, bisher nicht erfolgreich.

    Die Zeit drängt: Schätzungen der Behörden zufolge dürfte der Sauerstoff nur noch bis Donnerstagmittag (MESZ) reichen – um 05.00 Uhr am Mittwoch waren es ungefähr noch 30 Stunden. 

    Die Suche nahe des «Titanic»-Wracks ging bis zum späten Dienstagabend (Ortszeit) mit Flugzeugen und Schiffen weiter. Man verstärke die Suche unter Wasser, sagte John Mauger von der US-Küstenwache dem US-Sender CNN. Zunächst habe man sich auf die Wasseroberfläche konzentriert, indem mit Flugzeugen systematisch ein grosses Gebiet abgeflogen worden sei. Auch Unterwasser-Fahrzeuge sollen mittlerweile angekommen sein. Dabei setzten die Rettungskräfte vor allem Sonar ein, um mögliche Geräusche von der «Titan» aufzufangen.

    Jamie Frederick, der Koordinator der US-Küstenwache (Coast Guard) für die Suche nach der «Titan» am Dienstag auf einem Pier in Boston.
    Jamie Frederick, der Koordinator der US-Küstenwache (Coast Guard) für die Suche nach der «Titan» am Dienstag auf einem Pier in Boston.
    Bild: Keystone/EPA/CJ Gunther

    Flugzeuge der US-Nationalgarde und aus Kanada hätten die US-Küstenwache dabei unterstützt. Es sei bereits eine Fläche von rund 26’000 Quadratkilometern abgesucht worden, teilte die US-Küstenwache auf Twitter mit – eine Fläche mehr als halb so gross wie die Schweiz. Koordinator Frederick sprach von einem sehr komplexen Unterfangen. Ein Team aus Küstenwache, Angehörigen der US-Nationalgarde und kanadischen Streitkräften arbeite «rund um die Uhr» daran.

  • 4.30 Uhr

    Aufsehenerregender Brief an «Titan»-Betreiberfirma

    Unterdessen hatten Führungskräfte der Tauchboot-Industrie einem Artikel der «New York Times» zufolge schon vor Jahren Sorgen bezüglich der Sicherheit der «Titan». «Wir befürchten, dass der aktuelle experimentelle Ansatz von OceanGate zu negativen Ergebnissen führen könnte (von geringfügig bis katastrophal)», schrieben sie in einem auf 2018 datierten Brief, den die Zeitung veröffentlichte. Darin wird OceanGate irreführendes Marketing vorgeworfen. Chef Stockton Rush wurde dazu aufgerufen, die «Titan» von einer unabhängigen Partei testen zu lassen.

    Das passt zum Eindruck von Reporter David Pogue vom US-Sender CBS, der die Fahrt im vergangenen Jahr mitgemacht hatte. Er sagte der BBC, das Gefährt habe auf ihn einen improvisierten Eindruck gemacht. «Man steuert dieses U-Boot mit einem Xbox-Gamecontroller», sagte Pogue. Ein Teil des Ballasts bestehe aus Baurohren. Falls das Boot eingeklemmt werde oder Leck schlage, «gibt es kein Backup, keine Rettungskapsel», sagte er.

    Der ehemalige U-Boot-Offizier Frank Owen sagte der BBC, die grösste Herausforderung für die Eingeschlossenen sei es, ruhig zu bleiben und nicht zu viel Sauerstoff zu verbrauchen.

  • 2 Uhr

    Deutscher Abenteurer berichtet von Tauchgang mit «Titan» zur «Titanic»

    Der deutsche «Titanic»-Fan Arthur Loibl aus Straubing in Niederbayern verfolgt die Suche nach den Vermissten und dem Tauchboot «Titan» «extremst intensiv», wie Loibl der Deutschen Presse-Agentur sagte. Denn: 2021 sei er als einer der ersten Mitfahrer mit dem Tauchboot des Anbieters OceanGate Expeditions zur «Titanic» abgetaucht.

    «Ich bin sehr mitgenommen», sagte Loibl, der Mitglied im «Deutschen Titanic-Verein von 1997» ist. Zwei der vermissten Männer kenne er persönlich, mit einem von ihnen sei er noch am Samstag per E-Mail in Kontakt gewesen. Es sei schwer einzuschätzen, was der Grund für das Verschwinden des Tauchbootes sein könnte. Jedoch müsse es für die Besatzung schrecklich sein. Man sitze auf engstem Raum, dicht nebeneinander, die Füsse übereinander. Es gebe keine Toilette und nach so langer Zeit dürften Wasser und Essen ausgehen.

    Er habe damals etwa 110’000 Dollar für seine Fahrt zur «Titanic» bezahlt. «Man muss verrückt sein und das Abenteuer lieben», sagte Loibl. «Angst darf man nicht haben.» Als er damals abgetaucht sei, hätten drei Amerikaner mitfahren wollen, die es sich jedoch im letzten Moment anders überlegt hätten. Die Sinkfahrt zu dem sagenumwobenen Wrack habe zweieinhalb Stunden gedauert.

    Das Tauchboot mit Namen «Titan» wird seit Sonntagvormittag (Ortszeit) vermisst – etwa eine Stunde und 45 Minuten nach Beginn des Tauchgangs riss der Kontakt zum Begleitboot «Polar Prince» ab. Nach Angaben des Anbieters hat das knapp sieben Meter kleine Gefährt ausreichend Sauerstoff für 96 Stunden. Doch Experten zeigten sich mit Blick auf die Chance, die «Titan» rechtzeitig zu finden, pessimistisch.

  • Mittwoch, 0.01 Uhr

    OceanGate: «alle möglichen Schritte» zur Rettung unternehmen

    Die Betreiberfirma des verschollenen Tauchboots in der Nähe des «Titanic»-Wracks im Atlantik hat versprochen, alle Anstrengungen zur Rettung der fünf Vermissten zu unternehmen. «Unser gesamter Fokus liegt auf dem Wohlergehen der Besatzung und es werden alle möglichen Schritte unternommen, um die fünf Besatzungsmitglieder sicher zurückzubringen», hiess es in einer Stellungnahme. «Wir sind zutiefst dankbar für die dringende und umfassende Unterstützung, die wir von mehreren Regierungsbehörden und Tiefseeunternehmen erhalten, während wir versuchen, den Kontakt mit dem Tauchboot wiederherzustellen.»

  • 23.07 Uhr

    US-Marine schickt Bergungssystem

    Bei der Suche nach dem verschollenen Tauchboot in der Nähe des «Titanic»-Wracks im Atlantik schickt die US-Marine ein Gerät zur Bergung des Gefährts. Wie eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur sagte, soll das Tiefsee-Bergungssystem mit dem Kürzel «Fadoss» in der Nacht zum Mittwoch (Ortszeit) in der kanadischen Stadt St. Johns in Neufundland ankommen. Wann es das Suchgebiet Hunderte Kilometer weiter südlich erreichen könnte, blieb zunächst unklar.

    Die US Navy beschreibt «Fadoss» als «tragbares Schiffshebesystem, das eine zuverlässige Tiefsee-Hebekapazität von bis zu 27 Tonnen für die Bergung grosser, sperriger und schwerer versunkener Objekte wie Flugzeuge oder kleine Schiffe bietet.» Winde und Seil des Geräts gebe es dabei in verschiedenen Grössen je nach Art und Gewicht des zu hebenden Objekts. «Fadoss» könnte aber erst dann zum Einsatz kommen, wenn das Tauchboot gefunden wurde. Bislang fehlt von der «Titan» allerdings jede Spur.

  • 20.23 Uhr

    Chef von Tauchboot-Firma ist fünfte vermisste Person

    Die Betreiberfirma des vermissten Tauchboots im Atlantik, OceanGate Expeditions, hat bestätigt, dass ihr Vorstandschef Stockton Rush ebenfalls an Bord ist. Neben ihm sind der britische Unternehmer und Abenteurer Hamish Harding sowie der pakistanische Geschäftsmann Shahzada Dawood und dessen Sohn Suleman sowie der französische «Titanic»-Experte Paul-Henry Nargeolet vermisst.

    Stockton Rush, CEO und Mitbegründer des Expeditions-Unternehmens OceanGate, ist einer der vermissten Passagiere im Tauchboot.
    Stockton Rush, CEO und Mitbegründer des Expeditions-Unternehmens OceanGate, ist einer der vermissten Passagiere im Tauchboot.
    Bild: IMAGO/Italy Photo Press
  • 19.28 Uhr

    Noch Sauerstoff für etwa 40 Stunden im Tauchboot

    Bei der Suche nach dem Tauchboot «Titan» mit fünf Vermissten in der Nähe des berühmten «Titanic»-Wracks bleiben den Einsatzkräften eigenen Angaben zufolge noch etwa 40 Stunden. «Basierend auf diesem ersten Bericht wissen wir, dass noch etwa 40 Stunden Atemluft übrig sind», sagte der Koordinator der US-Küstenwache für die Operation, Jamie Frederick, am Dienstag in Boston. Dies sei eine Schätzung auf Basis der Angaben des Betreibers, nach denen sich bei fünf Passagieren genug Sauerstoff für 96 Stunden in dem kleinen U-Boot befindet.

    Küstenwache: Bisher keine Ergebnisse bei Suche nach Tauchboot

    Küstenwache: Bisher keine Ergebnisse bei Suche nach Tauchboot

    In der Nähe des berühmten «Titanic»-Wracks suchen Rettungskräfte weiter nach einem Tauchboot mit fünf Insassen Es gebe bislang keine Spur von dem Boot, sagte der Koordinator der US-Küstenwache für die Operation am Dienstag in Boston.

    20.06.2023

  • 19.11 Uhr

    US-Küstenwache: Bisher keine Ergebnisse bei Suche nach Tauchboot

    Auf der Suche nach dem Tauchboot «Titan» mit fünf Passagieren in der Nähe des berühmten «Titanic»-Wracks gibt es bisher keine Spur. «Heute haben diese Suchbemühungen keine Ergebnisse erbracht», sagte ein Sprecher der US-Küstenwache am Dienstag in Boston.

    Ein Team, das sich aus der Küstenwache, Angehörigen der US-Nationalgarde und kanadischen Streitkräften zusammensetze, arbeite «rund um die Uhr» daran, diese hochkomplexe Suche zu bewerkstelligen, sagte der Koordinator der US-Küstenwache für die Operation, Jamie Frederick, am Dienstag in Boston. Es gehe darum, alle verfügbaren Mittel und Fachkenntnisse so schnell wie möglich zusammenzubringen.

    Was die Tauchboot-Suche im Nordatlantik so schwierig macht

    Was die Tauchboot-Suche im Nordatlantik so schwierig macht

    Die Expedition sollte vier Touristen und ihren Piloten zum Wrack der «Titanic» in fast 4.000 Metern Tiefe führen. Eine für Menschen lebensfeindliche Region, die den Rettungseinsatz laut Experten so kompliziert, wie eine Weltraummission macht.

    20.06.2023

  • 17.22 Uhr

    Frankreich schickt Spezialschiff zur Suche nach vermisstem Tauchboot

    Um das auf dem Weg zur «Titanic» im Nordatlantik verschollene Tauchboot zu finden, schickt Frankreich ein Spezialschiff samt Tauchroboter in die Region. Das Forschungsschiff «Atalante» des Meeresforschungsinstitut Ifremer, das sich bereits auf einer Mission befindet, werde am Mittwochabend vor Ort eintreffen, sagte Frankreichs Meeresstaatssekretär Hervé Berville, wie der Sender BFMTV am Dienstag berichtete. Das Schiff ist mit einem für grosse Tiefen geeigneten Tauchroboter ausgestattet. Experten zur Bedienung des Roboters seien vom südfranzösischen Toulon aufgebrochen, um vor Ort die Suche nach dem vermissten Tauchboot zu leiten.

    «Die Vorkehrungen werden in Verbindung mit dem Koordinierungszentrum der Nato fortgesetzt, und wir stehen in Kontakt mit den US-Behörden», sagte Berville. Die Bediener des Roboters träfen am Mittwochmorgen in Neufundland in Kanada ein. Der Roboter «Victor 6000» wird von dem Forschungsschiff über eine bis zu acht Kilometer lange Schnur ferngesteuert und wird von Ifremer als «Vorzeigegerät für Unterwassereinsätze» bezeichnet, wie BFMTV berichtete. Der Roboter kann in Tiefen bis zu 6000 Metern eingesetzt werden.

    An Bord des vermissten Tauchboots ist unter anderem der französische Forscher und Ex-Marine-Offizier Paul-Henri Nargeolet, der als einer der bekanntesten Experten für das Wrack gilt und daher den Spitznamen «Mr. Titanic» trägt. Weitere Passagiere sind der britische Abenteurer Hamish Harding sowie der britisch-pakistanische Unternehmensberater Shahzada Dawood und dessen 19-jähriger Sohn Suleman. Die Identität des Fünften wurde zunächst nicht bestätigt.

  • 16.37 Uhr

    Kanadisches Seeaufklärungsflugzeug unterstützt Suche nach Tauchboot

    Bei der Suche nach dem vermissten Tauchboot im Nordatlantik ist nun auch ein kanadisches Seeaufklärungsflugzeug im Einsatz. Das «P3 Aurora» solle Sonar-Messungen durchführen, teilte die US-Küstenwache per Kurznachrichtendienst Twitter mit.

    Zudem seien auch die Schiffe «Polar Prince» und «Deep Energy» weiter im Einsatz. Es sei bereits eine Fläche von rund 26'000 Quadratkilometern abgesucht worden. 

  • 15.32 Uhr

    Ozeanexperte: «Die Zeit ist sehr knapp»

    «Die Zeit ist sehr knapp und die nächsten paar Tage werden entscheidend sein», schätzt der Ozeanexperte Simon Boxall von der Universität Southampton die Lage gegenüber BBC News ein.

    Es sei eine «echte Herausforderung», sowohl des Aufenthaltsorts des vermissten Tauchbootes zu ermitteln als auch es anschliessend zurückzubringen. Seiner Einschätzung nach sei es im Tauchboot nicht nur eng, sondern es werde auch heiss. Er halte es zudem für unwahrscheinlich, dass die «Titan» bereits unbemerkt an der Oberfläche sei oder sich auch im Wrack der «Titanic» verfangen habe.

    Weil es keine Rettungskapsel gebe, seien die Passagieren darauf angewiesen, dass die «Titan» gefunden und nach oben gebracht werde, so Boxall. «Das ist eine enorme Herausforderung, eine wie wir sie noch nie zuvor bewältigen mussten», sagte er BBC. Es habe auch schon zuvor tragische Unglücksfälle mit militärischen U-Booten gegeben. Hier habe man aber meist mehr Sauerstoff und Ressourcen zur Verfügung gehabt. 

  • 14.54 Uhr

    Suche wird auf tiefere Gewässer ausgeweitet

    Wir hören gerade, dass die Behörden die Suche nach dem vermissten U-Boot auf tiefere Gewässer ausweiten.

    Die Behörden wollen die Suche nach dem vermissten Tauchboot «Titan» nun auf tiefere Gewässer ausdehnen. Bereits in der Nacht ist die Arbeit mit einer Reihe von Partnern fortgesetzt worden. Nun weite man die Anstrengungen auf den Untergrund der infrage kommenden Region aus, sagte Kommandant John Mauger von der US-Küstenwache dem US-Sender CNN. 

    Überreste eines Mantels und von Stiefeln im Schlamm des Meeresbodens nahe dem Heck der «Titanic» auf einer Aufnahme aus dem Jahr 2004: Die Suche nach dem vermissten Tauchboot soll nun auf Grund ausgeweitet werden. 
    Überreste eines Mantels und von Stiefeln im Schlamm des Meeresbodens nahe dem Heck der «Titanic» auf einer Aufnahme aus dem Jahr 2004: Die Suche nach dem vermissten Tauchboot soll nun auf Grund ausgeweitet werden. 
    Achivbild: Institute for Exploration, Center for Archaeological Oceanography/AP/dpa
  • 14.31 Uhr

    Französischer «Mr Titanic» war mit an Bord

    An Bord des vermissten Tauchboots im Atlantik befindet sich der bekannte französischer «Titanic»-Experte Paul-Henri Nargeolet. Ein Sprecher der Familie bestätigte der BBC am Dienstag, dass der als «Mr Titanic» bekannte Forscher einer der fünf Passagiere ist. Der ehemalige Marinetaucher war Teil der ersten Expedition, die 1987 das berühmte Wrack untersuchte und hat Berichten zufolge mehr Zeit als jeder andere dort verbracht.

    Er hoffe, dass Nargeolets Gelassenheit und seine militärische Karriere die Besatzung beruhigen würden, auch wenn der Ausgang des Rettungseinsatz nicht von ihm abhängen, sagte der Sprecher. Auch der französische Sender BFMTV berichtete über die Identität.

    Der französische «Titanic»-Experte Paul-Henri Nargeolet spricht im Januar 2012 auf einer Konferenz in New York zur «Titanic». 
    Der französische «Titanic»-Experte Paul-Henri Nargeolet spricht im Januar 2012 auf einer Konferenz in New York zur «Titanic». 
    Archivbild: Keystone

Das ist über die verschollene «Titan» bislang bekannt

Wann und wo ist das Tauchboot verschwunden?

Das Tauchboot ging am Sonntagmorgen (Ortszeit) unter Wasser. Es legte von einem Eisbrecher ab, der vom Unternehmen OceanGate Expeditions angemietet und einst von der kanadischen Küstenwache betrieben wurde. Das Schiff beförderte Dutzende Menschen samt dem Tauchboot zu der Unglücksstelle der «Titanic». Dort absolviert die «Titan» für gewöhnlich gleich mehrere Tauchgänge.

Der Kontakt zwischen der jetzt verschollenen Crew und dem Begleitschiff brach etwa eine Stunde und 45 Minuten nach Abtauchen des Boots ab, wie die Küstenwache mitteilte. Zuvor hatte die Crew der «Titan» regelmässigen Kontakt zum Mutterschiff «Polar Prince» – alle 15 Minuten wurde ein akustisches Signal gesendet.

Vermisst gemeldet wurde die «Titan» laut der kanadischen Koordinierungsstelle für Rettungseinsätze rund 700 Kilometer südlich der Küstenstadt St. John's in Neufundland.

Grafik: P. Massow; Redaktion: B. Jütte/Quelle: OceanGate, OSM-Mitwirkende

Warum ist das Boot Richtung Titanic-Wrack getaucht?

Das Tauchboot «Titan» des Unternehmens OceanGate Expeditions bringt gelegentlich Privatleute für viel Geld zum Wrack der 1912 gesunkenen, weltberühmten «Titanic», die am Grund des Ozeans in 3800 Meter Tiefe liegt. Die Tiefsee-Touristen bezahlen für den insgesamt acht Tage dauernden Trip inklusive des etwa achtstündigen Tauchgangs zur «Titanic» angeblich jeweils bis zu 250’000 Dollar. 

Ziel der OceanGate-Expeditionen generell ist es, den Verfall der «Titanic» zu erfassen und das Unterwasser-Ökosystem zu erforschen, das oft bei Schiffshavarien entsteht. Über das, was vom Wrack des Ozeanriesen noch übrig ist, machen sich nach und nach metallfressende Bakterien her. Sie verschlingen täglich Eisen-Wrackstücke mit Hunderten Pfund Gewicht, das Krähennest – der Ausguck im Mast – ist schon verschwunden.

Um was für ein Boot handelt es sich?

Bei der «Titan» handelt es sich korrekterweise um ein Tauchboot und nicht um ein U-Boot, wie manchmal behauptet wird. Denn es kann nicht aus eigener Kraft in Häfen ein- und ausfahren. Nach Unternehmensangaben ist das Tauchboot  6,70 Meter lang, besteht hauptsächlich aus Titan und Kohlefaser und wiegt etwas über 11 Tonnen.

Die «Titan»  kann 4000 Meter tief tauchen – und zwar «mit einer komfortablen Sicherheitsmarge». Dies geht aus Gerichtsakten hervor, die OceanGate im April bei einem US-Bezirksgericht in Virginia einreichte, das für die 1912 untergegangene «Titanic» zuständig ist.

Die «Titan» wird vermisst. 
Die «Titan» wird vermisst. 
OceanGate

In Gerichtsunterlagen von Mai 2021 erklärte OceanGate, die «Titan» verfüge über eine «unvergleichliche Sicherheitsfunktion», die bei jedem Tauchgang die Unversehrtheit des Rumpfs prüfe. Zum Zeitpunkt dieser Angabe hatte die «Titan» mehr als 50 Test-Tauchgänge hinter sich, darunter einen Versuch, der sie auf eine vergleichbare Tiefe des versunkenen «Titanic»-Wracks brachte. Die Tests seien vor der Küste der Bahamas und in einer Druckkammer erfolgt, teilte das Unternehmen mit.

Bei einer Expedition im Jahr 2022 hatte OceanGate laut Gerichtsakten vom November gemeldet, dass das Tauchboot bei seinem ersten Tauchgang ein Batterieproblem gehabt habe und manuell an einer Hebeplattform habe befestigt werden müssen. Auch wurde gemeldet, dass der Funkkontakt der «Titan» zum Begleitschiff in der Vergangenheit auch schon bis zu zwei Stunden lang abriss. 

Wie sieht es im Inneren des Tauchboots aus?

OceanGate hat im letzten Jahr dem US-Sender CBS einen Blick ins Innere der «Titan» gewährt. Demnach bietet die Kammer des Tauchboots etwa so viel Platz wie ein Minivan. An Bord gibt es keine Stühle oder Sitze – die Passagiere sitzen ohne Schuhe im Schneidersitz auf dem Boden.

Der Innenraum des Tauchboots ist laut dem Sender CNN äusserst schlicht, mit nur wenigen Knöpfen und einem Bildschirm an der Wand. Das Schiff werde über einen Handheld-Controller gesteuert, der jenem an einer Spielekonsole verblüffend ähnle.

Auf der Vorderseite der «Titan» befinde sich eine kleine Toilette, zu der OceanGate in der Vergangenheit mitgeteilt habe, es handle sich um den «besten Sitz» an Bord. 

Wie viel Zeit bleibt, um die Verschollenen zu finden?

David Concannon, Berater von OceanGate, sagte der Nachrichtenagentur AP, das Tauchboot habe eine Sauerstoffversorgung für 96 Stunden – beginnend ab Sonntagmorgen um etwa 6 Uhr. Nach derzeitigem Stand dürfte der Sauerstoff damit maximal bis Donnerstagvormittag reichen.

Wer war an Bord? 

Das Tauchboot war voll besetzt: Neben dem Piloten tauchten laut der Küstenwache vier «Missionsspezialisten» mit ab. Letztere sind Touristen, die für die von OceanGate angebotenen Expeditionen in die Tiefe zahlen. Die «Missionsspezialisten» wechseln sich bei der Inbetriebnahme von Sonargeräten und anderen Aufgaben im Tauchboot ab.

Einer der fünf Passagiere ist der britische Geschäftsmann Hamish Harding, wie sein Unternehmen Action Aviation mitteilte.

Der Milliardär hat sich als Abenteurer einen Namen gemacht. Harding hält gleich drei Guinness-Weltrekorde, darunter für die längste Verweildauer in den Tiefen des Ozeans in einem bemannten Tauchboot. Den Rekord stellte er auf, als er mit dem Abenteurer Victor Vescovo im März 2021 zum tiefsten Punkt des Marianengrabens tauchte, dem tiefsten bekannten Ort der Erde. Im Juni 2022 flog Harding in einer Kapsel, die von der New-Shepard-Rakete des Unternehmens Blue Origin befördert wurde, ins All.

Laut weiteren Informationen von Familienangehörigen, Freunden und Unternehmen befinden sich insgesamt zwei pakistanische Staatsbürger, zwei Briten und ein Franzose an Bord.

Dabei dürfte es sich neben Harding um den pakistanischen Geschäftsmann und Milliardär Shehzada Dawood und seinen 19-jährigen Sohn Sulaiman handeln. Zu den Vermissten gehören demnach auch Stockton Rush, der Gründer und Geschäftsführer von OceanGate und der französische Entdecker und Unterwasser-Forscher Paul-Henry Nargeolet. 

Was ist die Ursache für das Verschwinden der «Titan»? 

Warum das Tauchboot verschwunden ist, ist derzeit noch nicht klar. Alistair Greig, Professor für Meerestechnik am University College London, brachte einen «Strom- und/oder Kommunikationsausfall» ins Spiel. Demnach könnte die «Titan» derzeit noch im Wasser dümpeln oder bereits an die Oberfläche zurückgekehrt sein und darauf warten, gefunden zu werden. Ein weiteres Szenario sei jedoch ein mögliches Leck in der Druckhülle des Boots, was die Prognose deutlich verschlechtere. 

Der U-Boot-Experte Eric Fusil von der Universität von Adelaide sieht weitere mögliche Ursachen. So könnte ein Kurzschluss einen Brand an Bord verursacht haben, mit der Folge der Zerstörung des Systems und giftiger Dämpfe im Innenraum. Auch eindringendes Wasser und eine Implosion des Schiffs durch den massiven Druck seien denkbar. Ebenfalls sei möglich, dass sich die «Titan» bei den starken Strömungen unter Wasser im Trümmerfeld der «Titanic» verheddert habe. 

Wie werden die Chancen eingeschätzt?

«Wenn es auf den Meeresboden gesunken ist und nicht aus eigener Kraft wieder auftauchen kann, sind die Möglichkeiten sehr begrenzt», erklärte Greig. «Das Tauchfahrzeug könnte zwar noch intakt sein, aber wenn es sich jenseits des Kontinentalschelfs befindet, gibt es nur sehr wenige Schiffe, die so tief vordringen können, und schon gar keine Taucher.» Selbst wenn die Retter bis in diese Tiefe gelangen könnten, bezweifele er, dass sie an der Luke des Tauchbootes ansetzen könnten.

Auch der ehemalige US-amerikanische U-Boot-Kapitän Thomas Shugart zeigte sich skeptisch. Es verheisse nichts Gutes, dass die Suchtrupps noch immer nichts von den Vermissten gehört hätten. Shugart meint, dass man die «Titan» via eines Ortungssenders hätte längst finden müssen, wenn das Schiff aufgrund eines Problems unerwartet wieder aufgetaucht wäre. Wenn es nun aus irgendeinem Grund auf dem Grund festsitze, sei ihm keine Rettungsmöglichkeit bekannt, um die Menschen an Bord rechtzeitig zurückzubringen. 

Wettlauf gegen die Zeit: Suche nach vermisstem U-Boot bei «Titanic»

Wettlauf gegen die Zeit: Suche nach vermisstem U-Boot bei «Titanic»

In der Nähe des «Titanic»-Wracks im Atlantik suchen Rettungskräfte nach fünf Vermissten in einem verschollenen U-Boot. Der Sauerstoff in der knapp sieben Meter langen «Titan» reicht nach Betreiberangaben für 96 Stunden.

20.06.2023

Wie wird nach dem Tauchboot gesucht? 

Eine internationale Rettungsaktion ist bereits angelaufen. Die US-Küstenwache twitterte am Montag, dass die Suche auch in der Nacht fortgesetzt werde.

Bereits seit Sonntag suchen Schiffe und Flugzeuge die Meeresoberfläche nach dem Tauchboot, falls es aufgetaucht sein sollte. Ebenfalls werden Sonarbojen und Sonargeräte in kommerziellen Schiffen vor Ort eingesetzt, die Geräusche in einer Meerestiefe von bis zu knapp 4000 Meter erfassen können, berichtet der US-Sender CNN. 

Die US-Küstenwache koordiniere die gemeinsame Operation von US-Marine, kanadischer Küstenwache und dem kanadischen Militär. Das Unternehmen OceanGate soll nach eigenen eigenen Angaben zudem Unterstützung von Regierungsstellen und Tiefseeunternehmen erhalten.

Wie könnte man zum Tauchboot gelangen? 

Zunächst muss die «Titan» erst gefunden werden. Doch selbst dann seien die Chancen einer Bergung mehr als begrenzt, berichtet CNN. So könnten die  atomgetriebenen U-Boote der US-Marine längst nicht auf die Tiefe der «Titanic» tauchen. Und selbst spezielle Rettungstauchboote der US-Marine würden es gerade auf eine Tiefe von rund 600 Meter schaffen. 

Laut den Behörden arbeite man indes darauf hin, ein ferngesteuertes Fahrzeug, das eine Tiefe von 6000 Metern erreichen kann, so schnell wie möglich zum Tauchboot zu bringen – so man es gefunden hat. Wie die Hilfe dann konkret aussehen soll, war zuletzt nicht klar. Denkbar ist, dass das Fahrzeug dabei helfen könnte, die «Titan» freizuziehen, falls sie sich verheddert hat.

Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und AP