Brienz-Ticker Bewohner dürfen am Montag zurück ins Dorf +++ Video zeigt Ausmass des Bergrutsches

Agenturen/red

22.6.2023

Knall im Video: Hier donnert in Brienz der Teil der «Insel» ins Tal

Knall im Video: Hier donnert in Brienz der Teil der «Insel» ins Tal

Im absturzgefährdeten Berghang über dem evakuierten Brienz/Brinzauls GR hat sich am Dienstag ein Felssturz ereignet. Experten erwarten einen Wechsel in der Dynamik am Berg, allerdings mit unklarer Richtung.

13.06.2023

Brienz ist seit Wochen vollständig evakuiert, weil rund zwei Millionen Kubikmeter Gestein auf das Bündner Bergdorf zu stürzen drohen. In der Nacht sind nun gewaltige Gesteinsmassen abgerutscht. Alles Wichtige findest du im Ticker von blue News.

Agenturen/red

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Zwischen 23 Uhr und Mitternacht am 15. Juni ist ein grosser Teil der sogenannten Insel am Berghang über dem Bündner Dorf Brienz/Brinzsauls sehr rasch abgerutscht.
  • Die Felsmassen haben das Dorf nur haarscharf verfehlt.
  • Die Strasse nach Lenzerheide wurde offenbar komplett verschüttet.
  • Um 23.50 Uhr am 15. Juni rief die Gemeinde die Phase Blau aus – die höchste der fünf Gefahrenstufen. Sie signalisiert, dass ein Abbruch unmittelbar bevorsteht. 
  • Brienz ist vollständig evakuiert – am 12. Mai um 18 Uhr haben sämtliche Bewohner*innen und Tiere das Bündner Dorf verlassen.
  • Der Grund: Rund zwei Millionen Kubikmeter Gestein drohen auf das Bergdorf zu stürzen und Schäden anzurichten.
  • Ein einziger, katastrophaler Bergsturz war laut Geologen unwahrscheinlicher geworden. Wahrscheinlicher sei ein langsamer, zäher Schuttstrom oder mehrere kleinere Felsstürze. 
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  • 13.35 Uhr

    Ab 30. Juni können auch Ferienhausbesitzer*innen nach Brienz

    Ab Freitag, dem 30. Juni sollen auch Besitzerinnen und Besitzer von Ferienwohnungen eine Spezialbewilligung erhalten. Die Leute sind ausserdem angehalten, der Gemeinde allfällige Schäden an ihren Häusern zu melden, wie der Gemeindesprecher Christian Gartmann auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

    Der Gemeindeführungsstab sei zuversichtlich, dass die Brienzerinnen und Brienzer bald ganz zurückkehren dürfen. Dafür müssten die Geologen das Gebiet jedoch weiterhin beobachten und die Daten der Messysteme analysieren, so Gartmann.

    Im Moment gebe es keine neuen Beschleunigungen am Hang oberhalb des Dorfes. Es habe sogar einzelne Tage ohne einen einzigen Blockschlag gegeben, sagte Gartmann. Dies sei sehr aussergewöhnlich für Brienz.

  • A general view shows the village Brienz-Brinzauls below the rockfall
    KEYSTONE
  • 22. Juni, 12.07 Uhr

    Bewohner*innen von Brienz können am Montag ins Dorf

    Die Situation in Brienz beruhigt sich. Ab kommendem Montag dürfen die Bewohner*innen der Bündner Gemeinde tagsüber zurück in ihre Häuser. «Fast alle Wiesen können wieder bewirtschaftet werden», schreibt die Gemeinde auf Twitter. Die Brienzer*innen brauchen eine spezielle Bewilligung, um die Sperren passieren zu können.

    Neu gilt für das Dorf ab Montag wieder die Phase Orange, wie die Gemeinde Albula am Donnerstagmittag twitterte. Das Dorf bleibt zwar vorerst evakuiert, die Einwohner und Einwohnerinnen dürfen es aber mit einer Spezialbewilligung tagsüber von 12.00 bis 19.00 Uhr besuchen. Sie müssen sich davor bei einem Kontrollpunkt registrieren, damit am Ende des Tages sichergestellt werden kann, dass sich niemand mehr im Dorf befindet. Der Schuttkegel und die Felssturzzone wurden abgesperrt.

    Das allgemeine Betretungsverbot gelte für das Gebiet jedoch weiterhin, hiess es. Nur die Landwirtschaft dürfe weite Teile dieser Zone bewirtschaften. Die Bauern dürfen ab Montag von 8 bis 21 Uhr ins Dorf. Bei Sicherheitsbedenken werden sie direkt über einen SMS-Dienst der Gemeinde informiert.

    Sorgen bereitet der Gemeinde ein Wasserrohrbruch. Dieser ist unabhängig des Schuttstroms entstanden. Bis Ende kommender Woche soll eine Ersatzleitung fertiggestellt werden, bis dahin steht den Einwohnenden kein Trinkwasser zur Verfügung.

  • Live-Stream von Blick TV

    Die «Blick»-Redaktion hat eine Kamera installiert, die den Berghang oberhalb Brienz abfilmt. Die Webcam stehe in direkter Falllinie der Rutschung und damit in der Gefahrenzone. Blick TV habe dies auch als Dienstleistung für andere Medien und die Öffentlichkeit gemacht, heisst es weiter. blue News dankt und bettet den Livestream gern ein.

  • 15.20 Uhr

    Wahrscheinlichkeit ist «sehr, sehr gross», dass die Brienzer zurück können

    Nachdem in der Nacht ein grosser Teil der sogenannten Insel am Berghang über Brienz ins Tal gerutscht ist, haben Gemeinde und Kanton die Medien über das Ausmass der Rutschung, den Status quo und künftigen Entwicklungen informiert.

    Kantonsgeologe Andreas Huwiler macht Hoffnung: «Wir erachten die Wahrscheinlichkeit als sehr, sehr gross» dass die Einwohner nach Brienz zurückkehren können.»

    Zunächst müsse das Plateau aber noch genau beobachtet werden. Zudem könne es zu Nachstürzen kommen, diese würden aber keine grosse Gefahr für das Dorf darstellen. Hinsichtlich einer Öffnung des Dorfes brauche es noch ein paar Tage Zeit, um die Lage zu beobachten.

  • 14.12 Uhr

    Video zeigt Ausmass des Brienzer Bergrutsches

    In der Nacht sind gewaltige Gesteinsmassen in Brienz abgerutscht und haben das Dorf nur knapp verfehlt, wie ein Drohnenvideo zeigt.

    Drohnenvideo zeigt Ausmass des Brienzer Bergrutsches

    Drohnenvideo zeigt Ausmass des Brienzer Bergrutsches

    In der Nacht sind gewaltige Gesteinsmassen in Brienz abgerutscht und haben das Dorf nur knapp verfehlt, wie ein Drohnenvideo zeigt.

    16.06.2023

  • 13.42 Uhr

    Gemeinde hebt Phase blau wieder auf, Bahnstrecke bleibt aber gesperrt

    Die Gemeinde Albula hat die Phase Blau beendet, wie ein Sprecher der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bestätigte. Die Strasse zwischen Tiefencastel und Surava ist seit Freitag, 13 Uhr, wieder geöffnet. Die Bahnstrecke bleibt jedoch bis am Abend gesperrt.

    Für die ausfallenden Züge verkehren nun auf dem zuvor gesperrten Strassenabschnitt Bahnersatzbusse, wie Christian Gartmann, Sprecher der Gemeinde Albula, weiter sagte.

    Nach Aufhebung der Phase Blau gilt nun wieder die Phase Rot. Damit bleibt die Kantonsstrasse in Richtung Lenzerheide weiterhin gesperrt. Ausserdem ist das Bergdorf Brienz weiterhin grossräumig abgeriegelt.

  • 12.11 Uhr

    Mehr als die Hälfte der Insel ist abgerutscht

    Nach neusten Erkenntnissen rechnen die Experten damit, dass mehr als die Hälfte, vielleicht sogar drei Viertel der absturzgefährdeten zwei Millionen Kubikmeter Fels – auch «Insel» genannt – heruntergekommen sind. Das sagte Christian Gartmann, Sprecher der Gemeinde Albula, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

    Ausserdem gehen die Experten davon aus, dass das Bündner Bergdorf von grösseren Schäden verschont wurde. Die Helikopterflüge der Geologen dauerten zu diesem Zeitpunkt aber noch an. Die zentrale Frage für den Moment sei, ob die umliegenden Gebiete im absturzgefährdeten Hang stabil sind oder nicht.

    Der Schuttrom aus der sogenannten Insel, dem exponierten Teil des absturzgefährdeten Berghanges über Brienz, ging in der Nacht auf Freitag zwischen 23 Uhr und Mitternacht ab. Zuvor hatte sich die Insel noch einmal sehr schnell beschleunigt. Messungen zufolge rutschte sie 40 Meter pro Tag talwärts. Das ist eine zehnfache Geschwindigkeitszunahme innert Stunden.

    Am Freitagnachmittag wollen die Behörden darüber diskutieren, wie lange die Phase Blau noch gelten soll. Generell wolle man sie so kurz wie möglich halten, sagte Gartmann weiter. In Tiefencastel versammelten sich derweil Fernsehteams aus dem ganzen deutschsprachigen Raum. Zu Verkehrsbehinderungen kam es in der Ortschaft bisher nicht.

    Brienz vor dem Bergrutsch am 16. Juni 2023. 
    Brienz vor dem Bergrutsch am 16. Juni 2023. 
    KEYSTONE
  • 11.24 Uhr

    Wer wandert denn da auf dem Schuttberg?

    In Brienz gilt seit Freitag die höchste Gefahrenstufe, die Phase Blau. Das bedeutet ein totales Betretungsverbot für das evakuierte Gebiet, auch anliegende Strassen und Wege sind gesperrt. Gar nichts von den Verboten halten unterdessen die Brienzer Rehe: Sie inspizieren die Bescherung aus nächster Nähe, wie der Livestream von «Blick TV» zeigt.

    Wer wandert denn da auf dem Schuttberg?

    Wer wandert denn da auf dem Schuttberg?

    In Brienz gilt seit Freitag die höchste Gefahrenstufe, die Phase Blau. Das bedeutet ein totales Betretungsverbot für das evakuierte Gebiet, auch anliegende Strassen und Wege sind gesperrt.

    16.06.2023

  • 9.43 Uhr

    Keine Briefe und Pakete wegen Felsabbruch

    In Alvaneu Dorf, Alvaneu Bad, Filisur, Schmitten, Bergün und Preda stellt die Post am Freitag weder Briefe noch Pakete zu. Grund dafür sind die Strassensperrungen wegen des Schuttstroms in Brienz GR. Ein Grossteil der Felsmassen verfehlte das Bergdorf in der Nacht nur knapp.

    Die Ortschaften hinter dem gesperrten Strassenabschnitt zwischen Tiefencastel und Surava sind aktuell nur über das Engadin erreichbar. Briefe und Pakete werden deshalb erst am Samstag zugestellt, teilte die Schweizerische Post am Freitagvormittag mit. Am Montag erfolge eine Neubeurteilung der Situation.

    Die aufgegebenen Sendungen in den Filialen im betroffenen Gebiet sollen jedoch weitergesendet werden können, hiess es weiter.

    Der Brienzer Rutsch ist gefährlich nahe ans Dorf herangekommen. 
    Der Brienzer Rutsch ist gefährlich nahe ans Dorf herangekommen. 
    Bild: Keystone
  • 7.20 Uhr

    «Wir gehen davon aus, dass das noch nicht alles war»

    Der Schuttstrom in der Nacht hat zwar das Dorf knapp verfehlt,  verschüttete laut ersten Erkenntnissen die Strasse nach Lenzerheide jedoch komplett.

    Auch wird noch längst keine Entwarnung gegeben: «Wir gehen derzeit davon aus, dass dies leider noch nicht alles war», sagte der Sprecher der zuständigen Gemeinde Albula, Christian Gartmann, am Freitagmorgen auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

    Im Verlaufe des Vormittags wollen Geologen genauere Infos liefern. Geplant sei auch ein Helikopterflug über das betroffene Gebiet. Aus dem darunterliegenden Tiefencastel konnte man in den frühen Morgenstunden die riesigen Schuttmassen vor dem Dorf nur erahnen. Gemäss Gartmann hatte sich der Schuttstrom in der Nacht teilweise um bis zu zwölf Meter aufgetürmt.

    Der Abbruch der Felsmassen sei sehr laut gewesen, sagte Gartmann weiter. Auch am Morgen danach hörte man in Tiefencastel den Berg immer wieder rumpeln.

    Eine Luftaufnahme zeigt den Schuttstrom vor Brienz am 16. Juni 2023. In der Gemeinde rechnet man damit, dass noch mehr kommt. 
    Eine Luftaufnahme zeigt den Schuttstrom vor Brienz am 16. Juni 2023. In der Gemeinde rechnet man damit, dass noch mehr kommt. 
    Bild: Keystone
  • 6.55 Uhr

    Start der Tour-de-Suisse muss verlegt werden

    Nach dem Abrutschen grosser Felsmassen bei Brienz wird der Start der 6. Etappe der Tour de Suisse verlegt. Das teilten die Veranstalter mit. Demnach erfolgt der Start in Chur um 12.30 in der Oberen Au. Die Strecke über den Albulapass kann nicht befahren werden. Ursprünglich war der Start in La Punt geplant. Hier fänden nun keine Aktivitäten statt, hiess es.

    Der Schuttstrom ist kurz vor dem Dorf zum Erliegen gekommen.
    Der Schuttstrom ist kurz vor dem Dorf zum Erliegen gekommen.
    Screenshot: Blick TV
  • 5.10 Uhr

    Grosser Teil der «Insel» abgegangen, Dorf knapp verfehlt

    Donnerstagnacht zwischen 23 Uhr und Mitternacht ist ein grosser Teil der «Insel» über Brienz/Brinzauls sehr rasch Richtung Brienz gerutscht. Sie verfehlte das Dorf «nur haarscharf», wie die Gemeinde Albula/Alvra am frühen Freitagmorgen mitteilte.

    Noch in der Nacht habe der Gemeindeführungsstab (GFS) zweimal getagt. Spezialisten des Frühwarndienstes und des Amtes für Militär und Zivilschutz hätten erste Bilder ausgewertet. Dabei hätten sie zunächst keine Hinweise gefunden, dass die Felsmassen das Dorf erreicht oder beschädigt haben. Direkt vor dem Schulhaus habe sich jedoch eine meterhohe Ablagerung gebildet.

    Ob es im Dorf zu Schäden gekommen ist, könne erst nach einer Inspektion bei Tageslicht aus der Luft gesagt werden, hiess es weiter.

    Die Insel von Brienz aus gesehen am Donnerstag...
    Die Insel von Brienz aus gesehen am Donnerstag...
    Bild: Frühwarndienst Albula/Alvra
    ...und am Freitagmorgen. Die abgerutschte Insel hat eine tiefe Furche hinterlassen.
    ...und am Freitagmorgen. Die abgerutschte Insel hat eine tiefe Furche hinterlassen.
    Bild: Frühwarndienst Albula/Alvra

    Vor dem Abrutsch habe sich die Insel noch einmal rapide beschleunigt. «Die letzten Messungen zeigten Geschwindigkeiten von 40 Metern pro Tag. Das ist das Zehnfache der Geschwindigkeitsmessungen am Vormittag desselben Tages», hiess es in einer Mitteilung.

    Derzeit sei nicht feststellbar, wie viel von den 1,9 Millionen Kubikmetern Felsmaterial abgegangen sei. Erste Bildauswertungen würden aber eine «deutliche Veränderung der Hangoberfläche» zeigen und liessen darauf schliessen, dass der Rutsch einen grossen Teil der Insel betrifft.

    Die sogenannte Phase Blau in Brienz/Brinzauls hat auch Folgen für das PostAuto-Angebot in der Region. Wie die Schweizerische Post AG mitteilte, hat PostAuto wegen der Sperrung der Strasse zwischen Tiefencastel und Surava die Streckenführung mehrerer Linien und teilweise auch die Fahrpläne angepasst.

  • 4 Uhr

    Grosser Teil der «Insel» sehr schnell abgerutscht

    Ein grosser Teil des so genannten «Insel»-Bereichs am Berghang über dem evakuierten Dorf Brienz/Brinzauls ist offenbar «sehr schnell abgerutscht». Dies teilte Der Gemeindeführungsstab (GFS) von Albula/Alvra am frühen Freitagmorgen auf Twitter mit. Hinweise auf Schäden im Dorf gebe es bisher nicht.

    Bei Tagesanbruch sollen weitere Details bekanntgegeben werden.

  • 1.49 Uhr

    «Oberhalb von Brienz ist etwas im Gang»

    Brienz/Brinzauls darf unter keinen Umständen mehr betreten werden, verschiedene Strassen wurden bereits gesperrt. «Es ist offenbar ein sehr grosses Ereignis in Gang oberhalb von Brienz/Brinzauls. Was genau passiert, können wir im Moment noch nicht sagen, es ist stockdunkel. Wir hören aber auf den Kameras und auch die Leute vor Ort hören, dass oberhalb von Brienz etwas in Gang ist», sagte Christian Gartmann, Sprecher der Gemeinde Albula, dem SRF am frühen Freitagmorgen. Dem Gemeindeführungsstab zufolge habe sich die Geschwindigkeit des Abrutsches in kurzer Zeit verzehnfacht.

    Wie die Sprecherin der Räthischen Bahn AG (RhB), Yvonne Dünser, mitteilte, gehen Spezialisten derzeit davon aus, dass der Bereich «Insel» oberhalb des Dorfes jederzeit abbrechen kann. Die RhB habe deshalb auf der Albulalinie die sofortige Schliessung der Strecke Tiefencastel – Filisur verfügt. Da auch die parallel zur Bahnlinie verlaufende Landwasserstrasse gesperrt ist, könne kein Bahnersatz mit Bussen angeboten werden. Reisende vom/ins Engadin sollen nun laut RhB via Vereinalinie reisen und Reisende Richtung Filisur, Bergün/ Bravuogn, Preda und Spinas via Landquart – Davos – Filisur.

    Erst am Dienstag hatte sich am absturzgefährdeten Berghang ein Felssturz ereignet. Experten erwarteten seitdem einen Wechsel in der Dynamik am Berg, allerdings mit unklarer Richtung. Die abgestürzten Felsen waren im Geröllfeld unterhalb des Berghanges liegen geblieben. Das Volumen der abgestürzten Felsen werde auf «einige tausend Kubikmeter» geschätzt, twitterte die Gemeinde Albula/Alvra. Solche Felsstürze seien eines von drei möglichen Szenarien am Berg. Weitere Szenarien seien ein kontinuierlicher Schuttstrom und ein grosser Bergsturz.

    Die Blockschläge hatten der Geimde zufolge zuletzt weiter zugenommen. Als Felssturz werden Gesteinsabbrüche mit einem Gesamtvolumen von mindestens 100 Kubikmetern bezeichnet. Erst ab einer Million Kubikmeter Gestein wird aus dem Felssturz ein Bergsturz. Landwirtinnen und Landwirte hatten am Dienstag noch Zutritt zu den Wiesen unterhalb des Dorfes erhalten, um heuen zu können. Wegen der hohen Blockschlag-Aktivität wurde der Zutritt aber wieder aufgehoben. Mit dem heutigen Wechsel der Gefahrenstufen von Rot auf Blau ist der Zutritt nun gänzlich verboten.

  • Freitag, 16. Juni, 0.40 Uhr

    Geschwindigkeiten verzehnfacht

    Die Geschwindigkeiten der «Insel» haben sich der Gemeinde zufolge seit Donnerstagvormittag verzehnfacht. Der Gemeindeführungsstab (GFS) beurteilt die Lage während der ganzen Nacht und dann nach Tagesanbruch.

    Bei Phase Blau wird Bahnreisenden empfohlen, über die Vereina-Linie ins Engadin zu gelangen. Vom Unterland her bedeutet dies keinen Zeitverlust. Auch der Bernina Express und der Glacier Express werden entsprechend umgeleitet.

  • Donnerstag, 15 Juni,  23.55 Uhr

    Jetzt gilt Gefahrenstufe Blau – Felssturz steht unmittelbar bevor

    Im Bergsturzgebiet Brienz GR gilt ab sofort die Phase Blau, wie die Gemeinde Albula/Alvra kurz vor Mitternacht auf Twitter bekannt gab. Das heisst, der so genannte «Insel»-Bereich am Berghang über dem evakuierten Dorf Brienz/Brinzauls steht offenbar unmittelbar vor dem Abbruch. Das Dorf darf nun nicht mehr betreten werden. Der Gemeindeführungsstab (GFS) beurteile die Lage während der ganzen Nacht, hiess es.

    Zusätzlich zu den bestehenden Sperrungen wurde auch die Kantonsstrassen von Tiefencastel Richtung Surava (Landwasserstrasse) und Richtung Lenzerheide (Julierstrasse), sowie die Albula-Linie der Rhätischen Bahn gesperrt.

    In Surava werden in der Phase BLAU die beiden westlichsten Häuser («La Nois» rechts und links der Albulastrasse) evakuiert.

  • Donnerstag, 15. Juni, 10.30 Uhr

    Halteverbot bei Tour de Suisse

    Die Insel in Brienz bewegt sich weiterhin mit bis zu 5 Metern pro Tag. Die Gemeinde Albula/Alvra warnt auf Twitter vor Felsstürzen und auch, dass Blockschläge bis auf die Wiese hinter dem Dorf niedergehen können. Zugleich könne immer noch nicht gesagt werden, ob es zu Felsstürzen, einem Bergrutsch oder einem Schuttstrom komme. 

    Ebenfalls informiert die Gemeinde, dass heute die Fahrer der Tour de Suisse durch das Gebiet kommen. Angesichts der Lage bestehe zwischen Tiefencastel und Surava ein Halteverbot, das es unbedingt zu beachten gelte. 

    Das Halteverbot gelte auch für die Athleten, betreffe aber nur «freiwilliges Halten», bekräftige am Donnerstag der Kommunikationsverantwortliche der Gemeinde Albula auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Sollte ein Radfahrer stürzen und medizinische Hilfe benötigen, sei dies natürlich gegeben.

    Der Tross muss jedoch auf diesem Streckenabschnitt ohne Zuschauerinnen und Zuschauer auskommen. Polizeipatrouillen sichern das Gebiet ab und prüfen, ob das seit mehreren Wochen signalisierte Halteverbot auch eingehalten wird, wie der Sprecher weiter schrieb. Zur Linienführung seien bisher keine negativen Reaktionen bei der Gemeinde eingegangen. Solange die Strassen offen seien, könnten sie auch genutzt werden.

    Wie «20 Minuten» berichtet, könne im Falle einer Verschärfung der Situation Phase Blau ausgerufen werden, was auch zu einer Sperrung der Strecke der Tour de Suisse führen könne. Die Organisatoren der Tour de Suisse seien aber vorbereitet.  Im Fall müssten die Teilnehmenden am Donnerstag ab Tiefencastel über den Julierpass fahren. Am Freitagmorgen werde dann der Start von La Punt nach Chur verlegt.

    Blick auf die «Rote Zone» vor Brienz am 6. Juni 2023. 
    Blick auf die «Rote Zone» vor Brienz am 6. Juni 2023. 
    Archivbild: Keystone
  • 11.50 Uhr

    Teile der Insel rutschen mehr als 5 Meter pro Tag

    Bereits am Morgen hat die Gemeinde Albula/Alvra vermeldet, dass Teile der Insel schneller rutschen. Kurz vor Mittag meldeten sie via Twitter, dass die Geschwindigkeit noch schneller geworden ist und zwar bei mehr als fünf Meter pro Tag. 

    In der Nacht sind sogar ein Felsbrocken auf die seit Ostern gesperrte strasse nach Lantsch/Lenz gedonnert.

  • Mittwoch, 14. Juni, 8.39 Uhr

    Geschwindigkeit und Blockschläge nehmen zu

    Am Berghang in Brienz nimmt die Rutschgeschwindigkeit weiter zu. Dazu gebe es eine hohe Blockschlagaktivität, meldet die Gemeinde Albula/Alvra auf Twitter. Den Bauern könne aus diesem Grund bis «auf Weiteres» kein sicherer Zutritt auf die untere Wiesen gewährt werden.  

  • 16:32

    Gemeinde meldet: «Grosser Bergsturz kann nicht ausgeschlossen werden»

    Nachdem heute ein erheblicher Teil der Felsinsel über Brienz herunter gedonnert ist, hat die Gemeinde Albula/Alvra auf Twitter ein Update gepostet. «Einige tausend Kubikmeter Fels stürzten am Vormittag aus der Insel ab», so der Twitter-Account. «Felsstürze sind eines von drei möglichen Szenarien für den Abgang der Insel.» Ein grosser Bergsturz könne deshalb nicht ausgeschlossen werden. Am wahrscheinlichsten sei aber immer noch ein «Schuttstrom». 

  • 15.08 Uhr

    Knall im Video: Hier donnert ein Teil der «Insel» ins Tal

    Im absturzgefährdeten Berghang über dem evakuierten Brienz GR hat sich am Dienstag ein Teil der «Insel» gelöst und ist im Geröllfeld unterhalb des Berges zum Liegen gekommen. «Blick» hat den Felssturz im Video festgehalten. Unten siehst du den Moment, an dem es geknallt hat. 

    Knall im Video: Hier donnert in Brienz der Teil der «Insel» ins Tal

    Knall im Video: Hier donnert in Brienz der Teil der «Insel» ins Tal

    Im absturzgefährdeten Berghang über dem evakuierten Brienz/Brinzauls GR hat sich am Dienstag ein Felssturz ereignet. Experten erwarten einen Wechsel in der Dynamik am Berg, allerdings mit unklarer Richtung.

    13.06.2023

  • 12.27 Uhr

    Experten erwarten Wechsel der Dynamik

    Nachdem sich beim absturzgefährdeten Berghang über dem evakuierten Brienz/Brinzauls GR am Dienstag ein Fels gelöst, erwarten Experten einen Wechsel in der Dynamik am Berg – allerdings mit unklarer Richtung.

    «Aus der Basis der Insel hat sich ein etwas grösseres ganzes Kompartiment gelöst», sagte der Brienzer Medienverantwortliche Christian Gartmann auf Anfrage zu Medienberichten. Die Insel ist ein besonders exponierter Teil des bergsturzgefährdeten Hanges.

    Die abgestürzten Felsen seien im Geröllfeld unterhalb des Berghanges liegen geblieben. «Das ist eine gute Entwicklung, dass ist das, was man sich erhofft», erklärte Gartmann. Das Ereignis sei «ganz klar keine Überraschung», habe doch die Rutschgeschwindigkeit des Gesteins wieder stark zugenommen.

    Nun erwarten die involvierten Experten am Berg einen Prozesswechsel. Unklar ist laut dem Mediensprecher, in welche Richtung die Veränderung gehen wird.

  • 11 Uhr

    Bauern müssen untere Wiesen verlassen

    Aufgrund der hohen Blockschlag-Aktivität in Brienz wird der Zugang der Landwirtschaft zur unteren Wiesen abgebrochen. Wie die Gemeinde Albula/Alvra auf Twitter mitteilte, sei die Sicherheit nicht mehr zu gewährleisten. Deshalb müsse der Bereich bis 11.50 Uhr verlassen werden.

  • 10.35 Uhr 

    Teil der Insel ist abgebrochen

    Über Brienz ist kurz nach 10 Uhr ein Teil der Insel abgebrochen, berichtet «20 Minuten». Wenig später sei es zu einem weiteren grösseren Felssturz gekommen. Bereits am Morgen habe es entsprechende Ereignisse am Hang gegeben. 

  • Dienstag, 13. Juni, 9.50 Uhr

    Teile der «Insel» bewegen sich mit 3 Meter am Tag

    Die Rutschgeschwindigkeit  der «Insel» hat weiter zugenommen. Wie die Gemeinde Albula/Alvra bei ihrem täglichen Update auf Twitter bekannt gibt, liegt sie teilweise nun bei mehr als 3 Meter am Tag. Auch hätten die Blockschläge weiter zugenommen. 

    Als klares Zeichen für die kommende Entwicklung sei das indes nicht zu deuten. Es sei nicht klar, ob es «zu Felsstürzen, einem Bergsturz oder einem Schuttstrom kommt.» Entsprechend sei möglich, dass die Evakuierung des Orts noch lange andauern werde.

    Die Gemeinde Albula/Alvra stimmmt die Bewohner von Brienz darauf ein, dass die Evakuierung des Orts noch lange dauern kann. 
    Die Gemeinde Albula/Alvra stimmmt die Bewohner von Brienz darauf ein, dass die Evakuierung des Orts noch lange dauern kann. 
    Archivbild: Keystone
  • Montag, 12. Juni, 10.15 Uhr

    Geschwindigkeit der «Insel» hat sich innert vier Tagen verdoppelt

    Am Morgen sind in Brienz erneut weitere Felsen ins Tal gedonnert, wie die installierte Livekamera zeigte. Laut der Gemeinde Albula/Alvra haben die Blockschläge am Wochenende wieder zugenommen. Ebenfalls steige die Rutschgeschwindigkeit der Insel «weiter steil an». In den letzten vier Tagen habe sich diese verdoppelt. 

    Wie die Gemeinde in einem Tweet zuvor mitteilte, könne der Landwirtschaft der Zutritt auf der unteren Wiesen am Montag gewährt werden. 

  • Samstag, 10. Juni, 14.40 Uhr

    Gemeinde warnt vor Wanderungen im Gebiet

    Das sonnige Wetter lockt auch Wanderer wieder in die Berge. Doch aufgrund des drohenden Bergsturzes sind zahlreiche Wanderwege und Strassen im Gebiet rund um Brienz/Brinzlaus gesperrt.

    Die Gemeinde warnt dementsprechend via Twitter vor Wanderungen in der Region und die Absperrungen zu beachten.

  • Freitag, 9. Juni, 10.44 Uhr

    «Insel» rutscht um rund einen Meter pro Tag ab

    Die Geschwindigkeit, mit der «Insel» oberhalb von Brienz abrutscht, hat sich innert acht Tagen verdoppelt. Aktuell rutscht diese Felspartie mit rund einem Meter pro Tag ab, wie die Gemeinde Albula/Alvra am Freitag auf Twitter mitteilte.

    Die Gemeinde wiederholt zugleich die Annahme, dass ein zäher, langsamer Schuttstrom ein realistisches Szenario ist. Doch auch ein Absturz der «Insel» könne nicht ausgeschlossen werden.

    Der Brienzer Hangrutsch im Zeitraffer

    Der Brienzer Hangrutsch im Zeitraffer

    Der Brienzer Hangrutsch hat jetzt ein solches Tempo drauf, dass selbst Geologen beeindruckt sind. Wie rasant sich die Felsmassen verschieben und wie viel Gestein schon zu Tal gedonnert ist, zeigt das Video.

    08.06.2023

  • 14.16 Uhr 

    Nationalrätin Anna Giacometti überwacht Spendengelder

    Die FDP-Nationalrätin Anna Giacometti amtet neu als Vorsitzende für eine Spendenkommission der Gemeinde Albula. Diese soll eingesetzt werden, um die korrekte Verwendung der Spendengelder für das von einem Bergsturz bedrohte Bündner Bergdorf Brienz sicherzustellen.

    Seit der Evakuierung des Dorfes am 12. Mai 2023 gingen bei der Gemeinde Spenden aus der ganzen Schweiz ein. Privatpersonen und Gemeinden spendeten bisher 150'000 Franken. Weitere 500'000 Franken sprach die Bündner Regierung. Die zuständige Gemeinde Albula zahlte bereits Soforthilfen von 167'000 Franken für die mit der Evakuierung verbunden Kosten aus - pro betroffenen Haushalt mindestens 2500 Franken.

    Giacometti soll nun als Vorsitzende der Spendenkommission sicherstellen, dass das Geld auch dort ankommt wo es gebraucht wird, wie die Bündner Regierung am Donnerstag mitteilte. Die Nationalrätin war bereits Gemeindepräsidentin von Bregaglia. Die Gemeinde, zu der auch das 2017 schwer von einem Bergsturz verwüstete Dorf Bondo gehört.

    Anna Giacometti im August 2017 als Gemeindepräsidentin von Bregaglia.
    Anna Giacometti im August 2017 als Gemeindepräsidentin von Bregaglia.
    Archivbild: Keystone
  • Donnerstag, 8. Juni, 8.15 Uhr

    Landwirtschaft erhält heute wieder Zugang zur unteren Wiese

    Obwohl die Rutschgeschwindigkeit der sogenannten Insel zuletzt weiter zunahm, scheint ein grosser Bergsturz derzeit eher unwahrscheinlich. Die Gemeinde Albula/Alvra gab entsprechend bekannt, dass die Landwirtschaft auch heute wieder Zugang zur unteren Wiese gewährt bekommt. 

  • 22.04 Uhr

    Zusammenfassung des Informations-Anlasses

    Ein grosser Bergsturz über Brienz GR ist unwahrscheinlich geworden, kann aber nicht ausgeschlossen werden. Das erklärten Experten am Mittwochabend an einem Informationsanlass für die Bevölkerung des evakuierten Dorfes.

    Die Gemeinde Albula/Alvra, zu der Brienz gehört, sowie Experten des Kantons und des Frühwarndienstes informierten die Brienzerinnen und Brienzer im benachbarten Tiefencastel über die aktuelle Lage im potenziellen Bergsturzgebiet über dem Dorf.

    Die sogenannte Insel, ein exponierter Teil des Bergsturzhanges, bewegte sich laut dem Leiter des dortigen Frühwarndienstes, Stefan Schneider, zuletzt mit fast einem Meter pro Tag talwärts – etwa zehn Mal schneller als vor einem Monat.

    Die Geschwindigkeit nahm immer noch zu, aber nicht mehr exponentiell. «Diese Abweichung könnte ein Hinweis sein, dass die Entwicklung auf kleinere Felsstürze oder auf einen Schuttstrom zusteuert», sagte der Geologe. Ein grosser Bergsturz, der das ganze Dorf träfe, könne aber nicht ausgeschlossen werden.

    Erst wenn das involvierte Geologenteam zuverlässig beurteilen könne, dass ein Bergsturz unwahrscheinlich werde, könne über Lockerungsschritte bei der Evakuierung befunden werden. «Das kann noch mehrere Tage, Wochen oder sogar Monate dauern», sagte der Geologe zur Dorfbevölkerung.

    Inzwischen arbeitet die Gemeinde Albula/Alvra an einem Umsiedlungskonzept für den Fall, dass das Dorf nicht mehr bewohnbar würde oder Teile davon zerstört wären. Es stünden drei Standorte auf dem Gemeindegebiet für eine Umsiedlung zur Verfügung, erklärte ein Vertreter der Kommune. Der Zeitbedarf für die Bereitstellung der Standorte und deren Erschliessung betrage mindestens zwei bis drei Jahre.

    Das 84-Seelen-Dorf Brienz im Albulatal wird nicht nur durch den abrutschenden Berghang oberhalb des Dorfes bedroht. Auch das Gelände, auf dem das Dorf steht, rutscht langsam zu Tal und mit ihm das ganze Dorf.

    Hoffnungen setzen die Geologen in einen geplanten 1650 Meter langen Entwässerungsstollen im rutschenden Untergrund. Ein bereits erstellter Sondierungsstollen hat deren Erwartungen übertroffen. «Ich bin zuversichtlich, dass wir die Rutschung Dorf massiv verlangsamen können und dass der Entwässerungsstollen auch positive Auswirkung auf die Rutschung Berg haben wird», erklärte Andreas Huwiler, Geologe vom Bündner Amt für Wald und Naturgefahren.

    Wahrscheinlichkeit für grossen Bergsturz in Brienz gesunken

    Wahrscheinlichkeit für grossen Bergsturz in Brienz gesunken

    Ein grosser Bergsturz über Brienz in Graubünden ist weniger wahrscheinlich geworden, kann aber nicht ausgeschlossen werden. Das erklärten Experten am Mittwochabend an einem Informationsanlass für die Bevölkerung des evakuierten Dorfes.

    08.06.2023

    Mit dem Bau des Stollens kann frühestens im März 2024 begonnen werden. Dessen Kosten sind auf 39,8 Millionen Franken veranschlagt. Über einen entsprechenden Kredit wird die Gemeindeversammlung befinden.

    Seit der Evakuierung gingen bei der Gemeinde Spenden aus der ganzen Schweiz ein, wie Gemeindepräsident Daniel Albertin ausführte. Privatpersonen und Gemeinden spendeten bisher 150'000 Franken. Weitere 500'000 Franken sprach die Bündner Regierung. Die Gemeinde zahlte bereits Soforthilfen von 167'000 Franken aus für die mit der Evakuierung verbunden Kosten, pro betroffenen Haushalt mindestens 2500 Franken.

    Probleme bereiten der Gemeinde Personen, die das Sperrgebiet rund um Brienz missachten. «Es vergeht kein Tag, ohne dass Leute die Sperrzone betreten», erklärte Albertin. Es handle sich um Wanderer, Biker, aber auch um Väter mit Kindern. Er appellierte an Einheimische und Touristen, das Betretungsverbot zu respektieren. Die Gemeinde werde Bussen aussprechen, um es durchzusetzen.

    Brienz/Brinzauls war am 12. Mai evakuiert worden. Aus dem mächtigen Berghang oberhalb des Dorfes drohen bis zu zwei Millionen Kubikmeter Gestein abzustürzen, das Volumen von 2000 Einfamilienhäusern.

  • 20.45 Uhr

    Fragerunde ist beendet

    Damit beenden wir den Live-Ticker vom Informationsanlass in Tiefencastel. Herzlichen Dank für das Interesse. 

  • 20.34 Uhr

    Wollen die Brienzer überhaupt zurück?

    Ein Bewohner erklärt, sein Haus sei «von oben bis unten zerrissen». Und in den nächsten zwei Jahren werde das wohl nicht besser werden. Die Frage für viele in der Gemeinde sei: Wollen sie überhaupt nach Brienz zurückkehren? Die Frage an den Gemeindepräsidenten: Ist sich die Gemeinde dessen bewusst?

    Daniel Albertin arbeitet, dass dies eine Frage für den Gemeindevorstand. Bisher hätten die Gemeindeversammlungen Entscheide etwa zu Krediten immer grossmehrheitlich gesprochen. Sollte das nicht mehr der Fall sein, dann müsse man das an ernsthaft besprechen – der Entwässerungsstollen etwa koste dann jährlich Geld. Solche Gedanken müssten am 14. Juli an einer Gemeindeversammlung auf den Tisch. 

    Einheimische verfolgen ein Zeitraffervideo des Rutsches an der Bevölkerungsinformation für die evakuierten Brienzer in Tiefencastel. 
    Einheimische verfolgen ein Zeitraffervideo des Rutsches an der Bevölkerungsinformation für die evakuierten Brienzer in Tiefencastel. 
    Keystone
  • 20.29 Uhr

    Wann zahlt die Gebäudeversicherung?

    Versicherungsfrage: Zahlt die Gebäudeversicherung auch bei Rissen in den Gebäuden? Nach geltendem Recht würden nur Totalschäden durch die Versicherung gedeckt, lautet die Antwort. Eine Arbeitsgruppe sei aber daran, solche Fragen zu klären. 

  • 20.18 Uhr

    Wieso gibt es nur Bussen für jene, die gegen das Betretungsverbot verstossen?

    Eine Haft wäre doch besser, meint ein Fragesteller.

    Gemeindepräsident Daniel Albertin hält dazu nur fest, dass lediglich Bussen vorgesehen seien. Diese reichten aber bis 5000 Franken. 

  • 20.08 Uhr

    Sprengen kein Thema?

    Könnte eine Rutschung mit einer gezielten Sprengung nicht ausgelöst werden? Eine Frage, die auch an der letzten Informationsveranstaltung bereits gestellt wurde

    Die Geschwindigkeit der Rutschung sei ja schon sehr hoch, erklärt Geologe Stefan Schneider. Das Tempo sei also definitiv nicht das Problem. Das Problem sei vielmehr, dass ein Sprengsatz tief im Fels platziert werden müsste. Das sei natürlich viel zu riskant und auch versicherungstechnisch nicht gedeckt. Würde man einen Sprengsatz einfach vom Helikopter aus herunterwerfen, würde der einfach wirkungslos verpuffen.

  • 20.05 Uhr

    Dürfen – oder müssen – die Brienzer*innen zurück?

    Benno Burtscher antwortet, dass das Betretungsverbot so bald als möglich aufgehoben werde. Und dann dürften die Bewohner*innen wieder in ihre Häuser zurückkehren – aber sie müssten sicherlich nicht.

  • 20.02 Uhr

    Fragerunde

    Jetzt können die Anwesenden Fragen stellen.

    Wie sieht es aus mit der Rückkehr ins Dorf, will jemand wissen. Die Brienzerinnen und Brienzer hätten Angst, dass das Dorf nach einer Rückkehr erneut evakuiert werden müsse. Weiss der Gemeindeführungsstab, was der Berg in fünf Jahren macht? Geologe Stefan Schneider will sich da nicht zu weit auf die Äste hinauswagen. Es komme sicher darauf an, was mit der «Insel» passiere. «Am Schluss ist die Natur aber immer stärker», sagt er.

  • 19.52 Uhr

    150'000 Franken an Spenden eingegangen

    Gemeindepräsident Daniel Albertin erklärt nun, dass 150'000 Franken an Spenden von Privaten gesprochen worden seien. Eine Spendekommission soll über die Verwendung dieses Geldes entscheiden. Wer ein Anliegen habe, könne dies bereits heute der Gemeinde anmelden.

    Bisher konnten 167'000 Franken an Soforthilfe für Betroffene gesprochen werden können, dabei seien es im Minimum 2500 Franken pro Haushalt gewesen. 

  • 19.46 Uhr

    Entwässerungsstollen kostet 39,8 Millionen Franken

    Josef Kurath vom Tiefbauamt Graubünden informiert als Nächstes über den Stand des Bauprojekts eines Entwässerungsstollens, der unterhalb des Dorfes gebaut wird. Dieser Stollen soll dem Plateau, auf dem Brienz steht, Wasser entziehen und damit die Rutschung Dorf verlangsamen.

    Einsprachen seien keine eingegangen, sagt Kurath. Die Bauarbeiten am Stollen sollen frühstens im März 2024 aufgenommen werden. Im Herbst werde bereits eine Deponie für Aushubmaterial gebaut.

    Insgesamt kostet der Bau des Entwässerungsstollens 39,8 Millionen Franken.

  • 19.37 Uhr

    Umzug dauert Jahre

    Zum zeitlichen Rahmen sagt Burtscher, dass dieser Prozess mindestens zwei bis drei Jahre dauern könnte. Zudem erinnert er daran, dass die Umsiedlungsstandorte noch nicht gesichert seien. 

  • 19.35 Uhr

    Je nach Szenario gibt es unterschiedlich viel Geld

    Es gibt verschiedene Fälle, in denen eine Umsiedlung nötig werden könnte. Je nach Ereignis, das eintritt, ändere sich die finanzielle Entschädigung durch Bund oder Kanton, sagt Burtscher. Für die Liegenschaftseigentümer*innen sei das eine zentrale Fragestellung. Zu prüfen sei auch, wie ein freiwilliger Umzug finanziell unterstützt werden könnte. 

    Bei Bund und Kantonen seien zentrale Fragen deponiert worden. Wenn die Antworten vorliegen, würden die Betroffenen kontaktiert, sagt Burtscher.

  • 19.32 Uhr

    Was, wenn die Brienzer für immer gehen müssen?

    Jetzt spricht Benno Burtscher über die Siedlungssituation. Was, wenn Brienz einmal nicht mehr bewohnbar ist? Für dieses Szenario hat der Gemeindeführungsstab mögliche Umsiedlungsstandorte eruiert und definiert: in Tiefencastel, Alvaneu Dorf und Vazerol. Für Betroffene einer allfälligen Umsiedlung werde schnell Sicherheit geschaffen, der kantonale Richtplan sei abgesegnet und werde bald veröffentlicht. 

  • 19.24 Uhr

    Tägliche Verstösse gegen Betretungsverbot

    Es vergehe kein Tag, dass jemand gegen das Betretungsverbot verstosse. Seien es Biker, Wanderer, ein Vater mit seinen Kindern – das sei befremdlich, sagt Albertin. Er erinnert daran, dass die Sperrzone aus Sicherheitsgründen erlassen worden sei. Die Gemeinde werde Verstösse gegen das Betretungsverbot mit Bussen ahnden, sagt Albertin. «Nehmen Sie das ernst», appelliert der Gemeindepräsident.

  • 19.21 Uhr

    Weitere Besuchsmöglichkeiten geplant

    Gemeindepräsident Albertin zieht nun eine positive Bilanz zur Möglichkeit für die Bevölkerung, am Mittwoch kurz in das Dorf zurückkehren zu können. Er spricht von rund 40 Einwohner*innen, die diese Möglichkeit genutzt hätten. Zuvor war von 54 die Rede gewesen. Man sei bemüht, solche Kurzbesuche auch künftig wieder zu ermöglichen, wenn die geologische Situation es zulasse. «Uns ist bewusst, dass Sie diesen Zutritt brauchen», sagt Albertin.

    Die Landwirte dürften ihre Wiesen unterhalb des Siedlungsgebiets tageweise zwischen 8 Uhr 21 Uhr bewirtschaften. Die Lage sei aber immer noch sehr angespannt, doch das müsse jeden Tag aufs Neue entschieden werden. 

  • 19.16 Uhr

    Evakuierung könnte noch Monate dauern

    Was bedeutet das für die Bevölkerung? Die Evakuierung des Dorfes müsse in Kraft bleiben, solange ein Bergsturz noch nicht ausgeschlossen werden könne. «Das kann mehrere Tage, mehrere Wochen, im schlimmsten Fall noch Monate dauern», so Schneider.

  • 19.14 Uhr

    Bergsturz wird unwahrscheinlicher

    Warum kommt der Bergsturz trotz dieser exponentiellen Beschleunigung nicht? Seit Mai stimmen die effektiven Bewegungen nicht mehr mit den Prognosen überein, sagt Schneider. Statt eines Bergsturzes könnte nun eher ein Schuttstrom oder mehrere, kleinere Felsstürze eintreten. Die Wahrscheinlichkeit eines grossen Bergsturzes sinke – dennoch könnte aber ein grosser und katastrophaler Bergsturz nicht ausgeschlossen werden.

  • 19.07 Uhr

    Teile der «Insel» rutschen fast einen Meter pro Tag

    Geologe Stefan Schneider erklärt, wie es um die «Insel» steht. Zwischen 600 und 800 Millimeter rutschen einzelne Teile dieser exponierten Hangpartie mittlerweile. «Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen», sagt der Leiter des Frühwarndienstes. «Das ist fast ein Meter pro Tag.»

    Die «Insel»: der dunkle Flecken in der oberen Hälfte des Hanges.
    Die «Insel»: der dunkle Flecken in der oberen Hälfte des Hanges.
    Gemeinde Albula/Alvra
  • 19.03 Uhr

    Gemeindepräsident eröffnet den Abend

    Gemeindepräsident Daniel Albertin begrüsst die Anwesenden im Saal der Schule von Tiefencastel. Er stellt schon einmal in Aussicht, dass das Thema Schuttstrom später vertieft vorgestellt wird. Womöglich ein Ausblick darauf, welches Bergsturz-Szenario am ehesten eintreffen wird.

  • 18.25 Uhr

    Gemeinde informiert ab 19 Uhr

    Ab 19 Uhr informieren die Behördenvertreter die Brienzer Bevölkerung über den aktuellen Stand der Dinge. Die Informationsveranstaltung findet im benachbarten Tiefencastel statt und wird via Livestream übertragen. Als Themen sind die aktuelle Rutschung der «Insel» sowie des Dorfes, das Bauprojekt eines Entwässerungsstollens sowie die Tätigkeit der Kommission Siedlung angesetzt. 

    Informieren werden

    • Daniel Albertin, Gemeindepräsident Albula/Alvra
    • Stefan Schneider, Geologe und Leiter Frühwarnsystem
    • Benno Burtscher, Präsident Kommission Sidlung
    • Josef Kurath, Tiefbauamt Graubünden
  • 18.05 Uhr

    24 Brienzer*innen waren am Nachmittag im Dorf

    Nachdem 30 Personen am späteren Vormittag in ihr menschenleeres Dorf zurückkehrten, nutzten 24 die Gelegenheit am Nachmittag. Der Bevölkerung stand für den Besuch jeweils ein Zeitfenster von 90 Minuten zur Verfügung.

    Die Besuchsmöglichkeit des evakuierten Wohnortes war am Dienstag kurzfristig angekündigt worden. Die Indikatoren für die unmittelbare Gefahr eines Ereignisses liessen das zu, hatte es seitens der Gemeinde geheissen.

  • 11.30 Uhr

    Rund 50 Brienzer*innen nutzten Chance zur Rückkehr

    Knapp 30 Brienzerinnen und Brienzer sind am Mittwochvormittag für 90 Minuten in ihr evakuiertes Dorf zurückgekehrt. Sie haben die Möglichkeit, Erinnerungsstücke aus den Häusern zu holen und für den Alltag benötigte wichtige Dinge.

    Gut 20 weitere der insgesamt 84 Einwohnerinnen und -einwohner können nach dem Mittag ins Dorf zurück, wie der Brienzer Kommunikationsverantwortliche Christian Gartmann auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärte.

    Die Stimmung unter den Rückkehrenden sei aufgeräumt, sagte Gartmann. «Die Menschen sind froh, dass sie kurz zurückkönnen.»

    Landwirte aus Brienz GR dürfen kurz zurückkehren – zum Heuen

    Landwirte aus Brienz GR dürfen kurz zurückkehren – zum Heuen

    Landwirte aus dem evakuierten Bergdorf Brienz GR durften erstmals wieder zum Heuen den Gemeindeboden betreten.

    07.06.2023

  • Mittwoch, 7. Juni, 7.43 Uhr

    Es bleibt dabei: Brienzer dürfen heute ins Dorf

    Die Gemeinde Albula/Alvra hat am Morgen mitgeteilt, dass es heute dabei bleiben soll, dass die Bevölkerung für 90 Minuten ins Dorf zurück darf. Auch sei der Zutritt für die Landwirtschaft auf die unteren Wiesen wieder gewährt. Wie der «Blick» unterdessen berichtete, stürzten am Morgen, kurz vor dem Besuch der Dorfbewohner, wieder grosse Felsbrocken ins Tal.

  • Dienstag, 6. Juni, 10:22 Uhr

    Brienzer dürfen 90 Minuten lang ins Dorf

    Gute Nachricht für Brienzer: Am Mittwoch zwischen 10 und 13.30 Uhr soll die Bevölkerung das evakuierte Dorf besuchen dürfen, wenn sich an der derzeitigen Lage nichts ändert.

    «Die Indikatoren für die unmittelbare Gefahr eines Ereignisses lassen es zu, dass die evakuierte Wohnbevölkerung von Brienz das Dorf voraussichtlich morgen Mittwoch, 7. Juni, während zweimal 90 Minuten betreten kann», teilt die Gemeinde mit. Maximal 30 Personen dürfen gleichzeitig in das abgesperrte Gebiet.

  • Landwirte sollen Wiesen betreten können

    Die Landwirtinnen und Landwirte aus dem evakuierten Brienz/Brinzauls in Graubünden sollen ab Dienstag tageweise Zugang zu Wiesen unterhalb des Dorfes erhalten. Diese sind laut der Gemeinde «markant weniger gefährdet» als das Dorf.

    Voraussetzung für das Betreten der Wiesen sei die Sicherheit, twitterte am Montag die Gemeinde Albula/Alvra, zu der Brienz gehört. Der Entscheid werde jeden Tag neu gefällt.

    Ein Besuch der Bevölkerung im evakuierten Dorf sei aber noch zu unsicher. «Bei einem grossen Ereignis ist die Gefahr hier viel grösser als auf den unteren Wiesen», hiess es im Tweet.

    Die Blockschläge seien zwar zurückgegangen, hatte die Gemeinde ein paar Stunden zuvor ebenfalls auf Twitter mitgeteilt. Ein stundenweises Betreten des Dorfes durch die Bevölkerung wäre aber «noch nicht sicher». Die im pozentiellen Bergsturzhang exponierte «Insel» bewege sich sehr schnell und beschleunige sich weiter.

  • Montag, 5. Juni, 10.09 Uhr

    Insel beschleunigt weiter

    Auf Twitter teilt die Gemeinde Albula/Alvra mit, dass die Blockschläge zuletzt zwar etwas nachgelassen haben, die Geschwindigkeit der rutschenden Insel aber weiter zugenommen hat. Vor diesem Hintergrund müssen sich die Einwohner weiter gedulden, «ein stundenweises Betreten des Dorfes durch die Bevölkerung momentan noch nicht sicher», heisst es. 

  • 21.25 Uhr

    Wieder bröckelt der Berg

    Erneut ist ein grosser Steinbrocken unter lautem Grollen den Hang hinabgestürzt. Der Felsbrocken kam in der Geröllaufschüttung am Fusse des Hangs zum erliegen. Nachdem sich der Staub verzogen hatte, herrschte wieder gespenstige Ruhe.

    Blick auf das Dorf Brienz-Brinzauls unter dem «Brienzer Rutsch» Ende Mai: Die Bewohner*innen müssen sich weiter in Geduld üben. Ein Betreten des Dorfes gilt weiterhin als zu gefährlich. 
    Blick auf das Dorf Brienz-Brinzauls unter dem «Brienzer Rutsch» Ende Mai: Die Bewohner*innen müssen sich weiter in Geduld üben. Ein Betreten des Dorfes gilt weiterhin als zu gefährlich. 
    Archivbild: Keystone
  • Sonntag, 4. Juni, 11.03 Uhr

    Wanderweg gesperrt

    Die Gemeinde Albula/Alvra erklärt auf Twitter, warum ein Wanderweg links der Albula gesperrt wurde: Dieser könne nach einem kurzfristigen Einleiten der Phase Blau nicht mehr extra abgesucht werden. 

    Gesperrt wurde der Wanderweg bereits Mitte Mai. Aufgrund der Fragen aus der Bevölkerung wiederholte die Gemeinde am Sonntag auf dem Nachrichtendienst ihre Warnung.

    Die Phase Blau will der Gemeindeführungsstab unmittelbar vor einem Abbrechen des Berges verfügen. Dann würden die beiden westlichsten Gebäude von Surava evakuiert sowie die Landwasserstrasse und die Albula-Linie der Rhätischen Bahn entlang der Albula sowie die Passstrasse zwischen Tiefencastel und Vazerol gesperrt.

    Die Situation am absturzgefährdeten Hang oberhalb des Bergdorfes im Bündner Albulatal ist weiterhin angespannt. Die Geschwindigkeit der Felsmassen hat sich seit 9. Mai verdreifacht.

    Die Vorhersehbarkeit eines möglichen Ereignisses ist wegen der veränderten Rutschgeschwindigkeit unsicher - wie die absturzgefährdeten zwei Millionen Kubikmeter Gestein herunterkommen, ist unklar. In den vergangenen Tagen sind immer wieder einzelne Felsbrocken abgebrochen und auf die darunter liegende Wiese gestürzt. Das Dorf ist evakuiert und abgesperrt.

  • Samstag, 3. Juni, 9.41 Uhr

    Unveränderte Lage am Hang, viele Blockschläge

    Weiterhin gespanntes Warten am Hang: Die auf der «Insel» gemessenen Geschwindigkeiten nehmen weiter zu, wie die Gemeinde Albula/Alvra am Samstagmorgen mitteilte. Und: «Die Anzahl Blockschläge ist noch immer hoch.»

    Am Mittwoch, 7. Juni, gebe es eine neue Informationsveranstaltung für die Bevölkerung.

  • Donnerstag, 1. Juni, 13.50 Uhr

    Zu viele Blockschläge: Dorfbesuch weiterhin nicht möglich

    Es kommen zu viele grosse Brocken vom Berg. Der seit letzter Woche immer wieder verschobene Besuch der Evakuierten im Dorf ist weiterhin nicht möglich.

    Allein gestern Mittwoch hat der Steinschlag-Radar 40 Blockschläge registriert. Damit sind Abbrüche grosser Felsblöcke gemeint. Diese bewegen sich auch mit immer grösserer Geschwindigkeit.

  • Mittwoch, 31. Mai, 11.23 Uhr

    «Insel» rutscht bis zu einen Meter pro Tag ab

    Die Verantwortlichen der Gemeinde Albula/Alvra machen normalerweise keine Angaben dazu, wie rasch die «Insel» abrutscht. Am Mittwoch nun gab es eine Ausnahme von dieser Regel: Gemäss einer Mitteilung auf Twitter rutscht der Hauptteil dieser besonders exponierten Felspartie mit einem halben Meter pro Tag talwärts. Der westliche Teil der «Insel» bewegt sich demnach am schnellsten, mit bis zu einem Meter pro Tag. 

    Sogenannte Blockschläge hätten zugenommen, heisst es weiter. Das erhöhe auch das Risiko, dass sich Splittersteine lösen könnten. Dies sei dann der Fall, wenn sich ein Felsblock löst und auf einen anderen Felsblock trifft. Die dadurch losgelösten Felssplitter können bis zu 300 Meter durch die Luft geschleudert werden. Darum sei es auch wichtig, die Sperrzone zu meiden. 

  • Dienstag, 30. Mai, 18.13 Uhr

    Polizei erwischt fünf Velofahrer auf gesperrten Wegen bei Brienz

    Am Wochenende und am Dienstag sind insgesamt fünf Personen auf Fahrrädern in das wegen Felssturz-Gefahr gesperrte Brienz gefahren. Sie wurden von der elektronischen Überwachung erfasst.

    Die Polizei habe die Personen angehalten und verzeigt, wie die Gemeinde Albula am Dienstag auf Twitter mitteilte. Die Gemeinde weist darauf hin, dass es auch schon vor der «Phase Blau» zu Felsstürzen kommen könne.

    Die Situation am absturzgefährdeten Hang oberhalb des Bergdorfes im Bündner Albulatal ist weiterhin angespannt. Es wird erwartet, dass innert Tagen oder Wochen insgesamt rund zwei Millionen Kubikmeter Gestein von der rutschenden Bergflanke herunterkommen.

    Die Geschwindigkeit der Felsmassen am absturzgefährdeten Hang ob Brienz GR hat sich seit dem Entscheid zur Evakuierung am 9. Mai verdreifacht, wie der Gemeindeführungsstab Albula am Wochenende mitteilte.

  • Montag, 29. Mai, 10.55 Uhr

    Felsstürze können schon vor blauer Phase eintreten

    Im westlichen Teil der Insel würden sich die höchsten Geschwindigkeiten zeigen, teilen die Behörden am Montagvormittag mit. Es würden vermehrt Blockschläge aus diesem Gebiet verzeichnet, heisst es weiter. Die Sperrzone solle unbedingt beachtet werden, da auch schon vor der blauen Phase Felsstürze auftreten können.

  • 15.45 Uhr

    Weitere Felsbrocken stürzen ins Tal

    Am Sonntagnachmittag sind erneut mehrere Felsbrocken ins Tal gestürzt. Einige Minuten war der Hang in dichten Rauch gehüllt. Nach dem Abgang des Gesteins kehrte wieder Ruhe am Hang ein.

  • Sonntag, 28. Mai, 11 Uhr

    Geschwindigkeit der rutschenden Insel verdreifacht

    Die Geschwindigkeit der absturzgefährdeten Felsmassen hat sich seit dem Entscheid zur Evakuierung am 9. Mai verdreifacht. Damit beschleunige sich der Rutsch weiter, teilte die Gemeinde Albula/Alvra am Sonntagmorgen auf Twitter mit.

  • Freitag, 26. Mai 2023

    Rutschung am Berg weiterhin stark

    Die Situation am absturzgefährdeten Hang oberhalb des Bergdorfes im Bündner Albulatal ist weiterhin angespannt, wie die neuesten Informationen von Freitagmittag zeigen. Zwar beschleunigen sich die zwei Millionen Kubikmeter Gestein nicht mehr exponentiell. Mit einer Bewegung von einem Meter pro Tag talwärts habe sich die Geschwindigkeit seit dem 8. Mai jedoch mehr als verdoppelt.

    Die Vorhersehbarkeit eines möglichen Ereignisses ist wegen der veränderten Rutschgeschwindigkeit unsicher. Man könne nicht ausschliessen, dass wieder eine exponentielle Beschleunigung eintritt, schrieb die Gemeinde am Freitagnachmittag auf Twitter. Brienz bleibt deshalb bis auf Weiteres gesperrt.

    Wie die absturzgefährdeten zwei Millionen Kubikmeter Gestein herunterkommen, ist nach wie vor unklar. Am wahrscheinlichsten sind laut den Geologen zahlreiche Felsstürze von einigen Tausend bis mehreren Hunderttausend Kubikmetern. Diese wären für das Dorf am harmlosesten.

    Brienz wird zum Geisterdorf: Die Flucht vor dem grossen Rutsch

    Brienz wird zum Geisterdorf: Die Flucht vor dem grossen Rutsch

    Noch wenige Stunden, dann wird Brienz zum Geisterdorf: Alle müssen das Bündner Bergdorf bis am Freitagabend verlassen haben, ehe der Felssturz kommt. Rundgang durch ein Dorf im Ausnahmezustand.

    11.05.2023

  • Freitag, 26. Mai

    Geologe informiert Brienzer Schulkinder über drohenden Felssturz

    Ein Geologe des Kantons Graubünden hat am Freitag an der Schule in Tiefencastel GR die Brienzer Kinder über den drohenden Bergsturz unterrichtet. Eine anschliessende Diskussionsrunde wurde von einem Sozialarbeiter begleitet.

    In den sechs Lektionen sei nach den Ausführungen des Geologen eine angeregte Gesprächsrunde entstanden, erklärte Christian Gartmann, Kommunikationsverantwortlicher und Mitglied des Gemeindeführungsstabs Albula auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Alle elf evakuierten Schulkinder aus Brienz seien dabei gewesen und hätten Fragen gestellt.

    Geleitet wurde die Diskussion von einem Sozialarbeiter und Supervisor, der unter anderem die Hotline der Gemeinde für Betroffene betreut.

    Auf die Frage, weshalb man «erst jetzt» – zwei Wochen nach der Evakuierung – eine solche Lektion durchgeführt habe, sagte Gartmann: «Zu den Informationsveranstaltungen für die Brienzer Bevölkerung kommen meist nur Eltern oder Grosseltern. Deshalb gehen wir jetzt zu den Kindern.» Diese hätten nun grosses Interesse an den direkten Informationen gezeigt und bereits auch im Vorfeld viele Fragen eingereicht.

    Eine weitere Informationsrunde ist vorerst nicht geplant. Sollte das Interesse daran aber gross sein, könne man schnell reagieren, so Gartmann weiter. Da auch der Schulleiter im Gemeindeführungsstab vertreten ist, seien die Entscheidungswege sehr kurz.

  • 21.03 Uhr

    Brienz-Besuch auch am Freitag und am Wochenende nicht möglich

    Auch am Freitag und am Wochenende kann die Brienzer Bevölkerung nicht nach ihren Häusern schauen. Wie die Gemeinde auf Twitter mitteilte, muss der Besuch auch für die kommenden Tage aus Sicherheitsgründen abgesagt werden. Auch die Bewirtschaftung der «unteren Wiesen» sei nicht möglich, heisst es.

    Bereits der für heute Donnerstag geplante Besuch war abgesagt worden. Die Sicht auf die rutschende Insel war laut Gemeinde-Führungsstab zu schlecht.

  • 19.42 Uhr

    Felsmassen bewegen sich langsamer — Szenario Bergsturz wird laut Geologe unwahrscheinlicher

    Neue Messungen haben ergeben, dass die Beschleunigung der absturzgefährdeten Felspartie entgegen den bisherigen Berechnungen zurückgeht. Daniel Figi, Mitglied des zuständigen Geologenteams, zeigt sich gegenüber dem SRF vorsichtig optimistisch: «Die Geschwindigkeiten sind weiterhin hoch und die Beschleunigung kann wieder zunehmen. Aber das Szenario Bergsturz wird je länger je unwahrscheinlicher.»

    Die neue Entwicklung mache den verheerenden Bergsturz demnach unwahrscheinlicher, begünstige aber einen Schuttstrom, eines der weiteren möglichen Szenarien.

  • 25. Mai 8.34 Uhr

    Führungsstab sagt Brienz-Besuch wegen schlechter Sicht auf die Insel ab

    Die Brienzer*innen dürfen heute nicht in ihre Häuser. Die Sicht auf die rutschende Insel ist laut Gemeinde-Führungsstab zu schlecht. Auch die Messinstrumente, die jede kleinste Bewegung der Steine verfolgen, sehen zu wenig, um rechtzeitig Alarm zu schlagen. 

    Ein neues Zeitfenster für einen kurzen Aufenthalt im Dorf gebe es am Freitag. Eine genauere Angabe hat der Gemeinde-Führungsstab in seinem Tweet nicht gemacht. 

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  • Mittwoch, 24. Mai 2023

    Brienzer dürfen am Donnerstag kurz in ihr Dorf

    Die Bewohnerinnen und Bewohner des vom Bergsturz bedrohten Bündner Bergdorfs Brienz können am Donnerstag für zwei Stunden das evakuierte Dorf betreten. Aus Sicherheitsgründen dürfen sich nicht mehr als 30 Personen gleichzeitig im Dorf aufhalten.

    Zutrittsberechtigt sind maximal zwei Personen pro Haushalt. Sämtliche Personen müssen der Gemeinde via Hotline vorher angemeldet werden, wie die Gemeinde in ihrem Informationsbulletin vom Mittwochabend mitteilte.

    Den Personen stehen drei Zeitfenster zur Verfügung. Der Besuch des Dorfs kann jedoch nur erfolgen, wenn die Gefahrenlage dies zulässt. Der Entscheid dazu fällt am frühen Donnerstagmorgen.

    Die Beschleunigung der Felsmassen habe sich seit der Evakuierung weiter fortgesetzt. Die Geschwindigkeiten sei im Vergleich zum 8. Mai mehr als doppelt so hoch. Jedoch habe sich gezeigt, dass die Beschleunigung nicht mehr exponentiell, sondern nur noch linear zunehme, heisst es in der Mitteilung.

    Die Gemeinde hat laut der aktuellen Information 200'000 Franken für Sofortmassnahmen und die Unterstützung von Betroffenen bereitgestellt. Weitere Mittel für die Unterstützung kämen vom Kanton Graubünden und aus Spenden von Gemeinden, Unternehmen und Privatpersonen.

    Als erste Massnahme zur Unterstützung sollen alle von der Evakuierung betroffenen Einwohnerinnen und Einwohner einen finanziellen Sofortbeitrag erhalten. Er wird nach Haushaltsgrösse abgestuft.

  • Mittwoch, 24. Mai 2023

    «Insel» rutscht immer schneller ab

    Die Geschwindigkeit, mit der die «Insel» abrutscht, nimmt weiterhin zu. Das vermeldet die Gemeinde Albula/Alvra in ihrem täglichen Lagebericht auf Twitter. Sollte diese Entwicklung anhalten, könne sich die Situation innert kürzester Zeit wieder zuspitzen. 

    Nach wie vor gilt jedoch die Phase Rot. Sobald ein Abbruch unmittelbar droht, wird die Phase Blau ausgerufen.

  • Dienstag, 23. Mai 2023

    «Kommunikation ist das A und O»

    Wie im aktuellen Lagebulletin vermeldet, lässt das Abbrechen der Insel in Brienz noch auf sich warten. Wann und in welcher Form es passiert, ist nach wie vor ungewiss.

    Damit die 84 evakuierten Bewohnerinnen und Bewohner auf dem Laufenden bleiben, informiert die Gemeinde Albula/Alvera, der auch Brienz seit dem Zusammenschluss 2015 angehört, jeden Morgen in der sogenannten Lageinformation. Darin wird auch auf den Kurznachrichtendienst Twitter verwiesen, den die Verantwortlichen mit den aktuellen Entwicklungen laufend aktualisieren. 

    «Die Kommunikation mit den Betroffenen ist jetzt das A und O», sagt Christian Gartmann, Mitglied des Gemeindeführungsstabs auf Anfrage von blue News. Mit der Evakuierung habe die Krise nicht einfach aufgehört. Man müsse die Bewohner*innen abholen, ihre Anliegen anhören. 

    Dafür hat die Gemeinde eine Hotline eingerichtet. Die Betroffenen können dort jederzeit anrufen, die Betreuerin und der Betreuer der Hotline rufen die Betroffenen aber auch von sich aus an und halten so den Kontakt. Zudem gibt es einen SMS-Dienst, den die Gemeinde bereits vor zwei Jahren lanciert hat und es gibt Veranstaltungen für die Evakuierten unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

  • DIenstag, 23. Mai 2023

    Phase Blau steht noch nicht bevor

    In ihrem täglichen Lagebulletin meldet die Gemeinde Brienz am Dienstagmorgen, dass nach wie vor die Phase Rot gilt. Zwar nehmen die Geschwindigkeiten der Rutschung der Insel zu, jedoch habe die Beschleunigung nachgelassen. Gemäss den Einschätzungen stehe die Phase Blau nicht unmittelbar bevor. 

    Via Twitter meldet die Gemeinde, dass sich die Siutation innert kürzester Zeit zuspitzen könne, falls die Beschleunigung wieder zunimtt. Weiterhin ist Geduld gefragt.

  • Montag, 22. Mai 2023

    Wanderwege Brient/Brinzauls weiterhin gesperrt

    Aufgrund akuter Stein- und Blockschlaggefahr im Rutschgebiet von Brienz/Brinzauls bleiben Wanderwege bis auf Weiteres gesperrt, wie die Gemeinde Brienz/Alvra am Montag mitteilt.

    Betroffen sind folgende Wanderrouten:

    - Alpentour Albulatal: Propissi Saura – Lantsch/Lenz (Zurtail)
    - Wanderweg: Propissi Saura – Brienz/Brinzauls (Vazerol)
    - Wanderweg: Brienz/Brinzauls (Vazerol) – Lantsch/Lenz (Zurtail)

    Wegen akuter Stein- und Blockschlaggefahr bleiben drei Wanderrouten im Rutschgebiet bis auf Weiteres gesperrt.
    Wegen akuter Stein- und Blockschlaggefahr bleiben drei Wanderrouten im Rutschgebiet bis auf Weiteres gesperrt.
    Screenshot Gemeinde Albula/Alvra

  • Montag, 22. Mai 2023

    Insel-Rutschung legt weiter an Tempo zu

    Es gebe keine relevante Veränderung der Lage am Berg, meldet die Gemeinde Albula/Alvra am Montagmorgen via Twitter.

    Das heisst: Die Geschwindigkeit der Rutschung der Insel am Berg nimmt weiter zu. Geht es so weiter, steht ein Abbruch in den nächsten drei Tagen bis drei Wochen bevor, erwarten die Experten.

    Gemäss dem Informations-Bulletin von vergangenem Freitag bewegt sich die Gesteinsmasse wie folgt:

    Aktuelle Geschwindigkeiten

    • Plateau:  2,5 Meter pro Jahr, zunehmend
    • Front: 2,5 Meter pro Jahr, zunehmend
    • West: 8 Meter pro Jahr, zunehmend
    • Insel: bis 63 Meter pro Jahr, stark zunehmend
    • Insel Basis: bis 67 Meter pro Jahr, zunehmend
    • Rücken Caltgeras: 1,6 Meter pro Jahr, zunehmend
    • Rutschung Dorf: 1 Meter pro Jahr, stagnierend
  • Sonntag, 21. Mai, 9.30 Uhr

    Insel rutscht doppelt so schnell wie vor einer Woche

    Die Rutschung der Insel am Berg in Brienz/Brinzauls hat auch auf Sonntag weiter an Fahrt aufgenommen. Die Geschwindigkeit ist nun rund doppelt so hoch, wie noch von einer Woche. Das teilt die Gemeinde Albula/Alvra am Sonntagmorgen auf Twitter mit. 

    Sollte sich die Entwicklung so verstetigen, muss laut den Experten mit einem Abbrechen in den nächsten 3 Tagen bis 3 Wochen gerechnet werden.  

  • Samstag, 20. Mai, 9.52 Uhr 

    Beschleunigung der Insel lässt etwas nach

    Die Rutschung der Insel am Berg in Brienz/Brinzauls beschleunigt sich weiter, hat in ihrer Intensität zuletzt aber etwas nachgelassen. Das berichtete die Gemeinde Albula/Alvra am Samstagmorgen in ihrem aktuellen Lagebulletin. Wie es weiter heisst, sei auch die Steinschlag-Aktivität derzeit nicht besonders hoch. Die Experten gehen deshalb davon aus, dass die Phase Blau nicht unmittelbar eintritt. 

    Bei der höchsten Alarmstufe «Blau» werden die Strassen von Tiefencastel nach Lenzerheide und nach Filisur/Davos sowie die Albula-Bahnlinie gesperrt. Auch im Nachbardorf Surava müssen dann zwei Häuser evakuiert werden.

    Wohnhäuser und die Kirche vor dem «Brienzer Rutsch» am 12. Mai 2023. 
    Wohnhäuser und die Kirche vor dem «Brienzer Rutsch» am 12. Mai 2023. 
    Archivbild: Keystone
  • 16.55 Uhr

    Wertvoller Altar aus Brienzer Kirche in Sicherheit gebracht

    Der wertvolle spätgotische Altar aus der Kirche St. Calixtus in Brienz ist vor dem Bergsturz in Sicherheit. Studierende und Dozenten der Hochschule für Künste Bern, die Denkmalpflege Graubünden und der Kulturgüterschutz haben ihn zerlegt und abtransportiert.

    Die Aktion dauerte drei Tage, wie die Gemeinde Albula am Freitag informierte. Der Flügelaltar von nationaler Bedeutung sei in Hunderte Einzelteile demontiert worden. Danach wurden die Teile verpackt und evakuiert.

    Der Altar soll nun umfassend restauriert werden. Die Restauration sei ursprünglich ab Juni vorgesehen gewesen, schreibt die Gemeinde. Nun wurde sie wegen der kritischen Entwicklung der Lage in Brienz vorgezogen.

    Die Evakuierung des wertvollen Kirchen-Altars konnte am Freitag abgeschlossen werden.
    Die Evakuierung des wertvollen Kirchen-Altars konnte am Freitag abgeschlossen werden.
    Keystone
  • 13.15 Uhr

    Helikoptereinsatz des Frühwarndienstes

    Am Freitagmorgen fand oberhalb von Brienz ein Helikoptereinsatz des Frühwarndiensts geplant, wie die Gemeinde Albula am Freitag mitteilte. Spezialisten wurden an einem langen Seil in den Hang geflogen. Sie montierten zusätzliche Reflektorspiegel in den rutschenden Hang. Damit können Distanzen und Geschwindigkeiten per Laser gemessen werden.

    Sobald der Abbruch des Bergs nur noch einen Tag oder einige Stunden bevorsteht, verfügen die Behörden die höchste Alarmstufe «Blau». Dann werden die Strassen von Tiefencastel nach Lenzerheide und nach Filisur/Davos sowie die Albula-Bahnlinie gesperrt.

    Auch im Nachbardorf Surava müssen dann zwei Häuser evakuiert werden. Unabhängig von der Entwicklung wird am kommenden Montag der Wanderweg am südlichen Ufer der Albula zwischen Tiefencastel Dalmeras und Surava Gravas aus Sicherheitsgründen gesperrt.

    Sobald die Strassen gesperrt sind, können die meisten Schülerinnen und Schüler der Oberstufe in Tiefencastel ihr Schulhaus nicht mehr erreichen. Der Unterricht findet dann online statt. Die Primarschulkinder aus Brienz werden mit Bussen in ihre Schule nach Lantsch gebracht.

    Flughelfer und Bergführer an einer Longline bringen zusätzliche Reflektorspiegel im «Brienzer Rutsch» an, am Freitag, 19. Mai 2023. 
    Flughelfer und Bergführer an einer Longline bringen zusätzliche Reflektorspiegel im «Brienzer Rutsch» an, am Freitag, 19. Mai 2023. 
    Bild: Keystone
  • Freitag, 19. Mai, 11.23 Uhr

    Weiterhin Phase Rot

    Wie die Brienzer Behörden am Freitagmorgen mitteilten, gilt für den Bergsturz nach wie vor die Phase Rot. Die Vorbereitungen für die Phase Blau befinden sich unterdessen im Abschluss. Experten erwarten, dass diese in den nächsten Tagen bis Wochen ausgerufen werden könnte.

    Im Lagebulletin vom Freitag schreiben die Verantwortlichen, dass die Rutschungen der Insel und am Berg schneller werden. Um die Geschwindigkeit besser überwachen zu können, werden Spezialisten mit Helikoptern ins Gebiet geflogen, um Reflektorenspiegel anzubringen, teilt die Gemeinde Albula/Alvra via Twitter mit.

    Die Wahrscheinlichkeit, dass die erwarteten 2 Millionen Kubikmeter Fels in Form von mehreren Felsstürzen erwarten die Experten mit 60 Prozent. Ein Bergsturz könnte mit zehnprozentiger passieren.

    Ausserhalb der Insel seien zurzeit keine Bereiche der Rutschung Berg abbruchgefährdet. Die Rutschung Dorf sei weiterhin konstant, so die Gemeinde.

  • 20.39 Uhr

    Albert Rösti fühlt sich Brienz eng verbunden

    Albert Rösti spricht über den Bergsturz bei Brienz GR

    Albert Rösti spricht über den Bergsturz bei Brienz GR

    Bundesrat Albert Rösti spricht über den bevorstehenden Bergsturz bei Brienz: «Ich bin beeindruckt, wie lösungsorientiert dort gearbeitet wird.» Als Bergler wisse er, dass es Naturgefahren schon immer gegeben hat.

    17.05.2023

  • 11.45 Uhr

    Schlimmstenfalls in drei Tagen in die Phase Blau

    Geologe Stefan Schneider, Leiter des Frühwarndienstes, erklärt auf der Medienkonferenz in Chur, dass sich die Lage am Brienzer Hang weiter zugespitzt habe. Man kontrolliere deshalb mehrmals am Tag. Es gebe verschiedene Szenarien, in welcher Form die Gesteinsmassen abbrechen könnten.

    Derzeit seien kleine Felsstürze am wahrscheinlichsten, ein grosser Bergsturz eher unwahrscheinlich. Man rechne damit, dass der Prozess innert 3 bis 20 Tagen einsetzen werde, wobei auch eine Geduldsprobe drohe. Denn «kleine Felsstürze können sich über einige Monate hinziehen». Es gelte aber auch: «Im schlimmsten Fall müssen wir in den nächsten drei Tagen in die Phase Blau wechseln.»

  • 10.58 Uhr

    Informationen zum Frühwarnsystem

    Wie wird der Brienzer Berghang überhaupt überwacht? Welche Technologien stehen im Einsatz, und welche Rolle spielt die Expertise der Fachleute? Über alle möglichen Fragen zum Frühwarnsystem informieren die Verantwortlichen des Kantons Graubünden und der Gemeinde Albula/Alvra am Mittwoch ab 11 Uhr in Chur.

    blue News überträgt die Medienkonferenz im Livestream und wird danach eine Zusammenfassung der wichtigsten Aussagen publizieren.

  • Mittwoch, 17. Mai, 10.32 Uhr

    Weitere Felsbrocken donnern ins Tal

    Am Mittwochmorgen sind laut dem «Blick» weitere Felsbrocken ins Tal gestürzt. Zuvor hatte sich bereits am Montag und Dienstag Gestein vom Berg bei Brienz gelöst.

    In Brienz sind zuletzt immer wieder Felsen ins Tal gestürzt – bislang gilt die  Alarmstufe Rot im Bergdorf. 
    In Brienz sind zuletzt immer wieder Felsen ins Tal gestürzt – bislang gilt die  Alarmstufe Rot im Bergdorf. 
    Archiv: Keystone
  • 18.29 Uhr

    Phase Blau könnte in nächsten Tagen bis Wochen starten

    Wie die Gemeinde auf Twitter mitteilt, könnte Phase Blau in den nächsten Tagen bis Wochen starten. Demnach beginne diese mehrere Stunden bis einen Tag vor dem Ereignis, wenn sich abzeichne, dass ein grosser Teil der Insel abbreche, heisst es weiter.

    Die Gemeinde betont, dass diese Phase noch nicht begonnen habe. Die Vorbereitung laufe.

    Derweil lösten sich wie bereits am Montag Felsbrocken vom Hang und stürzten ins Tal, wie der Live-Webcam zu entnehmen war (siehe oben).

  • Dienstag, 16. Mai, 12.30 Uhr

    Sperrung der Albulalinie wird vorbereitet

    Auch der Bahnverkehr ist vom Felssturz in Brienz betroffen. Laut Angaben der Rhätischen Bahn wird die Albulalinie in der «Phase blau» gesperrt und die Reisenden werden umgeleitet.

    Wie die Rhätische Bahn auf Anfrage von blue News schreibt, sieht das  Fahrplankonzept vor, dass bei Eintreten der Phase Blau die Albulazüge zwischen Chur und Tiefencastel sowie zwischen Filisur und St. Moritz verkehren.

    Reisende ins/vom Engadin reisen via Klosters Vereina oder Davos–Filisur. Der Bernina Express und der Glacier Express werden via Landquart-Vereina umgeleitet. Die Güterzüge der Bündner Güterbahn verkehren via Vereina oder Davos–Filisur.

    Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Sperrung, wie auch das ganze Schadensmass sei aktuell nicht abschätzbar, so die Rhätische Bahn. 

    Ob weniger Reisende kommen, sei ebenfalls nicht vorherzusehen und hänge von der Länge des Unterbruchs ab.

    Tagesaktuelle Zahlen von transportierten Reisenden auf einzelnen Strecken gibt es nicht. Jährlich sind auf der Albulalinie rund 1,2 bis 1,5 Millionen Reisende unterwegs, wobei die Hauptsaison Juni bis Oktober ist. Täglich verkehren 40 bis 45 Züge auf dieser Strecke (Personenzüge, Expresszüge, Güterzüge).

  • 15.35 Uhr

    Fast 100'000 Franken an Spenden zusammen

    Die Gemeinde Albula/Alvra hat ein Spendenkonto für die Betroffenen des Hangrutsches in Brienz eröffnet. Die Spendengelder würden «als direkte Hilfe an betroffene Personen und Institutionen eingesetzt, die durch den Brienzer Rutsch Schäden erleiden und deshalb auf Hilfe angewiesen sind», heisst es.

    Die Solidarität mit der Brienzer Bevölkerung scheint gegeben zu sein: «Wir nähern uns den 100'000 Franken», teilt Christian Gartmann, der Kommunikationsverantwortliche der Gemeinde, auf Anfrage mit. 

    Mehr Informationen zum Spendenkonto gibt es hier.

  • Montag, 15. Mai, 14.17 Uhr

    Gemeinde bereitet «Phase blau» vor

    Die Phase blau – in der mit einem baldigen Felssturz gerechnet wird – rückt offenbar näher. «Ein Abbrechen der Insel hoch über Brienz/Brinzauls kann in wenigen Tagen bis mehreren Wochen eintreten», teilt die Gemeinde Albula/Alvra, zu der Brienz gehört, auf Twitter mit. Der Gemeindeführungsstab bereite daher eine mögliche Phase blau vor und werde «zeitnah darüber informieren». 

    «Wir erwarten ein Abbrechen der Insel in einigen Tag, aber es kann auch noch zwei oder mehr Wochen dauern», präzisiert Christian Gartmann, Mediensprecher der Gemeinde Albula/Alvra, auf Anfrage von blue News. 

    So geht es in Brienz weiter

    • Phase rot: Diese gilt seit Freitagabend um 18 Uhr. Das Dorf ist komplett evakuiert, es gilt ein generelles Betretungsverbot für das gesamte Dorf.
    • Phase blau: Ein Felssturz steht unmittelbar bevor. Jetzt wird auch die Kantonsstrasse zwischen Tiefencastel und Vazerol gesperrt, genauso die Albulalinie der RhB unterhalb des Dorfes und die daran entlangführende Landwasserstrasse. Auch die beiden westlichsten Häuser von Surava werden evakuiert.

    Die Niederschläge der letzten Tage haben demnach keinen eindeutigen Einfluss auf die Rutschgeschwindigkeit: «Die Beschleunigung der Insel geht weiter, aber ein klarer Einfluss der Niederschläge ist nicht nachzuweisen», erklärt Gartmann.

    Zur Erinnerung: Mit «Insel» wird jener Teil des Berghangs oberhalb Brienz bezeichnet, der abzubrechen droht. Insgesamt geht es dabei um rund zwei Millionen Kubikmeter Gestein. 

    Christian Gartmann erklärt den Bergsturz von Brienz

    Christian Gartmann erklärt den Bergsturz von Brienz

    Bald kennt fast die ganze Schweiz den Hang oberhalb von Brienz. Doch wie wird der berüchtigte Feld genau abbrechen? Experte Christian Gartmann klärt auf.

    11.05.2023

  • 21.52 Uhr

    Wir beenden den Liveticker am Freitag

  • 20.45 Uhr

    Regierung dankt Betroffenen

    «Wir drücken der Bevölkerung von Brienz in dieser schwierigen Zeit unsere Solidarität aus», liess sich die Regierung des Kantons Graubünden in einem Communiqué zitieren. Sie dankte darin auch den Einwohnerinnen und Einwohnern sowie den Einsatzkräften für die geordnete Evakuierung. Dass nun die Phase Rot eingetreten ist, zeige, dass die Anordnung zu einer Evakuierung richtig gewesen sei.

    Auch Mediensprecher Gartmann zeigte sich im Gespräch mit Keystone-SDA erleichtert. Pünktlich zum Ende der um 18.00 Uhr angekündigten Sperre seien die letzten Einwohner davongefahren. Sie können ihr Dorf jetzt nur noch von der anderen Talseite aus mit einem Feldstecher beobachten. Gartmann warnte davor, die Sperrzone zu betreten. «Im Gebiet herrscht Lebensgefahr», sagte er.

  • 20.06 Uhr

    Evakuierung in Brienz abgeschlossen

    Die Evakuierung im vom Bergsturz bedrohten Bündner Bergdorf Brienz ist abgeschlossen. Der Gemeindeführungsstab stellte in einem letzten Rundgang durchs Dorf sicher, dass alle 84 Einwohnerinnen und Einwohner, sowie alle Tiere weg sind.

    «Es ist niemand mehr im Dorf», bestätigte der Kommunikationsverantwortliche der Gemeinde Albula, Christian Gartmann auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Während des Kontrollrundgangs versicherte sich der Gemeindepräsident Albula zusammen mit Einsatzkräften der Feuerwehr und Polizei, dass sich niemand mehr in den Wohnhäusern befindet.

    Seit Freitag, 18.00 Uhr, gilt die Gefahrenstufe Rot. Das bedeutet, dass das gesamte Dorf nun nicht mehr betreten werden darf. Insgesamt sechs Strassensperren wurden errichtet. Das Dorf wird währenddessen elektronisch überwacht.

    Ausserdem wurde eine Flugverbotszone über dem Dorf eingerichtet. Die Behörden rechnen mit einem Niedergang der absturzgefährdeten 2 Millionen Kubikmeter Gesteinsmassen in den nächsten vier bis vierzehn Tagen.

  • 19.43 Uhr

    Gartmann: «Bewegender Moment für die Bewohnerinnen und Bewohner»

    Die Evakuierung von Brienz ist ohne Zwischenfälle verlaufen. «Es ist ein bewegender Moment für die Bewohnerinnen und Bewohner», sagte Mediensprecher Christian Gartmann zu «20 Minuten». Man habe sich zugewunken und sich alles Gute gewünscht.

    Derzeit kontrollieren Gartmann zufolge Feuerwehrleute das Dorf. Anschliessend werde es bis auf weiteres komplett abgeriegelt. Die Gemeinde werde die Betroffenen «stets über die aktuellen Ereignisse informieren».

  • 18 Uhr

    Jetzt ist Brienz wirklich ein Geisterdorf

    Jetzt ist Brienz ein Geisterdorf. Im Bergdorf im Bündner Albulatal gilt die Phase Rot: Alle Bewohner wurden evakuiert. Ab sofort herrscht ein absolutes Betretungsverbot. Der Felssturz steht in vier bis vierzehn Tagen bevor.

    Die Regierung des Kantons Graubünden zeigt sich in einer Mitteilung erleichtert, dass die Evakuierung problemlos vonstattenging und «dankt der Bevölkerung, dem Gemeindeführungsstab und allen Beteiligten für das geordnete Vorgehen». Die guten Vorbereitungen hätten sich im nun eingetretenen Ernstfall bewährt.

    Den Brienzern drückt die Regierung ihre Solidarität aus: Man sei sich der «Tragweite der Entscheide für die betroffene Bevölkerung bewusst». Die nächsten Tage und Woche würden anspruchsvoll bleiben und von allen Beteiligten «weiter grosse Flexibilität» verlangen.

  • 13.31 Uhr

    Flugverbotszone über Brienz

    Das Bundesamt für Zivilluftfahrt errichtete zudem eine Flugverbotszone um den Brienzer Rutsch. Sie reicht vom Boden bis auf eine Höhe von 3050 Meter und hat einen Radius von rund 3,5 Kilometern. Die Flugverbotszone gilt auch für Drohnen.

  • 12.39 Uhr

    Phase rot tritt ein: Brienz darf ab 18 Uhr nicht mehr betreten werden

    Ab diesem Zeitpunkt am heutigen Freitag beginne die sogenannte Phase Rot, teilte die Gemeinde Albula/Alvra mit. Das bedeutet, dass sich keine Menschen oder Tiere mehr im Dorf befinden dürfen.

    Die Behörden gehen davon aus, dass sich die zwei Millionen Kubikmeter Gestein oberhalb von Brienz GR in den nächsten vier bis vierzehn Tagen lösen werden. In welchem Ausmass die Felsmassen das Dorf treffen werden, ist nach wie vor nicht eindeutig vorhersehbar. Die Evakuierung des Bergdorfes im Bündner Albulatal war am Freitagnachmittag noch im Gang.

    Ab Freitagabend dürfen sich weder Menschen noch Tiere – inklusive Nutztiere – mehr im Dorf aufhalten. Der Gemeindeführungsstab wird dies mit einem Kontrollgang sicherstellen. Ursprünglich war geplant gewesen, dass die Bewohnerinnen und Bewohner am Samstag stundenweise ins Dorf dürfen, dies ist nun nicht mehr möglich, wie es weiter hiess.

    Auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bestätigte der Kommunikationsverantwortliche Christian Gartmann, dass für alle 84 Einwohnerinnen und Einwohner eine Unterkunft gefunden worden ist. Der Gemeinde seien über 130 Wohnungen angeboten worden. «Wir haben die passendsten Angebote rausgesucht und die Parteien vermittelt», so Gartmann.

    Ein Mann arbeitet am 10. Mai 2023 an einem Messgerät, das den Hang in Brienz überwacht
    Ein Mann arbeitet am 10. Mai 2023 an einem Messgerät, das den Hang in Brienz überwacht
    Bild: Keystone
  • 12. Mai, 11.30 Uhr

    Über Nacht ist Brienz GR Sperrzone

    Um 18 Uhr muss die Evakuierung abgeschlossen sein. Mediensprecher Christian Gartmann erklärt blue News, welche Regeln ab dann für die Dorfbewohner*innen gelten. Komplett gesperrt ist das Dorf vorerst nur über Nacht. 

    An der einzigen verbliebenen Zugangsstrasse gibt es einen Checkpoint, den alle passieren müssen, die ins Dorf wollen. Dort werden sie registriert. «So stellen wir sicher, dass um 18 Uhr das Dorf wieder leer ist», erklärt Gartmann.

    Brienz GR wird zur Sperrzone

    Brienz GR wird zur Sperrzone

    Brienz GR wird wegen des drohenden Felssturzes evakuiert. Mediensprecher Christian Gartmann erklärt, was ab Freitag um 18 Uhr gilt: Die Dorfbewohner*innen dürfen vorerst tagsüber stundenweise ins Dorf zurück. Über Nacht gilt ein Betretungsverbot.

    12.05.2023

  • 21.55 Uhr

    Hiermit beenden wir unseren Ticker am Donnerstag

  • 16.36 Uhr

    «Es wäre eine dumme Idee, auf eigene Faust nach Brienz zu kommen»

    Ein Polizeiauto patrouilliert durchs Dorf, denn es gilt ein Betretungsverbot – ausser für Anwohner. Und das wird durchgesetzt. Mediensprecher Christian Gartmann sagt zu blue News. «Es wäre eine dumme Idee, auf eigene Faust nach Brienz zu kommen, um den grossen Abbruch zu filmen. Die Situation ist brandgefährlich.»

  • 15.24 Uhr

    Kanton und Gemeinde sprechen Geld für Menschen mit finanziellen Engpässen

    Der Kanton Graubünden wie auch die Gemeinde Brienz haben für Personen in finanzieller Notlage Geld gesprochen – und zwar 500'000 Franken respektive 200'000 Franken. Das hat das Departement für Finanzen und Gemeinden Graubünden auf Anfrage von blue News mitgeteilt.

    Ob und wie Bewohner*innen, die Brienz verlassen wollen, deren Kapital aber daran gebunden ist, ebenfalls Hilfe erhalten, werde aktuell vom Kanton geprüft, schreibt das Departement weiter.

  • 15.01 Uhr

    Gemeindepräsident: «In dieser Situation kommen rasch finanzielle Probleme»

    Interview mit Gemeindepräsident Daniel Albertin

    Interview mit Gemeindepräsident Daniel Albertin

    Rund zwei Millionen Kubikmeter Gestein drohen auf das Bündner Bergdorf Brienz zu stürzen. Bis Freitagabend wird die Gemeinde vollständig evakuiert.

    11.05.2023

    Der Brienzer Gemeindepräsident Daniel Albertin im Gespräch mit blue News.

  • 14.56 Uhr

    Brienz wird zum Geisterdorf

    Brienz wird zum Geisterdorf, weil der Berg rumort und ein Felssturz droht

    Brienz wird zum Geisterdorf, weil der Berg rumort und ein Felssturz droht

    Rund zwei Millionen Kubikmeter Gestein drohen auf das Bündner Bergdorf Brienz zu stürzen. Bis Freitagabend wird die Gemeinde vollständig evakuiert.

    11.05.2023

  • 14.00 Uhr

    Ein letzter Rundgang durch Brienz

    Mehrere Medien haben sich in Brienz eingefunden, um einen Rundgang zu absolvieren. In der Bildergalerie siehst du, wie es derzeit im Bergdorf aussieht.

  • 13.45

    Alert Swiss App schlägt schon in Tiefencastel an

    Derzeit ist blue News auf dem Weg nach Brienz, wo eine Begehung für die Medien stattfindet. Bereits in Tiefencastel schlägt die Swiss Alert App an und meldet einen möglichen Felssturz.

    Gil Bieler in Brienz

    Gil Bieler in Brienz

    blue News Redaktor Gil Bieler ist auf dem Weg nach Brienz und wird vor Felssturz gewarnt.

    11.05.2023

  • 13.16 Uhr

    So geht es in Brienz weiter

    Phase Orange: Diese gilt seit dem 9. Mai. Ein Felssturz droht innert einer bis drei Wochen. Die Bevölkerung muss das Dorf bis spätestens Freitag um 18 Uhr verlassen haben – samt Katzen und Hunden. Alle Zufahrtsstrassen sind gesperrt, Ausnahmen gibt es nur für Bewohner*innen.

    Phase Rot: Ein Felssturz droht in vier bis zehn Tagen. Ab jetzt gilt ein generelles Betretungsverbot für das gesamte Dorf.

    Phase Blau: Ein Felssturz steht unmittelbar bevor. Jetzt wird auch die Kantonsstrasse zwischen Tiefencastel und Vazerol gesperrt, genauso die Albulalinie der RhB unterhalb des Dorfes und die daran entlangführende Landwasserstrasse. Auch die beiden westlichsten Häuser von Surava werden evakuiert.

  • 12.58 Uhr

    Fernunterricht für die Schule

    Die Evakuierung und Sperrung der Gemeinde Brienz hat auch Auswirkungen auf den Schulbetrieb in Tiefencastel. Dort befindet sich das Schulhaus Cumpogna, das laut Angaben von «Blick» 60 Schüler besuchen. Diese stammen aus verschiedenen Gemeinden. Wenn nun die Strasse in Brienz gesperrt wird, erreicht rund die Hälfte dieser Schüler*innen und fünf Lehrpersonen Tiefencastel nicht mehr.

    Nun werden die Schüler*innen wieder wie zu Corona-Zeiten unterrichtet – mittels Fernunterricht, sagt Damian Dosch, Regionalschulleiter des Albulatals der Zeitung.

  • 11.52 Uhr

    Das mediale Interesse ist riesig

    Neben den Schweizer Medien berichten auch zahlreiche internationale Zeitungen und Fernsehstationen über das rutschende Bergdorf. So schreiben etwa der «Guardian», die BBC, CNN und die «New York Times» über den anstehenden Felssturz.

  • 11.23 Uhr

    Tiere werden früher evakuiert

    Eigentlich sollten die Kühe und Rinder erst in der roten Phase evakuiert werden. Doch dieser Plan wurde nun über den Haufen geworfen. Warum? «Damit die Tiere in Ruhe verladen und transportiert werden können. Das ist besser für die Tiere», sagt Christian Gartmann, Mitglied des Gemeindeführungsstabs der Gemeinde Albula/Alvra zu «20 Minuten».

  • 11.17 Uhr

    Die Menschen nehmen Abschied

    Nun packen die Bewohner*innen von Brienz ihr Hab und Gut zusammen und verlassen das Dorf. Hier findest du die eindrücklichsten Bilder der letzten paar Tage.

  • 11.00 Uhr

    Darum ist die Sprengung keine Option

    Ein Schutzwall für Brienz müsste bis zu 70 Meter hoch sein

    Ein Schutzwall für Brienz müsste bis zu 70 Meter hoch sein

    Warum lösen die Behörden den Felssturz in Brienz nicht mittels kontrollierter Sprengung aus? Oder schützen das Dorf mit einem Wall vor den Gesteinsmassen. Dafür gibt es gute Gründe, wie Geologe Stefan Schneider am Info-Anlass in Tiefencastel erklärt.

    10.05.2023

    Warum gibt es ausser der Evakuierung keine anderen Möglichkeiten? Im Video erfährst du vom Experten, warum weder ein Schutzwall noch eine Sprengung eine Option ist.

  • 10.10 Uhr

    So schnell bewegt sich der Berg

    Die Gefahr für das Bergdorf geht dabei von der sogenannten «Insel» aus: Damit wird ein Teil des Berghanges bezeichnet, der rund zwei Millionen Kubikmeter Gestein umfasst. Dieser rutscht bereits seit einigen Jahren talwärts und damit auf das Siedlungsgebiet zu. Im Video siehst du, wie sich der Fels in den vergangenen Jahre. bewegt hat.

    Der Brienzer Hangrutsch im Zeitraffer

    Der Brienzer Hangrutsch im Zeitraffer

    Beim Brienzer Rutsch gilt die Sorge der Fachleute der sogenannten «Insel»: ein rund zwei Millionen Kubikmeter grosser Hangteil, der abzubrechen droht. Im Zeitraffer-Video siehst du die Verschiebungen.

    10.05.2023

  • 9.04 Uhr

    Bewohner*innen werden informiert

    Brienz wird evakuiert: «Als ich die Meldung gekriegt habe, hat das schon wehgetan»

    Brienz wird evakuiert: «Als ich die Meldung gekriegt habe, hat das schon wehgetan»

    Die Bewohner*innen von Brienz müssen wegen Felssturz-Gefahr die Koffer packen, am Dienstagabend wurden sie über die Evakuierung informiert. Wie nehmen sie den Entscheid auf? Ein paar Stimmen von Betroffenen.

    09.05.2023

    «Die Menschen sind den Tränen nah und beladen ihre Autos», sagt eine Person, die in Brienz wohnt. Am Dienstagabend wurde die Bevölkerung über die anstehende Evakuierung informiert.

    Der Brienzer Rutsch befindet sich hoch über dem Dorf. «Die aktuellen Messungen zeigen eine starke Beschleunigung auf einer grossen Fläche», hiess es. Dies deute darauf hin, dass bis zu zwei Millionen Kubikmeter Felsmaterial in den kommenden sieben bis 24 Tagen abstürzen oder abrutschen werden.

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