Die Young Boys müssen alles daran setzen, aus dem Hinspiel in den Champions-League-Playoffs am Mittwochabend gegen Ferencvaros einen Vorsprung herauszuholen – wenn möglich einen nicht zu knappen.
Die Young Boys sind einer von mehreren vergleichbaren europäischen Landesmeistern. Zu ihnen gehören Midtjylland aus dem letzten Jahr, Slavia Prag, Slovan Bratislava, Cluj und eben Ferencvaros Budapest. YB verlor gegen Midtjylland vor einem Jahr in Dänemark in der Champion-League-Qualifikation, setzte sich aber in den letzten Wochen gegen Slovan Bratislava und Cluj durch. Midtjylland kam danach auch gegen Slavia Prag weiter und erreichte die Gruppenphase. Slavia Prag seinerseits liess sich letzte Woche in einer knappen Entscheidung von Ferencvaros ausschalten. Alle diese Mannschaften dürften in der Leistungsfähigkeit nahe beieinander liegen. Es ist damit zu rechnen, dass in der Summe der beiden Duelle zwischen den Young Boys und Ferencvaros wenige Tore den Unterschied ausmachen werden.
Die beste Adresse
Ferencvaros gewann die ungarische Meisterschaft, die «Nemzeti Bajnoksag», zuletzt dreimal in Folge. Seit jeher ist es die erste Adresse im ungarischen Fussball, der vor 60, 70 Jahren in Europa den Ton angab. Mit 32 Meistertiteln ist Ferencvaros, auf Deutsch Franzstadt, mit grossen Abständen der Rekordmeister vor den weiteren Hauptstadtklubs MTK, Ujpest und Honved. Ferencvaros spielte letzte Saison die Gruppenphase der Champions League, ohne Stricke zu zerreissen. Ihren einzigen Punkt holten die Ungarn daheim gegen Dynamo Kiew.
Für diese Saison hat sich Ferencvaros ein anderes Gesicht zugelegt. Es gab 30 Transferbewegungen im Kader. Die Leistungsstärke der seit diesem Sommer vom früheren österreichischen Internationalen Peter Stöger trainierten Mannschaft ist noch schwer zu beurteilen. Von den drei Internationalen, die mit Ungarn an der EM spielten, wird im Wankdorf nur der Defensivmann Endre Botka spielen. David Siger ist verletzt, und Gergö Lovrencsics wechselte zu Hajduk Split nach Kroatien.
In der Ausgabe 2021/22 stellt Ferencvaros eine Mannschaft mit Spielern aus aller Herren Länder. Ungarische Spieler stellen – anders als Schweizer Spieler bei YB – eine deutliche Minderheit.
YB nicht mit voller Kraft
Trotz ihres breiten und recht ausgeglichenen Kaders werden die Young Boys geschwächt antreten. Die Leistungsträger Fabian Lustenberger und Jean-Pierre Nsame werden wegen ihrer Achillessehnenrisse noch etliche Wochen nicht spielen können. Im Mittelfeldzentrum fallen zwei Trümpfe aus: Dem verletzten Sandro Lauper reicht es noch nicht für die Rückkehr, und Michel Aebischer ist nach zwei Gelben Karten in den vorangegangenen Europacupspielen gesperrt. Zudem wird Guillaume Faivre im Tor auch in dieser Wochen noch David von Ballmoos vertreten müssen. Ein Gegengewicht kann das Publikum bilden. Im Heimspiel gegen Cluj (3:1) liessen sich die Young Boys von über 21'000 Zuschauern zum Sieg treiben.
Die möglichen Aufstellungen
Wankdorf Bern. – Mittwoch, 21.00 Uhr. – SR Collum (SCO).
Young Boys: Faivre; Hefti, Camara, Zesiger, Garcia; Fassnacht, Sierro, Martins, Moumi Ngamaleu; Elia, Siebatcheu.
Ferencvaros Budapest: Dibusz; Wingo, Blazic, Samy Mmaee, Botka; Laidouni; Somalia, Nguen, Charatin, Zachariassen; Uzuni.
Bemerkungen: Young Boys ohne Aebischer (gesperrt), Von Ballmoos, Lauper, Lustenberger, Nsame und Monteiro (alle verletzt). Ferencvaros Budapest ohne Civic (gesperrt).
sda