Vendée Globe Roura: «Solange meine Sicherheit nicht gefährdet ist, fahre ich weiter»

hle, sda

1.1.2021 - 14:38

Die gelbe Kielbombe unten im Bild kann Roura nicht mehr optimal in Position bringen. (Archivaufnahme)
Die gelbe Kielbombe unten im Bild kann Roura nicht mehr optimal in Position bringen. (Archivaufnahme)
Keystone

Alan Roura muss bei der Weltumsegelung Vendée Globe zum Jahresanfang einen Dämpfer hinnehmen. Seine Jacht «La Fabrique» ist nicht mehr voll leistungsfähig.

Die Probleme mit den Kielhebern sind nicht definitiv behoben und können wohl auch nicht mehr aus der Welt geschafft werden. Zu dieser Erkenntnis kam der Genfer zum Jahreswechsel. «Ich bin nicht mehr zu 100 Prozent im Rennen. Das ist schwer zu akzeptieren, aber ich will diese Weltumrundung zu Ende bringen», liess sich der 27-Jährige im Communiqué seiner Landcrew zitieren. «Solange meine Sicherheit nicht gefährdet ist, fahre ich weiter.»

Bereits zweimal musste Roura an der Schwachstelle seiner Jacht Reparaturarbeiten vornehmen. Am 25. Dezember drohte sogar das Aus, weil sich eine der Leitungen im Hydrauliksystem gelöst hatte. Nun zeigt sich, dass der Skipper den Schaden nicht vollständig beheben konnte. Die Luft, die in das System eindrang, lässt den Kiel wegen des fehlende Drucks nicht in Position bleiben, wenn er angewinkelt wird.

Mit dem Kippkiel kann die Kielbombe tief unter dem Boot in die Windrichtung geschwenkt werden. Weil sich so der Schwerpunkt verschiebt, fährt das Boot aufrechter und ist leistungsfähiger. Diese Trumpfkarte kann Roura nun nicht mehr zücken. Er muss eine Überbelastung des Kielsystems vermeiden.

Roura segelte am Freitag rund 2400 Seemeilen hinter dem Führenden Yannick Bestaven aus Frankreich. Er belegt den 16. Zwischenrang. Die Regatta ist seit dem 8. November in Gang. Die schnellsten Boote werden Mitte Januar in Frankreich im Ausgangshafen Les Sables d'Olonne zurückerwartet. Die Bestmarke für die rund 45'000 km steht bei 74 Tagen.

Roura lag schon vor den Kielproblemen hinter den hochgesteckten Zielen zurück. Eine Top-Ten-Klassierung sowie die Rückkehr innert 80 Tagen war früh ausser Reichweite geraten. Bislang mussten 6 der 33 Skipper – unter ihnen sechs Frauen – aufgeben.

Zurück zur StartseiteZurück zum Sport