Eiskunstlauf Repond und Britschgi reisen mit grossen Ambitionen an die EM

sfy, sda

29.1.2025 - 04:30

Mit Kimmy Repond und Lukas Britschgi stellt die Schweiz an den Eiskunstlauf-Europameisterschaften in Tallinn gleich zwei Medaillenkandidaten. Am Mittwoch geht es los.

Keystone-SDA, sfy, sda

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  • Die Eiskunstlauf-Europameisterschaften starten am Mittwoch 29. Januar in Tallinn.
  • Mit Kimmy Repond und Lukas Britschgi sind zwei Athleten aus dem Schweizer Team am Start, die für eine Medaille in Frage kommen.

2023 gewann Kimmy Repond in Helsinki im Alter von 16 Jahren überraschend EM-Bronze. Vor einem Jahr war sie an den Weltmeisterschaften in Montreal als Fünfte die zweitbeste Europäerin hinter der Belgierin Loena Hendrickx, die in Tallinn ihren EM-Titel aufgrund einer Knöchelverletzung nicht verteidigen kann.

In dieser Saison schaffte als einzige Europäerin die Italienerin Lara Naki Gutmann (198,49) ein höheres Punktetotal als Repond (195,91). Die Chancen auf einen weiteren EM-Podestplatz für die Baslerin, die mit Ausnahme des Sonntags stets um 5.20 Uhr aufsteht, stehen also gut. Zum Kurzprogramm tritt sie am Mittwochabend als letzte Läuferin an, die Kür steht am Freitagabend an.

Grosse Zuversicht

Zwar verlief die Vorbereitung nicht perfekt, da Repond kürzlich krank war, dennoch ist ihre Zuversicht gross. Jedoch ist für sie in erster Linie der Weg das Ziel. Sie fokussiert sich auf das, was sie beeinflussen kann, und das ist die Leistung auf dem Eis, im Wissen, dass sie mit zwei guten Programmen vorne dabei und gar Gold möglich ist.

Der 5. Rang an der letztjährigen WM – an der EM 2024 war sie Siebente geworden – ist umso höher zu werten, als Repond in der vergangenen Saison mit Rücken- und Hüftproblemen zu kämpfen hatte, es stets ein Fragezeichen gab, ob sie an den Wettkämpfen teilnehmen kann oder nicht.

Der Rücken machte Repond insgesamt fünf Jahre zu schaffen, wobei die Ärzte nicht wussten, an was es lag. Nach der WM waren die Schmerzen dermassen gross, dass sie kaum gehen konnte, und sogar während dem Schlafen tat es weh. Deshalb trainierte sie während drei Monaten nur sehr reduziert auf dem Eis, was den gewünschten Effekt brachte. Der Rücken bereitet ihr keine Probleme mehr und nach dem holprigen Start in die Saison an der Nebelhorn Trophy (6.) lief es dann besser und besser. Am Grand Prix in Kanada verpasste sie das Podest als Vierte hinter drei Japanerinnen hauchdünn. Am Grand Prix in China blieb sie nur knapp unter ihrer an der letztjährigen WM erzielten persönlichen Bestleistung von 196,02 Punkten.

Britschgi trotz Knieproblemen bereit

Lukas Britschgi sicherte sich 2023 ebenfalls EM-Bronze. Vor einem Jahr fiel der Schaffhauser in der Kür vom 2. in den 5. Rang zurück, worauf er an der WM als Sechster wie Repond der zweitbeste Europäer war. Britschgi kämpft allerdings in dieser Saison mit Problemen, die Patellasehne ist seit mehr als einem Jahr gereizt. Er versuchte diverse Therapien, machte Pausen, aber die Schmerzen kamen immer wieder zurück.

Momentan halten sich diese in Grenzen. So konnte Britschgi im Januar das erste Mal seit einem Jahr wieder voll trainieren. Zuvor hatte er etwa 60 Prozent des normalen Umfangs absolvieren können. «Ich bin in einer ziemlich guten Form und fühle mich bereit für die EM», sagt der 26-Jährige gegenüber Keystone-SDA.

Britschgi hat schon bewiesen, was er mit einer nicht optimalen Vorbereitung zu leisten im Stande ist. EM-Bronze gewann er, obwohl er sich im November davor das Schlüsselbein gebrochen hatte. Sein mentaler Ansatz ist ohnehin, «ohne grössere Erwartungen» in einen Wettkampf zu gehen, «um mir nicht zu viel Druck zu machen. Solcher ist ohnehin genug vorhanden».

Es ist auch ein Learning aus der vergangenen EM, als er sich als einer der Favoriten auf einen Podestplatz sah. Nun sagt er: «Top 5 ist sicher das Ziel, aber ich erwarte keine Medaille.» Eine solche hänge nicht allein von ihm ab, sei aber mit zwei perfekten Tagen sicher machbar. Derweil strebt der Franzose Adam Siao Him Fa den dritten EM-Titel in Serie an. Das Kurzprogramm der Männer findet am Donnerstagnachmittag statt, die Kür am Samstagabend.

Grosses Pech für Livia Kaiser

Neben Repond und Britschgi verfügen die Schweizer mit Livia Kaiser noch über eine dritte Topläuferin. Die 20-jährige Thurgauerin, in der vergangenen Saison EM-Vierte und WM-Neunte, zog sich jedoch kurz vor der geplanten Abreise nach Tallinn eine Schnittwunde an der Wade zu und musste für die EM Forfait erklären.

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