Bundespräsident Ignazio Cassis richtet sich am Eidgenössischen Schwing und Älplerfest ans Publikum und outet sich dabei als regelrechter Schwing-Fan. Die Rede des Tessiners im Video.
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Viel Politprominenz am Festakt
Am Festakt des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests in Pratteln sind am Sonntag die «guten traditionellen Werten» der Schweiz hervorgehoben worden. Im Zentrum stand die Übergabe der eidgenössischen Schwingerfahne von Zug an Pratteln.
Bundespräsident Ignazio Cassis (FDP) bezeichnete das Schwingfest als symbolischer Anlass für die Schweiz. Als Leichtgewicht und als Tessiner, also gleich mehrfacher Minderheitenvertreter im Schwingsport, sehe er im Anlass gerade einen sportlichen Beweis, wie weit es Minderheiten in der Schweiz bringen könnten.
Schwingen sei nicht Olympisch, man werde nicht mit Millionen, sondern mit einem Muni belohnt, so Cassis. Und doch kämen 400'000 Menschen an das Fest und doch gehöre es zu den Quotenrennern am Schweizer Fernsehen. «Kurz: Eine Minderheit von Schwingern hat der Mehrheit der übrigen Sportfreunde bewiesen, dass ihr Sport eine Bereicherung ist.»
Heinz Tännler, SVP-Regierungsrat des letzten Austragungsortes Zug, vollzog in seiner Ansprache den rhetorischen Spagat von der «Schollenverbundenheit» des Anlasses zur millionenschweren Wertschöpfung. Gerade in Zeiten der Krise, des Krieges in Europa sei ein solcher Anlass als Zeichen der Schweizer Verlässlichkeit wichtiger denn je, sagte er.
Übergabe der Schwingerfahne
Zug übergab sodann am Festakt die eidgenössische Schwingerfahne an Pratteln, wo sie für die nächsten drei Jahre sicher verwahrt werden wird. Thomas Weber, SVP-Regierungsrat von Baselland und OK-Präsident des Festes in Pratteln, betonte in seiner Ansprache, wie wichtig lebendige Traditionen als wichtige Stütze für den Zusammenhalt im Land seien – auf dem Land, aber auch in den Städten.
Am Festakt war neben den Rednern noch weitere Politprominenz anwesend – so unter anderem Bundesrat Ueli Maurer (SVP) und Nationalratspräsidentin Irène Kälin (Grüne).
Sie wurden an vorderster Front Zeugen des Festprogramms mit rund 200 Tambouren, ebenso vielen Turnerinnen, einem Kinderchor, Dutzenden von Jodlerinnen und Jodlern sowie Alphorn-Spielern und einer Alphorn-Pop-Kapelle. Diese begleitete als Höhepunkt Francine Jordi bei der Schwingfest-Hymne «Zäme ha, zäme stah».
Nach dem Festakt folgte erneut die Präsentation der Lebendpreise. Angeführt vom Ersatz-Siegermuni mit Namen Magnus II. Der Original-Magnus habe sich nicht rechtzeitig von einer Entzündung erholen können, teilten die Organisatoren am Sonntag mit.