Am Montag steht Novak Djokovic in Dubai wieder auf dem Tenniscourt. Für weitere Turniere dürfte es für den Serben aber ungemütlich werden. Das zeigt nun auch das Beispiel Rom.
20.02.2022, 21:35
21.02.2022, 14:42
Martin Abgottspon
Fünf Wochen sind seit Novak Djokovics Ausweisung aus Australien nun vergangen. Zu wenig Zeit, um genug Gras über das Einreise-Chaos wachsen zu lassen. Trotzdem wird die Nummer 1 am Montag wieder im Einsatz stehen. In Dubai ist Djokovic auch ohne Impfung willkommen und trifft dort in der ersten Runde auf den Italiener Lorenzo Musetti.
«Ich vermisse Tennis nach allem, was passiert ist», hatte Djokovic im Vorfeld der mit 2,94 Millionen Dollar dotierten Veranstaltung gesagt. Aber nicht alle vermissen ihn.
Lockerungen kommen Djokovic entgegen
So schoss nun auch der frühere French-Open-Sieger Adriano Panatta gegen Djokovic. Für ihn ist ein Auftritt des Serben in Rom während der Sandplatz-Saison undenkbar: «Ich glaube, dass das Gesetz für alle gleich sein muss. Seine Teilnahme zuzulassen, verursacht immer mehr Verwirrung, indem die falsche Botschaft übermittelt wird. Ich finde seine Anwesenheit inakzeptabel.»
Für Panatta wäre es deshalb kein Verlust, wenn die Nummer 1 nicht in Rom zu Gast wäre. «Die Australian Open zum Beispiel waren auch ohne ihn ein grossartiges Turnier. Das Gleiche gilt für die Internazionali di Roma. Für mich lässt er sich entweder impfen oder er bleibt besser zu Hause», sagte Panatta der Nachrichtenagentur «Adnkronos».
Die Turnierveranstalter werden die Situation wohl etwas anders beurteilen. Am Ende geben die Politiker in dieser Angelegenheit aber den Takt vor. Insofern sieht es für Djokovic nicht schlecht aus, denn die italienische Staatssekretärin für Sport, Valentina Vezzali, hat bereits angekündigt, dass Djokovic in Rom spielen wird, weil keine Impfpflicht vorgesehen sei.
Wie reagiert das Publikum?
Die generellen Covid-Lockerungen werden es Djokovic aller Voraussicht nach leichter machen, wieder an Turnieren teilzunehmen. Gemütlich wird es für ihn trotzdem nicht werden, weil er sich mit dem Chaos in Melbourne auch einige Feinde gemacht hat.
Djokovic hat in der Vergangenheit aber schon oft genug bewiesen, dass er die Unterstützung des Publikums nicht nötig hat, um sein bestes Tennis auszupacken. Und sich dem Impfdruck beugen, ist für ihn nun sowieso keine Option mehr, wie er auch in einem Interview mit «BBC» offenlegte: «Ich werde auch in Paris und Wimbledon nicht spielen, wenn ich mich dazu impfen lassen muss. Das ist der Preis, den ich bereit bin zu zahlen.»
Dieser Preis bleibt Djokovic womöglich erspart, wie er mit der Antipathie gewisser Leute umgeht, wird sich zeigen.