Boris Becker kommentiert als Experte für Eurosport das Spiel von Alexander Zverev gegen Pablo Carreno Busta. Das Aussehen der Schiedsrichterin beeindruckt den Deutschen besonders. Dafür erntet er Kritik.
«Das kann nicht dein Ernst sein. Bitte sagt ihm, dass wir das Jahr 2020 haben!», schreibt ein Twitter-User, nachdem Boris Becker sich in der Wortwahl vergriffen hat. Was ist passiert?
Der Eurosport-Experte rückt im Spiel zwischen Alexander Zverev und Pablo Carreno Busta plötzlich die Schiedsrichterin Marijana Veljovic ohne Anlass in den Fokus. Becker lässt sich zur folgenden Aussage hinreissen, wie Tennis-Journalistin Petra Philippsen auf Twitter schreibt: «Ich muss sagen, die Schiedsrichterin ist extrem schön.» Auf die offenbar ironische Nachfrage von Reporter Matthias Stach («Ist dir das aufgefallen?») fügt Becker hinzu: «Das Auge isst ja mit.»
Veljovic wird von Becker auf ihr Äusseres reduziert und nicht aufgrund ihrer Leistung auf dem Court beurteilt. Somit ist die Äusserung sexistisch konnotiert. Für den verbalen Ausrutscher hagelt es Kritik. «Behalte deine Gedanken für dich», schreibt ein User als Antwort auf Philippsens Post. Becker wird sogar als «sexistisches Schwein» bezeichnet. «Was er gesagt hat, entspricht nur seiner Natur und seiner Persönlichkeit», schreibt eine weitere Userin.
Veljovic hat bei Federer hart durchgegriffen
Veljovic hat an den letzten Australian Open bereits für Aufmerksamkeit gesorgt, als sie eine Verwarnung für eine «verbale Entgleisung» gegen Roger Federer ausgesprochen hatte. Sie wurde auch deshalb medial bekannt, weil sie im Austausch mit dem 20-fachen Grand-Slam-Sieger keinen Zentimeter von ihrer Haltung abrückte.
Die Schiedsrichterin wurde damals auch von der Tennis-Spielerin Genie Bouchard als «super hübsch» bezeichnet. Trotzdem macht es in der aktuellen Debatte einen Unterschied, ob es eine 26-jährige Tennisspielerin oder ein 52-jähriger Becker im Fernsehen sagt.