Djokovic und Thiem bei den Herren sowie Barty und Anisimova bei den Frauen komplettieren die Halbfinals in Roland Garros. Im Tagesticker finden Sie die Highlights des elften Tages der diesjährigen French Open.
Die Spiele am Donnerstag im Überblick
Die Viertelfinals der Männer ab 14:30 Uhr
--> Zum kommentierten Live-Ticker Djokovic – Zverev
--> Zum kommentierten Live-Ticker Thiem – Khachanov
Do 06.06. 15:00 - 17:35 ∙ SRF zwei ∙ F 2019 ∙ 155 Min
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.
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--> SRF zwei überträgt die Viertelfinals der Männer live ab 14:30 Uhr
Das ist Fairplay: Djokovic überstimmt Schiedsrichter zu seinen Ungunsten
Grossartige Geste von Novak Djokovic im Viertelfinal gegen Alexander Zverev:
Nachdem ein Linienrichter den Ball nach einem Aufschlag des Deutschen im Aus gesehen hat, tritt der Stuhlschiedsrichter auf den Court und schaut sich die Sache – beziehungsweise den Abdruck auf der Asche – aus nächster Nähe an. Auch er ist der Meinung, dass der Ball knapp neben der Linie landete.
Das will Zverev so aber nicht akzeptieren und sagt genervt: «Ich habe keine Chance, von dir einmal Recht zu bekommen.» Der 22-Jährige ist sich sicher, dass der Ball die Linie noch gekratzt hat. Er fordert Djokovic auf, sich den Abdruck ebenfalls anzugucken. Der Serbe lenkt ein und betrachtet die Stelle aus allen Winkeln, ehe er Zverev tatsächlich Recht gibt. Das ist Fairplay!
Djokovic bleibt auch gegen Zverev ohne Satzverlust
Novak Djokovic baut seine unglaubliche Serie weiter aus und steht nach seinem 26. Grand-Slam-Sieg in Folge im Halbfinale von Roland Garros! Der Serbe schlägt Deutschlands Nummer eins Alexander Zverev glatt mit 7:5, 6:2 und 6:2. Nur im ersten Durchgang konnte der Hamburger gut mithalten und schlug bei 5:4 sogar selbst zum Satz auf. Anschliessend wurde die Dominanz des Weltranglistenersten aber immer grösser und Djokovic bleibt bei diesen French Open ohne Satzverlust!
Mit drei Doppelfehlern in Folge gibt Alexander Zverev den zweiten Satz ab
Nach einem umkämpften ersten Satz gewinnt der Serbe den zweiten Durchgang gegen Sascha Zverev locker mit 6:2 und ist nicht mehr weit vom Sieg entfernt. Während der Weltranglistenerste immer stabiler wird, tut sich Zverev zunehmend schwer, hat grosse Probleme beim Aufschlag und scheint auch körperlich langsam am Limit zu sein.
Djokovic sichert sich ersten Satz 7:5
Fast eine Stunde lang bekämpfen sich Sascha Zverev und Novak Djokovic auf dem Philippe-Chatrier, dann geht der erste Durchgang mit 7:5 an den Serben! Dabei lag Zverev schon mit 5:4 und einem Break in Führung, konnte den Satz aber bei eigenem Aufschlag nicht zumachen.
Thiem schlägt Khachanov souverän
Dominic Thiem zeigt im Viertelfinal gegen Karen Khachanov eine ganz starke Leistung und schafft in jedem Satz mindestens ein Break. Den eigenen Aufschlag muss er dagegen nie abgeben und verwandelt nach weniger als zwei Stunden seinen ersten Matchball.
Auch der zweite Satz geht an den Österreicher
Dominic Thiem gewinnt auch den zweiten Durchgang. Der Russe steigerte sich nach seinem schwachen ersten Satz in Durchgang zwei merklich. Khachanov wurde in seinen eigenen Aufschlagspielen sicherer und zwang Thiem mit druckvollem Spiel immer wieder zu Fehlern. Spät im Satz ergriff der Österreicher dann aber die Chance und holte sich das Break.
Starker Startsatz von Thiem
Verdient verbucht Dominic Thiem den ersten Satz für sich. Der Österreicher war von der ersten Sekunde an in diesem Match voll bei der Sache und zog konzentriert und fokussiert sein Spiel durch. Dem Österreicher boten sich vier Breakbälle, die er in den Gewinn zweier Breaks ummünzte. Bei eigenen Aufschlag zeigte sich der Österreicher stabil. Khachanovs Spiel ist bisher zu fehlerbehaftet. Der Russe wird sich steigern müssen, will er Thiem nicht auf relativ einfachem Wege den Sprung ins Halbfinale ermöglichen.
Letzte Viertelfinals der Frauen: Amanda Anisimova schafft die Sensation gegen Simona Halep und trifft nun auf Ashleigh Barty
Vorjahressiegerin Simona Halep scheitert im Viertelfinal an der 17 Jahre jungen Amanda Anisimova. Die 27 Jahre alte Rumänin verliert 2:6, 4:6 gegen den US-Teenager (zum Spielbericht).
Anisimova ist die Nummer 51 der Weltrangliste und hatte es als erste im 21. Jahrhundert geborene Tennisspielerin in das Viertelfinale eines Grand-Slam-Turniers geschafft. Im Halbfinale trifft die Tochter russischer Eltern auf Ashleigh Barty. Die an Nummer acht gesetzte Australierin gewinnt gegen Madison Keys aus den USA 6:3, 7:5. Das andere Halbfinale bestreiten Johanna Konta aus Grossbritannien und die Tschechin Marketa Vondrousova.
Federer – Nadal am Freitag als erstes Spiel auf dem Hauptplatz ab 12:50 Uhr
Abschied von «Court 1»
Er ist zwar nicht der grösste Platz an den French Open, doch wegen der besonderen Atmosphäre einer der beliebtesten – nicht zuletzt bei den Spielern. Seit 1980 ist der «Court 1» in Roland Garros immer wieder Schauplatz spektakulärer Tennismatches. Dieses Jahr erlebt der Platz aber die letzten spannenden Duelle. Der «Bullring» fällt der Modernisierung der Anlage zum Opfer und wird nach der diesjährigen Austragung von Roland Garros abgerissen – zum Bedauern vieler Spieler.
Auch den Schweizer Aushängeschildern macht der «Court 1» viel Freude. «Der Platz war zwar gross, aber sehr gemütlich. Meiner Meinung nach sollten sie ihn nicht abreissen», sagt Belinda Bencic. Auch Stan Wawrinka spielte stets gerne auf diesem Platz. «Die Zuschauer sind sehr nahe dran, man spürt die Energie. Das gefällt mir», schwärmt der Romand.
Diese Energie spürte wohl auch Marat Safin, als er 2004 auf «Court 1» antreten durfte. Seine Reaktion nach einem spektakulär gewonnen Ballwechsel bleibt jedenfalls unvergessen. Gegen Felix Mantilla erläuft der Russe einen kurz gespielten Volley und sichert sich mit einem Zauberschlag den Punktgewinn. Vom Jubel der Zuschauer angestachelt, zieht sich Safin kurzerhand die Hose runter.
Roger Federer dagegen hat nicht nur gute Erinnerungen an den «Court 1», verletzte er sich doch 2001 an den Adduktoren während einer Partie auf diesem Platz. «Es hat genieselt und war kühl. Beim Erlaufen eines Stoppballs im vierten Satz verletzte ich mich an den Adduktoren», so Federer nach dem Spiel gegen Alex Corretja.
Eine Verletzung, mit der er noch länger zu kämpfen hatte. Dennoch bedauert auch Federer, dass künftig nicht mehr dort gespielt wird. «Ich finde es schade, denn ich fand den Platz super. Und wie ich hörte, wird er nicht mal neu gebaut.» Anstelle eines neuen Stadions soll an der Stelle eine Zuschauerwiese entstehen.