Wenn sich Rafael Nadal und Roger Federer auf dem Court gegenüberstanden, hielt die Tennis-Welt den Atem an. Wir blicken zurück auf die besten Duelle, die einem bis heute die Tränen in die Augen treiben.
2004: Das erste Duell
Bereits beim ersten Aufeinandertreffen von Roger Federer und Rafael Nadal muss der Schweizer schmerzlich spüren, dass dieser junge Spanier noch ein unangenehmer Gegner werden könnte. In Key Biscayne verliert die Weltnummer 1 in der 3. Runde mit 3:6 und 3:6. Eine Woche zuvor hatte Federer in Indian Wells gewonnen. Es war ein kräftezehrendes Turnier gewesen. Federer hatte im Final einen Sonnenstich erlitten, welcher es Nadal in diesem Duell schliesslich etwas leichter machte.
2005: French-Open-Halbfinal
Im Alter von 19 Jahren tritt Rafael Nadal erstmals in Paris an und gilt gleich als Favorit auf den Titel. Im selben Jahr hat er im Vorfeld bereits die Sandplatz-Turniere in Monte Carlo, Barcelona und Rom gewonnen. Er wird seiner Favoritenrolle am Ende gerecht. Federer ist zu diesem Zeitpunkt zwar die Nummer 1 der Welt und Titelhalter in Australien, Wimbledon und New York, das Duell in Paris verliert er aber mit 3:6, 6:4, 4:6, 3:6.
2007: Hamburg-Final
Es war das Traumfinale, auf das alle hingefiebert hatten. Roger Federer traf am 20. Mai 2007 beim ATP-Masters-Series-Turnier in Hamburg im Endspiel auf Rafael Nadal. Der Spanier hat zu diesem Zeitpunkt eine Rekordmarke gesetzt, die seinesgleichen sucht. 81 Spiele in Folge gewann Nadal auf seiner bevorzugten Unterlage. Diese eindrückliche Serie beendet Roger Federer hier in einem fulminanten Dreisätzer. Nadal war enttäuscht über die Niederlage, aber auch froh, dass Federer derjenige Spieler war, der seine Siegesserie stoppte.
2007: Wimbledon-Final
In den Jahren 2006 und 2007 sind Rafael Nadal und Roger Federer bereits das Mass aller Dinge. In den beiden Jahren machen die beiden sämtliche Titel unter sich aus. In Wimbledon kommt es zu einem Herzschlag-Finale, der am Ende wesentlich enger ist, als im Vorfeld vermutet. Federer setzt sich im All England Club in fünf Sätzen durch. Nadal präsentiert sich als fairer Verlierer.
2008: Wimbledon-Final
In Paris hat Rafael Nadal Wochen zuvor klar aufgezeigt, wer der Sandplatz-Chef ist. Im French-Open-Final lässt der Spanier seinem Widersacher nicht den Hauch einer Chance. Er gewinnt in drei Sätzen, den letzten sogar zu Null. In Wimbledon will sich Federer in seinem Wohnzimmer dafür revanchieren, doch es kommt alles anders. In einem der eprischsten Duelle der Tennis-Geschichte und einem Score von 6:4, 6:4, 6:7, (5:7), 6:7 (8:10), 9:7 setzt sich Nadal erstmals in Wimbledon durch. Es war schon dunkel, als der Mallorquiner den Kraftakt vollendet und Federer bei der späteren Sieger-Ehrung zum weinen bringt.
2009: Australian-Open-Final
Wie schon im Vorjahr bei unzähligen Turnieren stehen sich Roger Federer und Rafael Nadal auch in Melbourne wieder im Final gegenüber. Und wie schon in Wimbledon 2008 verlangen sich die beiden alles ab. Das Match geht erneut über fünf Sätze und Nadal beweist am Ende den längeren Atem. Der Spanier gewinnt das spektakuläre Match mit 7:5, 3:6, 7:6, 3:6, und 6:2. Erneut kullern Federer bei der Siegerehrung die Tränen über die Wangen.
2017: Australian-Open-Final
Vor diesem dramatischen Final standen sich die beiden Konkurrenten lange Zeit nicht mehr in einem Major-Final gegenüber. 2011 war das letzte Mal. Dazwischen war es des Öfteren Novak Djokovic, der einen solchen Final zu verhindern wusste. So war es auch eine grosse Überraschung, dass Federer und Nadal tatsächlich noch einmal bei einem Grand-Slam-Final aufeinandertrafen. Erst recht, da beide aufgrund ihrer jüngsten Verletzungen nicht einmal zum Favoritenkreis zählten. Und als wären sie nie weg gewesen von der Spitze lieferten sich die beiden einmal mehr ein unvergessliches Duell, bei welchem dieses Mal Federer als lachender Sieger hervorging. Er gewinnt die Partie in fünf Sätzen mit 6:4, 3:6, 6:1, 3:6 und 6:3.