Kompliment kommt falsch an Sexismus-Vorwurf gegen Boris Becker in Wimbledon

mar

8.7.2021

Boris Becker hat den Zorn einer Gleichstellungsorganisation auf sich gezogen.
Boris Becker hat den Zorn einer Gleichstellungsorganisation auf sich gezogen.
Getty Images

Eine Äusserung über Márton Fucsovics Freundin bringt Boris Becker in eine unangenehme Situation. Der TV-Sender «BBC» gibt dem Deutschen aber umgehend Rückendeckung.

mar

Man muss seine Worte heutzugage mit viel Vorsicht wählen. Umso mehr, wenn man als öffentliche Person in Erscheinung tritt. Egal ob in den sozialen Medien oder im Fernsehen. Tennis-Experte Boris Becker weiss das inzwischen nur zu gut und trotzdem hat er sich beim Spiel zwischen Novak Djokovic und Márton Fucsovics zu einem Kompliment hinreissen, das ihm jetzt um die Ohren fliegt.



Stein des Anstosses ist seine Äusserung über Fucsovics Freundin. Als diese nach einem Ballwechsel eingeblendet wird, meint Becker: «Man sagt, dass sie in Ungarn die schönsten Frauen haben. Ich weiss das nicht, aber sie ist mit Sicherheit sehr hübsch.»

Keine Absicht zur Beleidigung

Es dauerte nicht lange, bis sich dann die «Women in Sport and Perception Agency» in den Diskurs einschaltete. Die Organisation kümmert sich in Grossbritannien um Fragen der Gleichstellung im Sport. In ihren Augen waren die Worte von Boris Becker absolut unpassend. Die Organisationsvorsitzende Stephanie Hilborne sagt gegenüber der «Daily Mail»: «Wenn sich zwei Männer wohlfühlen so über Frauen zu reden, dazu noch im Live-TV, zeigt das, dass noch viel zu tun ist.»



Mit diesem Statement schloss sie auch den Kommentator John Inverdale  mit ein, der zuvor meinte, es sei immer gut eine Partnerin namens Anett zu haben. Ein Wortspiel. Anett heisst im Englischen auch «ein Netz».

Für die Aktivistin ging das alles zu weit. Sie ist der Ansicht, man solle Mädchen dazu ermutigen, Sport zu treiben, statt über ihr Aussehen zu diskutieren.

Die «BBC» aber nahm Becker umgehend aus der Schusslinie: «Boris Becker hat einen unbeschwerten Kommentar abgegeben, der nicht beleidigend sein sollte.»

«Ich bin mir sicher, dass Roger selber noch nicht weiss, wie es weitergeht»

«Ich bin mir sicher, dass Roger selber noch nicht weiss, wie es weitergeht»

Roger Federer scheidet in Wimbledon im Viertelfinale aus. Und das deutlich. Er unterliegt dem Polen Hubert Hurkacz in drei Sätzen. Die Frage nach dem Karriere-Ende nimmt Fahrt auf. Tennis-Experte Matthias Stach analysiert das klare Federer-Aus.

07.07.2021