Nach ihrem Erstrunden-Sieg erschien Naomi Osaka nicht wie gefordert zur Pressekonferenz. Die Japanerin wurde von den Veranstaltern der French Open mit einer Geldstrafe in Höhe von 15'000 Dollar belegt. Es drohen weitere Sanktionen.
Für den Fall, dass die viermalige Grand-Slam-Siegerin auch im weiteren Verlauf des Sandplatz-Events die Medien boykottiert, drohen der 23-Jährigen weitere, deutlich härtere Sanktionen. Diese können auch einen Ausschluss von den French Open sowie Sperren für spätere Grand-Slam-Turniere beinhalten, wie die Organisatoren der vier Grand-Slam-Events in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten.
Osaka hatte kurz vor Beginn der French Open via Instagram erklärt, dass sie in Paris nicht mit den Medien reden wolle. Als Grund hatte die Nummer zwei der Welt angegeben, dass die Journalistinnen und Journalisten keine Rücksicht auf die psychische Gesundheit von Sportlerinnen und Sportlern nehmen würden.
Ob Osaka ihren Protest durchzieht, bleibt offen. Auf Twitter schrieb sie (frei übersetzt): «Wut kommt von Mangel des Verstehens. Ein Wandel stört die Leute».
Osaka findet keine Nachahmer – Nadal & Co. melden sich
Osakas Kolleginnen und Kollegen hielten sich zwar mit direkter Kritik an der Australian-Open-Siegerin zurück. Zugleich sendeten viele die Botschaft, dass sie dem Beispiel von Osaka nicht folgen würde. «Es ist nicht etwas, was man immer geniesst, besonders nach Niederlagen», sagte der serbische Weltranglisten-Erste Novak Djokovic. «Aber es ist Teil unseres Sports und unseres Lebens auf der Tour.»
«Ohne die Medien, die mit dem Tennis-Zirkus mitreisen und über uns schreiben, wären wir nicht die Athleten, die wir heute sind. Wir hätten nicht die gleiche Anerkennung und Bekanntheit. Die Medien sind ein wichtiger Teil unseres Sports», sagte der 20-fache Grand-Slam-Champion Rafael Nadal.
Vor ihrer Erstrundenpartie äussert sich auch Belinda Bencic zum Thema. Die Schweizerin respektiere zwar den Entscheid Osakas, die viel Gutes tue, stichelt aber gleichzeitig gegen die Japanerin. «Anderseits habe ich manchmal auch das Gefühl, es geht ihr darum, im Gespräch zu bleiben», so die 24-Jährige gemäss der «Aargauer Zeitung».