Der Zwist zwischen Roger Federer und Gerard Piqué geht in die nächste Runde. Der Barça-Verteidiger, der den Davis Cup umkrempelt, übt Kritik am Schweizer, während er Rafael Nadal und Novak Djokovic lobt.
Viele Tennis-Fans hat Gerard Piqué mit seinen Ideen noch nicht überzeugt. Der Barcelona-Kicker will als Präsident der Kosmos-Gruppe den Davis Cup mit seiner 118 Jahre langen Tradition neu erfinden und daraus eine Tennis-WM machen. Roger Federer hat dieses Vorhaben an den US Open kritisiert und gesagt, dass es «schon komisch ist, einen Fussballer in unserer Welt zu haben».
Nun kommt die Retourkutsche: In Madrid, wo das neue Davis-Cup-Format vorgestellt wurde, spricht Piqué kritisch über den Schweizer, beschreibt ihn als «atypisch». «Für viele ist er der beste Spieler aller Zeiten, aber im Davis Cup hat er nicht oft gespielt», sagt der Spanier. Trotzdem würde er es begrüssen, wenn der Maestro in der neu erfundenen Tennis-WM antreten würde. «Wenn nicht, ist das auch okay. Wegen seines Alters bevorzugt er halt die für ihn wichtigen Turniere.»
Piqué kann sich einen Seitenhieb gegen den 37-jährigen Federer nicht verkneifen: «Er hat halt ein gewisses Alter und seine Beine geben das her, was sie in diesem Alter hergeben», so der Barcelona-Profi. «Die Schweiz wird sich vielleicht ohnehin nicht qualifizieren.»
Lob für Nadal und Djokovic
Während er Federer kritisiert, lobt Piqué dessen grosse Rivalen Novak Djokovic und Rafael Nadal. Djokovic sei «als Präsident des Spielerrats sehr wichtig. Er ist die Zugangsperson für alle im Tennis.» Sie seien auf gleicher Wellenlänge, «wir müssen uns weiter absprechen, damit wir uns noch besser verstehen».
Auch Nadal sei «sehr positiv» eingestellt, was den neuen Davis Cup betrifft. «Weil das Turnier (2020) in Madrid ausgetragen wird, mag er es noch mehr. Er hat mir gesagt, dass er kommen wird, wenn er fit ist», sagt Piqué über seinen Landsmann.
Noch ist offen, wann das Finalturnier des neuen Davis Cup seinen Platz im ATP-Kalender finden wird. Die logische Lösung: Der Davis Cup nimmt den Kalenderplatz vom von Federer ins Leben gerufene Laver Cup ein. Die nächste Runde im Zoff zwischen Federer und Piqué wäre damit vorprogrammiert.