Papa Djokovic «Novak ist zum Symbol und zum Anführer der freien Welt geworden»

pat

6.1.2022

Srdjan Djokovic ist zutiefst enttäuscht.
Srdjan Djokovic ist zutiefst enttäuscht.
Bild: Keystone

Srdjan Djokovic reagiert empört auf die Entscheidung Australiens, seinem Sohn Novak die Einreise ins Land zu verweigern. Auch in serbischen Medien ist die Entrüstung gross – selbst der Präsident schaltet sich ein.

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Der Fall Djokovic hat längst eine Dimension angenommen, die weit über den Sport hinausgeht. Der serbische Präsident Aleksandar Vucic meldete sich in der Nacht auf Donnerstag nach einem Telefonat mit Djokovic auf Instagram: «Ganz Serbien steht hinter ihm. Unsere Behörden werden alle Massnahmen ergreifen, um die Schikanierung des besten Tennisspielers der Welt binnen kürzester Zeit zu beenden.»

Auch die serbischen Medien sind entrüstet, so titelt der «Kurir»: «Das ist der grösste Sportskandal aller Zeiten.» Ähnlich präsentiert sich die Zeitung «Informer» mit ihrer Titelseite: «Skandal und Schande: Novak in Melbourne festgenommen».

Srdjan Djokovic lässt Dampf ab

Djokovics Vater spricht in serbischen Medien von einer «beschämenden Abschiebung». Er habe nicht mit seinem Sohn sprechen können. «Sie stellen ihn als Kriminellen dar. Ich habe keine Worte für alles, was sie ihm angetan haben.»

Er sieht seinen Sohn aber nicht nur als Opfer, sondern auch als eine Art Helden. Zwar stecke er in australischer Gefangenschaft, «aber er war noch nie so frei. Von diesem Moment an ist Novak zum Symbol und zum Anführer der freien Welt geworden, der Welt der armen und benachteiligten Nationen und Völker.»

Sein Sohn sei ein «Spartakus», der «Ungerechtigkeit, Kolonialismus und Heuchelei» nicht toleriere. «Heute können sie ihn ins Gefängnis stecken, morgen können sie ihn in Ketten legen, aber die Wahrheit ist wie Wasser und wird immer ihren Weg finden», so Srdjan.

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06.01.2022