Pfiffe an French Open Taylor Fritz legt sich mit Pariser Publikum an

lbe

2.6.2023

Taylor Fritz sendet dem französischen Publikum nach dem verwandelten Matchball eine Botschaft.
Taylor Fritz sendet dem französischen Publikum nach dem verwandelten Matchball eine Botschaft.
Bild: Imago

Taylor Fritz wirft an den French Open den letzten Franzosen aus dem Turnier, muss dabei aber gegen ein ganzes Stadion antreten und gerät schliesslich mit dem Publikum aneinander.

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  • Taylor Fritz schlägt Arthur Rinderknech in vier Sätzen und zieht in die dritte Runde der French Open ein. 
  • Nach dem Sieg provoziert der US-Amerikaner das parteische Publikum mit einer Geste.
  • Die Fans buhen Fritz anschliessend aus. Auch das Siegerinterview mit Marion Bartoli kann nicht geregelt über die Bühne gehen.

Weil alle Landsmänner in den ersten beiden Runden hängen bleiben, avanciert Arthur Rinderknech am diesjährigen French Open zur letzten französischen Hoffnung. Entsprechend euphorisch wird der Lokalmatador für seine Zweitrunden-Partie am Donnerstagabend auf dem Court Suzanne–Lenglen empfangen. Weit weniger Liebe vom frenetischen Publikum erfährt sein Gegner Taylor Fritz, insbesondere als die Partie in die entscheidende Phase geht.

Im 4. Satz stellen sich die Zuschauer endgültig gegen den US-Amerikaner, immer wieder muss er mit seinem Aufschlag warten, bis sich die Zuschauer beruhigen. Doch Fritz lässt das nicht auf sich sitzen. Seine Retourkutsche folgt unmittelbar nach dem verwandelten Matchball, als sich Fritz den Zeigefinger auf die Lippen legt und die Fans so ruhig stellen will.

«Das Publikum war grossartig»

Die Provokation des Siegers bewirkt aber das Gegenteil. Die Fans quittieren Fritz' Geste mit lauten Buhrufen und Pfiffen und verunmöglichen gar ein geregeltes Siegerinterview auf dem Platz mit Marion Bartoli.

«Ich liebe euch», murmelt Fritz ins Mikrofon, während er darauf wartet, dass Bartoli ihre Frage im Pfeifkonzert doch ausformulieren kann. Als sich die Interviewerin schliesslich direkt neben Fritz stellt, damit Fritz ihre Frage verstehen kann, kommt dieser doch noch zu Wort und hält nicht zurück.

«Das Publikum war so grossartig, sie haben mich angetrieben. Sie haben mich so angetrieben, ich musste sichergehen, dass ich gewinne. Danke, Leute», antwortet der 25-Jährige sarkastisch. Dann wird das Interview ganz abgebrochen.

Fritz meldet sich auf Twitter zu Wort

«Marion (Bartoli) sagte, dass sie nur eine Frage stellen werde. Ich blieb und gab den Kindern auf dem Weg nach draussen Autogramme», stellt Fritz anschliessend auf Twitter klar. Fritz kann sich einen Seitenhieb aber nicht verkneifen und veröffentlicht zu später Stunde noch einen Beitrag, allerdings nur mit einem Emoji. Weisst du, welches?

In der dritten Runde bekommt es Fritz nun mit Francisco Cerundolo und damit einem Argentinier und keinem Franzosen zu tun. Zumindest aus der Sicht von Fritz scheint das von Vorteil. Doch gespielt wird nach wie vor in Frankreichs Hauptstadt. Und das ist die schlechte Nachricht. Denn das Pariser Publikum ist nicht dafür bekannt, schnell zu vergessen.