Zum 40. Mal trifft Roger Federer am Freitag auf seinen ärgsten Widersacher Rafael Nadal. «Bluewin» blickt auf die wichtigsten Duelle der beiden Tennis-Ikonen zurück.
Mehr als 15 Jahre ist es her, als der damals 17-jährige Teenager Rafael Nadal in Miami den haushohen Favoriten aus der Schweiz im ersten Aufeinandertreffen in zwei Sätzen eliminiert. Es ist der Beginn einer Rivalität, die den Tennissport bis heute fasziniert. Vor dem 40. Direktduell, das am Freitag im Halbfinal von Wimbledon ausgetragen wird, blickt «Bluewin» auf die nervenaufreibensten Spiele zurück.
Roland Garros 2006
Erneuter Dämpfer
Federer – Nadal 6:1 1:6 4:6 6:7
Alle anderen Grand-Slam-Turniere hat Roger Federer zu diesem Zeitpunkt bereits zweimal gewonnen, der Titel an den French Open fehlt ihm noch. Nur zwei Sätze verliert er auf dem Weg ins Endspiel – dort wartet allerdings ein gewisser Rafael Nadal, eine Art Angstgegner der Schweizer Weltnummer eins. In den bisherigen sechs Aufeinandertreffen gewinnt Federer nur einmal – in Miami 2005 auf Hartplatz. Auf Sand findet er gegen den aufkommenden Spanier bisher kein Rezept, scheint nach dem kürzlich gespielten Final in Rom, wo er erst im Tiebreak des fünften Satzes unterliegt, aber auf dem richtigen Weg.
Zwei Wochen später in Paris dominiert der Schweizer in der Anfangsphase sogar und nimmt Nadal den ersten Satz gleich mit 6:1 ab. Dann wendet sich das Blatt aber schnell. Der Titelverteidiger schlägt unbeeindruckt zurück, holt sich die Sätze zwei und drei souverän und entscheidet die Partie im vierten Durchgang im Tiebreak. Federer muss weiter auf den French-Open-Titel waren und den nächsten Dämpfer gegen den Mallorquiner einstecken.
Wimbledon 2007
Krone verteidigt
Federer – Nadal 7:6 4:6 7:6 2:6 6:2
Auch ein Jahr später gibt es für den Schweizer in Paris kein Vorbeikommen am Sandkönig. Und Nadal greift mit der zweiten Finalteilnahme in Folge mehr und mehr auch das Reich des Rasenkönigs in Wimbledon an. Federer wehrt sich aber erfolgreich, behält nach langem Kampf die Oberhand und verteidigt seinen Titel aus dem Vorjahr. Nicht nur das: Mit dem fünften Wimbledon-Triumph in Folge schreibt er Tennisgeschichte und verkürzt im Head-to-Head auf 5:8.
Wimbledon 2008
Die Wachablösung
Federer – Nadal 4:6 4:6 7:6 7:6 7:9
Auch der Tennissommer 2008 dreht sich um die Rivalität zwischen Federer und Nadal – mit bitterem Ende für «King Roger». Nachdem er in Paris regelrecht vom Platz gefegt wird und nur vier Games gewinnt, muss er kurz darauf auch in seinem Wohnzimmer im «All England Club» dem Spanier den Vortritt lassen. In einem epischen Spiel, das von vielen Experten bis heute als vielleicht bestes (sicher aber wohl dramatischstes) Match überhaupt gesehen wird, kämpft sich Federer nach einem 0:2-Satzrückstand und Regenunterbrüchen noch in den Entscheidungssatz. Diesen verliert er bei Einbruch der Dunkelheit schliesslich 7:9 – es ist eine Art Wachablösung. Rund einen Monat später stösst Nadal den Schweizer endgültig vom Thron und übernimmt die Spitzenposition in der Weltrangliste.
Australian Open 2009
Revanche gescheitert
Federer – Nadal 5:7 6:3 6:7 6:3 2:6
Es ist das dritte Grand-Slam-Finale in Serie, das Federer und Nadal gemeinsam bestreiten und so den Titel untereinander ausmachen. Zum dritten Mal in Folge mit dem gleichen Sieger: Rafael Nadal. Obwohl Federer auf dem Hartbelag Downunder spielerische Vorteile hat, muss er sich erneut nach fünf Sätzen geschlagen geben. Im 19. Direktduell jubelt der Spanier zum 13. Mal und bringt Federer mehr und mehr zur Verzweiflung. An der Siegerehrung kann der Baselbieter seine riesige Enttäuschung nicht mehr verbergen und weint bittere Tränen. Er hat bestimmt nicht damit gerechnet, dass er sich acht Jahr später am selben Ort doch noch revanchieren kann.
Australian Open 2017
Die späte Genugtuung
Federer – Nadal 6:4 3:6 6:1 3:6 6:3
Mit Ausnahme des Endspiels 2011 in Roland Garros, das natürlich Nadal gewinnt, begegnen sich die beiden in den folgenden Jahren nicht mehr in einem Grand-Slam-Final – bis zum unglaublichen Comeback und der überraschenden Finalqualifikation von Federer in Australien 2017. Noch einmal liefern sich die beiden ein episches Duell über fünf Sätze, nur diesmal jubelt Roger Federer am Ende. Nach einigen schmerzhaften Niederlagen muss dieser Triumph für den 35-Jährigen einer enormen Genugtuung gleichkommen.
Denn auch diese Partie droht ihm beinahe zu entgleiten: Nach einem klaren 6:1 im dritten Durchgang und der 2:1-Satzführung dreht Nadal das Spiel und liegt im fünften Satz bereits mit Break vorne. Dann aber sorgt ein entfesselter Federer mit fünf Spielgewinnen in Serie für die letzte Wende in diesem Spiel – und irgendwie auch in dieser unvergleichlichen Rivalität. Seither konnte der Schweizer alle weiteren vier Direktduelle für sich entscheiden und sich beim Spanier für einige bittere Momente in seiner Karriere revanchieren. Einzig in Paris ist ihm das noch nicht gelungen – Stand heute …