In Melbourne geht langsam die Sonne auf und Novak Djokovic steckt immer noch am Flughafen fest. Wird der mutmasslich ungeimpfte Serbe, der für das Turnier eine Sonderbewilligung erhielt, wieder nach Hause geschickt?
Flughafen Melbourne Tullamarine, 05:30 Uhr Ortszeit. Novak Djokovic steckt nach seiner Ankunft kurz vor Mitternacht noch immer am Flughafen im Vorort von Melbourne fest. Das berichten mehrere australische Medien und das serbische Portal «b92».
Laut Aussagen seines Vaters, Srdjan Djokovic, soll sich die Weltnummer eins seit Stunden in einem Raum befinden und von der Grenzpolizei befragt werden. Andere Personen hätten keinen Zugang ihm, das Team, das mit ihm nach Australien reiste, sei von ihm getrennt worden. Die Tür würde von zwei Polizisten bewacht.
Sonderbewilligung wegen Genesung?
Djokovic hatte vor seiner Reise nach Australien eine umstrittene Sonderbewilligung erhalten, die es ihm auch ohne Corona-Impfung erlaubt, am Australian Open teilzunehmen.
Allerdings hat das Team des Serben bei der Einreise offenbar das falsche Visa beantragt – eines, das die Sonderbewilligung nicht unterstützt. Die Grenzpolizei soll anschliessend bei der Regierung des Bundesstaates Victoria um eine schriftliche Genehmigung für die Einreise des Tennisspielers gebeten haben. Diese sei abgelehnt worden.
Die Wogen nach Bekanntwerden der ursprünglichen Sonderbehandlung des Serben gingen in Australien hoch, weswegen die Verantwortlichen nun offenbar einen Rückzieher in Betracht ziehen. Gerüchten zufolge erscheint es am wahrscheinlichsten, dass der Serbe erst kürzlich von Corona genesen sein könnte und deshalb an den Australian Open teilnehmen darf.
Wahrscheinlichkeit der Einreise nimmt ab
Gemäss Informationen des «Sydney Morning Herald» obliegt die finale Entscheidung bei der Grenzpolizei, die den Tennisspieler auch ohne erneute Bestätigung der Regierung ins Land lassen könne. Mittlerweile zieht sich das Verfahren aber über mehr als sechs Stunden.
Der australische Reporter Paul Sakkal zitiert in den frühen Morgenstunden eine Quelle, nach der die Wahrscheinlichkeit einer Einreise-Genehmigung für den Serben «je länger es dauere, immer geringer» würde.
Derweil machen sich am Flughafen in Tullamarine erste Fans des Serben für den Tennisspieler stark. Bleiben die australischen Behörden tatsächlich hart?