Australian Open Diskussionen um positiven Corona-Test von Skandalprofi Sandgren

dpa/SB10

14.1.2021 - 16:30

Tennys Sandgren sorgt wieder einmal für Aufregung.
Tennys Sandgren sorgt wieder einmal für Aufregung.
Bild: Keystone

Die Anreise des amerikanischen Tennisspielers Tennys Sandgren nach Australien trotz eines positiven Coronatests hat erste Zweifel am Sicherheitskonzept der Australian Open geschürt. 

Eigentlich dürfen Profis nicht eine der von den Organisatoren bereitgestellten Chartermaschinen besteigen, wenn sie zuvor nicht einen negativen Test vorweisen können. Bei Sandgren machten die Veranstalter nun eine Ausnahme. Die Begründung: Der Amerikaner sei bereits im November positiv getestet worden, es bestehe daher nun trotz des weiteren positiven Tests keine Ansteckungsgefahr. 

«Meine beiden Tests liegen acht Wochen auseinander. Ich war im November krank, jetzt bin ich total gesund», erklärte Sandgren. «Es gibt keinen einzigen Fall, der zeigt, dass ich jetzt ansteckend sein könnte.» Die Weltnummer 50 machte sich zudem vor dem Abflug in Los Angeles lustig über die PCR-Tests für das Covid-Virus.

In der Tat können die Tests aufgrund der Antikörper positiv ausfallen. Gemäss Experten kann aber etwa eine Wiederansteckung nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Deshalb bestehe die Gefahr, andere Personen (unwissentlich) anzustecken. 

So war zuerst unklar, ob Sandgren im Flieger sein durfte. Nachdem sich offenbar Australian-Open-Direktor Craig Tiley einschaltete, bekam dann Sandgren grünes Licht.

Sicherheitskonzept auf dem Prüfstand

Der 29-Jährige hatte im vergangenen Jahr in Melbourne das Viertelfinale erreicht. Dort scheiterte Sandgren trotz sieben Matchbällen an Roger Federer

Die in der Regierung des Bundesstaates Victoria für Katastrophen zuständige Ministerin, Lisa Neville, verteidigte das Vorgehen der Veranstalter. Der Fall sei von Medizinern genau geprüft worden. Es bleibe dabei: «Niemandem, der zum ersten Mal positiv auf Covid-19 getestet wird – oder noch ansteckend sein kann – wird erlaubt werden, für die Australian Open einzureisen», sagte Neville. In der lokalen Bevölkerung wächst nach dem langen Lockdown die Skepsis. Viele Bürger sind der Ansicht, mit dem ganzen Tennis-Tross drohe ein Wiederausbruch der Corona-Pandemie.



Sandgren gehört zu den umstrittensten Figuren auf der ATP-Tour. Der tiefgläubige Christ und bekennende Trump-Fan sorgte so mit seinen Äusserungen schon des Öfteren für negative Schlagzeilen und gilt für viele in der Tennis-Szene als rotes Tuch.

Die Australian Open sollen am 8. Februar beginnen. In diesen Tagen reisen die Tennisprofis aus der ganzen Welt nach Australien, wo sie sich wegen der strengen Einreisebestimmungen zunächst für zwei Wochen in Quarantäne begeben müssen. Während dieser Zeit dürfen sie das Hotel nur für fünf Stunden zum Training verlassen.



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