Rafael Nadal muss bei den Australian Open eine weitere bittere Niederlage einstecken. Auch wenn der Spanier keine Ausreden akzeptieren will, das Pech scheint ihm in Melbourne etwas an den Schuhen zu kleben.
In seiner beeindruckenden Karriere gewinnt Rafael Nadal bis anhin 20 Grand-Slam-Turniere. Zum Jahresauftakt in Australien glückt ihm das aber nur einmal (2009) – so wenig, wie bei keinem anderen Major-Turnier. In diesem Jahr sieht es für den Spanier lange sehr gut aus, ohne Satzverlust zieht er in den Viertelfinal ein und steht gegen Stefanos Tsitsipas bereits kurz vor dem Sieg.
Doch dann gibt Nadal die Partie im 3. Satz aus der Hand. «In diesem Tiebreak habe ich ein paar Fehler gemacht, die ich nicht machen kann, um das Match zu gewinnen», weiss der 34-Jährige nach der Partie genau. Tsitsipas schlägt eiskalt zu, holt sich nach dem Tiebreak auch den vierten und fünften Satz und begräbt die Titel-Hoffnungen von Nadal. Einmal mehr.
Die schmerzhafte Erinnerung an den Final gegen Wawrinka
Nadal zeigt sich als gewohnt fairer Verlierer, lobt Tsitsipas für seine starke Leistung und sagt: «Das ist Sport. Manchmal läuft es gut, andere Male laufen die Dinge schlechter.» Dennoch scheint er Down Under mehr vom Pech verfolgt als anderswo.
2006 und 2013 kann er gar nicht erst antreten, oft schleppt er sich angeschlagen durch das Turnier in Melbourne. «Leider hatte ich bei diesem Turnier mehr Verletzungen als bei anderen. Dann hatte ich Matches, die ich wie heute verliere – gegen einen der besten Spieler der Welt. Das passiert», so Nadal.
Gründe für die Misere in Australien findet er keine. «Manchmal habe ich wahrscheinlich Pech gehabt, nicht? 2014 zum Beispiel im Final gegen Wawrinka. Warum passierte das nach einem tollen Turnier und einer tollen Vorbereitung?», erinnert sich Nadal an seine auftretende Verletzung während des verlorenen Endspiels gegen den Schweizer.
Nadal: «Das Leben geht weiter»
Auch in diesem Jahr ist der Spanier insbesondere vor dem Turnier nicht in Vollbesitz seiner Kräfte. «Wieso ich für 20 Tage einen steifen Rücken hatte und nicht richtig trainieren konnte, weiss ich wirklich nicht», sagt Nadal. Gleichzeitig will der Spanier keine Ausreden gelten lassen. «Ich bin nicht der Typ, der Ausreden findet und sich beschwert über das, was passierte. Ich muss es einfach akzeptieren. Ich habe mich selbst nie als unglückliche Person betrachtet.»
Insbesondere im Tennis, wo es keine Unentschieden gibt, gehöre das dazu: «Ich habe bekommen, was ich in meiner Karriere verdient habe. Darüber hinaus hatte ich hier in Australien Chancen, konnte sie aber nicht verwerten. Mehr habe ich nicht verdient.»
Den Glauben an einen zweiten Triumph bei den Aussie Open hat Nadal aber längst nicht verloren und kündigt an: «Diese Chance ist vergeben, ja, aber das Leben geht weiter. Ich hoffe, weiterhin Chancen zu erhalten. Dafür werde ich kämpfen.»