Chance auf 5. Titel Bencic hadert trotz Finaleinzug in Berlin: «Ich neige immer zu Dramen auf dem Platz»

sda

19.6.2021 - 13:03

Belinda Bencic spielt um ihren ersten WTA-Titel seit 28 Monaten
Belinda Bencic spielt um ihren ersten WTA-Titel seit 28 Monaten
Keystone

Belinda Bencic qualifiziert sich für ihren zwölften Final auf der WTA-Tour. Die Schweizerin setzt sich im Halbfinal des Rasenturniers von Berlin gegen die Französin Alizé Cornet mit 7:5, 6:4 durch.

Zum zweiten Mal in diesem Jahr nach Adelaide im Februar schaffte es Bencic in den Final. Damals verpasste sie den Titel gegen die Polin Iga Swiatek. Beim erstmals ausgetragenen Turnier in Berlin scheint die Ostschweizerin bestens gerüstet, um ihren fünften WTA-Turniersieg einzufahren, den ersten seit Oktober 2019 in Moskau.

Im Steffi-Graf-Stadion in Berlin waren die Gegnerinnen bislang noch nicht die bekanntesten mit Jule Niemeier (WTA 167), Petra Martic (WTA 25), Jekaterina Alexandrowa (WTA 34) und Alizé Cornet (WTA 63). Aber gefordert wurde Bencic trotzdem, auch im Halbfinal gegen Cornet. Im ersten Satz schaffte die kämpferische Französin zunächst das Break zum 4:4 und wehrte später drei Satzbälle ab.

«Ich spiele am besten, wenn ich mich ärgere»

Bencic ärgerte sich immer mal wieder – über den Service, der sie ab und zu im Stich liess, oder über einen verschlagenen Smash im zweiten Satz. Aber die Weltranglisten-Zwölfte blieb auf ihrer liebsten Unterlage ununterbrochen fokussiert und auf Kurs. «Ich spiele am besten, wenn ich mich ärgere», stellt sie im Platzinterview fest. Auf jeden Rückschlag und jede Reaktion von Cornet fand Bencic jeweils fast sogleich die passende Antwort.

Trotz des Sieges hadert Bencic mit ihrer Leistung. «Im zweiten Satz habe ich total meinen Rhythmus verloren, aber dennoch gewonnen. Ich neige immer zu Dramen auf dem Platz», sagt die Ostschweizerin mit einem Augenzwinkern: «Das passt mir nicht, aber ich denke, die Zuschauer mögen das.»

Nun hat sie die Chance auf ihren fünften Titel auf der WTA-Tour. «Zu viel will ich darüber noch gar nicht nachdenken, sondern einfach geniessen, im Final zu stehen», so Bencic. «Aber natürlich will ich gewinnen, das ist mein Job.»

Am Sonntagmorgen um 11.00 Uhr bestreitet Bencic ihren vierten Final auf Rasen (Sieg in Eastbourne 2015, Niederlagen in 's-Hertogenbosch 2015 und Mallorca 2019). Gegnerin ist entweder die zweifache Australian-Open-Siegerin Viktoria Asarenka (WTA 16) aus Belarus oder die russische Qualifikantin Ludmila Samsonowa (WTA 106).

sda