Umstrittener Fairplay-Moment in Yverdon «Der Schiedsrichter muss das Spiel nicht unterbrechen»

Tobias Benz, sda

28.10.2023 - 20:11

Yverdon – Winterthur 1:1

Yverdon – Winterthur 1:1

Credit Suisse Super League, 12. Runde, Saison 23/24

28.10.2023

Kein Sieger im Duell der Tabellennachbarn: Die nach zwölf Runden nunmehr 16 Punkte aufweisenden Yverdon und Winterthur trennen sich 1:1. Das Spiel sorgt für mehrere kuriose Szenen.

Roman Buess hätte kurze Zeit nach seiner Einwechslung zum Matchwinner werden können. Der Winterthurer scheiterte aber in der 80. Minute vom Penaltypunkt an Yverdons Goalie Kevin Martin. Herausgeholt hatte den Elfmeter der gleichzeitig ins Spiel gekommene Nishan Burkart.

Es blieb beim Remis mit den Torschützen Sayfallah Ltaief (8.), der zum fünften Mal für den FCW traf, und Evans Maurin (13.). Yverdon konnte mit dem einen Punkt zufriedener sein als die Zürcher, zumal die Waadtländer ab der 69. Minute mit einem Spieler weniger auskommen musste. Christopher Lungoyi sah wegen einer angeblichen Schwalbe eine strenge Gelb-Rote Karte.

Zurücknehmen liess sich dieser Entscheid durch den VAR nicht. Dieser darf laut Regelwerk nur bei direkten Roten Karten einschreiten. Bei den Winterthurern dürfte die fälschlicherweise ausgeteilte Rote Karte aber für Genugtuung gesorgt haben. Denn der Yverdon-Angreifer sorgte in der ersten Halbzeit bei den Zürchern für viel Ärger.l

Umstrittener Fairplay-Moment

Was ist passiert? In der 30. Minute lässt Winterthurs Basil Stilhart in einer Fairplay-Geste den Ball an der Seitenlinie liegen, weil ein Yverdon-Spieler verletzt am Boden liegt.

Lungoyi lässt sich weder von dieser Aktion, noch von seinem verletzten Teamkollegen beeindrucken, übernimmt das Spielgerät und versucht ein Tor für Yverdon zu erzielen. Der 23-Jährige scheitert bei seinem Versuch aber an Winterthur-Keeper Marvin Keller. Danach kommt es zu einem Handgemenge. 

Gemäss blue Schiedsrichter-Experte Stephan Klossner trifft keinen der Akteure direkte Schuld. «Stillhart oder Lungoyi hätten den Ball raus spielen können. Regeltechnisch hat aber niemand einen Fehler gemacht. Es war sicher nicht clever vom Schiedsrichter, das Spiel weiterlaufen zu lassen. Aber unterbrechen muss er es nur, wenn eine schwere Verletzung oder eine Kopfverletzung vorliegt.»

Stimmen zum Spiel

«Der Schiedsrichter muss das Spiel nicht unterbrechen»

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blue Schiedsrichter-Experte Stephan Klossner analysiert die umstrittene Fairplay-Szene beim Spiel zwischen Winterthur und Yverdon.

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Luca Zuffi im Interview bei blue Sport.

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Man of the Match: Kevin Martin ⭐

Pariert den von ihm selbst verschuldeten Elfmeter und sorgt dafür, dass ein dezimiertes Yverdon-Sport zu Hause einen Zähler sichert.

Telegramm:

Yverdon – Winterthur 1:1 (1:1)

2400 Zuschauer. – SR Gianforte. – Tore: 8. Ltaief (Zuffi) 0:1. 12. Cespedes (Tasar) 1:1.

Yverdon: Martin; Sauthier, Malula (83. Del Fabro), Tijani, Le Pogam; Maurin (77. Loucif), Cespedes, Liziero (77. Mauro Rodrigues); Tasar (83. Alves), Mahious (39. Kevin Carlos), Lungoyi.

Winterthur: Keller; Sidler, Schmid, Arnold, Schättin; Araz (6. Stillhart), Zuffi; Schneider (88. Ramizi), Di Giusto (46. Ballet), Ltaief (77. Burkart); Turkes (77. Buess).

Bemerkungen: 69. Gelb-Rote Karte gegen Lungoyi. 80. Martin hält Penalty von Buess. Verwarnungen: 31. Lungoyi, 31. Ltaief, 40. Cespedes, 49. Malula, 85. Schneider.

Tobias Benz, sda