In einem wilden Spiel mit drei Elfmetern und zwei Platzverweisen setzt sich Luzern gegen den FC Zürich durch. Für FCZ-Captain Yanick Brecher hat die Pleite viel mit dem Gegner zu tun.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Der FC Luzern gewinnt eine irre Partie gegen den FC Zürich mit 3:1. Die Innerschweizer bekommen gleich drei Penaltys zugesprochen.
- Ausserdem fliegen gleich zwei Gäste-Spieler vom Platz. Nach dem Spiel kritisiert FCZ-Captain Yanick Brecher im Interview mit blue Sport gegen das Auftreten des Gegners.
- Im Studio bei blue Sport blickt man auch auf das nächste FCZ-Spiel gegen Basel voraus. Zubi fordert, die abwanderungswilligen Kryeziu oder Katic müssen nun die Lücke in der Defensive füllen.
Luzern kommt im Heimspiel gegen den FC Zürich gleich zu drei Penaltys. Zwei davon verwandelten sie im Nachschuss, einen direkt. Die Gäste, die nach 19 Minuten schon mit zwei Toren zurücklagen, schwächten sich in der Folge zusätzlich selbst: Daniel Denoon sah in der 22. Minute Gelb-Rot. Kurz vor Schluss folgte sogar noch ein zweiter Platzverweis gegen Lindrit Kamberi.
Captain Yanick Brecher ist nach dem Horror-Nachmittag in der Innerschweiz bedient. «Es ist zum Kotzen – es sind drei Penalty-Gegentore – du bist lange in der Unterzahl», fasst der FCZ-Goalie zusammen und entschuldigt sich sogleich für seine Wortwahl.
Den Auftritt seiner früh dezimierten Vorderleute hat ihn gefreut: «Wir waren aktiver, wir haben nach vorne gespielt, wir haben das Beste versucht, wir waren dominant. Ich bin stolz auf die Mannschaft, was wir heute trotz allem geleistet haben», resümiert der 31-Jährige.
Emotionale Luzerner Gangart als Ursprung für Kartenflut?
Auf die Penaltysituationen angesprochen meint er: «Bei den Szenen gibt es Dinge, die wir beeinflussen können und Dinge, die wir nicht beeinflussen können. Mehr will ich dazu nicht sagen.»
Worte verliert Brecher aber danach über Luzern, mit denen sich der FCZ in der swissporarena ein intensives – oft auch überhartes – Duell liefert. Am Ende verteilt Schiedsrichter Sven Wolfensberger – neben der Gelb-Roten und Roten – noch sechs Gelbe Karten.
«Wir wollten von Anfang an dominant auftreten», sagt Brecher und führt aus: «Luzern hat gemerkt, dass sie nicht auf eine normale Art und Weise mithalten können. Trotzdem waren wir mit der Gelb-Roten Karte zu zehnt fast aktiver als sie. Sie haben nochmals probiert, über die Emotionen ins Spiel zu kommen. Wir haben uns vielleicht zu fest anstecken lassen von ihnen», findet Brecher. Das habe aber überhaupt keinen Einfluss auf das Resultat gehabt, so das FCZ-Urgestein.
FCZ-Coach Ricardo Moniz will nach dem Spiel keine öffentliche Kritik üben und meint vielsagend. «Ich habe in der Vergangenheit gelernt, hier nicht zu viel sagen. Wenn ich jetzt meine Emotionen zeige, dann wird es gegen mich gewendet», so der Holländer, der vor der Winterpause nach einer Schiedsrichterschelte für zwei Spiele gesperrt wurde.
Wer spielt gegen Basel im Abwehrzentrum?
Denoon und Kamberi sind nach ihren Platzverweisen beim Kracher gegen Basel am 2. Februar gesperrt. Auf die Frage, wer nächste Woche vor ihm in der Abwehr auflaufen wird, meint Brecher trocken: «Spieler haben wir genug, das ist nicht unser Problem.»
Die Personalsituation in der Defensive beschäftigt auch die Experten im blue Sport Studio. «Wer bildet zusammen mit (Mariano) Gómez das Innenverteidiger-Duo?», fragt Dani Gygax.
Für Pascal Zuberbühler ist die Sache klar: «Mirlind (Kryzieu) ist auf der Lohnliste beim FC Zürich. (Nikola) Katic ist auf der Lohnliste beim FC Zürich. Haben die ein fixes Angebot? Das sind Spieler, die dem FC Zürich gehören.» Jetzt sollen sie gegen Basel zum Einsatz kommen, findet Zubi.
Sowohl Kryeziu als auch Katic wollen den Klub verlassen und seien in Verhandlungen mit anderen Vereinen, bestätigte Sportchef Milos Malenovic in der Winterpause öffentlich.
Die abwanderungswilligen Spieler sollen sich nun präsentieren, fordert Zubi. «Ich als Sportchef oder Präsident will dann aber von einem Verein sehen, wir wollen den Mirlind Kryeziu, wir wollen den Nikola Katic – für den und den Preis.» Eine Verletzungsgefahr bei allfälligen Einsätzen lässt er nicht als Ausrede gelten, dann müsse man gar nicht mehr Fussball spielen, spottet der 54-Jährige.
Der frühere Nati-Goalie schlägt alternativ vor, der FCZ solle sich halt bei der U21 bedienen – die mit Dennis Hediger von einem anderen blue Sport Experten trainiert wird.