Vier der zwölf Super-League-Vereine starten mit einem neuen Trainer in die Saison 2023/24. Nicht alle werden diese überstehen, zumindest käme dies einer faustdicken Überraschung gleich.
In der höchsten Schweizer Liga gab es letztmals in der Spielzeit 2000/01 keine Trainerentlassung zu vermelden. Seither mussten jede Saison mindestens vier Trainer den Posten frühzeitig räumen – 21 Mal waren es gar mehr als vier. Mit dem FC Sion ist zwar der Klub mit dem grössten Verschleiss abgestiegen, aber auch so gibt es einige Wackelkandidaten.
🚀 blue Sport überträgt auch in der am 22. Juli beginnenden Saison alle Spiele der Super League live.
Diese Trainer sind besonders gefährdet
Je mehr ⚡ du siehst, desto grösser ist die Gefahr für den Coach.
⚡⚡⚡⚡
Ludovic Magnin
Magnin hat seine Mission erfüllt, Lausanne ist als Tabellenzweiter hinter Yverdon in die Super League aufgestiegen. Berauschend waren die Auftritte von Magnins Mannen aber selten. Lausannes Anspruch wird es sein, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Sollte der Verein aber auch nach zehn Spieltagen kein Pölsterchen auf die Plätze 11 und 12 haben, so dürfte es für den Trainer bereits ungemütlich werden.
⚡⚡⚡⚡
René Weiler
Weiler tritt in grosse Fussstapfen, denn Alain Geiger hat viel erreicht als Trainer von Servette. In seiner ersten Saison (2018/19) führte er Servette zurück in die Super League und erreichte dann mit seinem Team in der höchsten Spielklasse der Reihe nach den 4., 3., 6. und 2. Schlussrang. Umso erstaunlicher, dass man nicht mit Geiger verlängern wollte – denn Geiger hätte gerne weitergemacht. Im Prinzip kann das fast nur heissen, dass Servette nach dem Titel strebt. So gesehen ist die Chance gross, dass Weiler den Erwartungen nicht gerecht wird und er den Posten früher räumen muss als ihm lieb ist – trotz Vertrag bis Sommer 2025.
⚡⚡⚡
Anthony Braizat
Bei Aufsteiger Stade-Lausanne-Ouchy werden sie wohl nicht gleich die Nerven verlieren, sollte der Beginn der Saison etwas harzig verlaufen. Aber nur schon eine Aussage von Klubboss Vartan Sirmakes macht hellhörig. Der sagte nämlich in einem «Blick»-Interview: «Wenn das Budget notfallmässig korrigiert werden muss, tue ich das.» Will heissen, bei ihm sitzt das Geld locker und somit wird ein Trainerwechsel auf finanzieller Sicht nicht zum Drahtseilakt. Und obschon mit Teddy Okou der wichtigste Spieler den Verein Richtung Luzern verlassen hat, sind die Ambitionen klar: «Wir wollen uns irgendwo im mittleren bis unterem Mittelfeld klassieren, natürlich den Abstieg vermeidend», so Sirmakes.
⚡⚡⚡
Timo Schultz
Der FC Basel bleibt ein Verein mit grossen Ambitionen und Timo Schultz weiss das, er träumt ja selber gerne gross. Doch sein Job ist kein einfacher, denn der FCB hat auch auf diese Saison hin wieder einen grösseren Umbruch zu bewältigen – eine eingespielte Truppe findet der 45-Jährige nicht vor. Sollte sich aber im Winter abzeichnen, dass Platz 2 in Gefahr ist, dann wird der neue FCB-Coach die Saison nicht überleben. Schafft es der Deutsche aber eine Einheit zu formen, die an guten Tagen auch mal YB Paroli bieten kann, so sitzt er sicher im Sattel. Schaun mer mal …
⚡⚡⚡
Peter Zeidler
Peter Zeidler ist mit Abstand der dienstälteste Trainer der Super League, er startet nun schon in die sechste Saison als FCSG-Coach – und sein Vertrag läuft noch bis Sommer 2027. So gesehen ist Zeidler eigentlich unentlassbar. Schaut man genauer hin, so fragt man sich, warum das überhaupt so ist. Klar, Zeidler ist ein sympathischer Zeitgenosse, ein guter Motivator und er lässt auch durchaus attraktiven Offensivfussball spielen – erfolgreich praktiziert haben seine Jungs diese Art von Fussball aber nur in der Saison 2019/20, die der FCSG als Vizemeister beendete. In der Saison davor führte Zeidler St.Gallen auf Platz 6 und in den Jahren nach dem Vizemeistertitel waren es der Reihe nach die Schlussränge 7, 5 und 6. Gar nicht mal so berauschend, wie man meinen würde.