Der FC Basel soll seinem Captain Fabian Frei nahegelegt haben, den Vertrag aufzulösen. Mit Michael Lang musste zuletzt schon ein anderer verdienter Spieler beim FCB gehen. Die blue Sport Experten Dennis Hediger und Georges Bregy vermissen in Basel die Wertschätzung.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Möchte der FC Basel seinen Rekordspieler loswerden? Einem Medienbericht zufolge soll der FCB Captain Fabian Frei nahegelegt haben, seinen Vertrag aufzulösen.
- Vor einer Woche wurde bereits der Vertrag von Michael Lang aufgelöst, der in seiner Karriere 221 Mal für den FCB auflief.
- Die blue Sport Experten Dennis Hediger und Georges Bregy kritisieren die Basler Vereinsführung für den «Umgang mit den Menschen» und die «fehlende Wertschätzung».
Die Saison hat gerade erst begonnen, schon herrscht beim FC Basel wieder Unruhe. Zum einen wegen der Niederlagen gegen Lausanne-Sport und Lugano, zum anderen wegen der Suspendierungen von Thierno Barry und Benjamin Kololli aus disziplinarischen Gründen.
Und dann wären da noch die Gerüchte um eine mögliche Vertragsauflösung von Fabian Frei. Laut der «Basler Zeitung» soll der FCB dem Captain eine solche angeboten haben. Die emotionale Betroffenheit des Basler Rekordspielers soll die Verantwortlichen schliesslich zum Umdenken bewogen haben. Frei soll seinen Vertrag, der bis Ende Saison gültig ist, nun doch erfüllen.
Beim FCB will man sich nicht weiter zum Thema Fabian Frei äussern. Dementiert hat man das Gerücht aber auch nicht. Trainer Fabio Celestini sagt vor dem Spiel gegen GC am Samstag lediglich: «Fabi trainiert gut, er ist der Captain, wir haben viel gesprochen. Das ist vorbei, wir wollen nach vorne schauen.»
Fragwürdiger Umgang mit Klublegenden
Die Causa Frei passe zum neuen FCB, meint blue Sport Experte Dennis Hediger, der zwischen 2021 und 2023 im Basler Nachwuchs als Trainer tätig war. «Es gibt den einen oder anderen Punkt, bei dem man das Gefühl hat, dass man den ändern müsste», meint Hediger.
Die Vision des Vereins sei es, junge Talente zu holen und diese schnell für viel Geld weiterzuverkaufen. «Das ist vielleicht nicht die Vision eines Fabian Frei oder Taulant Xhaka. Das macht es schwierig, alles unter einen Hut zu bringen.» Neben Frei hat auch Publikumsliebling Xhaka aktuell einen schweren Stand.
Hediger kritisiert den «Umgang mit den Menschen». Auch in schwierigen Zeiten müsse man einander helfen. «Es gibt sehr viele Themen, wo die Wertschätzung vermisst wird. Das sind grosse Baustellen und ich habe das Gefühl, die kann man auch nicht von heute auf morgen lösen.»
Bregy: «Ich denke, es ist irgendwas passiert»
Auch Georges Bregy kritisiert den Umgang in Basel mit verdienten Spielern. Der blue Sport Experte kann nicht verstehen, weshalb Captain Frei nach all seinen Verdiensten auf einmal infrage gestellt wird. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass es an seiner Einstellung liegt. Ich denke, es ist irgendwas passiert.»
Mit Michael Lang musste ein langjähriger FCB-Profi bereits gehen, sein Vertrag wurde aufgelöst. Nicht in der Sommerpause, sondern nach dem ersten Saisonspiel. Bregy schüttelt den Kopf: «Es ist das Gleiche wie bei Frei. Man hätte das vor der Saison lösen müssen.»
Bei Langs Verabschiedung fehlte Klubboss David Degen, was bei einigen Fans für Unmut sorgte. «Der Verein hätte kommunizieren sollen, dass der Präsident aktuell nicht da ist. Man hätte auch eine Videobotschaft machen können oder den Spieler halt später verabschieden, wenn Degen da ist», sagt Bregy. «Ich finde es ohnehin speziell, dass der Präsident bei einem Heimspiel nicht dabei ist. Das ist eine Frage, die er sich selbst stellen muss.»
Nun können die Basler aber erst einmal durchatmen. Mit einem überzeugenden 3:0-Auswärtssieg gelingt dem Team von Fabio Celestini zumindest auf sportlicher Ebene ein Befreiungsschlag.