Anzeige erstattet Alpstaegs Plan ist gescheitert – gesamter FCL-Verwaltungsrat wiedergewählt

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21.12.2022

Bernhard Alpstaeg kann sein Vorhaben (zumindest noch) nicht in die Tat umsetzen.
Bernhard Alpstaeg kann sein Vorhaben (zumindest noch) nicht in die Tat umsetzen.
Keystone

Mehrheitsaktionär Bernhard Alpstaeg hatte am Mittwochabend wohl vor, den gesamten Verwaltungsrat des FC Luzern rauszukicken. Doch der VR zog ein Ass aus dem Ärmel, erstattete Anzeige gegen Alpstaeg und wurde wiedergewählt.

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Der Verwaltungsrat des FC Luzern lässt am Mittwochabend an der ordentlichen Generalversammlung verlauten, dass Strafanzeige gegen Mehrheitsaktionär Bernhard Alpstaeg erstattet wurde. Es geht dabei um den Kauf der 25%-Anteile von Walter Stierli aus dem Jahr 2015, womit Alpstaeg zum Mehrheitsaktionär wurde.

Aufgrund der Anzeige blieb das Stimmrecht bezüglich der 25 Prozent suspendiert und Alpstaeg konnte nur mit 27 Prozent Aktienanteil abstimmen – und war damit auf einmal, zumindest für heute, in der Minderheit. Dies führte dazu, dass sämtliche Anträge von Alpstaeg an der GV abgeschmettert wurden.

Das Aktienpaket von Walter Stierli sei bei der Studhalter Rechtsanwälte AG parkiert worden, um später für rund 7,5 Millionen Franken an neue Investoren zu verkaufen, hiess es im Live-Ticker von «meh-als-52.ch». In der Folge seien die Aktien mutmasslich widerrechtlich an Bernhard Alpstaeg übertragen worden – und der FC Luzern dadurch geschädigt. Deshalb habe der Verwaltungsrat des FCL Bernhard Alpstaeg angezeigt. 

Laut einer Mitteilung des Klubs handelt es sich um «Verletzungen von wertpapierrechtlichen Bestimmungen, die Verletzung von diversen verbindlichen Vereinbarungen und mutmasslich strafrechtlich relevante Vorgänge im Zusammenhang mit Aktienübertragungen».

Verwaltungsrat wird wiedergewählt

«Die Aktien gehören entweder mir oder Walter Stierli. Das ist nicht in Ordnung», wurde Alpstaeg im Live-Ticker zitiert. Stierli selbst hatte heute Mittwoch verlauten lassen, dass bei seinem Aktiendeal mit Alpstaeg alles mit rechten Dingen zu und herging. 

Als neuer «Minderheitsaktionär» konnte Alpstaeg sein Vorhaben, den gesamten Verwaltungsrat abzusetzen und später als neu gewählter Präsident und Verwaltungsrat seine eigene Entourage im Verein zu installieren, nicht in die Tat umsetzen. Stattdessen wurde der Verwaltungsrat um Präsident Stefan Wolf, Vizepräsident und 48-Prozent-Aktionär Josef Bieri, Ursula Engelberger-Koller und Laurent Prince für eine weitere einjährige Amtsdauer wiedergewählt. Nicht mehr zur Wahl angetreten ist Bruno Affentranger.

Alpstaeg verliess unter «Alpstaeg raus»-Rufen das Restaurant Schützenhaus neben der Swisspor-Arena. Und Minderheitsaktionär Bieri verkündete: «Diesen Tag werde ich nie vergessen, herzlichen Dank!»

Alpstaeg will juristisch dagegen vorgehen

Das letzte Wort in der Affäre ist aber wohl längst nicht gesprochen. Bernhard Alpstaeg liess im Nachgang der GV in einem Communiqué verlauten, dass er juristisch gegen die vom Verwaltungsrat beschlossene Streichung der Hälfte seiner Aktien aus dem Aktienbuch vorgehen will.

«Was sich die Verwaltungsräte der FCL Holding und vor allem Präsident Stefan Wolf und Vizepräsident Josef Bieri leisten, um sich ihre Pfründe zu sichern, das ist der Schweiz und insbesondere des FC Luzern nicht würdig. Das ist reines Schmierentheater. Auf dem Spielfeld würde dafür jeder von diesen Verwaltungsräten augenblicklich die Rote Karte bekommen», lässt sich Alpstaeg in der Mitteilung zitieren.

Ausserdem verlangt Alpstaeg, dass die Beschlüsse der Generalversammlung für nichtig erklärt werden. Er überlegt sich auch privat- und strafrechtliche Schritte gegen die einzelnen Verwaltungsräte.