Marco Odermatt unterstreicht bereits im ersten Training zu den zwei Weltcup-Abfahrten in Wengen seine Ambitionen. Der Nidwaldner stellt die Bestzeit auf, mit Rang 3 überzeugt auch Teamkollege Stefan Rogentin.
Marco Odermatt macht im Berner Oberland gleich da weiter, wo er aufgehört hat. Der Nidwaldner, der am Samstag den Riesenslalom von Adelboden dominierte, ist auch beim ersten Abfahrtstraining in Wengen der Schnellste. Im Gegensatz zu Adelboden, wo Odermatt die Konkurrenz mit 1,26 Sekunden Vorsprung deklassiert hatte, ist das erste Training am Lauberhorn eine enge Kiste. Auf der Originalstrecke am Lauberhorn von fast 4,5 Kilometern Länge und zweieinhalb Minuten Dauer war Odermatt um fünf Hundertstel schneller als der Amerikaner Jared Goldberg. Der Bündner Rogentin war der einzige andere Fahrer, der den Rückstand auf den Abfahrts-Weltmeister auf weniger als eine Sekunde begrenzen konnte.
Die Schweizer im ersten Training in Beaver Creek
- 1. Marco Odermatt 2:30,86
- 3. Stefan Rogentin (+0,65)
- 14. Justin Murisier (+2,50)
- 17. Niels Hintermann (+2,73)
- 26. Joshua Mettler (+4,21)
- 35. Franjo von Allmen (+4,72)
- 38. Gilles Roulin (+5.08)
- 41. Ralph Weber (+5,74)
- 47. Marco Kohler (+6,33)
- 51. Arnaud Boisset (+7,31)
- 54. Gino Caviezel (+7,72)
- 55. Lars Rösti (+7,74)
- Ausgeschieden: Alexis Monney
- Auf Start verzichtet: Loïc Meillard
Nach der Fahrt sagte Odermatt, der im Weltcup trotz elf Top-3-Plätzen noch immer auf seinen ersten Abfahrts-Triumph wartet, weshalb er im ersten Training etwas mehr als gewohnt forcierte: «Ich wollte den ersten Streckenteil mit der nötigen Ernsthaftigkeit angehen. Die Startkurve war in diesem Training die wichtigste Kurve für mich, weil mir diese in den letzten Jahren nicht immer geglückt ist. Zudem findet das zweite Training morgen verkürzt statt. Viel Taktieren ist auf dieser Piste nicht möglich.»
Kilde 2023 in Wengen mit zwei Siegen
Im vergangenen Jahr fanden am Lauberhorn norwegisch-schweizerische Festspiele statt. Aleksander Kilde (am Dienstag mit eineinhalb Sekunden Rückstand Sechster im Training) gewann den Super-G und die Abfahrt, Henrik Kristoffersen den Slalom. Hinter den Skandinaviern reihte sich jeweils ein Schweizer als Zweiter ein: Odermatt (Abfahrt), Rogentin (Super-G) und Loïc Meillard (Slalom). Zudem sorgte Odermatt im Super-G mit Rang 3 für einen weiteren Podestplatz. Und in der Abfahrt wie im Super-G klassierten sich nicht weniger als fünf Swiss-Ski-Fahrer in den ersten zehn.
Für die letzten Schweizer Siege in Wengen sorgten Odermatt 2022 (Super-G) und der mittlerweile zurückgetretene Beat Feuz 2020 (Abfahrt).
Wie im Januar 2022 finden auch heuer im Berner Oberländer Wintersportort gleich vier Rennen statt. Den Auftakt macht am Donnerstag die Abfahrt auf verkürzter Strecke mit Start oberhalb des Hundschopfs. Das Ersatzrennen für die in Beaver Creek, Colorado, abgesagte Abfahrt beginnt um 12.30 Uhr. Nach dem Super-G tags darauf folgt am Samstag der Abfahrts-Klassiker auf der Originalstrecke. Der Slalom bildet am Sonntag den traditionellen Abschluss des Programms.