Nach ihrem sportlichen Debakel bei den Olympischen Spielen fiel Mikaela Shiffrin letztes Jahr in ein mentales Loch. Jetzt läuft es der US-Amerikanerin wieder wie geschmiert – auch dank Roger Federer.
Shiffrin blickt an einer Pressekonferenz bei der Ski-WM in Courchevel und Méribel auf ihr Treffen mit Roger Federer zurück. Dieses fand im März 2022 während des Weltcups in Lenzerheide statt, die beiden Superstars trafen sich zum Mittagessen und tauschten sich aus. Nur wenige Wochen davor hatte Shiffrin bei den Olympischen Spielen in Peking ein sportliches Debakel erlebt und blieb ohne eine einzige Medaille.
Die Saisondominatorin fiel in ein Tief, der Austausch mit Federer hätte ihr aber geholfen, da wieder herauszukommen. «Er meinte, ich solle meine künftigen Erfolge geniessen. Und nicht gleich wieder ans nächste Rennen oder Training denken», erzählt Shiffrin. Federer habe ihr empfohlen, «einfach mal einen Stopp einzulegen und durchzuatmen. Diesen Ratschlag habe ich mit in diese Saison genommen».
Die Tipps des 20-fachen Grand-Slam-Siegers, der seine eigene Karriere im September beendete, haben Shiffrin offensichtlich sehr geholfen. In dieser Saison gewann sie bereits elf Weltcuprennen. Zudem überholte Shiffrin (85 Siege) ihre Landsfrau Lindsey Vonn in der ewigen Bestenliste. Nur noch ein Weltcupsieg fehlt zum Rekord von Ingemar Stenmark.
«Ich denke oft an unser Gespräch, ich bin diese Saison glücklicher und lasse Rückschläge nicht mehr so stark an mich ran», sagt die US-Amerikanerin. «Ich habe das Gefühl, dass dieses Mittagessen zu einem Zeitpunkt kam, als ich es wirklich brauchte. Roger sagte mir, dass man sich, um eine lange Karriere zu haben, Zeit nehmen muss, sich umzusehen, zu schätzen, wo man ist, und es einzuatmen.»