Nach einer enttäuschenden Saison mistet Lara Gut-Behrami ihr Team aus. Das alleine wird nicht reichen, um wieder an der Weltspitze mitzumischen. So sieht das zumindest Head-Rennchef Rainer Salzgeber.
«Der Riesenslalom ist die Kerndisziplin. Im letzten Sommer und Herbst hatte Lara aber nicht den richtigen Fokus, sie nahm alles zu locker», sagt Salzgeber im «Blick». Sie habe zu wenig Material getestet, doch Skier, Bindungen, Platten und Schuhe würden sich rasant weiter entwickeln. «Wenn man aber neue Modelle gar nicht probiert oder nach einem Lauf sagt, sie würden nichts taugen, ist man auf dem falschen Weg.»
Die Gesamtweltcupsiegerin der Saison 2015/16 hat seit ihrem Kreuzbandriss vor zwei Jahren nur noch ein Rennen gewonnen. Im vergangenen Jahr war Gut-Behrami in ihrer einstigen Paradedisziplin, dem Riesenslalom, nie besser klassiert als im 14. Rang. Salzgeber bemängelt: «Lara dachte: ‹Wir kriegen das schon hin.› Das ist der falsche Ansatz.»
Als Normalsterblicher darf man aber auch ein gewisses Verständnis zeigen. Schliesslich hat Gut-Behrami im vergangenen Sommer ihren Valon geheiratet, sie verbrachte womöglich lieber ein bisschen mehr Zeit mit ihm als auf der Piste. Möglicherweise sieht das inzwischen ja schon wieder ein bisschen anders aus. Zumindest sagte sie kürzlich, dass sie schon früh mit dem Riesen-Training beginnen wolle – auch um zu testen. «Es hat mir gefallen, dass Lara das gesagt hat», gibt Salzgeber zu.
Der Österreicher ist des weiteren überzeugt, dass sie neben ihrem Vater noch einen zweiten Trainer im Privatteam braucht. «Jemand, der ihr die Wahrheit sagt, wenn sie auf dem falschen Weg ist.» So wie das bei Mikaela Shiffrin oder Marcel Hirscher der Fall ist, die ebenfalls einen Elternteil im Team haben. Bei aller Kritik, eins sei auch klar: «Lara ist eine Ausnahmeathletin».
