Nach der Absage der Abfahrt kann in der Lenzerheide auch der Super-G nicht über die Bühne gebracht werden. Für Lara Gut-Behrami wird der Gewinn der grossen Kristallkugel nun zu einem Ding der Unmöglichkeit. Auch Marco Odermatt spricht von einer Vorentscheidung.
Mit zwei guten Resultaten in den Speedrennen hätte Gut-Behrami noch einmal mächtig Druck auf Petra Vlhova machen können. Doch wegen des schlechten Wetters kann weder die Abfahrt noch der Super-G beim Saisonfinale in Lenzerheide über die Bühne gebracht werden. Verschiebungen auf einen anderen Tag lässt das FIS-Reglement nicht zu.
So bleibt der Tessinerin nur noch der Riesenslalom, um den Rückstand von 96 Punkten im Gesamtweltcup auf die Slowakin wettzumachen. Selbst bei einem Sieg müsste Vlhova sowohl im Riesen als auch im Slalom patzen, damit Gut-Behrami noch eine Chance auf die grosse Kugel hat.
Eine Kristallkugel kann die Tessinerin am Donnerstag dennoch abholen. Den Gewinn der Super-G-Wertung hat sie schon vor Wochen perfekt gemacht. Es ist ihre dritte Super-G-Kugel nach 2014 und 2016. So richtig Freude kommt nach der Siegerehrung aber verständlicherweise nicht auf. Auch wenn sie selbst sagt, dass die grosse Kugel nie in ihrem Fokus war.
«Ich habe während des ganzen Winters nie über den Gesamtweltcup gesprochen und nicht daran gedacht. Deshalb bringt es auch jetzt nichts, darüber zu reden», so Gut-Behrami im «SRF»-Interview. Sie sagt aber: «Theoretisch ist der Sieg noch möglich, aber jetzt doch sehr unrealistisch.»
Odermatt: «Das ist eine Vorentscheidung»
Auch für Marco Odermatt sind es zwei Tage zum Vergessen. Auch er hätte im Duell mit Alexis Pinturault Boden gut machen – um nicht zu sagen, den Franzosen am Mittwoch oder Donnerstag überholen können. Im Super-G wird ihm zudem die letzte Chance auf die kleine Kugel genommen, auch wenn Vincent Kriechmayr bereits ein 14. Platz im letzten Rennen gereicht hätte.
«Es ist wie es ist, aber es tut schon weh», sagt Odermatt. «Gestern wurde mir schon eine grosse Chance genommen. Im Hinblick auf die grosse Kugel ist das nun sicher eine Vorentscheidung.» Odermatt bleibt jetzt nur noch der Riesenslalom am Samstag, um noch einmal Druck auf Pinturault auszuüben. «Die Chance ist noch da, aber jetzt muss ich definitiv auf Schützenhilfe hoffen. Anfang Woche hatte ich das noch mehr in der eigenen Hand», so der Nidwaldner, der weiterhin 31 Punkte Rückstand auf den Franzosen hat.