Nationenwertung Hirscher an ÖSV-Misere mitschuldig? Assinger: «Ihm war der Rest egal»

bam

20.2.2020

Armin Assinger sieht die Gefahr in der Kleingruppenbildung. Marcel Hirscher ist einer, der immer alleine trainiert hat.
Armin Assinger sieht die Gefahr in der Kleingruppenbildung. Marcel Hirscher ist einer, der immer alleine trainiert hat.
Getty/Keystone

Die Ski-Nation Österreich muss derzeit unten durch. Im Nationen Cup liegen die langjährigen Weltcup-Dominatoren aktuell 670 Punkte hinter der Schweiz. Trägt Marcel Hirscher eine Teilschuld?

ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel ist optimistisch und glaubt noch immer an einen Sieg der Österreicher in der Nationenwertung. Auch wenn die Schweiz deutlich in Vorsprung liegt. Ganz anders der ehemalige Ski-Rennfahrer und heute ORF-Experte Armin Assinger. «Die Lage ist auf alle Fälle ernst», sagt der Österreicher zu Servus TV. «Den Optimismus von Präsident Schröcksnadel teile ich nicht, was den Nationencup anbelangt. Der Zug ist abgefahren.»

Es wäre die erste «Niederlage» seit 30 Jahren. So lange dominierte Österreich die Nationenwertung. Droht der Sturz vom Thron auch wegen Marcel Hirschers Rücktritt? «Marcel hat viel kaschiert. Dass der nächste Österreicher Siebter oder Achter war, fiel nicht auf», so Assinger.



«Hirscher war der Rest wurscht»

Österreich vermisst in dieser Ski-Saison nicht nur Hirscher, sondern auch ganz viele andere Top-Athleten. Nicht weniger als 14 Rennfahrer sind nach einem Bericht von «heute.at» verletzt. 

Die grosse Gefahr sieht Assinger darin, dass der Trend im nationalen Skiverband hin zu Kleingruppen-Training gehe. «Der Verband muss aufpassen, dass er sich nicht ad absurdum führt. In der Gruppe entsteht eine Spirale, wir haben uns gegenseitig gepusht. Zuerst muss man gewinnen, dann kann jeder sein eigenes Supperl kochen.»

Genau das war Hirschers Erfolgsrezept. Hirscher konnte mit seinem Team ein perfekt auf ihn abgestimmtes Trainingsumfeld erschaffen. «Marcel wollte nicht, dass das Team mit ihm trainiert», sagt Assinger. «Ihm war der Rest egal. So ist der Einzelsport. Das ist auch sein gutes Recht, wenn man den Weltcup so dominiert.»

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