Champions League gesichert Plant Newcastle jetzt die grosse Transfer-Offensive?

Von Jan Arnet

23.5.2023

Newcastle-Trainer Howe: «Wir haben nicht so viel Geld zur Verfügung, wie die Leute glauben»

Newcastle-Trainer Howe: «Wir haben nicht so viel Geld zur Verfügung, wie die Leute glauben»

Newcastle United spielt in der kommenden Saison erstmals seit 21 Jahren wieder in der Champions League. Nach der Qualifikation äussert sich Trainer Eddie Howe zu den Aktivitäten der Magpies auf dem Transfermarkt.

23.05.2023

Mit einem 0:0 gegen Leicester macht Newcastle am Montag alles klar: Der schwerreiche Klub mit Besitzern aus Saudi-Arabien hat sich erstmals nach 21 Jahren wieder für die Champions League qualifiziert. Kommen jetzt die ganz grossen Namen in den St. James Park?

Von Jan Arnet

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Newcastle United hat am vorletzten Spieltag der Premier League alles klargemacht und sich ein Ticket für die kommende Champions-League-Saison gesichert.
  • Der schwerreiche Klub mit seinen Besitzern aus Saudi-Arabien könnte in diesem Sommer grosse Spieler einkaufen. Trainer Eddie Howe sagt, dass man auf dem Transfermarkt klug agieren wolle.

Als im Oktober 2021 bekannt wurde, dass Newcastle United von einem Konsortium aus Saudi-Arabien übernommen wird, ging es nicht lange, bis die wildesten Transfergerüchte die Runde machten. Von Kylian Mbappé war etwa die Rede. Oder auch von Cristiano Ronaldo. Ganz abwegig waren die Gerüchte nicht, schliesslich wurde Newcastle von heute auf morgen zum reichsten Fussballklub der Welt.

Schnell wurde aber auch klar, dass sich die ganz grossen Namen (noch) nicht auf den Weg in den Nordosten Englands machen. Weil die Magpies einerseits nicht im Europacup vertreten waren und weil sie andererseits auch eine andere Transfer-Strategie zu verfolgen schienen, als gemachte Top-Stars mit viel Geld nach Newcastle zu locken.

Kluge Transfers wurde getätigt. Unter anderem kam mit Kieran Trippier ein Rechtsverteidiger mit Weltklasse-Niveau. Mit Bruno Guimarães ein brasilianischer Nationalspieler. Mit Nick Pope Englands Nummer 2. Und zahlreiche andere junge Spieler mit grossem Potenzial. Mehr als 50 Millionen Euro kostete nur einer: Alexander Isak wechselte im letzten Sommer für 70 Millionen von Real Sociedad auf die Insel – und der schwedische Stürmer wusste auf Anhieb zu überzeugen.

Trainer Eddie Howe ist selbst überrascht

Ein Tor wollte Isak am Montagabend zwar nicht gelingen. Das 0:0 gegen Leicester reicht Newcastle aber, um den Platz in den Top 4 und damit den Einzug in die Gruppenphase der Champions League sicherzustellen. Erstmals nach zehn Jahren spielt Newcastle wieder europäisch, erstmals seit der Saison 2002/03 wieder in der Königsklasse. Und das, nachdem der Klub letzte Saison nur knapp dem Abstieg entkommen war.

So ist auch Eddie Howe, der die Magpies im November 2021 auf einem Abstiegsplatz übernommen hatte, überrascht von der rasanten sportlichen Entwicklung des Vereins. «Es fühlt sich grossartig an. Es ist eine erstaunliche Leistung, von dort, wo wir hergekommen sind, bis hierhin zu kommen», sagt der Trainer am Montagabend.

Der Einzug in den Europacup sei zu Beginn der Saison nicht das Ziel gewesen. «Wir waren gerade erst dem Abstieg entkommen und hatten die Hoffnung, in ein paar Saisons zu wachsen und für Europa mitzuhalten», so Howe, der seinen Spielern «nicht genug Komplimente machen» kann.

Fabian Schär (Mitte) und Co. feiern den Einzig in die Champions League.
Fabian Schär (Mitte) und Co. feiern den Einzig in die Champions League.
imago

«Es werden keine grossen Summen ausgegeben»

Doch wie geht es jetzt weiter? Neben dem Einzug in die Champions League hat der neureiche Klub auch den Anspruch, ein Top-Klub in der Premier League zu bleiben. Plant Newcastle jetzt also in diesem Sommer die grosse Transfer-Offensive?

«Es wird immer schwieriger, weil wir ein besseres Team geworden sind. Es gibt immer weniger Spieler, die uns besser machen würden. Das nächste Transferfenster wird für uns also sehr wichtig», antwortet Howe auf die Frage, wie Newcastle auf den Transfermarkt schaut. 

Der Coach betont aber auch: «Es werden keine grossen Summen sein. Wir haben nicht so viel Geld zur Verfügung, wie die Leute denken. Wir müssen klug vorgehen. Es werden also nicht viele Spieler sein, aber hoffentlich solche, die den Unterschied ausmachen können.»

Gerüchte gab es zuletzt um Dominik Szoboszlai von RB Leipzig. Auch Leverkusens Moussa Diaby soll ein Thema sein. Und die «Marca» berichtete vergangene Woche vom Interesse der Magpies an Joao Félix. Der Portugiese ist aktuell von Atlético Madrid an Chelsea ausgeliehen und könnte zum ersten 100-Millionen-Transfer von Newcastle werden. Man darf gespannt sein, wie sich das Team von Nati-Verteidiger Fabian Schär weiter verstärken wird.