Grosse Proteste gab es am Sonntag beim Spiel zwischen Manchester United und Newcastle United, als Cristiano Ronaldo die Red Devils vermeintlich in Führung brachte.
Vor dem Anpfiff war die Welt in Manchester noch in Ordnung. Trainer-Legende Alex Ferguson beehrte das Old Trafford und gratulierte Goalie David de Gea (500 Einsätze für Man Utd) sowie Cristiano Ronaldo (700 Klub-Tore) vor Anpfiff für ihre herausragenden Leistungen.
Danach bot das Team von Erik ten Hag mehrheitlich Magerkost. Doch kurz nach der Pause schien der Bann gebrochen. Nach einer Abseitsentscheidung schnappte Ronaldo sich den Ball von Newcastle-Goalie Nick Pope, der den Freistoss gerade ausführen wollte, und schob ihn ins verwaiste Tor ein.
Verwarnung statt Torjubel
Der Jubel des Portugiesen endete abrupt. Schiedsrichter Craig Pawson verweigerte CR7 nicht nur seinen zweiten Saisontreffer in der Premier League, sondern zeigte dem 37-Jährigen noch die Gelbe Karte.
Der Ärger bei den Man-Utd-Stars war aber gross, fast alle Feldspieler umringten den Unparteiischen. Sie waren der Meinung, dass der Freistoss bereits ausgeführt worden war. In der Tat zeigen die Wiederholungen, dass Fabian Schär den Ball ganz leicht zu Pope kickt, bevor Ronaldo dazwischenging.
Im Netz scheiden sich ab der Szene die Geister. Während manche die Entscheidung des Schiedsrichters unterstützen, finden andere, dass der Treffer regulär war. Ebenso keine Einigkeit herrscht bei der Frage, wann genau sein Pfiff ertönte. Vor Schärs Ballkontakt oder erst danach?
«Den Ball hast du zu Nick Pope zurückgespielt»
Entscheid wohl korrekt
Der ehemalige Schweizer Schiedsrichter Pascal Erlachner hält gegenüber blue Sport fest, dass der Unparteiische hier einfach aktiver hätte sein müssen, um Klarheit zu schaffen.
«Der Ball wird vom Verteidiger gespielt, aber ob das Spiel freigegeben worden ist oder nicht, ist für mich nicht klar», so Erlachner. Deshalb versteht er den Unmut von Ronaldo & Co. Der Entscheid selbst sei höchstwahrscheinlich korrekt: «Der Schiedsrichter hat den Arm während der ganzen Szene oben – auch nach der Berührung des Verteidigers – also ist das Spiel wohl noch nicht freigegeben.»
Mit der ausgestreckten Hand signalisiert ein Schiedsrichter, dass der Ball noch von einem weiteren Spieler berührt werden muss, bevor ein Tor erzielt werden kann.
Nach der umstrittenen Aktion habe Pawson aber gut reagiert. «Als Ronaldo den Ball spielt, unterbricht er klar und deutlich mit einem Doppelpfiff die Partie.»
Ronaldo muss vorzeitig raus
Der Nachmittag von Ronaldo wurde danach nicht besser. Nach 71 Minuten nahm ihn ten Hag vom Feld. Der Frust beim Superstar war riesig. Zumal er der einzige Spieler des Heimteams blieb, der ausgewechselt wurde.
Sein Boss verteidigte den Entscheid. «Wir haben vier Spiele in zehn Tagen zu absolvieren, und vor allem die Stürmer möchte ich frisch halten», erklärte Ten Hag. «Wir müssen dort rotieren.»
Die Leistung des Schiedsrichters wollte er nicht kommentieren, seinen Ärger teilte der Holländer den Offiziellen bereits nach Spielende mit.