Der Weg des Schweizer Nationalteams der Männer endet in den Viertelfinals. Die Mannschaft von Trainer Patrick Fischer unterliegt Finnland 1:5 und beendet das Turnier auf Platz 8.
Wie bereits 2018 in Pyeongchang, als es in den Achtelfinals gegen Deutschland eine 1:2-Niederlage nach Verlängerung abgesetzt hat, holen die Schweizer auch im zweiten Anlauf unter der Führung von Patrick Fischer nicht die erhoffte Olympia-Medaille. Sie konnten am Mittwoch nicht an die starke Leistung vom Vortag im Achtelfinal gegen Tschechien (4:2) anknüpfen und gerieten bis zur 24. Minute völlig unnötig 0:3 in Rückstand.
Vor dem 0:1 von Miro Aaltonen verlor zunächst Gaëtan Haas in der neutralen Zone den Puck, dann agierten die Verteidiger Raphael Diaz und Mirco Müller zu wenig konsequent vor dem eigenen Gehäuse. Das 0:2, das 128 Sekunden nach dem ersten Gegentreffer fiel, war ein Eigentor von Santeri Alatalo, der die Scheibe mit dem Stock an die Maske von Goalie Reto Berra lenkte, von wo sie über die Linie kullerte. Es war im fünften Spiel das vierte Eigentor der Schweizer. Dem 0:3 von Marko Anttila ging ein haarsträubender Fehlpass von Verteidiger Lukas Frick in der eigenen Zone voraus.
Danach kontrollierten die Finnen die Partie bis zur ersten Strafe in diesem Spiel, die Mikko Lehtonen kassierte. Andres Ambühl, der schon in den Achtelfinals, ebenfalls in Überzahl, den ersten Schweizer Treffer erzielte hatte, verkürzte in der 38. Minute nach einer schönen Kombination auf 1:3. Den letzten Pass gab Enzo Corvi, der mit Abstand produktivste Schweizer Stürmer an diesem Turnier. Der Davoser Center verbuchte seinen vierten Assist und fünften Skorerpunkt insgesamt.
Das fünfte Powerplay-Tor in Peking gab den Eisgenossen sichtlich Auftrieb. Sie starteten mit viel Schwung in den letzten Abschnitt. In der 42. Minute hatten sie Pech, als der auffällige Denis Malgin am Pfosten scheiterte. Nach der zweiten Strafe gegen die Finnen (54.) riskierte Fischer mit einem sechsten Feldspieler alles, worauf Iiro Pakarinen nach einem Scheibenverlust von Diaz an der gegnerischen blauen Linie das 4:1 erzielte (56.). Auch das 5:1 von Teemu Hartikainen (57.) war ein Schuss ins leere Gehäuse.
Obwohl Goalie Leonardo Genoni am Vortag brillierte hatte, setzte Fischer erstmals seit den Olympischen Spielen 2018 in einem K.o.-Spiel nicht auf den sechsfachen Meisterkeeper. An dem in der 24. Minute ausgewechselten Berra lag es allerdings nicht, dass die Schweizer den angestrebten Halbfinaleinzug verpassten. Vielmehr spielten die routinierten Finnen gewohnt diszipliniert. Es kommt nicht von ungefähr, dass die Nordländer an den letzten beiden Weltmeisterschaften Gold und Silber gewonnen haben. Umso bedauernswerter war es aus Schweizer Sicht, dass sie mit Eigenfehlern mithalfen.
Telegramm:
Finnland – Schweiz 5:1 (2:0, 1:1, 2:0)
National Indoor Stadium. – 948 Zuschauer. – SR Ansons/Gouin (LAT/CAN), Hynek/Oliver (CZE/USA). – Tore: 9. (8:37) Aaltonen (Friman, Nättinen) 1:0. 11. Lehtonen (Hietanen, Manninen) 2:0 (Eigentor Alatalo) 2:0. 24. Anttila (Björninen) 3:0. 38. Ambühl (Corvi, Haas/Ausschluss Lehtonen) 3:1. 56. (55:28) Pakarinen (Filppula, Pesonen) 4:1 (ins leere Tor). 57. (56:47) Hartikainen 5:1 (ins leere Tor). – Strafen: je 2mal 2 Minuten.
Finnland: Säteri; Pokka, Ohtamaa; Lehtonen, Hietanen; Vatanen, Lindbohm; Kemiläinen, Friman; Anttila, Björninen, Mäenalanen; Hartikainen, Manninen, Granlund; Pakarinen, Filppula, Pesonen; Komarov, Nättinen, Aaltonen.
Schweiz: Berra/Genoni (ab 24.); Diaz, Müller; Weber, Loeffel; Fora, Frick; Alatalo; Simion, Haas, Hofmann; Ambühl, Corvi, Thürkauf; Andrighetto, Malgin, Herzog; Moser, Bertschy, Mottet; Hollenstein.
Bemerkungen: Schweiz ohne Untersander (verletzt), Genoni (Ersatzgoalie), Vermin und Aeschlimann (beide überzählig). – 42. Pfostenschuss Malgin. – Schweiz von 54:46 bis 55:28 und von 55:50 bis 56:47 ohne Goalie. – Schüsse: Finnland 23 (10-8-5); Schweiz 34 (8-12-14). – Powerplay-Ausbeute: Finnland 0/2; Schweiz 1/2.
sda