Max Verstappen gewinnt den bei teilweisem Regen gefahrenen, chaotisch verlaufenen Grand Prix von Deutschland. Der Niederländer siegt vor Sebastian Vettel und dem überraschenden Daniil Kwjat.
Verstappen, der vor vier Wochen schon den Grand Prix von Österreich gewonnen hatte, feierte seinen siebten Sieg in der Formel 1. Für den aus der letzten Position gestarteten Vettel kommt der zweite Platz nach dem technischen Defekt im Qualifying einer besonderen Genugtuung gleich. Kwjat schaffte es zum dritten Mal in seiner Karriere aufs Podium und bescherte dem Team Toro Rosso zum zweiten Mal einen Platz unter den ersten drei. Für den ersten hatte Vettel mit seinem Sieg vor knapp elf Jahren im Grand Prix von Italien gesorgt.
Zum ungewöhnlichen Rennverlauf passte, dass die Fahrer von Primus Mercedes einen Tag zum Vergessen hinter sich haben. Weltmeister und WM-Leader Lewis Hamilton musste sich mit Platz 11 begnügen, Valtteri Bottas schied sieben Runden vor Schluss an vierter Stelle liegend nach einem Unfall aus.
Hamilton, der bis kurz vor Hälfte des Rennens in Führung gelegen hatte, war auf noch nasser Fahrbahn an der gleichen Stelle wie Bottas von der Strecke gerutscht und hatte dabei die Frontpartie des Mercedes beschädigt. Dazu wurde er von der Rennleitung mit dem (am Ende nicht mehr relevanten) Zuschlag von fünf Sekunden belegt, weil er nach dem Zwischenfall nicht den korrekten Weg in die Boxengasse gewählt hatte.
Nachträgliche Zeitstrafen für Team Alfa Romeo
Das Team Alfa Romeo durfte sich nicht lange über das Abschneiden seiner Fahrer und über zehn weitere WM-Punkte freuen. Die Stewards sprachen gegen Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi, die das Rennen in Hockenheim auf den Plätzen 7 und 8 beendet hatten, nachträglich Zeitstrafen von 30 Sekunden aus, die auf die Fahrzeit addiert wurden. Der Finne und der Italiener rutschten dadurch in der Rangliste in die Ränge 12 und 13 ab.
Die Rennleitung ahndete ein Vergehen der beiden Fahrer beim Start. Räikkönen und Giovinazzi haben beim stehenden Start offenbar die Kupplung auf eine Weise verwendet, die womöglich die Wirkung einer Traktionskontrolle hatte.
Frédéric Vasseur, der Teamchef von Alfa Romeo, hat schon kurz nach dem Verdikt einen Einspruch in Betracht gezogen. «Wir glauben, dass wir Gründe und Beweise dafür haben, dass es aufgehoben wird», sagte Vasseur. Für den Entscheid zur Deponierung eines Protests haben sie in Hinwil 96 Stunden Zeit.
WM-Stand (11/21) Fahrer: 1. Hamilton 225 (2)*. 2. Bottas 184 (2)*. 3. Verstappen 162 (2)*. 4. Vettel 141. (1)*. 5. Leclerc 120 (2)*. 6. Gasly 55 (2)*. 7. Sainz 48. 8. Kwjat 27. 9. Räikkönen 25. 10. Norris 22. 11. Ricciardo 22. 12. Stroll 18. 13. Magnussen 18. 14. Hülkenberg 17. 15. Albon 15. 16. Perez 13. 17. Grosjean 8. 18. Giovinazzi 1. 19. Kubica 1. – Teams: 1. Mercedes 409 (4)*. 2. Ferrari 261 (3)*. 3. Red Bull-Honda 217 (4)*. 4. McLaren-Renault 70. 5. Toro Rosso-Honda 42. 6. Renault 39. 7. Racing Point-Mercedes 31. 8. Haas-Ferrari 26. 9. Alfa Romeo-Ferrari 26. 10. Williams-Mercedes 1. – * Bonuspunkt für die schnellste Runde im Rennen.