Der finanziell schwer angeschlagene FC Barcelona hat zur Verstärkung seines Kaders erneut Klubvermögen veräussert. Für den Verkauf einer Beteiligung von 24,5 Prozent an der Barça Licensing and Merchandising (BLM) an das Unternehmen «Socios» wird der Verein 100 Millionen Euro einnehmen.
Das Versteck ist unauffällig, das Logo des FC Barcelona als Titelbild unscheinbar. Aber die beiden kurzen Sätze, vergraben ganz weit unten auf der Website des FC Barcelona, haben es in sich.
«Der FC Barcelona verkündet den Verkauf von 24,5 Prozent der ‹Barça Studios› an das Unternehmen ‹Socios.com› für 100 Millionen Euro», steht da. Gefolgt von: «Um die audiovisuelle, Blockchain-, NFT- und Web.3-Strategie des Klubs voranzutreiben.»
Bitte was?
Kurz und bündig: Die Katalanen verkaufen die nächste Schippe Tafelsilber. Nach der Veräusserung eines grossen Teils der TV-Rechte an die US-amerikanische Investmentfirma «Sixth Street» muss nun, wie im Oktober 2021 von der Generalversammlung beschlossen, auch der hauseigene TV-Sender «Barça Studios» hinhalten. Damit setzt Präsident Joan Laporta seine gnadenlose Verkaufsstrategie fort.
150 Millionen für Neuverpflichtungen
Diese ist nötig, um den hoch verschuldeten Klub über Wasser zu halten, und die zahlreichen sowie kostspieligen Neuverpflichtungen registrieren zu können. Mit den am Montag angekündigten Einnahmen dürfte der Verein nun genügend Geld zur Hand haben, um mit komplettem Kader in die neue Saison zu starten. Allein für den vom FC Bayern München gewechselten Weltfussballer Robert Lewandowski, für den Brasilianer Raphina (Leeds United) sowie für den Franzosen Jules Koundé vom FC Sevilla gab der Verein in diesem Sommer über 150 Millionen Euro aus.
Barcelona muss unter anderem Auflagen der spanischen Liga bezüglich der Gesamtausgaben für Spielergehälter einhalten. Dazu erklärte Laporta am Montag am Rande der Präsentation von Abwehrmann Koundé: «Wir meinen, dass wir nun alle unsere Hausaufgaben gemacht haben und daher in der Lage sein werden, alle Spieler problemlos (für den Spielbetrieb in Spanien) einzuschreiben.»