Abstiegskampf «Zeigt Eier» – Torino-Fans attackieren Rodriguez und seine Teamkameraden 

SB10

11.12.2020

Ricardo Rodriguez und Captain Andrea Belotti stecken mit Torino im sportlichen Tief.
Ricardo Rodriguez und Captain Andrea Belotti stecken mit Torino im sportlichen Tief.
Bild: Getty/Keystone

Über 300 aufgebrachte Torino-Fans statteten den Spielern einen Besuch ab. Ricardo Rodriguez und seine Kollegen mussten sich dabei einiges anhören.

Vor zwei Jahren schloss der FC Turin die Saison in der Serie A noch auf dem guten 7. Platz ab. In der letzten Spielzeit schrammte «Il Torro» (der Stier, d. Red.) bereits nur knapp am Abstieg vorbei. Und aktuell liegt man nach 10 Spieltagen wieder tief im Abstiegssumpf – Rang 18 mit mageren sechs Punkten. 

Am letzten Samstag verlor man zudem das Derby della Mole gegen Stadtrivale Juventus durch ein spätes Tor. Zu viel für die Fans des Traditionsklubs (siebenfacher italienischer Meister). Sie riefen zum Protest auf und marschierten diese Woche zum Trainingsgelände.

Dort mussten sich Ricardo Rodriguez und seine Mannschaftskameraden –nur durch einen Gitterzaun getrennt – dem wütenden Mob stellen. Die Anhänger der «Granata» (Granatroten) forderten unmissverständlich, dass man endlich «Eier zeige». Auch sonst bekam Rodriguez – der Schweizer Nati-Spieler kam im Sommer für drei Millionen Euro von Milan – eine Lektion in Sachen italienischer Schimpftiraden, auf die er sicher gerne verzichtet hätte. 

Immerhin steht der 28-Jährige nicht im Zentrum der Kritik. Selbst der bisher erfolglose Trainer Marco Giampaolo mit Schweizer Wurzeln (in Bellinzona geboren), der ebenfalls erst diese Saison zum FC Turin stiess, wurde (noch) verschont. Hauptadressat dieser Protestaktion ist laut «Tuttosport» Präsident Urbano Cairo, den man zum Rücktritt zwingen will. Auch Torino-Profi Jacopo Segre, der sich nach der Derby-Pleite lachend mit einem Trikot von Paulo Dybala fotografieren liess, bekam sein Fett ab.

Am Samstag empfängt der FC Turin um 18 Uhr (live auf Blue TV) Udinese. Ein Sieg würde die angespannten Nerven der Fans natürlich ein wenig beruhigen. 


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