Am 12. Februar beginnen die Champions-League-Achtelfinals. «Bluewin» stellt Ihnen täglich einen Spieler vor. Teil 11: Trent Alexander-Arnold vom FC Liverpool.
Am späten Nachmittag wimmelt es beim Melwood Training Ground in West Derby, Liverpool, von Kindern. Nach Schulschluss ist gerade noch genug Zeit, um einen Blick auf die grossen Idole des FC Liverpool zu werfen, bevor sie unter die Dusche schleichen. Dafür muss aber zuerst eine knapp 2,5 Meter hohe Steinmauer erklommen werden. Kein Problem für kreative Kinder – Müllcontainer oder Fahrräder sind die meistgewählten Werkzeuge.
Eines dieser Kinder war früher auch Trent Alexander-Arnold. Der gebürtige Liverpooler wuchs in West Derby auf – direkt neben dem Trainingsgelände der «Reds».
«Als ich klein war, war es das Grösste, beim Training einen Blick auf meine Helden zu ergattern», so der heute 20-Jährige gegenüber «FourFourTwo». Mittlerweile steht er auf der anderen Seite der Mauer. Aber «TAA» ist nicht nur einer der wenigen Jugendspieler, die es geschafft haben, sich bei einem Topklub durchzusetzen – er hat es bei seinem Herzensverein geschafft.
Als Alexander-Arnold sechs Jahre alt war, verteilten Scouts des FC Liverpool an seiner Primarschule Einladungen für ein Trainings-Camp des Vereins. Mit riesiger Begeisterung nahm er teil und wurde sofort in die Jugendabteilung der «Reds» aufgenommen. Sein Talent war unbestritten und schon bald fing man bei den «Reds» an über ihn zu reden. Er führte die U16 und die U18 als Captain auf's Feld und startete auch in den U-Nationalmannschaften Englands durch.
Steven Gerrards Erbe?
2015 kam das ultimative Lob seines grossen Vorbilds: «Trent hat unfassbar gute Chancen, ein Top-Fussballer zu werden», schrieb Steven Gerrard in seiner Autobiographie. Kurz darauf verliess der langjährige Liverpool-Captain den Verein und hinterliess eine klaffende Lücke. Es drohte die grosse Nostalgie – schliesslich findet sich heutzutage nicht so schnell ein Jahrhunderttalent, das zufälligerweise auch gleich noch um die Ecke wohnt.
Oder doch?
Zugegeben, den Übertitel «Jahrhunderttalent» muss sich Trent Alexander-Arnold zuerst noch verdienen, richtig guten Fussball spielt der Junge aber bereits jetzt schon. Und ein waschechter «Liverpudlian» ist er allemal.
Im Sommer reiste der Rechtsverteidiger mit der englischen A-Nationalmannschaft an die Weltmeisterschaft nach Russland. Und seit eineinhalb Jahren ist er fester Bestandteil in Jürgen Klopps Plänen. Den Durchbruch hat er geschafft, aber will er das Erbe Steven Gerrards antreten, hat er noch einen langen Weg vor sich.
In Sachen Champions League ist der Rechtsfuss ebenfalls bewandert. Letztes Jahr schoss er sein erstes Pflichtspieltor für die «Reds» in ebendiesem Wettbewerb. Und im Finale gegen Real Madrid spielte er 90 Minuten durch. Sein direkter Gegenspieler: Cristiano Ronaldo.
Er hofft natürlich, sich auch im diesjährigen Achtelfinale gegen Bayern München auszeichnen zu können. Dass er das kann, hat er bereits bewiesen. Im letzten Aufeinandertreffen bekam es Alexander-Arnold mit Franck Ribéry zu tun und liess dem Franzosen keine Chance.