Manchester United zieht in der Champions League dank eines sensationellen 3:1-Auswärtserfolgs in die Viertelfinals ein, PSG scheitert zum dritten Mal in Folge im Achtelfinal. Das sagen die Beteiligten.
Der verletzte PSG-Star Neymar
Der Brasilianer ist stocksauer über den Elfmeterpfiff: «Das ist eine Schande. Da stecken sie vier Leute zusammen, die nichts von Fussball verstehen, um einen Schuss in Zeitlupe vor dem Fernseher anzuschauen. Da ist gar nichts. Wie soll der Junge denn seine Hände anderswo hinmachen?»
PSG-Coach Thomas Tuchel zeigt Grösse
Erstaunlich gefasst tritt der Deutsche nach der Schmach vor die Kameras. Insbesondere den äusserst umstrittenen VAR-Penalty analysiert er sachlich: «Es war eine grosse Entscheidung. Handspiel ist einfach super kompliziert und immer auslegbar. Die gleiche Situation wird wieder passieren, dann wird kein Hands gegeben. Die gleiche Argumentation wird dann dazu führen, dass der ausgebliebene Pfiff dann okay ist. Deshalb ist es müssig. Wir sind auf der Rasierklinge geblieben. Wir haben es darauf ankommen lassen. Wir haben es verpasst, das Tor zu machen. Trotzdem ist es wahnsinnig bitter, klar.» Grundsätzlich sei er klar für den VAR, das Problem sei eher die Regelauslegung: «Die Handregel ist allerdings nicht eindeutig. Ich hatte nie das Gefühl, dass Manchester United gewinnen würde. Aber sie haben es getan, also Glückwunsch dafür. Ich weiss nicht, ob die Saison ruiniert ist.»
Auf das Spiel bezogen, ist er ratlos, denn sein Team war überlegen und fliegt dennoch raus. «Wenn du so ein Match verlierst, in dem du überhaupt keine Torchance zulässt und komplett dominierst und am Ende drei Tore kriegst, die du auch kriegen musst, um überhaupt auszuscheiden ... also keine Ahnung, ich habe keinen Weg, das jetzt zu analysieren. Ich weiss auch nicht, ob es dafür einen gibt. Es ist extrem bitter zu akzeptieren. Ich kann niemandem einen Vorwurf machen. Es ist völlig auf den Kopf gestellt.»
PSG-Captain Thiago Silva
Er ist enttäuscht und sucht nach Worten, was ihm aber schwer fällt. «Ich möchte mich bei den Fans entschuldigen.» Zum Elfmeter sagt er: «Es sind drei Schiedsrichter und alle drei geben den Elfmeter. Wäre es auf der anderen Seite gewesen, hätte es vielleicht keinen Elfmeter gegeben.»
ManUtd-Siegtorschütze Marcus Rashford
«Alles schien gegen uns. Wir sind es gewohnt, in diesen Momenten zu überleben. Wir glauben, dass wir immer etwas schaffen können. Wir können uns weiterhin verbessern.» Zum Elfmeterpfiff sagt er nichts, zum Penalty selber schon: «Ich habe versucht, kühlen Kopf zu bewahren. Das sind die Dinge, die du jeden Tag im Training übst. Das Warten vor dem Schuss ist das Schlimmste. Für diese Momente leben wir.»
ManUtd-Erfolgscoach Ole Gunnar Solskjær
«Es fühlt sich fantastisch an. Wir hatten ein tollen Start. Aber dann haben sie übernommen. Aber wir haben sehr gut verteidigt.» Dass sein Team das Spiel noch gekehrt hat, macht ihn stolz: «Das machen wir bei diesem Klub. Wir glauben bis zum Ende daran. Die Spieler arbeiten hart, haben eine grossartige Einstellung. Ich liebe es, sie zu coachen.» Zum Elfmeter sagt der Norweger: «Es gibt immer Zweifel bei einem Elfmeter. Ich war mit Molde in der Champions League gegen Basel und mein Spieler hat verschossen und wir sind ausgeschieden. Rashford ist 21 und der Druck war auf dem Jungen. Er ist furchtlos. Er und Romelu (Lukaku) waren heute fantastisch.»
ManUtd-«Ersatz»-Captain Ashley Young
«Ein Schlüsselmoment war in der Halbzeit, als wir gesagt haben, dass wir noch genug Zeit haben. Ich würde nicht so weit gehen, dass wir den Titel gewinnen können. Wir sind jetzt eine Runde weiter. Wir warten jetzt, was die Auslosung ergibt. Wenn der Schiedsrichter einen Elfmeter gibt, war es ein Handspiel.»