Im Fussball-Talk Heimspiel erzählen Nicole Okafor, die Mutter von Milan-Stürmer Noah, und Martin Schär, Vater von Newcastle-Verteidiger Fabian, wie sie die Karrieren ihrer Söhne unterstützen und wie ihre Kinder ticken.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Im Fussball-Talk Heimspiel sprechen die Mutter von Milan-Stürmer Noah Okafor und Newcastle-Star Fabian Schär über die Karrieren ihrer Söhne.
- Die Mutter von Noah erzählt, dass die Initiative immer von ihrem Kind ausging, gepusht hätten sie ihn nie. Dafür hat sie ihm eine Lektion fürs Leben erteilt, als plötzlich das grosse Geld da war.
- Papa Schär erzählt, wie Fabian als Nachwuchsspieler beinahe den Bettel hingeschmissen hätte, um mit Freunden in der Drittliga zu spielen.
- Ciriaco Sforza, der eine grosse Karriere als Fussballer gemacht hat, betont im Talk immer wieder, wie wichtig ein intaktes Umfeld ist. Sowohl auf dem Weg zum Profi, aber auch wenn man oben angekommen ist. Das helfe, die Bodenhaftung nicht zu verlieren.
Noah Okafor bei der AC Milan und Fabian Schär bei Newcastle verdienen Millionen. Wie hat das grosse Geld die beiden Nati-Spieler verändert? Hat es sie überhaupt verändert? Nicole Okafor gibt im Fussball-Talk Heimspiel unumwunden zu: «Er wollte manchmal ein bisschen abheben», doch sie habe ihm schnell beigebracht, dass man alle wirklich wichtigen Sachen im Leben ohnehin nicht kaufen könne. «Du als Mensch bist etwas wert», so ihre Lektion (Siehe Video oben).
Bei den Schärs war es etwas anders, vielleicht auch weil Fabian zu Beginn seiner Profizeit noch auf einer Bank arbeitete und nicht im Fussball sein erstes Geld verdiente. Vater Martin sagt: «Er hat das wirklich sehr gut gemacht, dass er sich vom vielen Geld nicht hat beeinflussen lassen.» Auch sei sein Freundeskreis der gleiche geblieben. «Er hat immer noch eine Clique von Freunden aus der Schulzeit und aus der Juniorenzeit beim FC Wil, das sind seine engsten Kumpels.»
Pure Leidenschaft und familiäre Unterstützung
Heute spielt Noah Okafor beim Traditionsverein AC Milan und ist auch im Nationalteam ein wichtiger Spieler. Im Fussball-Talk Heimspiel packt seine Mama eine lustige Anekdote aus. Als Achtjähriger sei Noah eines Tages nach Hause gekommen und habe gesagt: «Ich brauche Fussballschuhe und Schienbeinschoner, ich will Fussballspielen, aber sie nehmen mich nicht auf, wenn ich das nicht habe.»
Nicole muss heute noch schmunzeln, wenn sie sich zurückerinnert, denn Noah habe sich ohne ihr Wissen beim FC Arisdorf angemeldet. Die Initiative sei immer von Noah aus gekommen. Das führte sogar soweit, dass sie in eine Radarfalle tappte. Und was sind die grössten Opfer, die man als Eltern bringen muss? «Es sollte eigentlich kein Opfer sein, wenn man etwas aus Liebe für seine Kinder macht und begleitet», so Mama Okafor.
Papa Schär: «Sein einziges und liebstes Spielzeug war ein Ball»
Und wie ist Fabian Schär mit Fussball in Berührung gekommen? «Ich bin natürlich selber ein Fussballer», sagt sein Vater Martin und führt aus: «Er hat den Fussball in die Wiege gelegt bekommen. Sein einziges und liebstes Spielzeug war ein Ball.» Schon als Zweijähriger habe Fabian den Ball per Volley getroffen, «aber dass es dann mal für Newcastle und die Schweizer Nati reicht, haben wir uns nie vorgestellt und uns auch keine Gedanken gemacht.»
Papa Schär erzählt auch eine Episode, die zeigt, dass Fabians Leben auch ganz anders hätte verlaufen können. Er war in den U-Mannschaften beim FC Wil, aber nicht alle Trainer hätten ihn gleich eingeschätzt: «Er hat zwischendurch die Freude verloren, weil es Trainer gab, die ihn nicht so unterstützt haben oder auf andere Sachen Wert gelegt haben. Und da gab es einen Moment, wo er gesagt hat: Ich höre auf mit dieser Talentförderung und gehe in einen Drittliga-Klub mit meinen Freunden.»
Er hätte Fabian keine Steine in den Weg gelegt, so der Vater, er habe ihm aber klargemacht, was das bedeuten würde. Nämlich dass es das dann gewesen sei mit einer möglichen Karriere als Profifussballer. Bekanntermassen hat sich Fabian dann dafür entschieden, weiter auf die Zähne zu beissen und seinen Traum vom Profifussballer weiterzuverfolgen.